AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Rein theoretisch könnte er ja auch richtig liegen und AT&S tatsächlich ein Verlustjahr haben.
Man darf sich allerdings fragen, mit welcher Wahrscheinlichkeit dies anzunehmen ist. Immerhin stellt sich Froberg damit massiv gegen die Unternehmensprognosen - die ja ein ähnliches Ergebnis wie im abgelaufenen GJ erwarten lassen.
Also wer hier mit besseren/realistischeren Fakten für das GJ 23/24 arbeitet würde ich nach den Statements der letzten Monate vl. doch 2 mal hinterfragen.
Wobei ich natürlich auch kein Fan von dem Froberg bin und ich natürlich auch an das Potential in der Zukunft glaube. Aber meine Erkenntnis der letzten Monate ist, dass in dem Business die Unternehmensaussagen für das laufende GJ auf reine Annahmen beruhen, die nicht wie bei einem Anlagenbauer für ein Geschäftsjahr schon realistisch abgeschätzt werden können.
Um hier wirklich abliefern zu können und nicht nochmal in die selbe Falle der letzten Monate zu tappen (Hauptkunde ruft Abnahmemengen nicht ab) muss das Unternehmen eine entsprechende Diversifikation tatsächlich umsetzen und leider dies fehlt mir bisher. Nicht Kunde A (80%) und Kunde B C D (20%) sondern am Besten 20 Kunden mit je 5%.
Hab hier im Forum immer wieder den Eindruck, dass hier viel mehr über die möglichen Chancen der Produkte diskutiert wird und dem sich daraus ergebenden Entwicklungspotentials. Aber das Produkt und die Zukunft der Produkte steht außer Frage. Es geht auch darum wie ein Unternehmen daraus nachhaltig finanziellen Erfolg generiert und sich hier strategisch aufstellt. Gerade wenn das Geschäfts so zyklisch ist, dann muss/sollte man sich nicht dem Markt ergeben sondern auch versuchen zu diversifizieren egal bei Kunden oder auch beim Produkt um in Summe entsprechend performen zu können.
Und die Diversifizierung ist ja auch kein Wunschkonzert. Da mußte man sich mit Intel erst mal Kompetenzen und Reputation aufbauen, bevor man nun in die Breite gehen kann.
So zumindest meine Sicht der Dinge...
https://www.digitimes.com/news/a20230711PD222/...an-ya-unimicron.html
Unimicron heute mit einem starken Lebenszeichen +10%.
andererseits:
gerade gelesen:
VAT Medienmitteilung zu den vorläufigen Q2 und HJ 2023 Zahlen:
Das gesunkene Auftragsvolumen ist einem starken Rückgang der Investitionen insbesondere in der Halbleiterindustrie geschuldet. Dieses Minus wurde durch eine schwache Nachfrage akzentuiert, speziell in verbraucherorientierten Geschäftsfeldern wie Speicherchips für Smartphones, Tablets oder PCs.
(VAT macht Ventile/Vakuumpumpen oder so was in die Richtung für Halbleiterfertigungsanlagen)
@cicero
Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann ist der Umsatzbeitrag von Substraten bei AT&S ~400 Mio EUR, dh. der Großteil des Umsatzes kommt von Nicht-Substraten (auch im Bereich von Smartphone, Tablet oder PCs ...)
Was sind Margenraster?
Eigenkapital 1.252 (2022) 1.158 (2023)
Wieso ist das Eigenkapital von 1.2 Mrd auf 1.15 Mrd gesunken?
Das Geschäft der VAT Group ist vom Geschäft der AT&S AG schon sehr weit entfernt. Ich würde eher auf die Aussagen der eigentlichen PEER-Group achten.
Hinsichtlich Anteil des Substratgeschäftes hatten wir schon mal die Diskussion hier.
Auch wenn es manche hier nicht hören wollen, bin ich dennoch der Meinung, dass AT&S bereits einen Substratanteil von etwa 50% hatte. Die Betonung liegt auf hatte. Es gab ja Aussagen aus dem Unternehmen, dass das Substratgeschäft zuletzt anteilsmäßig wieder eher zurück gegangen ist, obwohl es natürlich den mittelfristigen Trend eines steigenden Substratgeschäftes gibt.
Genaueres werden wir erstmalig mit der Veröffentlichung der Q1-Zahlen hören. Erstmalig werden die beiden Bereiche getrennt ausgewiesen.
VAT baut Ventile, die Anlagenhersteller für die Vakuumanlagen in der Semiconductorfertigung. Ich würde es als Indiz für den allg. Kapazitätsausbau im Semiconductor Bereich werten und gibt die Markterwartungen der Halbleiterhersteller wieder, also ein gegenüber AT&S vorzyklisches Geschäft. Es mag vielleicht Sonderkonjunktur in einzelnen Bereichen geben, aber AT&S kann sich mE nicht vom allg. Halbleiterzyklus abkoppeln.
aber der Markt feiert die VAT Zahlen. ebenso wie die BASF Zahlen. Keine Ahnung warum.
die 400 mio bezogen sich auf das Kalenerjahr 2021.
Ich bin neugierig, am 1. August wissen wir mehr. Sie haben gesagt, sie geben auch die entsprechenden Vorjahresvergleichszahlen an.
Kepler Cheuvreux reduziert für AT&S die Empfehlung von Kaufen auf Halten - und das Kursziel von 50,0 auf 32,0 Euro.
Durchschnittliches Kursziel: 43,13 Euro.
Kepler Cheuvreux reduziert für AT&S die Empfehlung von Kaufen auf Halten - und das Kursziel von 50,0 auf 32,0 Euro.
Durchschnittliches Kursziel: 43,13 Euro.
Unimicron reflektiert für gewöhnlich auch auf Intel. Wieso AT&S dies weitaus weniger tut, entzieht sich meinem Verstand. Unimicron hat mittlerweile einen Marktwert von über 9 Mrd Euro - damit sind sie 7,5 mal höher bewertet als AT&S - und das beim doppelten Umsatz (Ich vermute Berenberg und Kepler Cheuvreux können das gut begründen: Ironie Off)
Auch Shinko und Ibiden werden an der Börse mit neuen All Time Highs bedacht. Es ist diese verrückte Börsenwelt, wie wir sie immer wieder mal hatten.
Ich habe mir jetzt die letzten 4 Jahre angeschaut. Bei AT&S ging es jedes mal im Oktober los, mit dem Kursanstieg - siehe unten:
2019: 15-23 bis Ende Jänner 2020 - dann kam Corona
2020: 15-39 bis Sept 2021 - dann kam ein kurzes Zwischentief
2021: 30-56 bis Ende Mai 2022
Begründet wird dies mit der kommenden MAC-Serie und mit KI Servern.
https://www.digitimes.com/news/a20230718PD217/...trate-unimicron.html
https://ats.net/investoren/aktie/coverage-analystenempfehlungen/
Man kann dem schon einiges abgewinnen, was in der Presseaussendung geschrieben wurde.
Als kleinem Land wird es Österreich nicht gelingen, solch Schwergewichte wie Intel zu einer Werkserrichtung zu bewegen, dafür fehlen die Mittel für die Förderung.
Österreich hat aber Tradition darin, Zulieferbetriebe zu etablieren. Das war über Jahrzehnte in der Autoindustrie so und könnte jetzt auch in der Industrie für die Microelektronik so werden.
Bleibt zu hoffen, dass es in den Köpfen der zuständigen ÖVP Minister Kocher (Wirtschaft) Brunner (Finanzen) und dem Staatssekretär Tursky (Digitales und Telekommunikation) tatsächlich das Verständnis und letztlich auch den Willen gibt, hier etwas zukunftsweisendes zu unterstützen.
Im Grunde sollte der grüne Koalitionspartner hier auch nichts dagegen haben. Immerhin bietet Technologie auch die Antwort auf die Klimafrage.
Jetzt haben wir eine Regierung, die in etwas mehr als einem Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Regierung mehr sein wird, und eine Opposition, deren beide größten Parteien sich mit Vorliebe entweder mit Migrationsthemen beschäftigen oder dem Herausfinden, auf welche Weise der Marxismus den Wohlstand in Österreich wirtschaftspolitisch beflügeln könnte.
Da sollte AT&S sich doch lieber rasch nach einem geförderten Standort in Deutschland umsehen.
Ich sehe es eher so, dass AT&S nur dieses Zeitfenster bis zu den nächsten Wahlen bleibt, um an eine ordentliche Förderung zu kommen. Ich denke schon, dass die ÖVP hier mitspielt. Sowohl Nehammer (kürzlich) als auch Tursky haben sich Vor Ort in Leoben blicken lassen - das zeigt zumindest Interesse.
Die Frage ist allerdings auch, was gefördert werden soll. Das Kompetenzzentrum für F&E wird ja gerade gebaut und ist ausfinanziert und für ein neues großes Werk a la Kulim ist es wohl noch zu früh...
Abgesehen davon glaube ich aber auch, dass die staatlichen Förderungen wohl ansprechend sein mögen sowie, dass es sicherlich gut wäre, die vor 50 Jahren generell begonne Verschiebung der europäischen Produktion in Billigländer nun durch teure Rückholaktionen wieder rückgängig zu machen. Allerdings hat sich nichts an den Ursachen geändert. Was hilfts (Staat UND Unternehmen), wenn die Errichtung eines Werkes kräftig subventioniert wird - wenn danach die Produktion aufgrund der 9immer noch bestehenden "Nebenkosten" und Behördenauflagen weiterhin im Vergleich zu China, Indien, Malaysien und bald wohl auch Afrika MASSIV teurer ist und bleibt ?? DARAN hat sich aber nichts geändert und ich kann mir nicht vorstellen, dass man das mitfördern will.
Kreisky hatte die Arbeitsplatzschaffung im Auge und bekanntlich den Standpunkt, dass ihm die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wichtiger war als das Staatsbudgetdefizit. Kann mich noch gut an die bzw. "DAS" Interview mit ihm erinnern. Androsch wohl sicher auch :o) So kapitalfreundlich dieheutige ÖVP nun auch ist, ich glaub, diese Position Kreisy's wird sie nicht übernehmen. Das würde eher noch in einer rot - blauen Koalition funktionieren, aber die wird's nicht spielen (Babler / Kickel ... cool ... die Medien würden jubeln). Und für den Staatshaushalt wär's auch nicht gut.
Folglich denke ich, dass die Österreichischen Fördermöglichkeiten für ein Unternehmen wie AT&S nicht wirklich verlockend sein werden. Und zwar ZUSÄTZLICH wegen Kulim nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn es um eine umfassende Produktion geht. Die Forschung in Österreich sehe ich da auf einem anderen Blatt - das kostet zwar auch, aber da sind die "Nebenkosten" andere .....