Porsche: verblichener Ruhm ?
Mein zweiter Grund ist Porsche: wie wir immer beklagt haben, hat man uns die Sportwagenschmiede weggenommen und uns mit einer schnöden Holding abgespeist. Wir können heute nicht mehr wirklich sagen, wir seien Teilhaber am berühmten Sportwagen.
Bei Ferrari könnte man das; vorerst wenigstens (man weiß ja nie, was kommt...). Ich habe mir zwar schon vor Jahren geschworen, nie wieder italienische Aktien zu kaufen, aber bei Ferrari würde ich glatt eine Ausnahme machen.
Gruß
Zonk
P.S.: und warum interessiert das die Anleger nicht im Geringsten?
Zum Trost sei gesagt, dass die Analysten und Verwalter großer Vermögen in Deutschland komplett schief lagen und liegen: sie haben schon vor Jahren den Aktien den Rücken gekehrt und sich Bonds zugewandt - aus heutiger Sicht ein tödlicher Fehler. Erstens werfen Bonds nichts mehr ab, zweitens verpassen diese "Experten" jede positive Börsenentwicklung. Drittens vergeben sie die Chance, die eigene Börse positiv zu beeinflussen ( so, wie die Amis zB).
Schon einmal stellte ein Gericht fest, dass die maßgeblichen und vom Unternehmen zu verantwortenden Verlautbarungen ihr eigenes Podium haben, nämlich die Ad Hoc-Meldungen, die üblicherweise von der DGAP GmbH veröffentlicht werden und in Umfang und inhalt von jener auch zu verantworten ist. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass auf anderen Podien verbreitete Meldungen NICHT relevant sind, da sie prima facie den Anforderungen nicht genügen. Im übrigen sind SÄMTLICHE Pressemeldungen redigiert, d.h. redaktionell bearbeitet, was letztlich bedeutet, dass die Nachricht gefiltert ist und daher auf keinen Fall Ansprüche erheben kann wie eine DGAP-Meldung. (Siehe: http://www.dgap.de/)
Wiedeking und Härter werden aber nicht nur darauf verweisen, dass Pressemeldungen nicht den Anforderungen an eine formgerechte Unternehmensmeldung genügen und daher auch nicht geeignet sein sollten, Anlageentscheidungen zu begründen. Sie werden wohl insgesamt bestreiten, dass die Pressemeldung per se dem entspricht, was sie einst verlautbart haben. Wer bitte wollte das heute noch nachprüfen? Solche Nachweise gelingen nicht einmal nach wesentlich kürzeren Zeitabläufen. Und die beiden werden wohl kaum zugelassen haben, dass ihre Verlautbarungen auf Band gespeichert und zur späteren Verwendung freigegeben wurden.
So wird es nach meiner Einschätzung dazu kommen, dass die Staatsanwaltschaft mit ihren Vorwürfen ein weiteres Mal scheitert. Wiedeking und Härter wird imo nicht mit der für eine Verurteilung nötigen Gewissheit nachzuweisen sein, dass sie absichtlich oder grobfahrlässig falsche Meldungen lanciert haben. Die Folge: wird das Verschulden nicht nachgewiesen, scheitern auch sämtliche Schadensersatzfoderungen.
Die verlorene Übernahmeschlacht mit Volkswagen hat der Porsche Holding milliardenschwere Klagen eingebracht. Anleger verloren mit Kurswetten viel Geld und fühlen sich rückblickend falsch informiert.
Ursprünglich waren 78 Kläger in den USA vor Gericht gezogen. Der von ihnen angerufenen New York State Supreme Court hatte sich nicht zuständig gesehen, weil sich der Fall weitgehend außerhalb der USA abgespielt hatte. In Deutschland gehen die Rechtsstreitigkeiten weiter. Sechs der acht Kläger, die in den USA abgewiesen wurden, sind dem Sprecher zufolge bereits in Deutschland vor Gericht gezogen.
Insgesamt habe die Holding schon einige Verfahren gewonnen. Mehrere Klagen werden aber noch an Gerichten in Stuttgart, Braunschweig und Hannover weiter verhandelt.
Die Porsche Holding ist als Beteiligungsgesellschaft nach dem Verkauf des Sportwagenbauers Porsche AG an Volkswagen übrig geblieben und hält ihrerseits noch 51 Prozent der Anteile an VW./ang/DP/stb
Tolle Nachrichten ! Die große Unsicherheit der letzten Monate bezüglich eventueller Strafen sind hiermit vom Tisch, und erlauben einen optimistischen Blick in die Zukunft. Nichtsdestotrotz müssen die Verfahren, die in Deutschland laufen weiter im Blick behalten werden.
Die Richtung des Newsflows stimmt aber schon einmal.
In der Sache selbst ist das aber KEIN Präjudiz. Da der Verlauf in den USA ohnehin den Erwartungen entspricht, hat der Fristablauf keine höhere Bedeutung. Nachteilig ist er aber auch nicht, immerhin.
Wärst du so nett, im PSE-Forum in meinem Namen zu posten:
Ich wäre glücklich, wenn außer Ferrari auch wieder Porsche an die Börse ginge. Also nicht die nichtsnutzige PSE-Porsche/Piech-Vermögensverwaltungsgesellschaft (PAH003), sondern die richtige Porsche-Firma, die Super-Autos baut.
Gruß
Zonk
Ich scheine jetzt von fuzzi wieder freigelassen worden zu sein. Auch dafür Danke. Allerdings hat sich an meiner absolut kritischen Halten zur PSE nichts geändert. Und der Kurs ist ja auch nichts als lausig.
Und auch früher hatten Porsche Aktionäre nichts zu sagen, da es nur Vorzugsaktien gab. Bestimmt haben da auch die Familien Porsche/Piech.
Willst du Aktien des technologischen Zugpferds im Automobilbauer, da nimm Volkswagen. Da gibt es sogar noch Stammaktien. Da Investitionsprogramm von Volkswagen von 109 Millarden € für die nächsten 5 Jahre übersteigt deutlich die derzeitige Marktkapitalisierung von VW (82 Milliarden). Damit dürfte Volkswagen seinen Technologievorsprung weiter ausbauen. Ein großer Teile auf auf Deutschland entfallenden 64-Investitions-Milliarden dürfte sowohl direkt als auch über Synergien indirekt den Porsche-Modellen zugute kommen.
In einigen Jahren wegen wir sehen, ob Fiat/Chrysler/Ferrari da noch weiter mithalten kann und wo Ferrari (das Auto, nicht die Aktie !) im Vergleich zu Porsche dann steht. Wenn ich mich recht erinnere, liegt der Umsatz von Ferrai zwischen 2 und 3 Milliarden Euro pro Jahr. Da muss man erstmal die Mittel für die technologischen Herausforderungen der nächsten Jahre von abzwacken.
"Bei Aktien zählt nur der wirtschaftliche Hintergrund."
Das ist bei den wirklich interessanten Firmen natürlich nicht richtig - sieh dir z.B. mal Tesla oder meinetwegen Facebook, Amazon etc. an. Es zählen Träume und Hoffnungen, Nimbus, lauter Bauchzeugs sehr viel mehr als der wirtschaftliche Hintergrund (der z.B. bei Tesla gemessen am Aktienkurs unter aller Sau ist)
Die PSE ist mit ihren 50,x% an VW wirtschaftlich zwar gut aufgestellt und am Erfolg von VW beteiligt. Wenn VW was reisst - was ich glaube - dann wird auch die PSE mitgehen (gilt allerdings auch umgekehrt). Die PSE selbst ist aber eine vollkommen belanglose Firma, die nichts tut und mit der niemand irgendwelche Emotionen verbindet (nicht mal Piech/Porsche nehme ich an).
Wäre die Porsche AG, also die die die Autos baut, so wie früher selbst an der Börse, wäre das ganz anders. Dann hätte man alle Ingredienzien für eine Kursstory.
Daran denke ich oft, wenn ich die Kurse einiger derzeitiger Werte betrachte. Insbesondere Tesla zähle ich dazu.
Bis zum Jahr 2000 waren auch zig Anleger von Träumen und Hoffnungen bei ihren Anlageentscheidungen getrieben und auch ich habe mir an einigen Werten die Finger verbrannt. "Gerettet" haben mich in dieser Phase die Werte, hinter denen Substanz steckte, wie Fabriken, Immobilien, etc. Due kamen relative schnell wieder auf die Beine.
Bei Ferrari rechne ich mit nur leicht überzogenen Kursen (im Gegensatz zu Tesla). Da könnte ich mir vorstellen, auch ein paar Stücke ins Depot zu legen.
2000 hatte es im Groben nur die Phantasietitel erwischt.
Aber 2009 sind auch die sogenannten Substanztitel unter die Räder gekommen.
Damit wäre man bei Tesla natürlich doppelt gefährdet.
10892 - wusste gar nicht, dass es einen Unterschied zwischen VW und Volkswagen gibt.
Wird wohl mehreren so gehen.
Zu den "Phantasietiteln" 2000 ist zu bemerken, dass dieser Begriff erst nach dem Crash aufkam. Vorher habe fast alle darin konkrete Werte gesehen (sonst hätten sie's ja nicht gekauft. Und einige davon, wie Amazon, habe ja sogar überlebt.
Der Spätsommer hat die Autobauer ganz schön geschüttelt.
Offenbar allein Dank der Geldlockerung besteht hier noch Erholungspotential.
Die Porsche Aktie tritt gut aufs Gas. Will offenbar noch 10% plus für seine Anleger heraus holen.
Damit ist reichlich Luft bis zu 76-77 €
VW Stämme sind 53,7 Mrd. wert (heute). 53% der Stämme gehören der PSE. das durch die 300 Mio. Aktien der PSE (Stämme + Vz.) macht knapp 95 dazu dann noch die 2,5 Mrd. aus der Portokasse / 300Mio. Aktion der PSE sind nochmal knapp 8. dann wären wir bei den 103.
Selbst bei einer Niederlage bei den Klagen (wovon ich keinesfalls ausgehe) müssten wir 15 in der Bewertung abziehen und wären dann trotzdem noch bei knapp 90 und nicht bei 68. Ich hoffe da hab ich nichts übersehen!
Gruß
Zonk
Verwundern tut mich nur, dass überhaupt Stücke unter 72 € abgegeben werden.