Culture Club
Prophet des Seltsamen
Weil wohl niemand, der „Dune“, „Mulholland Drive“ oder „Blue Velvet“ gesehen hat, diese Filme je wieder vergisst, auch wenn einem der Faden der Handlung manchmal noch beim Wiederanschauen abhandenkommt.
Lynchs Filmwelten sind unverwechselbar, der Ton ebenso wichtig wie Szenenbild und Dialog. Sein vielleicht größtes Talent ist es, unvergessliche und eigensinnige Charaktere zu entwerfen und hervorragenden Schauspielern den Raum zu geben, um die Performances ihrer Karriere abzuliefern, ob sie nun Kyle MacLachlan heißen oder Dennis Hopper. Lynch lässt sich nicht von einer Story leiten, sondern von einer Idee, der er sich während der Dreharbeiten immer mehr anzunähern versucht. Das Ergebnis ist ein Grad von Seltsamkeit, der anderen Regisseuren abgeht, ein reserviert besungener, unberechenbarer und darum seltsam fröhlicher Horror, der sich aus Roy-Orbison-Songs, Apfelkuchen, adretten Frisuren, perversen Mördern und abgerissenen Ohren zusammensetzt.
https://www.welt.de/kultur/article224632131/...het-des-Seltsamen.html
Für die ohne Textbuch oder mit schlechtem Gedächtnis: