DJ Aufschwung erreicht Druckmaschinenbauer nur teilweise
Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutliche Aufschwung der vergangenen Monate im Maschinenbau geht zumindest teilweise an den Herstellern von Druckmaschinen vorbei. Der Fachverband Druck- und Papiertechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) teilte am Dienstag mit, es gebe insgesamt nur Grund zu verhaltenem Optimismus.
Nach der drastischen Talfahrt in der Wirtschaftskrise gehe es seit Anfang des Jahres für die Druck- und Papiertechnik zwar moderat aufwärts und die Auftragsbücher füllten sich langsam, besonders dank den Märkten in Asien und Südamerika. Allerdings sei die Nachfrage in den westlichen Industrienationen weiterhin sehr schwach, vor allem in Süd- und Osteuropa, Nordamerika sowie Japan.
Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik, erklärte: "Der Markt hat sich schnell erholt. Dies lag vor allem am Wachstum in den Emerging Markets. In den Industrienationen in Europa und Nordamerika haben wir dagegen kaum eine Belebung gesehen."
Daher sei zwar weiter mit einem moderaten Wachstum und steigenden Auftragseingängen zu rechnen. Von einer nachhaltigen Erholung zu sprechen wäre aber verfrüht.
Der Maschinenbau erlebte nach massiven Orderrückgängen im vergangenen Jahr die heftigste Krise seiner Geschichte. Hohe Stornoraten, Bestellrückgänge und Überkapazitäten machten vor allem den Druckmaschinenherstellern wie HeidelDruck, Koenig & Bauer und manroland schwer zu schaffen. Wegen des Einbruchs auf dem Printwerbemarkt, schrumpften die Neuaufträge in der Branche um nahezu die Hälfte zusammen. Experten erwarten trotz der Erholung in den vergangenen Monaten nicht, dass der Markt das Vorkrisenniveau jemals wieder erreichen wird.
Branchenübergreifend gab sich der VDMA mit Blick auf die kurzfristigen Aussichten zuletzt wieder deutlich zuversichtlicher. Mitte September korrigierte der Verband die Prognose für das diesjährige Produktionswachstum deutlich nach oben und rechnet seither mit einem Zuwachs von 6% statt 3%. Das war die zweite Anhebung; zu Jahresbeginn war lediglich mit einer Stagnation gerechnet worden.
Grund für die optimistischeren Aussichten ist die Erholung an der Auftragsfront. Die Neubestellungen stiegen von Januar bis August um mehr als ein Drittel. Die Produktion wuchs dagegen deutlich schwächer, da sie den Orders einige Monate hinterherhinkt.