Israel plant massiven Militärschlag
Seite 112 von 147 Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48 | ||||
Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
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Immer mehr Zustimmung zu deutschem Nahost-Einsatz
Nach SPD-Chef Kurt Beck haben sich mehrere Sicherheitspolitiker von Union und SPD aufgeschlossen für eine Beteiligung an einer UN-Friedenstruppe gezeigt. Einer sagt deutlich Nein zu deutschen Soldaten in Nahost: Edmund Stoiber."Historischer Moment"
„Grundsätzlich ist ein Einsatz der Bundeswehr denkbar“, sagte der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels der Bild am Sonntag. Allerdings solle sich die Bundeswehr „aufgrund der deutschen Geschichte nicht unbedingt mit Kampftruppen, sondern eher im logistischen Bereich beteiligen.“
Die UN-Resolution, in der die Stationierung einer internationalen Truppe im Süden Libanons angekündigt wird, sei ein „weiterer Baustein für eine mögliche deutsche Beteiligung“, sagte der CSU-Abgeordnete Karl Theodor zu Guttenberg.
Er verwies auf die Bitte von Israels Regierungschef Ehud Olmert, Deutschland möge sich an einem derartigen Einsatz beteiligen.
"Historischer Moment"
Der jüdische Publizist Michel Friedman forderte Deutschland in der Bild am Sonntag zu einer Beteiligung an der Friedenstruppe auf. „Wenn die Bundesregierung Soldaten nach Afghanistan und in den Kongo schickt, dann ist jetzt der historische Moment gekommen, in dem Deutschland für die Sicherheit Israels Farbe bekennen und Verantwortung übernehmen muss“, sagte Friedman.
Zuvor hatten sich bereits SPD-Chef Kurt Beck sowie der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, aufgeschlossen für einen deutschen Militäreinsatz in Nahost gezeigt.
Beck sagte in der ARD: „Es wird sicher kein ’Nein’ geben.“ Im Rahmen einer Gesamtpolitik könne er sich „gut vorstellen, dass Hilfeleistungen hinsichtlich der Sicherung von Seeseite her ein solcher Ansatz sein könnten“. Auf der anderen Seite könnten Hilfen der deutschen Polizei zur Sicherung der syrischen Grenze in Betracht kommen.
Etwas vorsichtiger, jedoch ebenfalls nicht ablehnend, äußerte sich SPD-Fraktionschef Peter Struck. Es gebe "keine Vorentscheidung" für einen Einsatz deutscher Soldaten im südlichen Libanon, sagte er im Interview mit dem Tagesspiegel am Sonntag. Die Beteiligung von Bundeswehrsoldaten sei "eine Frage, die sich erst dann stellt, wenn die Planungen über die erweiterte UN-Truppe konkretisiert wurden".
Struck räumte ein, dass es in der SPD-Fraktion - "wie in den anderen Fraktionen auch" - große Vorbehalte gegen eine Entsendung deutscher Soldaten an die Grenze zu Israel gebe. Bei einer möglichen Bundestagsabstimmung werde der Fraktionszwang "natürlich nicht" gelten.
Keine Entscheidung vor September
CSU-Chef Edmund Stoiber reagierte auf das Ansinnen hingegen mit einem klaren Nein. In einem ZDF-Interview sagte er: "Aus historischen Gründen müssen wir den Israelis anders helfen als mit Militär."
Skeptisch zeigte sich auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber. „In einem Fall, in dem es auch um Israel geht, sollten wir als Deutsche mit dem Einsatz von Soldaten besonders zurückhaltend sein“, sagte Huber. „Wir dürfen unsere Geschichte nicht verdrängen.“
Nach Einschätzung von Unions-Fraktionschef Volker Kauder wird der Bundestag frühestens im September über einen möglichen Nahost-Einsatz der Bundeswehr entscheiden.
Kauder sagte im Deutschlandfunk, die Frage stehe derzeit nicht zur Entscheidung an. „Ich sehe nicht, dass wir in absehbarer Zeit, also in der Sommerpause des Bundestages, eine Sondersitzung hätten.“ Die nächste reguläre Sitzungswoche des Plenums beginnt erst am 4. September.
Er ließ offen, ob sich die Bundeswehr an der geplanten UN-Friedenstruppe beteiligen wird. Zunächst müssten die Vereinten Nationen ein Mandat formulieren. Dann müsse sich die Europäische Union darüber unterhalten. Erst nach einer Beurteilung der Situation durch die Bundesregierung komme zum Schluss der Bundestag ins Spiel.
(sueddeutsche.de/AFP/dpa)
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l3/deutschland/artikel/674/82592/
Deutscher bei Demonstration in Israel schwer verletzt
Polizei ging gegen Gegner der Sperranlage vor - Bleibende Schäden bei 27-Jährigem befürchtet
Jerusalem - Bei einer Demonstration gegen den israelischen Grenzzaun zum Westjordanland ist ein Deutscher schwer verletzt worden. Der 27-Jährige wurde am Freitag von einem israelischen Grenzpolizisten mit einem Gummigeschoss am Kopf getroffen. Einem Krankenhaussprecher zufolge musste das Geschoss operativ entfernt werden. Der seit sieben Jahren in Israel lebende Deutsche wurde auf der Intensivstation eines Krankenhauses bei Tel Aviv behandelt.
Goldstein demonstrierte mit rund 100 anderen Personen gegen den Grenzzaun in der Stadt Bilin. Die Demonstranten näherten sich einer Straßensperre bis auf 50 bis 70 Meter. Nachdem die Polizisten die Demonstranten per Megafon gewarnt hatten, eröffneten sie das Feuer und rückten gegen die Menschenmenge vor. Auf einem Video ist zu sehen, dass Demonstranten mit Knüppeln geschlagen wurden. Demonstranten warfen der Polizei vor, sich nicht schnell genug um die Verletzten gekümmert zu haben.
Bleibende Schäden befürchtet
Die Ärzte fürchten nach Angaben einer Bekannten Goldsteins, dass ihr Patient möglicherweise bleibende Schäden davontragen wird. In der zweieinhalbstündigen Operation in der Klinik Tel Hashomer wurden Teile des Gehirns und Schädelsplitter entfernt.
Gummigeschosse werden von der Polizei gegen Demonstranten eingesetzt. Auf kurze Entfernung und aus Sturmgewehren abgefeuert, können sie unter Umständen tödliche Verletzungen hervorrufen.
Die Demonstrationen gegen den Grenzzaun in Bilin finden wöchentlich statt. Bereits Ende Mai waren dabei eine Deutsche und zwei weitere ausländische Demonstrantinnen leicht verletzt worden. (APA/AP)
http://derstandard.at/?url=/?id=2549861
Falls du in # 2777 zufällig Israel meinen solltest, ist das volksverhetzend.
Israel ist kein Unrechtsregime, sondern die e i n z i g e Demokratie in weitem Umkreis in Nahost.
MfG
kiiwii
übrigends Ägypten geht auch als Demokratie durch...
füx
Tel Aviv (dpa) - Nach 33 Tagen Krieg zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz soll das Blutvergießen morgen enden. Einer entsprechenden Waffenruhe hatten die Regierungen in Israel und im Libanon zugestimmt. Vor Beginn der Waffenruhe hat Israel seine Offensive noch einmal massiv verstärkt. Auch die Hisbollah feuerte erneut eine Serie von mindestens 160 Raketen auf Nordisrael. Der Konflikt hat inzwischen mehr als 1000 Tote gefordert, zumeist libanesische Zivilisten.
ARD und ZDF wehren sich gegen Vorwurf der Einseitigkeit
Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden und Israels Botschafter Schimon Stein haben die Berichterstattung der deutschen Medien kritisiert. Die Darstellung des Nahostkonflikts sei "einseitig". Die Chefredakteure von ARD und ZDF wiesen die Vorwürfe zurück.
Mainz - Salomon Korn hatte kritisiert, dass in den Fernsehbildern "die Israelis meist nur die Täter und die Libanesen immer nur die Opfer" seien. Er hatte im SPIEGEL die Fragen aufgeworfen: "Wo sind denn die Bilder von den Toten und Verwundeten auf israelischer Seite? Wer zeigt denn die israelischen Kinder, die seit Jahren traumatisiert in den Bunker müssen? ARD und ZDF jedenfalls nicht ausreichend." Auch was gesagt werde, sei einseitig, kritisierte Korn. "Nirgends wird mehr erwähnt, dass die Hisbollah eine Terrororganisation ist und dass sie einen demokratischen Staat angegriffen hat. Beide werden in den Nachrichten unzulässigerweise auf eine Stufe gestellt."
DPA
Salomon Korn: "Wer zeigt die israelischen Kinder?"
Botschafter Schimon Stein sagte im "Handelsblatt": "Wenn Gewaltaktionen gezeigt werden, ist überwiegend die israelische Armee zu sehen, die Hisbollah kaum." Er fügte hinzu: "Wenn es aber um Opfer geht, dann sieht man überwiegend Libanesen und viel weniger Israelis." So entstehe in der Öffentlichkeit eine klare Vorstellung, wer Angreifer und wer Angegriffener seit.
Thomas Baumann (ARD) und Nikolaus Brender (ZDF) betonten dagegen die Ausgewogenheit der Berichterstattung. "ARD und ZDF gehen in ihren Nachrichtensendungen stets auf beide Seiten ein. Unsere Korrespondenten erwähnen und zeigen die Opfer auf beiden Seiten." Der Eindruck Korns, Israel werde vor allem als Angreifer gezeigt, könnte daran liegen, dass es sich bei diesem Krieg um einen asymmetrischen Konflikt handele, heißt es in der Stellungnahme der Sender. Eine reguläre Armee stehe einer bewaffneten Miliz gegenüber.
Es könne nicht Aufgabe von ARD und ZDF sein, wegen der Asymmetrie dieses Krieges Bilder, über die sie verfügen, bewusst zurückzuhalten. "Das wäre Nachrichtenmanipulation", erklärten Baumann und Brender.
Weil Bilder aber nicht die ganze Wahrheit dieses Konfliktes zeigen könnten, hätten ARD und ZDF von Anfang an ihre Korrespondenten Hintergründe erklären lassen, um die Ursachen verständlich zu machen. In Sondersendungen habe die Argumentation der israelischen Regierung einen breiten Raum eingenommen, und immer wieder seien alle Facetten des Konflikts beleuchtet worden.
Im übrigen ist Israel das, was jede Demokratie sien sollte, nämlich eine wehrhafte Demokratie.
Sie muß sich übrigens grade gegen den verbrecherischen Versuch Dritter wehren, als Staat und Demokratie (samt Staatsvolk) von der Landkarte gekratzt zu werden...
Warum muß man Euch die Fakten immer wieder zurechtrücken ??
MfG
kiiwii
füx
ich könnt auch sagen "eine Schwatzbude"
Warum hat denn die UN nicht auf die Durchsetzung der Resolution 1599 geachtet ?
Wir hätten heute nicht diesen Krieg, wenn die Hisboller entwaffnet worden wären !
Und warum hat die UN nicht darauf geachtet, dass der "Land for Peace"-Prozess von Hamas und Hisbollah nicht pervertiert wird ?
MfG
kiiwii
Hisbollah lehnt Entwaffnung ab
Die vereinbarte Waffenruhe zwischen Hisbollah und Israel könnte doch noch platzen. Einem libanesischen Minister zufolge lehnt die Hisbollah-Miliz ihre Entwaffnung ab. Das aber würde der Uno-Resolution zuwiderlaufen, die für eine Ende des Konflikts in der Region sorgen soll.
Beirut/Jerusalem - "Das ist der Moment der Wahrheit und sie wollen ihre Waffen nicht abliefern", sagte ein Minister, der ungenannt bleiben wollte, am Sonntag in Beirut. Ein für Sonntag geplantes Treffen des libanesischen Kabinetts wurde deshalb verschoben. Stattdessen würden die Konsultationen mit der Hisbollah fortgesetzt. Aus Regierungskreisen verlautete, Grund für die Verschiebung seien Meinungsverschiedenheiten der Minister, ob über eine Entwaffnung der Hisbollah diskutiert werden soll.
KRIEG IM LIBANON: ZERSTÖRUNG VOR DER WAFFENRUHE Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (12 Bilder). |
Für die noch gar nicht gestartete Uno- Friedensmission, die mit 15.000 Mann für Ruhe im Süden Libanons und im Grenzgebiet sorgen soll, könnte die Weigerung der Hisbollah, ihre Waffen abzugeben, eine erste schwere Prüfung sein. Israel hatte dafür plädiert, dass die internationale Truppe einen klaren Auftrag erhalten und stark genug sein sollte, um die Hisbollah-Miliz zu entwaffnen. Frankreichs Außenminister Philippe Douste-Blazy hatte in einem Zeitungsinterview dagegen klargestellt, dass das Mandat der geplanten Schutztruppe nicht die gewaltsame Entwaffnung der Hisbollah beinhalte. Frankreich führt die bereits jetzt im Libanon stationierte Uno-Truppe Unifil und wird vermutlich auch die Führung der kommenden Schutztruppe übernehmen.
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Seit Beginn des militärischen Konflikts mit Israel vor einem Monat feuerte die Hisbollah mehr als 4000 Raketen auf israelisches Territorium, wie der israelische Militärrundfunk am Sonntag berichtete. Seit Beginn des Konflikts sind im Libanon mindestens 1082 Menschen getötet worden, die Mehrzahl davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 144 Menschen, die meisten davon Soldaten.
Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah hatte am Samstag zwar Zustimmung zu den Uno-Beschlüssen signalisiert, aber zugleich erklärt, seine Miliz werde weiterkämpfen, bis Israel alle Soldaten abgezogen habe.
Ungeachtet der diplomatischen Fortschritte lieferten sich israelische Soldaten und die Hisbollah am Sonntag heftige gefechte. Der Fernsehsender al-Arabija berichtete, dabei seien bei Kämpfen im Südlibanon sieben israelische Soldaten getötet worden. Die israelische Luftwaffe griff mehr als 50 Dörfer und Städte an, darunter auch Außenbezirke von Beirut. Dabei starben mindestens 17 Menschen. Die Miliz feuerte mehr als 200 Raketen auf Nordisrael ab. Dabei starb ein Mann, mindestens 18 Menschen wurden verletzt.
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Eigentlich sollen ab Montagmorgen, einen Monat nach Beginn der Kämpfe im Libanon die Waffen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz schweigen. Die israelische und die libanesische Regierung haben am Wochenende einer "Einstellung der Feindseligkeiten" ab Montagmorgen um 7 Uhr deutscher Zeit zugestimmt. Grundlage ist die in der Nacht zu Samstag im Uno-Sicherheitsrat verabschiedeten Resolution 1701. Die Hisbollah wurde darin aufgefordert, den Beschuss israelischen Gebiets einzustellen. Israel soll seine "offensiven Militäroperationen" beenden und sich aus dem Südlibanon zurückziehen.
cis/AFP/rtr/AP
Das ist doch reines Wunschdenken und fern jeglicher Realität!
Die Hisbollah geht wohl eher gestärkt aus den Konflikt hervor und ich sehe
keine Möglichkeit wie man die jetzt zu einer Entwaffnung bringen könnte.
Soll das die lächerliche UN Truppe erzwingen?
Was soll der Unsinn? Wer soll das denn glauben?
fregt sich nur wie lange Israel das noch durchhält. Die Regierung ist jetzt schon |
Hisbollah existiert weiter
KOMMENTAR VON URI AVNERY
Theoretisch ist der Kampf zwischen Israels Armee und der schiitischen Hisbollah-Guerilla im Libanon unentschieden ausgegangen. Keine Seite hat die weiße Fahne gehisst. Aber: Wenn ein Boxer der Federgewichtsklasse in einem Kampf gegen einem Meister der Schwergewichtsklasse in der 12. Runde immer noch steht, dann ist das ein Erfolg - egal was die Punktwertung im Einzelnen besagt.
In den vergangenen 33 Kriegstagen hat sich gezeigt, dass die mächtige israelische Armee nicht in der Lage ist, ein paar tausend Kämpfer der Hisbollah im benachbarten Libanon zu besiegen. Dieselbe Armee hat seit 1949 die Streitkräfte Ägyptens, Jordaniens und Syriens mehrmals in viel weniger Tagen geschlagen.
Das hat das Haupt-Kriegsziel Israels zunichte gemacht: die Abschreckungskraft der israelischen Streitkräfte wiederherzustellen. Guerilla-Kämpfer überall, besonders aber in Palästina, werden jetzt neuen Mut fassen. Bisher kam nie jemand dem israelischen Kämpfer gleich. Jetzt hat sich gezeigt, dass die Hisbollah-Kämpfer auch im Nahkampf ihren israelischen Gegnern gewachsen sind.
Der politische Erfolg eines Krieges entspricht den militärischen Tatsachen. Die Militäraktion Israels hat nur einen sehr fraglichen Teilerfolg gebracht: Hisbollahs gelbe Fahnen werden in Zukunft nicht mehr ein paar Meter von der israelischen Grenze entfernt wehen. Stattdessen wird dort die libanesische Armee stehen, eine internationale Truppe wird sie verstärken. Aber: Die Hisbollah-Kämpfer werden, als Zivilisten getarnt, zurückkommen.
Die libanesische Armee, zum Teil aus Schiiten bestehend, wird sich nicht mit ihnen schlagen. Die internationale Truppe muss sich mit Hisbollah verständigen, sonst kommt es zu einer neuen Guerilla, den diese Truppe nicht gewinnen kann. Genauso wenig wie die israelische Armee.
Die Hauptsache ist: Hisbollah existiert weiter. Sie bleibt bewaffnet. Sie wird die stärkste Macht in Libanon sein. Und: Ihr Ruf in der arabischen Welt ist legendär.
Der Autor, 1923 in Beckum (Westfalen) geboren, ist israelischer Friedensaktivist, Träger des Alternativen Nobelpreises und des Palästinensischen Preises für Menschenrechte
taz vom 14.8.2006
Libanon: Israel beginnt mit Truppen-Abzug
Kurz nach Inkrafttreten der Waffenruhe haben die israelischen Truppen mit ihrem Abzug aus dem Libanon begonnen. Dies teilte ein israelischer Militärsprecher mit.
Aus Beirut berichtet Markus Bickel
Bei einem Luftangriff auf ein Beiruter Schiitenviertel wurden auch große Teile des Hauses von Lokman Slim zerstört. Damit traf Israel einen der schärfsten Kritiker der Hisbollah. Das mit deutscher Unterstützung angelegte Archiv des Intellektuellen ist vernichtet.
Beirut - Lokman Slim kann es nicht fassen, wenn er sein Haus betrachtet: "Obwohl ich den ganzen Bürgerkrieg über in Beirut verbracht habe, habe noch nie eine solche Qualität der Zerstörung gesehen", sagt der 44-jährige. Am Sonntagnachmittag hatte eine israelische Rakete ein schon zuvor beschossenes Gebäude im Südbeiruter Stadtteil Haret Hreik, schräg gegenüber des Familienhauses von Slim getroffen. Der Kollateralschaden an dem strahlend weißen Komplex, in dem auch Slims Mutter wohnte, ist erheblich: "Das Dachgeschoss ist fast komplett zerstört, sämtliche Stahltüren hat es durch die Wucht der Explosion aus ihren Verankerungen gerissen. Stühle und Tische sind wahllos in Räumen in allen drei Etagen verteilt, das Archiv und die Schnittplätze für Filmbearbeitung unbenutzbar."
Slim, der kurz zuvor erst von einer Vortragsreise in den USA nach Beirut zurückkam, hat keine Ahnung, weshalb das nach Außen hin nur als Wohnhaus erkennbare Angriffsziel beschossen wurde. "In den vergangenen Wochen sind in Haret Hreik so viele Gebäude zerstört worden, warum es nun dieses traf, weiß ich nicht. Es ist eines von vielen." Ein Hisbollah-Sprecher lehnte es ab, Auskünfte über einzelne Ziele zu geben. Eine Anfrage bei der Israelischen Armee, den Israeli Defence Forces (IDF), brachte ebenfalls keinen Aufschluss. Auf die Frage, ob der Angriff am Sonntag um siebzehn Uhr Beiruter Zeit einer Hisbollah-Einrichtung gegolten habe, erklärte ein IDF-Sprecher: "Uns ist ein solches Ereignis nicht bekannt."
Die in Dutzenden Archivkästen aufbewahrten Zeitungen des von Slim gemeinsam mit der deutschen Filmemacherin Monika Borgmann betriebenen und von der Frankfurter Hilfsorganisation medico international finanzierten Dokumentationszentrums "Umam" sind jetzt in Tausende Schnipsel zerstückelt. Jahre wertvoller Dokumentationsarbeit - in Sekunden vernichtet.
Traurige Ironie der Geschichte: Mit der Zerstörung des in der schiitisch dominierten südlichen Beiruter Vorstadt Dahye gelegenen Wohn- und Arbeitshauses Slims traf die israelische Armee einen der wichtigsten innerlibanesischen Gegner der Hisbollah. Der gegen die "Partei Gottes" gerichtete Luftschlag schädigte einen vehementen Verfechter einer "Politik ohne Gott" - trotz liberaler Medien und eines pluralistischen politischen Systems eine Seltenheit in der immer noch stark von konfessionellen Zugehörigkeiten und Klientelbeziehungen geprägten libanesischen Gesellschaft.
Slim muss versuchen zu retten, was zu retten ist. Angesichts der unkalkulierbaren israelischen Luftangriffe können er und Borgmann sich immer nur kurz im Haus aufhalten. Fünf Lastwagen seien notwendig, um alle Archivkisten, Filmrollen und anderes Material aus dem Gebäude heraus zu schaffen, sagen sie. Doch sie fürchten, dass diese für die israelische Luftwaffe sofort zum Angriffsziel würden.
Als jüdischer Spion beschimpft
"Ich habe das Existenzrecht Israels immer verteidigt", sagt Slim, der mit dieser Position eine Außenseiterrolle einnimmt im von Hisbollah-Kadern dominierten innerlibanesischen Diskurs über den hier oft als "zionistische Entität" bezeichneten südlichen Nachbarstaat. Auf syrischen Internetseiten werden Slim und seine seit gut einem Jahr im säkularen Bündnis "Hayya bina" ("Los geht's!") zusammengeschlossenen undogmatischen Kampfgefährten schon als "Verräter" und "jüdische Spione" beschimpft.
Noch sind es nur Drohungen im Netz, doch nach Ende des neuen Libanon-Krieges könnten körperliche Angriffe folgen, fürchten die beiden Autoren des im Februar 2005 auf der Berlinale mit dem Preis der internationalen Kritik ausgezeichneten Dokumentarfilms "Massaker". Schon ihre kommentarlose Darstellung von sechs Tätern des von Israels Armee im September 1982 zugelassenen Massenmordes in den südlichen Beiruter Palästinenserlagern Sabra und Shatila fanden viele libanesische Zuschauer "zu menschlich".
Dabei fällt Slims Kritik der israelischen Kriegspolitik nicht minder scharf aus als die der totalitären und autoritären Methoden der Hisbollah. "Wenn Israel eine Demokratie ist - und ich glaube, dass es das ist - zerstört es gerade die einzige andere Demokratie in der Region." Das könne nicht im Sinne einer Demokratie sein, sagt der Dissident. "Sämtlichen Extremisten wird damit der Weg geebnet."
Angst vor der Zeit nach dem Krieg
Was Borgmann und Slim schon heute umtreibt, ist die Angst vor der Zeit nach Ende des Krieges. "Die Zukunft des Libanon hängt von der Zukunft der Schiiten des Landes ab", sagt der säkular aufgewachsene Sohn einer protestantischen Mutter und eines schiitischen Vaters. "Aber die Frage ist, welche Schiiten die Führungsrolle übernehmen - jene, die sich als Satellit des Iran betrachten oder jene, die den Libanon als multikonfessionelles Beispiel für andere Staaten in der Region betrachten." Mit der Frage nimmt Slim die Antwort im Grunde vorweg: "Bislang waren wir geschützt dadurch, dass wir in Haret Hreik von denselben Bomben bedroht waren wie die Hisbollah." Nach Ende des Krieges rechnet er damit, dass die Kaderpartei noch rücksichtsloser gegen ihre Kritiker vorgehen werde.
Ein Wegzug aus der schiitisch dominierten Dahye käme für Borgmann und Slim deshalb einer Niederlage gleich, dem Eingeständnis, dass säkulare Kräfte neben der "Partei Gottes" keinen Platz mehr in den südlichen Beiruter Vorstädten haben. Der endgültige Tod des anderen, des dissidenten Dahye, das so gar nicht in das nicht zuletzt von westlichen Medien gezeichnete Bild einer totalitären schiitischen Stadtkultur passen will.
Schon seit Kriegsbeginn patrouillieren in den ausgestorbenen Vierteln zwischen der alten Autobahn zum Flughafen und dem nach Nasrallahs im September 1997 von israelischen Truppen getöteten Sohn benannten Hadi Nasrallah-Boulevard Hisbollah-Kader mit Kalaschnikows. Auch wegen der Rückkehr der Milizen fürchtet Slim die Nachkriegszeit, selbst bei einer militärischen und diplomatischen Niederlage der Nasrallah-Organisation. "Wir haben unsere Glaubwürdigkeit immer gewahrt, weil wir schon vor Gründung der Hisbollah in Haret Hreik waren. Aufrechterhalten können wir diese nur, wenn wir auch jetzt bleiben."
GAZA (Reuters) - An Israeli air strike killed one Palestinian and wounded two in the northern Gaza Strip on Monday shortly after at least one rocket was fired into Israel from the area, doctors said.
The Israeli army said it had targeted militants who had launched the rocket. It hit the southern city of Ashkelon just as Israel's truce with Lebanese Hizbollah guerrillas took hold. One person was lightly wounded by the rocket, police said.
An Israeli offensive in the Gaza Strip to recover a captured soldier and stop Palestinians firing makeshift rockets has been overshadowed by the war with Hizbollah, which has fired thousands of much deadlier and more powerful rockets.
A U.N.-brokered truce with Hizbollah on Israel's northern border took effect at 0500 GMT, nearly five weeks after the war started when guerrillas abducted two soldiers in a cross-border raid.
The U.S.'s unconditional support for Israel is successfully advocated by Israel's official lobby in Washington DC, the American-Israel Public Affairs Committee. Many experts have long stressed the point that the Jewish lobby controls the U.S. government's foreign policies.
At the early stages of the recent crisis in the Middle East, the American President George W. Bush made clear his strong personal support for Israel’s unjustified offensive in the Lebanese and Palestinian territories, which has so far claimed the lives of over 1,000 civilians, mostly women and children, in both countries, during his meeting with the Israeli Prime Minister Ehud Olmert at the White House on May 23, according to sources familiar with the thinking of senior Israeli leaders.
Like Bush, Olmert lacks direct wartime experience. But both leaders wished that using extensive military force against the Lebanese resistance movement Hezbollah might at last destroy the group's weapons arsenal for good as well as ending its influence in Lebanon, sending a clear message to its supporters in the region, i.e. Iran and Syria, seen by the American President as a real threat to the U.S. interests in the Middle East, that they could be next.
Sources say that Bush, not only encouraged Israel to attack Lebanon, but also urged to it to do the same in Syria, but it was the Israeli PM who refused to go that far.
Some Israeli officials considered this stupid idea proposed by the American President involving an attack on Syria insanity, for the world would have seen the ''military campaign'' as overt aggression.
The Jerusalem Post ran an article on July 30, commenting on Bush's covert plans and ambitions that include a wider war involving Syria.
Israeli "defense officials told the Post last week that they were receiving indications from the U.S. that America would be interested in seeing Israel attack Syria," the newspaper reported.
While refusing Bush’s suggestion regarding Syria, Olmert did agree on using extensive forces against Hezbollah to intimidate its supporters, Iran, which Israel wishes global efforts aimed at ending its nuclear program succeed, and Syria.
Benefitting U.S. forces in Iraq
Some officials at the Bush admin found including the Israeli army in a war that would reach Syria would benefit the U.S. forces in Iraq.
With U.S. army struggling in Iraq for over three years, Bush’s advisers believe that pushing Israel to enter a military confrontation with Iran, and Syria, punishing it for backing the Iraqi resistance and providing it with financial and military aid, would isolate Hezbollah in Lebanon and Hamas in Gaza.
But the month-long fighting has inflicted serious damage upon the Israeli army, without achieving its intended goal, i.e. destroying Hezbollah or intimidating its supporters, Iran and Syria.
Israeli officials are blaming Bush for drowning Olmert into this war, and newspapers have been filled with complaints from Israeli soldiers who say some reservists weren't issued body armor while other soldiers found their equipment either inferior or inappropriate, given battlefield conditions.
Also the harshest of difficulties Israeli soldiers faced was the unexpectedly fierce resistance from Hezbollah fighters, who, with the use of explosive booby traps and ambushes, inflicted unprecedented damages upon the Israeli army as well as casualties.
Many senior military commanders sent Lt. Gen. Dan Halutz, the chief of staff, criticizing the government’s failure for planning for this war which has become chaotic, Channel 2 revealed.
Israeli plans to use llamas to deliver supplies in the rugged terrain in south Lebanon failed when the animals simply sat down.
"Tom and Jerry"
Nahum Barnea, a reporter who went to south Lebanon, compared the battle in the country to "the famous Tom and Jerry cartoons", describing the Israeli army as playing the role of the cat Tom and Hezbollah fighters playing the mouse Jerry.
"In every conflict between them, Jerry wins," Barnea wrote.
Leading Israeli newspapers actually called for Olmert's resignation.
"If Olmert runs away now from the war he initiated, he will not be able to remain prime minister for even one more day," Haaretz wrote in a front-page analysis.
"You cannot lead an entire nation to war promising victory, produce humiliating defeat and remain in power.
"Oops, I made a mistake"
"You cannot bury 120 Israelis in cemeteries, keep a million Israelis in shelters for a month and then say, 'Oops, I made a mistake.'" - See Washington Post, Aug. 12, 2006]
Mounting international anger, sparked by the heavy toll among Lebanese civilians as a result of Israel’s indiscriminate bombardment and disproportionate use of force, forced Washington to give up its resistance to calls for international cease-fire. The U.S. and France crafted a United Nations plan for stopping the fighting.
Speaking from his ranch in Texas, Bush said that "it increasingly seemed that Israel would not be able to achieve a military victory, a reality that led the Americans to get behind a cease-fire," New York Times quoted the American President as saying.
Olmert now has only one choice, which is courageously face the political damage at home.
Libanon: Tausende Flüchtlinge kehren zurück
Kurz nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah sind zahlreiche Flüchtlinge in Richtung Südlibanon aufgebrochen. Tausende schwer bepackte Fahrzeuge machten sich auf den teils zerstörten Straßen auf den Weg. Libanesische Soldaten bemühten sich darum, die Straßen notdürftig zu reparieren. Viele der Rückkehrer wussten nicht, ob ihr Haus nach den mehr als einen Monat andauernden Kämpfen noch steht.
int. Truppen übernommen werden?
das war wohl die zweite Niederlage der Israelis...