Porsche: verblichener Ruhm ?
Da Deutschland wirtschaftlich mit am besten unter allen Ländern aufgestellt ist und die Börsen diese Tatsache hierzulande noch nicht nachvollzogen haben (in den USA stünde der Dax längst bei 15.000), dürften die Indizes den Startschuss aus Übersee nun artig befolgen.
Ich erinnere auch nochmal an zwei wichtige Fakten:
1. Mehr als 60 % der Anteile der Dax-Unternehmen befinden sich in ausländischer Hand.
Davon alleine ein großer Teil bei den größten angloamerikanischen Fonds.
2. Bei Liquidationswellen der Weltbörsen leidet der Dax idR besonders stark. Was daran
liegt, dass er als Liquiditätsquelle besonders beliebt ist, denn nirgendwo bekommt
man seinen Verkaufserlös schneller, als in Deutschland. Das wird oft als besondere
Schwäche der deutschen Indizes ausgelegt, ist es aber allenfalls temporär.
Vor diesem Hintergrund werden Rallies bei uns abgehandelt. Was übrigens nur deshalb möglich ist, weil die deutschen Anleger (Institutionelle und Private) börsenscheu bzw. börsenabstinent sind; Deutschland, das Land der Sparstrümpfe und Bundesanleihen, ist eben kein Börsenland. Deshalb müssen wir froh und dankbar sein, wenn ausländische Anleger diese Rolle übernehmen.
Mir persönlich ist das alles ohnehin einerlei; ich bin, was die Kursentwicklung anbelangt, demütig und bescheiden geworden. So habe ich an den Kurs nur noch einen einzigen Wunsch: dass er steigt :-))
Allen einen erfolgreichen Börsentag wünscht
Fuzzi
Damit verläuft die Angelegenheit so, wie ich immer angenommen habe. Logisch, dass ich darüber nicht gerade traurig bin. Keine Frage: für Porsche läuft es wie am Schnürchen. Irgendwie -so finde ich- haben wir es uns verdient ;-)
Link zur dpa-Meldung:
http://www.ariva.de/news/...egen-Porsche-broeckelt-in-den-USA-4458179
Wie ich schon schrieb, werden die Zivilklagen baden gehen, wenn dem Vorstand straf- rechtlich nichts nachzuweisen ist; und bisher hat sich die Staatsanwaltschaft die Zähne ausgebissen. Soweit ich mich erinnere, müsste dieser Tage eine Erklärfrist Wiedekings ausgelaufen sein (hatte ich kürzlich gepostet), so dass wir bald wieder Neues hören dürften.
http://www.ariva.de/news/...tomobil-Holding-SE-Mehrere-Hedgef-4458151
Ist nur offen, ob der jetzt zurück genommene Umfang Schöningen Braunschweig enthalten ist. Wahrscheinlich nicht.
Gruß
FredoTorpedo
Im anderen (kürzlichen) Fall von Klagrücknahmen vor dem US-Bundesgericht, einigte man sich darauf, dass die Klagen in D (Stuttgart) eingereicht werden und Porsche im Gegenzug auf die Einrede der Verjährung verzichtet. Davon ist aber diesmal keine Rede. Die Zustimmung Porsches für die Klagrücknahme scheint mir aus Kostengründen erfolgt zu sein hat aber wohl nichts damit zu tun, dass Porsche damit einverstanden wäre, dass die Klagen nun in Braunschweig eingereicht werden.
Liege ich richtig (was ich aber nicht ganz sicher beurteilen kann), sind die 12 zurück- genommenen Klagen ganz und ersatzlos vom Tisch. Die Klagen in Braunschweig sind ein anderes Thema und schon lange bekannt. Was meinst Du?
Wenn die 12 Klagen ganz vom Tisch wären, so wäre das natürlich toll. Aber ich will mich nicht zu früh freuen.
Was Positives von VW: Da hat man in den nächsten Monaten schon vorsorglich Sonderschichten für die Golf-Fertigung angemeldet. Würde meine Vermutung betätigen, daß man vor der VW-HV wieder positive Meldungen hören wird.
Gruß
FredoTorpedo
rung nicht getroffen wurde. Alternativ käme in Frage, dass die gestrige Ad hoc unvoll- ständig ist. Das glaube ich aber weniger, weil es ansonsten bereits Beschwerden gehagelt hätte.
Folgt spätestens im Laufe der kommenden Woche keine Berichtigung/Ergänzung zur gestrigen Ad hoc, gehe ich endültig davon aus, dass die Kagen ersatzlos zurückgezogen wurden. In diesem Fall genehmige ich mir ein Upgrade von "Skepsis" auf "Freuen" ;-))
"Porsches Etappensieg in den USA
...
Vom Tisch sind die Forderungen nicht. In den USA sind 20 Kläger übrig. Hinzu kommen Klagen, die vor dem Landgericht Braunschweig anhängig sind. Dazu gehören auch die Kläger, die sich in den USA zurück gezogen haben.
..."
Es ist daraus nicht ersichtlich, ob es Sichuan Braunschweig um Klagen gleichen Inhalts und Umfangs handelt. Ich habe auch noch nirgends die Summe de Förderung der 12 gefunden, die in den USA durch den Klagerückzug entfällt.
Gruß
FredoTorpedo
Damit steht fest, dass die Klagrücknahmen in den USA offenbar ersatzlos erfolgten. Mit dem Wermutstropfen allerdings, dass sie zusätzlich in Braunschweig anhängig sind; zumindest wohl teilweise mit identischen SE-Forderungen.
Für uns Anleger ist das aber insoweit ein Gewinn, als dass die US-Justiz mit ihren unkalkulierbaren Urteilen und astronomischen Schadensersatzurteilen in 12 von 32 Fällen aus dem Spiel ist. Um die Prozesse in Deutschland mache ich mir -auch was die Höhe etwaiger Schadensersätze anbelangt- keine Sorge. Die Börse scheint das ebenso zu sehen.
Analystenkonsens verfehlt -> Enttäuschung -> Kursrückgang (Beispiel: Klöcker: -10%)
Konsens getroffen -> Verkauf (Beispiel: Lanxess)
Konsens übertroffen -> Kursrallye
Die Kursrückgänge aufgrund enttäuschter Erwartungen sind die interessantesten: nämlich gute Nachkaufgelegenheiten. Bei Kursrallyes wegen übertroffener Erwartungen sollte man besser erst die Konsolidierung abwarten.
Hans Bernecker schreibt dazu in seiner heutigen AB-Daily:
"Zu den Einzelwerten: Ergebnisse werden nachhaltig belohnt. ADIDAS gestern + 6,6 %, CONTINENTAL + 4,4 % und MERCK + 3,1 % sind ein Indiz dafür, dass in diesen Fällen ebenfalls große Investoren im Markt sind. Simpel, wie sie denken, kaufen sie Dividen-
denrenditen und bestätigte Zahlen, weil sie Probleme haben, Zukunftserwartungen einzupreisen. Wir wären nicht überrascht, wenn sich dies in der kommenden Woche fortsetzt. Denn es stehen eine ganze Reihe von Pressekonferenzen an, in denen die Vorstände die Ergebnisse für 2012 eingehend kommentieren. Darauf wird vielfältig reagiert werden. Jede Menge große Namen sind dabei:
ALLIANZ, DT. LUFTHANSA, E.ON, GEA GROUP, HUGO BOSS, K+S, MÜNCHENER RÜCK, VOLKSWAGEN und WACKER CHEMIE, um nur die wenigsten zu nennen. Wir gehen sicher davon aus, dass diese Investoren darauf reagieren werden."
"Die PORSCHE-Wette erhält einen neuen Akzent. Wir hatten es gewagt und liegen wohl richtig. 15 der 32 Hedge-Funds, die PORSCHE verklagt hatten, ziehen ihre Klage zurück. Der Rest gilt ebenfalls als umfallverdächtig, weil der Schadensnachweis nicht zu erbringen ist. Offen ist nun ein möglicher Richtervergleich oder ein totaler Rückzug, und dann wird es pikant:
Im Strafverfahren gegen Herr Wiedeking schwimmen der Anklage die Gründe davon. Da es aber um ein „Gesichtswahren“ des Gerichtes und der Staatsanwaltschaft geht deutet alles darauf hin, dass das PORSCHE-Verfahren ähnlich läuft wie das ebenso seinerzeit peinliche Verfahren in Sachen MANNESMANN/Ackermann."
Zur Erinnerung:
Beim zitierten Vergleich ging es um Abfindungen und Bonuszahlungen zum Nachteil der Mannesmann AG im Zusammenhang mit deren Übernahmeschlacht mit Vodafone in den
Jahren 1999 bis 2000. Nach entsprechenden Strafanzeigen begann im Juni 2004 ein Prozess wegen Untreue beim LG Düsseldorf, in dessen Verlauf die Staatsanwaltschaft Gefängnisstrafen gegen Klaus Esser, Joachim Funk, Josef Ackermann, Klaus Zwickel und andere beantragte. Der Prozess endete nach einem Monat mit einem überraschenden Urteil: alle Angeklagten wurden freigesprochen.
Nach eingelegter Revision durch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf folgte 2005 der Prozess beim Bundesgerichtshof. Dort wurde ein Teil eingestellt, der Rest aber wegen Verfahrensfehlern zurückverwiesen.
Im Oktober 2006 folgte der zweite Prozess beim LG Düsseldorf. Dort einigte man sich zur Überraschung vieler Beobachter darauf, die Verfahren gegen Zahlung von Geldauflagen einzustellen.
Schön komprimiert hier nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mannesmann-Prozess
Die Lehre aus dieser causa:
Die Hürden für eine strafbewehrte Verurteilung sind vor deutschen Gerichten enorm hoch!
Im Fall Porsche kommt aber -aus Sicht der Staatsanwaltschaft erschwerend- hinzu, dass die Beweisführung sehr viel schwieriger wird, als im relativ klaren Fall Mannesmann, bei dem es seinerzeit keine (wesentlichen) Beweisprobleme gab.
Würde die Porscheführung aber dennoch verurteilt, könnte es sehr leicht wieder zu einer Verwässerung kommen, wie im Fall Mannesmann: indem man sich auf eine Geldauflage einigt. Für Wiedeking & Co. wäre das ein Klax. Für Porsche und VW aber der Befreiungsschlag.
Und für die aktuellen Kläger? Für die wäre es -gelinde gesagt- eine Katastrophe. Denn für die aussichtsreiche Führung ihrer Zivilklagen wäre die Feststellung strafbarer Handlungen conditio sine qua non - was bei einer Einstellung gegen Geldauflage aber nicht zu erreichen wäre.
Vor diesem Hintergrund ist zu mutmaßen, dass Wiedeking, Härter und auch der gesamte Porscheclan -einschließlich des Großmeisters F.P.- derzeit um keine Minute Schlaf gebracht sind. Da schließe ich mich an.
wenn Dax 8000 dann Porsche 70+
Stattdessen sind wir nicht weiter als der Dax noch bei 7500 stand.
Und wie sich das grade zuspitzt sieht es nicht gut aus...wenn die 8000 nicht bald geknackt werden gehts erstmal down und Porsche wieder unter 60... :-/
... Ärger für Deutschland wegen des VW-Gesetzes:
Mit einer Strafe von mindestens 50 Millionen Euro will die EU-Kommission die Bundesrepublik im Dauerzwist um das VW-Gesetz in die Knie zwingen.
Quelle: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...eut-das-VW-Gesetz-2314999
Gruß
Zonk
Was vielleicht Ärger für Deutschland bedeudet, ist für uns Porsche SE Aktionäre und vorallem der Familie Porsche als Stammaktionär, sehr zum Vorteil.
Denn erst mit der Abschaffung des "VW Gesetzes" würde die 51 Prozent Mehrheit der Porsche SE an den VW Stammaktien und damit am VW Konzern auch bedeuten, daß man "de jure" und auch "de facto" die Stimmenmehrheit und damit das "Sagen" bei VW hat.
Somit bleibt es auch 2013 für uns Porsche Aktionäre spannend. Sollte es einen weiteren Erfolg an der "Prozess Front" im April gegen die Hedge Fonds geben und auch das VW Gesetz durch den EuGH gekippt werden, dann ist noch viel Potential für Kurssteigerungen vorhanden.
Letztlich kommt es viel mehr auf das Management an. Immer wenn das funktionierte, Produkte und Produktionsverfahren passten, lief es gut, trotz VW-Gesetz und trotz starkem BR.
Gutes Management hat es verstanden, Niedersachsen und BR mit zu nehmen.
Schlechtes Management neigt in schwierigen Zeiten oft zu riskanten Experimenten. Da ist es nicht immer schlecht, wenn Niedersachsen und BR etwas dagegen wirkte.
Gruß
FredoTorpedo
Dass es bisher bei VW so gut lief, ist dem Management und den Arbeitern zu verdanken, nicht dem Staat. VW ist insoweit eine Erfolgsgeschichte nicht WEGEN der staatlichen Beteiligung, sondern TROTZ ihr.
Wenn VW so gut bist, wie Du und ich glauben, bedarf es keines VW-Gesetzes.
Aber egal, was noch an Argumenten folgen mag: das VW-Gesetz ist ein Anachronismus und passt nicht mehr in das moderne Europa. Deshalb wird es fallen - darauf wette ich.