Hart aber Fair !
MfG
TGTGT
Wir haben alle gesehen, was an bullischen Trends drin war. Im DJ wie ich bereits vor 2 Wochen sagte, ist 9600 das äußerste. Woher soll denn auf Basis der Jahresentwicklung vor dem Oktober ein Aufwärtstrend herkommen. 9600 abwärts war die reelle Entwicklung vor dem Crash. Woher sollte es jetzt,wenn man die Schäden und das verbrannte Geld aus dem Finanzcrash sogar außer Acht lässt, plötzlich einen Aufschwung über den Jahrestrend geben?
"Das negative Potential wäre unterhalb von XXX da" usw. Das ist die ganze Zeit da !!!
Können manche sich Wirtschaft nur als Blase vorstellen? Was für ein Tunnelblick immer noch.
Gerade an einem absoluten Crash vorbeigeschrammt, Billionen werden angefaßt,um den Zusammenbruch des gesamten Banksystems zu verhindern. Mehr aber auch nicht.
Wer im produktiven Teil der Wirtschaft steckt, wie die meisten Menschen,wird sich hüten,Geld in den Finanzmarkt werfen, wenn er überhaupt noch was übrig hat über die normale Lebenshaltung hinaus.
Trotzdem scheinen hier immer noch viele dem Irrglauben zu huldigen, dass sich ein neuerliches Wachstum jederzeit wieder aus dem Stand entwickelt,völlig abgehoben von der "Realwirtschaft",obwohl ich diesen Begriff nicht bevorzuge. Ich würde eher sagen, der primäre und sekundäre Sektor der Wirtschaft. Plus der Teil der Finanzwirtschaft,der seine ursprüngliche Aufgabe wahrnimmt,nämlich dafür zu sorgen,dass Kapital in die Bereiche investiert wird,wo es gebraucht wird,um produktiv zu wirken. Die ganze Blase hat nur dazu gedient,aus Kapital neues Kapital zu erzeugen, quasi ein "Deus ex Machina". Das man sich so von den materiellen Prozessen,d.h. der Massenkaufkraft und der Produktion von Sachwerten abkoppeln kann,hat sich doch vor wenigen Wochen als Irrtum herausgestellt.
Und trotzdem höre ich immer wieder aus vielen Postings einen religiösen Fetischismus heraus "der Markt muss doch nach oben gehen,Fundamentals hin oder her" u.ä., ohne jeden Beleg,woher das kommen soll.
Wenn ich nur mal als Beispiel Phantasmargoria oder so ähnlich aus dem Nordex-Thread als stellvertretend nehme für den "normalen Anleger".
"Was sind hier für dunkle Mächte am Werk,ich wollte meine Rente in eine sinnvolle Branche mit Zukunft investieren,bei 37 hab ich gekauft,jetzt ist alles weg"usw. Und bei der jüngsten Rallye "Ja schön ,wieder über 10€,das nützt mir alles nichts, es "MUSS"(hervorgehoben vom Verfasser)"aufwärts gehen,erst auf 16,dann wieder auf 37 €. " " Es muss es muss,es kann doch nicht sein,bitte bitte großes Überwesen hilf!!"
Das ist nichts anderes als reiner Glaube an ein übersinnliches Wesen,dass halt heutzutage nicht mehr die Bezeichnung "Gott" trägt,sondern "Markt". Der Markt heilt sich selbst,der Markt muss uns helfen,der Markt wird uns helfen. Wenn nur alle fest daran glauben. Wer das nicht tut ist ein Miesmacher,ein Gotteslästerer,der das Gottvertrauen zerstört und den Teufel heraufbeschwört. Er wird uns noch unser schönes Paradies kaputtreden. Stopft ihm das Maul,zündet ihn an.
In jedem Zeitalter hat das übersinnliche Wesen ein anderes Gesicht. Der alte Mann mit Rauschebart ist langsam ziemlich out,auf der einen Seite ist er jetzt so ne Art "kosmischer Molekulargenetikingenieur" statt der Mann der das Licht anknipst und das Getier auf die Erde wirft;auf der anderen Seite ist er so eine Art oberster Wirtschaftsweiser,der natürlich,wo der Glaube und die Handlungen des sterblichen Marktteilnehmers alleine nicht mehr ausreichen,durch wundersame Taten an der "beschränkten" allzumenschlichen Realität der greifbaren Tatsachen vorbei, den Aufschwung bewirkt.
Wenn sich an genau dieser Mentalität nichts ändert, und nicht sowas wie ein"Change" stattfindet, und das heißt, auch die Bedingungen am Finanzmarkt WERDEN sich ändern, dann werden einige ganz hart am Boden aufschlagen,die in ihrem Leben noch nie wirklich einen erlebt haben, und meinen, sie sind durch ihren Glauben an die reine Lehre gefeit.
Wahlrallye oder Bärenmarktrallye in den USA, egal wie man es bezeichnet, mehr war einfach nicht drin. Mehr gibt der MArkt nicht her, und das wird die nächste Zeit eher noch weniger.
Alles was da bullisch lief, war nichts außer Umschichtung, und Liquiditätsbeschaffung. Alles was konnte im US-Markt, hat entweder geschaut, gerade so seinen Hintern zu retten, eine steigende Panik abzumildern,und so etwas wie eine Seitwärtsbewegung zu basteln, um einen kontrollierten Abstieg zum Boden zu ermöglichen. Damit überhaupt noch jemand damit rechnet, dass wieder lohnende Investitionen möglich sind mittelfristig. Die da als Lemminge aufgesprungen und zu spät wieder abgesprungen sind, also die Verlierer der Bullenphantasien, dürften mittlererweile entweder keine Kapitaldecke,oder keinen Willen mehr haben,ihr restliches Geld auch noch wegzuschmeissen.
Aus der Wirtschaftsbasis, also den produktiven Betrieben, und von den Verbrauchern, ist kaum irgendein Aufschwung an der Börse zu erwarten. Selbst beim besten Willen, wird bei den Ausgaben, also Konsum und Investitionen, ob Produktiv-oder Finanzsektor, mehr gespart werden, als die Jahre zuvor. Davon werden nur ganz wenige Ausnahmen gemacht werden.
Allein dass der Crash Anfang Oktober verhindert,und sowas wie eine Bärenmarktrallye bis über 9000 gebastelt werden konnte, haben wir der modernen Kommunikationstechnik zu verdanken, und der eigentlich nicht marktgerechten Intervention der Steuerzahler, und der ebensowenig marktgerechten informellen Zusammenarbeit von großen Investoren, die im Grunde eine kurzfristige Trustbildung darstellt. Noch in den Siebzigern/Achtzigern hätte es Zustände wie Ende der zwanziger Jahre gegeben, mit nachfolgender Rezession, und Depression. Der absolute Stillstand des Finanzmarktes wurde verhindert,dank heute kürzerer Reaktionszeiten, aber die Rezession bleibt uns nicht erspart.
Das "survival of the fittest", das dem unwissenden Pöbel jahrelang gepredigt wurde, hat in Wirklichkeit gar nicht stattgefunden. Die es propagiert haben,und auch gegenüber anderen praktiziert, die haben als erste nach dem Staat geschrien, und werden es auch weiter tun. Nur etwas verschämt, nach der ganzen darwinistischen Marktpropaganda der letzten Dekade. Wie man an dem deutschen"Rettungspaket" gesehen hat. In den USA und anderswo haben einige große Spieler das durch eine kurzfristige Interessengemeinschaft hinbekommen, was klassisch der Staat übernommen hätte,nämlich eine Marktintervention und Wettbewerbsverzerrung von historischem Ausmaß. Besser hätte das ein kommunistischer Staat auch nicht hinbekommen. Das war soziale Hängematte für gescheiterte Spekulanten wie aus dem keynesianischen Lehrbuch.
Der Dow Jones wird die 10000 erst wieder überschreiten,nachdem er die 7000 deutlich von unten gesehen hat.
Der Dax wird demnächst wieder mit der 4600/4400 kämpfen.
Und was mich auch wundert, es reden hier immer noch welche von einem"dreistelligen DAX". Dazu gabs auch schon Aussagen, dass dies technisch nicht möglich sei.
Würde mich immer noch brennend interessieren,was passiert,wenn wir bei 1800 ankämen, ich habe da keine Idee,wo in den Geschäftsbedingungen der Börse das definiert ist.
derzeitiges closing würde die bären tanzen lassen........
das sagen leute die meinen das es immer dividenden geben wird und die in den kurs eingerechnet werden.
so mal ne kezerische frage:
was ist denn wenn plötzlich keine dividenden ausgezahlt werden???? dax < 1850 punkten??? hehe :)
so nun kommen die die sagen wenn keine dividenden mehr ausgezahlt werden, dann gibts keine börse mehr...
kezerischer vergleich:
lehman-zertifikat-verkäufer zur oma ilse: wenn das zertifkat 0 € werden sollte müsste schon das weltfinanzsystem explodieren ;), da das unvorstellbar ist wird das zertifikat auch seinen wert nicht verlieren, liebe oma ilse ;)
wenn ein lehman-zertifkat auf 0 fallen sollte, müsste schon das weltfinanzsystem explodieren das ist ja praktisch unvollstellbar ;), deshalb sind lehman-zertifkate besonders sicher ;)
wenn keine dividenden gezahlt werden.. mach das mal 2 jahre lange , keine dividenden = dax kleiner 1850 punkte :), sicher der dax wird dieses jahr nicht drunter fallen aber es gibt ja noch 2009 und 2010 :)