Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 7364 von 7891 Neuester Beitrag: 06.03.25 09:47 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 198.264 |
Neuester Beitrag: | 06.03.25 09:47 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 37.816.525 |
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@Babcock: Na ja, diese Art Anschuldigungen könnten tatsächlich auch falsch sein und müssen erstmal bewiesen werden. Trump's sexistisches Großmaul ist nur ein kleiner Indikator - mehr aber auch nicht nicht.
"Hätte auch nicht gedacht, daß ich mal einen solchen Anstieg der Militärausgaben in der EU befürworten würde. Allerdings hilft gegen solche kriminellen Kriegs- und Völkerrechtsverbrecher und Diktatoren wie Putin nur eine massive Gegengewalt. Anderes zu denken, ist unendlich naiv!"
Solche Aussagen sind hier im Forum und in der Gesellschaft vielfach anzutreffen. Diese zeugen mMn von mangelndem Geschichtsbewusstsein oder schlichter Ignoranz von politischen Prozessen. Das kleine Wörtchen "nur" in obigem Zitat steht auch für einen Absolutheitsanspruch in der getätigten Aussage.
Historiker sind sich weitestgehend einig, dass eine der Ursachen des Aufstiegs des Nationalsozialismus, bzw Nationalismus vor 100 Jahren auch in der "Schmach von Verailles" zu finden ist. Die Inhalte vom Schandfrieden konnten vielseitig ausgeschlachtet werden.
"Die Rechte mobilisierte mit aller Kraft gegen das „Schanddiktat von Versailles“ und nutzte jede Gelegenheit, republiktreue Politiker als „Erfüllungspolitiker“, „Novemberverbrecher“ und „Handlanger der Alliierten“ zu diffamieren." [1]
Auf die heutige Zeit übertragen, bedeutet das für mich, dass Vorstellungen wie Russland zu ruinieren, zu dominieren, plattzumachen oder zu zerschlagen einen sehr guten Nährboden für Nationalismus, bzw Anti-westliche Politik sind. Je mehr der Westen durch seine Politik verhindern will, desto mehr nährt er die Politik. Eine Zerschlagung Russlands, bzw ein erhoffter Zerfall, würde sogar noch viel mehr lokalen Nationalismus und aggressive Rhetorik erzeugen, als so schon vorhanden ist. Mit der Folge einer noch schlechteren Beeinflussung diesen.
Im kleinen kann man die Einstellung "gegen Verbrecher hilft nur massive Gegengewalt" sehr schön in den USA beobachten. Was haben harte und härteste Strafen zur Bekämpfung von Kriminalität und Rückfälligwerden gebracht? Nichts oder besser, eine der höchsten Quoten von Gefängnisinsassen weltweit. Ohne Aussicht auf Besserung der Situation.
[1] Zum Beispiel hier
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/...ft-314/137186/aufstieg/
https://www.ariva.de/forum/...er-eurozone-472954?page=316#jumppos7915
https://www.eba.europa.eu/...-vigilance-face-mounting-financial-risks
'Solche Aussagen sind hier im Forum und in der Gesellschaft vielfach anzutreffen. Diese zeugen mMn von mangelndem Geschichtsbewusstsein oder schlichter Ignoranz von politischen Prozessen. Das kleine Wörtchen "nur" in obigem Zitat steht auch für einen Absolutheitsanspruch in der getätigten Aussage. Historiker sind sich weitestgehend einig, dass eine der Ursachen des Aufstiegs des Nationalsozialismus, bzw Nationalismus vor 100 Jahren auch in der "Schmach von Verailles" zu finden ist. Die Inhalte vom Schandfrieden konnten vielseitig ausgeschlachtet werden."Die Rechte mobilisierte mit aller Kraft gegen das „Schanddiktat von Versailles“ und...'
Solche Aussagen - dass militanter Nationalismus und Faschismus 'nur' eine Reaktionsbildung auf den Widerstand den sie erzeugen seien - sind hier im Forum und in der Gesellschaft vielfach anzutreffen. Diese zeugen mMn von mangelndem Geschichtsbewusstsein oder schlichter Ignoranz von politischen Prozessen. Das eindruckvollste Gegenbeispiel findet man in der deutschen Geschichte, in der die Vorstellung 'Herrenrasse im Weltreich oder grandioser Untergang' über viele Jahrzehnte bis zu ihrem Kulminationspunkt 39 ganz endogen heranreifte und der grandiose Untergang im selbst herbeigeführten erweiterten kollektiven Suizid mit dieser Vorstellung dann einfürallemal aufräumen konnte.
Auch Russland wird seinen archaischen militanten Imperialismus bis genau an diesen Punkt weitertreiben. Das ergibt sich aus der Weise seinen Krieg zu führen, für die der Wille exemplarisch steht, völlig ungerührt in einer Art Todeskult hunderttausende Russen für ein von vornherein unwirkliches Ziel hinzuopfern. Der Untergang wird die Kur sein, das implizite logische Ziel des ganzen retroimperialistischen Projekts wie seinerzeit bei den historischen Vorgängern. Vorher wird man nicht aufhören. Der Westen kann diesen Vorgang lediglich beschleunigen oder in die Länge ziehen. Verhindern kann er gar nichts.
kritisierte den Versailler Vertrag: "John Maynard Keynes, der Vertreter des Schatzamts der britischen Delegation bei den Vertragsverhandlungen, trat noch vor Abschluss der Verhandlungen unter Protest gegen die Vertragsbedingungen, die Deutschland auferlegt werden sollten, von seinem Posten in der Delegation zurück. Auf Anraten des südafrikanischen Konferenzteilnehmers Jan Christiaan Smuts verfasste er ein Buch über die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages, in dem er darlegte, dass die Deutschland auferlegten Zahlungsverpflichtungen sowohl die internationalen Wirtschaftsbeziehungen destabilisieren als auch größeren sozialen Sprengstoff für Deutschland mit sich führen würden.[38] "
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedensvertrag_von_Versailles#Folgen
Man muß in Rechnung stellen, in welcher emotionalen Situation sich Frankreich befand, nachdem es 44 Jahre zuvor im Preussisch-Französischen Krieg selbst heftig erniedrigt worden war (...u.a. durch die Reichsgründung ausgerechnet im Spiegelsaal von Versailles sowie durch die immensen Reparationen die Fr an D zahlen mußte, die hier zu den sog. Gründerjahren führten...) . Und nun kurz darauf der WKi, den man nur mit alliierter Hilfe einigermaßen überstehen konnte, wobei alle Kriegshandlungwen im Westen ausschließlich in Frankreich und Belgien stattgefunden haben, nicht hingegen auf deutschem Boden.
Da war viel Rache und Revanche im Spiel bei Leuten wie Clemenceau etc
Das hessische Familienunternehmen Viessmann steht offenbar vor einem milliardenschweren Verkauf in die USA. Der Klimaanlagen-Hersteller Carrier Global aus Florida befinde sich in fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Übernahme des Spezialisten für Heizungen, Klimageräte und Wärmepumpen aus Allendorf an der Eder, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Viessmann werde dabei mit mehr als zwölf Milliarden Dollar (umgerechnet elf Milliarden Euro) einschließlich Schulden bewertet, sagte einer der Insider. Die kleinere Kühltechnik-Sparte sei außen vor, sagte ein anderer Insider. Der Verkauf könne in dieser Woche offiziell werden.
Vorher hatte das „Wall Street Journal“ über die Pläne berichtet. Einem Insider zufolge bekommt die Familie den Kaufpreis zum Teil in Aktien, zum Teil in bar. Viessmann wollte sich zu den Informationen nicht äußern. Carrier war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Börsianer in New York reagierten negativ: Carrier-Aktien fielen um sieben Prozent. Der Konzern ist damit aber immer noch 35 Milliarden Dollar wert.
Wärmepumpen gelten gerade in Deutschland als bevorzugte Heizungsform der Zukunft, nachdem die Energiewende nach den Vorstellungen der Bundesregierung das Aus für Gas- und Öl-Heizungen bringen soll. ...
Auch hier was aus der Enzyklopädie:
"Mit Stresemann verlor die Weimarer Republik ihren sowohl für die Innen- als auch für die Außenpolitik bedeutendsten Staatsmann.[76] Sein Biograph Eberhard Kolb nennt ihn die „zu seinen Lebzeiten […] weltweit bekannteste und geachtetste deutsche Politikerpersönlichkeit“.[77] Harry Graf Kessler, der Stresemann mitunter zu politischen Gesprächen getroffen hatte und bei dessen Tod in Paris weilte, beschrieb in seinem Tagebuch die Pressereaktionen: „Alle Pariser Morgenzeitungen bringen die Nachricht vom Tode Stresemanns in größter Aufmachung. Es ist fast so, als ob der größte französische Staatsmann gestorben wäre. Die Trauer ist allgemein und echt. Man empfindet, daß es doch schon ein europäisches Vaterland gibt. Die Franzosen empfinden Stresemann wie eine Art von europäischem Bismarck.“[78]
Stresemanns Tod und der Beginn der Weltwirtschaftskrise markierten im Oktober 1929 den Anfang vom Ende der Weimarer Republik. Ein halbes Jahr später trat die Regierung der großen Koalition aus SPD, DDP, DVP und Zentrum zurück. Es begann die Ära der Präsidialkabinette, die in die Kanzlerschaft Adolf Hitlers mündete. Die Familie Stresemann musste in der Zeit des Nationalsozialismus Deutschland verlassen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Stresemann#Krankheit_und_Tod
Jetzt folgt der Rest der deutschen Industrie...
Damit eigentlich fing das Unheil wirklich an und dagegen konnte sich D nicht wehren, vor allem, als plötzlich die Arbeitslosenzahlen explodierten, verschärft durch Brünings Sparpolitik.
Das kam dann (in der Theorie) schlußendlich wieder Keynes ins Spiel...
(den ich übrigens ebenfalls sehr schätze...)
Es zündelte überall, wo es nur möglich war, sei es auf dem Balkan (Stichwort zB "Schwarze Hand"..), sei es in Russland ab der Grenze zu Ostpreußen, wo man der russischen Regierung half, Eisenbahnlinien zu bauen als Aufmarschstrecken für das russische Militär gegen das Deutsche Kaiser-Reich. Und es glaubte, wenn es so die Voraussetzungen schaffte, das Reich in einen Zwei-Fronten-Krieg zu verwickeln, dann sei D zu schlagen und unter Kontrolle zu bringen...
(empfehle dazu das Buch "Die Schlafwandler" von den australischen Historiker Christopher Clark..)
Das Reich wurde aber nicht besiegt ("Im Felde unbesiegt..."), aber Hunger und Krankheit (Spanische Grippe) machten der Bevölkerung sehr zu schaffen so daß sich Kriegsmüdigkeit einstellte. Und natürlich wie öfter in der Geschichte der Kriegseintritt der USA, der aber zwangsläufig geworden war infolge des unbeschränkten deutschen U-Boot-Krieges, der die US-Flotte schmerzlich traf.
Man kann daraus eine allgemeingültige geschichtliche Lehre ziehen: "Don't mess with Texas...you bad--"-
Man sollte zudem unterscheiden können zwischen Verbrechern, die einen großen staatlichen repressiven Machtapparat mit einer Armee hinter sich haben, und gegen die man sich bei interner Repression als Bürger und bei einem Angriff als Staat notfalls am Ende auch mit Gewalt verteidigen sollte/muß, um nicht unterzugehen und den üblichen kriminellen Menschen, die zwar einige ihrer Mitmenschen ruinieren können, aber niemals eine so große Masse oder gar Staaten wie dies faschistische Diktatoren wie Hitler, Stalin, Franco, Mussolini, etc. mit einem Krieg/Gesetz/Dekret/Fingerzeig taten und Putin aktuell leider immer noch tut und kann.
Wenn man sich gegen solche staatlichen gewissenlosen Verbrecher und Faschisten nicht auch mit Gewalt und einer starken Armee wehrt, hat man offensichtlich für mindestens einige Jahrzehnte verloren. Nur der interne wirtschaftliche Niedergang, ein etwas anderer Nachfolger an der Spitze oder aber Gewalt von außen, ändert dann noch etwas, wie in der Vergangenheit gut zu beobachten war. Einen Angriff gegen eine Atommacht kann man allerdings nicht besonders empfehlen und einen solchen wollte/will auch niemand - auch keine NATO/USA - gegen Russland durchführen. Dies ist offensichtlich nur die völlig blödsinnige Propaganda der russischen Faschisten unter Putin, um ihre interne Repression zu rechtfertigen.
Und was soll in diesem Zusammenhang die Aussage "härteste Strafen" bei Verbrechern hätten nichts gebracht. Willst du stattdessen, Putin's FSB-Bande in ihrem faschistischen Wahn etwa einfach so gewähren lassen, indem du nur ganz friedlich und lieb gegen ihre massive Gewalt und den dann sogar möglichen Einmarsch bis Berlin mit kleinen Protestplakaten demonstrierst?
Was ein friedlicher Protest für diejenigen Menschen bringt, konntest/kannst du massenweise in den russischen Gefängnissen sehen. Diese Leute schmoren dort jahrelang, ohne eine Aussicht zu haben, daß sich an ihrer Situation noch etwas verändern könnte. Die Diktatoren mit ihrem repressivem Apparat kümmert so etwas nicht ein kleines bißchen. Zur Not erfindet man für die wichtigsten Oppositionellen auch einfach mal einige neue "Verbrechen", um sie noch weiter im Knast schmoren zu lassen - falls sie die erste Strafe denn dort überhaupt überleben.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dolchsto%C3%9Flegende
https://www.fr.de/politik/...n-kurden-journalisten-news-92234232.html
https://www.derstandard.de/story/2000145857468/...rsuch-durch-erdogan
25/04/2023
Istanbul. Die Dinge stehen schlecht für den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor der Präsidentschaftswahl am 14. Mai. Doch auch wenn er verliert, wird er vermutlich nicht sofort von der Bildfläche verschwinden. ..."
https://vnexplorer.net/...eiwillig-aus-dem-amt-scheiden-s1734942.html
https://www.tagesspiegel.de/internationales/...lig-gehen-9716279.html
Es geht hier nicht High-Tech sondern um 100 Jahre alte Technik in Kühlschränken und Klimaanlagen, denn nichts anderes sind Wärmepumpen!
Für die etwa 14.000 Beschäftigten soll es auch einen Trostpreis geben: Ca. 106 Mio sollen an die Mitarbeiter gehen, das wären also ca 7.500 EUR pro Nase. Und 3 Jahre Beschäftigungsgarantie. Dann werden die Lichter ausgeknipst...
...Es ist eines der größten deutschen Familienunternehmen, mehr als 100 Jahre alt, die Produkte stehen in Millionen Kellern und sorgen in ebenso vielen Häusern für Wärme: der Heizung- und Klimagerätehersteller Viessmann aus dem hessischen Örtchen Allendorf. Seit Jahren eilt er bei Umsatz und Gewinn von einem Rekord zum anderen, löst die Übergabe von einer Generation in die nächste vorbildlich und steht angesichts der Energiewende und der deswegen notwendigen Umrüstung der Häuser und Wohnungen in Deutschland vor einer gigantischen Aufgabe, die auch wieder Rekorde in der Bilanz verspricht.
Doch nun kommt das: Ausgerechnet Viessmann, so etwas wie das Herz des deutschen Mittelstands, ist geneigt, sich selbst zu zerlegen. Das lukrative Wärmepumpengeschäft wird an einen US-Konzern verkauft. Die Familie macht Kasse und aus der deutschen Technologieführerschaft in einem Kernfeld der Energiewende wird mal wieder nichts. Genauso wie bei der Solarkraft oder der Windenergie, wo chinesische Firmen den Deutschen längst den Rang abgelaufen haben.
Seit Montagabend machte die Nachricht die Runde, dass sich der Mittelständler für seinen Bereich Klimalösungen in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem Klimaanlagenhersteller Carrier Global aus Florida befindet. Das ist ein Schlag auch für den deutschen Mittelstand. Zu der Sparte gehört vor allem das wachsende Geschäft mit Wärmepumpen. Viessmann selbst stellt sie auf der Firmenwebsite als sein „wirtschaftliches Herz“ da.
Diese faustdicke Überraschung schreit nach einer Begründung: Geld genug hat das hessische Unternehmen – aus finanziellen Gründen wäre der Verkauf nicht notwendig. Aber der gerade in Deutschland stark wachsende Markt für Wärmepumpen hat eine Besonderheit: Die ausländische Konkurrenz ist deutlich weiter als die deutschen Hersteller, die es sich mit Gasheizungen lange gemütlich gemacht haben. Und bei den Wärmepumpen ist eine Konsolidierung absehbar. Soll heißen: Es kommt auf die Größe an, um die Geräte hinreichend günstig produzieren zu können.
Viessmann ist zwar ein Riese – allein die zum Verkauf stehende Sparte soll elf Milliarden Euro wert sein inklusive der Schulden. Aber Viessmann sucht dennoch einen starken Partner, um beim Ausbau der Wärmepumpen – bis 2030 sollen sechs Millionen Geräte hierzulande verbaut sein – nicht den Anschluss zu verlieren.
Dass diese Nachricht nur wenige Tage nach der Entscheidung der Bundesregierung kommt, den Heizungsmarkt neu zu ordnen, ist kein Zufall. Hersteller, so meinte jüngst Maschinenbau-Verbandschef Karl Haeusgen, „tanzen Samba“. Vaillant, Viessmann, Stiebel Eltron, Bosch waren da in erster Linie gemeint – große Namen des deutschen Mittelstands. Aber eben auch die ausländische Konkurrenz. Da winkt viel Geschäft angesichts der Planungen der Bundesregierung, ab 2024 in Deutschland jährlich 500.000 Anlagen neu zu montieren. Massiv gefördert durch Förderung und Verbot vom Einbau alter Heizsysteme, die vor allem mit Öl und Gas funktionieren.
Doch Habecks Pläne werden in der Praxis nicht so funktionieren wie in seiner Theorie, sagten Experten schon im Juni. Dabei hapert es nicht nur an einer, sondern an ganz vielen Stellschrauben, zeigt Bauphysikerin Lamia Messari-Becker gegenüber dem „ Spiegel “ auf. Für sie ist Habecks Wärmepumpen-Offensive „Irrsinn“, „unbegreiflich“ und „Wunschdenken“ zugleich.
Für eine ausgereifte Wärmepumpen-Offensive würden Zehntausende Fachkräfte fehlen, zu lange Lieferzeiten und Engpässe bei Produktion und Installation gäbe es bereits jetzt. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium schon im Juni zugegeben. Angesichts des Ukraine-Kriegs wollen sich die Menschen unabhängig von russischem Gas machen und interessieren sich zunehmend für Wärmepumpen. Bereits vor über zwei Monaten seien Hersteller und Installateure deswegen der Nachfrage kaum hinterhergekommen. Laut der Deutschen Energie-Agentur dauere ein Einbau in den meisten Fällen zwischen 12 und 18 Monaten.
Die Folge? „Damit steigt die Gefahr, dass wir die Geräte bald aus Asien importieren müssen“, sagt Ingenieurin und Bauphyik-Professorin Messari Becker dem „Spiegel“. Steigende Importe würden die nationale Produktion verdrängen und zigtausende Arbeitsplätze gefährden. Nach dem sogenannten Wärmepumpengipfel der Regierung kam bereits deutliche Kritik aus der FDP. „Ohne zusätzliche Handwerker bleibt das Ziel 500.000 Wärmepumpen im Jahr zu installieren eine gut gemeinte Hoffnung“, sagte FDP-Politikerin Sandra Weeser, Vorsitzende des Bauausschusses im Bundestag. Arbeitsbedingungen müssten verbessert werden, sagte der Deutsche Gewerkschaftsbund der „Tagesschau“. Habeck selbst setzt auf Zuwanderung aus dem Ausland.
Abgesehen von der Umsetzung des Plans, bemängelt Messari-Becker, dass sich die Bundesregierung mit ihrer Priorisierung der Wärmpumpen auf nur eine Technologie konzentriere. „Mir ist es unbegreiflich, dass immer noch angenommen wird, einzelne Technologien könnten Heilsbringer beim Thema Energie sein“, so Messari-Becker und erinnert an den Fehler, sich größtenteils von russischem Gas abhängig gemacht zu haben. „Genau diese Haltung hat einen Teil der Probleme verursacht, die wir jetzt dringend lösen müssen.“ Ein „Wärmegipfel“ statt einem „Wärmepumpengipfel“ wäre angebracht gewesen, meint die Professorin der Universität Siegen über das Regierungstreffen im Juni. ...