AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Zwei Umstände sind mir bei deinem Posting aufgefallen, die so nicht passen können.
Wann wurde "verlautbart" (von wem bzw. in welcher Form), dass die Höhe des Aktienkurses bei einer KE bedeutungslos wäre?
Welchen Sinn hätte es haben sollen, die Kurse für dieses eine Quartal zu schönen? Dann hätten sie die KE auch tatsächlich in sehr kurzer Zeit durchziehen müssen. Beim Due Diligence wäre dieses schönen der Zahlen wohl auch aufgefallen, mit ungeahnten Folgen für die weiteren Gespräche.
Die besseren Zahlen in diesem Quartal gab es laut offizieller Darstellung deshalb, weil ein zusätzlicher Auftrag im Substrat-Bereich vorhanden war. Man hat auch darauf hingewiesen (in der Investor Präsentation) und seitens der IR, dass es in diesem Quartal einen (diesen) Sondereffekt gegeben hat.
Wenn diese Kräfte, die die KE bei den aktuellen Kursen nicht durchziehen wollen, also stärker sind und man den Plan auf die Seite legt, dann wird man dem Kapitalmarkt einen glaubwürdigen Alternativplan bieten müssen.
Das schwierige dabei ist, dass es hier nicht in erster Linie darum geht, Cash zu generieren, sondern das Eigenkapital zu stärken. Maßnahmen zur Cash-Generierung gibt es weitaus mehr, als Maßnahmen die das EK stärken.
Fakt ist, dass die Kursschwäche (man kann ja fast sagen, dieses Kursgemetzel) hausgemacht ist. Die schwachen Bilanzkennzahlen sind natürlich mitverantwortlich, das ist unumstritten, mittlerweile gehe ich aber davon aus, dass der Kurs wegen dieses dilettantischen Vorgehens um 40-50% tiefer steht, als er ansonsten gestanden wäre.
Nicht nur die Kurse des Mitbewerbs, sondern auch der Kaufpreis der für Shinko bezahlt wurde, geben Aufschluss über den eigentlichen Wert, den AT&S haben müsste.
Ja, die Bilanz wurde natürlich immer schlechter in den letzten Quartalen. Aber das war bekannt und wurde auch so prognostiziert. Selbst das Unternehmen hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass das vorübergehend ist und auch das Verhältnis NetDebt zu EBITDA auch unter 3 fallen könnte/wird. Es wurde hier ständig der Eindruck vermittelt, dass man alles im Griff hat.
Ich wüsste nicht, wo mein Fehler in der Analyse war. So wie das jetzt alles gelaufen ist, fühle ich mich hinters Licht geführt. Doppelt bitter ist, dass sich die Börsen rund um den Globus auf ihren Höchstständen befinden.
Natürlich kann Gerstenmayer das nicht sagen, deswegen schweigt er. Mich wundert ja, dass das die Shorties nicht massiv auf den Plan ruft. Ich weiß nicht, ob die Tatsache, dass der jüngste Kursrutsch sogar ohne Zutun der Shorties zustande gekommen ist (JP Morgan hat sogar moderat abgebaut), positiv oder negativ zu interpretieren ist. Ich finde es nur ein Wahnsinn, dass Gerstenmayer (eh ehrlich) sagt, dass man eine KE machen muss, eben damit man nicht "In Not" gerät, und dann betreibt man diese eben nicht nachdrücklich, sondern schaut, ob man sich noch irgendwie durchwurschtelt und legt die Prioritäten auf den Ausbau von Parkhäusern etc....
Gut wäre es, wenn man dem Kapitalmarkt einen Plan B präsentieren kann, also einen Ausweg. Es muss damit klar nachvollziehbar sein, dass man nicht auf die KE angewiesen ist.
Ja und nein. Wir hatten das mehrfach diskutiert. Insbesondere bei den positiven Aussichten und dem deutlichen Statement: "Wir sind die nächsten Jahre ausgebucht." sind wir auf den Leim gegangen.
"Ich wüsste nicht, wo mein Fehler in der Analyse war. So wie das jetzt alles gelaufen ist, fühle ich mich hinters Licht geführt. Doppelt bitter ist, dass sich die Börsen rund um den Globus auf ihren Höchstständen befinden."
Der Fehler (nicht nur Deiner ;-)) war, dass wir nur das Sonnenscheinszenarion betrachtet haben. Wir haben auch hier darüber intensiv diskutiert, dass ATS bis dato immer nur Kapital reingeschoben hat und nie wirklich etwas relevantes zurückkam. Aber diesmal sollte alles anders sein. Das war ein Fehler.
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...gessener-halbleiterwert
Und wenn schon eine KE - quasi als Befreiungsschlag - nötig sein sollte, dann auf keinem Fall unter Ausschluss des Bezugsrechts!!!
Und ich kann auch die Shorties verstehen, dass aktuell nicht weiter aufgebaut wird. Die aktuelle Situation gleich schon ein wenig einer Kapitulation, wenn man die Stimmung hier im Forum betrachtet. Ich denke persönlich denke nicht, dass es unter unter Katjuschas 18,5 € geht.
" Im Jahr 2024 sollen weitere 1100 Millionen ausgegeben werden..."
Das stimmt einfach nicht, auch wenn Du es noch x mal wiederholst.
Ich verwarne dich hier zum letzten mal. Du schreibst - trotz bereits erfolgter Ermahnung - die Unwahrheit in der selben Sache.
Ich bin grundsätzlich für Meinungsfreiheit, ich möchte aber auch gleichzeitig, dass man in diesem Thread möglichst nahe an der Wahrheit bleibt - zur Gänze wird das ohnehin nicht gelingen.
Es geht hier um diese eine Behauptung, dass AT&S im Jahr 2024 (ich nehme an, du meinst das GJ 2024/25) noch einmal 1,1 Mrd an Investitionen tätigen muss.
Das ist falsch und irreführend. Nimm das zurück, oder lege einen Beleg für diese Aussage vor!
Leider führt die Divergenz zwischen Geschäftsjahr und Geschäftsjahr immer wieder zu Missverständnissen, gibt aber auch Anlass zu absichtlichen missgünstigen Fehlinterpretationen.
Hier ist AUSDRÜCKLICH VOM GESCHÄFTSJAHR 2023/24 die Rede, und dieses ist mit März 2024 zu Ende.
Ich gebe zu, es ist keine glückliche Formulierung für eine Aussendung am 1.2.2024, aber für mich ist klar, dass damit das beinahe abgelaufene Geschäftsjahr gemeint ist.
https://ats.net/news/...feld-auf-die-bevorstehende-markterholung-vor/
1. Kulim
Bestehend aus Werk I und Werk II.
Für Werk I gab es bereits die Eröffnung. Der Fertigstellungsgrad muss demnach sehr hoch sein. Bereits vor Monaten wurde geschrieben, dass die Maschinen großteils eingebracht wurden. Bisherige Investitionssumme für Kulim (gesamt): 1 Mrd
Bei der Planung war man von einer Investitionssumme von insgesamt (Kulim I und Kulim II) 1,7 Mrd ausgegangen.
Ich gehe davon aus, dass diese fehlenden 700 Mio hauptsächlich für Werk II eingeplant sind.
Ich gehe nicht davon aus, dass für Werk I (im Geschäftsjahr 2024/25) noch hohe Investitionen anfallen. Möglich, dass da oder dort noch etwas fehlt und in Summe vielleicht bis zu 100 Mio anfallen.
Sollte Kulim II fertig gestellt werden, steigt natürlich der Bedarf, aber davon ist Stand heute keine Rede.
2. Leoben
Auch hier haben wir einen hohen Fertigstellungsgrad (siehe auch die Fotos).
Mit Stand Dezember 2023 waren die (Haupt) Maschinen bereits eingebracht.
Geplante Investitionssumme Leoben: 700 Mio
Wie in Kulim, soll auch in Leoben bereits Ende Kalenderjahr 2024 produziert werden.
Aufgrund des hohen Fertigstellungsgrades gehe ich auch für Leoben davon aus, dass hier im GJ 2024/25 in Summe nur mehr bis zu 100 Mio investiert werden müssen.
Investitionsbedarf 2024/25 Gesamt:
Kulim: 100 Mio
Leoben: 100 Mio
Bestandsinvestitionen: 200 Mio
Es wurde ein CAPEX Reduktionsprogramm aufgelegt, welches CAPEX-Einsparungen von 450 Mio in den Geschäftsjahren 2023/24 und 2024/25 bringen soll.
CAPEX Gesamt - GJ 2024/25: 400 Mio
Sollte Kulim II fertig gestellt werden, würde sich die Investitionssumme natürlich erhöhen.
Anleihen von Infineon werden am Markt mit ca. 3.40% Zinsen gehandelt, auch für Laufzeiten bis 2032, bei AT&S betragen die Zinsen am Markt 6.77%, Laufzeit 2028.
Auf Seite 26 der neuesten Investorenpräsentation schreibt AT&S, dass der aktuelle Finanzierungszins (im Schnitt der verschiedenen Finanzierungsinstrumente) bei 4,5% liegt!
https://ats.net/download/investorenpraesentation/...fbc2a2d1709090811
Man kann bei der Recherche schon Fehler machen, auch mir passiert das, was du hier aber machst, ist Falschbehauptungen zu verbreiten.
Nachdem das auch bereits in der Vergangenheit mehrmals der Fall war, und ich mir nicht jedes mal die Zeit nehmen will, die Dinge zurecht zu rücken, fordere ich dich nochmals auf, dein Verhalten diesbezüglich einzustellen, ansonsten werde ich dich für diesen Thread sperren.
Der operative CF lag für Q1-Q3 2023/24 bei 497 Mio. Darin enthalten sind allerdings auch Kundenanzahlungen.
Weitere Kundenanzahlungen sind eingeplant - siehe Folie - Seiten 26 und 29.
Kommt es nicht zur Fertigstellung von Kulim II, sollte für die Finanzierung des CAPEX 2024/25 der OCF ausreichen oder zumindest nur mehr ein kleinerer Teil durch Fremdmittel aufgebracht werden müssen.
Die Nettoverschuldung könnte damit stagnieren. bzw. könnte sich die Nettoverschuldung/EBITDA Ratio wegen des erwarteten höheren EBITDA sogar leicht verbessern.
Kommt es zur Fertigstellung von Kulim II müsste man wohl wieder mit einem CAPEX (insgesamt) von bis zu 1,1 Mrd rechnen, zumindest dann, wenn die Fertigstellung bereits in diesem GJ erfolgt.
In dem Fall würde man etwa einen Fremdfinanzierungsbedarf von etwa 600-700 Mio haben. Wahrscheinlich zur Hälfte würde dieser Bedarf vom Kunden Intel gedeckt werden.
Aktuell belaufen sich die Liquiden Mittel und ungenutzte Kreditlinien auf etwa 1,2 Mrd.
Im Geschäftsjahr 2024/25 laufen Kredite mit einer Gesamtsumme von 362 Mio aus. Folie - Seite 26.
Ersetzt man diese Kredite nicht durch neue Kredite, sondern nutzt dafür die ungenutzten Kreditlinien bzw. die Liquiden Mittel, würde man schön langsam in die Nähe eines Liquidtätsengpasses kommen, vor allem dann, wenn sich die Lage weiter verschlechtert oder etwas mit dem Anlauf von Kulim und Leoben passiert.
Ersetzt man diese Kredite durch Neue, werden die Refinanzierungskosten steigen bzw. werden die Bank en wohl weitere Sicherheiten brauchen und eventuell Covenants einführen. Im nächsten Geschäftsjahr sind dann weitere auslaufende Kredite zu refinanzieren.
Mein Fazit:
Ohne Kulim II wird es sich auf jeden Fall ausgehen, mit Kulim II wird es sehr angespannt.
also es gab doch einige kritische Stimmen, zB als der Kurs bei ~ 30 EUR stand. Wie du auf die eigene Ansicht kommst, dass "man sich als Börsianer/Investor in AT&S-Aktien eigentlich nichts vorwerfen kann" - I don't know.
Also ich hab mit dem Invest auch Geld verloren, aber es war mir schon klar, dass es knapp werden könnte, falls die Halbleiterkrise länger andauern sollte. So kam es leider auch.
Die Aussage von #stksat dürfte schon stimmen (auch wenn sie dir nicht passt):
Wie hoch ist die Rendite?
https://www.boerse-frankfurt.de/anleihe/...nologie-systemtechnik-ag-5
(habs mir nicht ausgerechnet, jedenfalls >5%)
klar der Vergleich ist nicht ganz fair, weil es mE die Hybridanleihe ist, aber trotzdem.
In dem Fall würde man etwa einen Fremdfinanzierungsbedarf von etwa 600-700 Mio haben. Wahrscheinlich zur Hälfte würde dieser Bedarf vom Kunden Intel gedeckt werden.
Aktuell belaufen sich die Liquiden Mittel und ungenutzte Kreditlinien auf etwa 1,2 Mrd.
Im Geschäftsjahr 2024/25 laufen Kredite mit einer Gesamtsumme von 362 Mio aus. Folie - Seite 26."
Also, wenn es im Geschäftsjahr 2023/2024 nicht zur Fertigstellung von Kulim II kommt, bedeutet das für mich, dass die Prognosen (Aufschwung etwa ab Jahreshälfte) einfach nicht halten, oder?
Also einfach gesagt: Damit die Prognosen halten, muss das Werkl dann auch bald mal rennen und bestückt werden, oder? Und um das Werkl zu bestücken, braucht man nochmals Investitionen, die offenbar durch die KE finanziert werden sollten, sehe ich das richtig?
Und selbst zum Zeitpunkt heute hätte stksat recht. ATS könnte die Anleihe ja theoretisch auch zu 87 zurückkaufen. Diese Differenz unter Paar musst Du auf die Zinsen aufrechnen. Du verweist implizit auf die Vergangenheit. stksat schaut sich die Welt heute an. Hier liegt das Gap.