Glaubt ihr an Gott?
Besonders reizvoll am Buddismus oder dem Jainismus ist, dass von ihnen nie Gewalt ausgegangen ist und Dir die Religion nicht nur Vorschriften aufzeigt, sondern auch Wege und Hilfestellungen.
Religion zeigt nicht in erster Linie Vorschriften auf, Religion pointiert bereits existierende menschliche Zielsetzungen und definiert die dazugehörigen Mittel. Dabei kommen dann i.d.R. auch Vorschriften (Normierung der Entscheidungsfreiheit) rüber, die komischerweise nie zum Nachteil des Religionsanbieters ausfallen *amKopfkratzundgrübel*. Aber das nur am Rande...
Glauben = den Wahrheitsgehalt einer Information mit einer relativ hohen subjektiven Wahrscheinlichkeit gewichten = gehört zum Entscheidungen treffen nun mal dazu, von daher hast Du natürlich recht, fosca: "Glauben tut jeder Mensch"
wenn die armen leute früher nicht an ein glückliches leben nach dem tot oder wiedergeburt oder,oder,oder geglaubt hätten
hätten sie sich gegen ihre knechtschaft zu lebzeiten gewährt.
mfg altmeister
Im übrigen kann man Gott nicht als "Existenz" denken. Existenz ist ein "Sein" und das "Sein" eines Dinges ist nichts anderes als seine Position. Gott ist vielmehr als "Ens Realissimum" oder als "transzendentales Ideal" zu denken.
Auch lautet die Assoziation zu Religion nicht "Ethik" (worauf Chreils Beitrag hinausläuft) sondern Theologie. Wer wem welche Handlungen vorschreibt und welches der Status der Gesellschaft ist (z.B. ein Leviathan) wäre dann ein anderes Thema.
Cetere censeo: Prima Thread.
Der Ausdruck Vorschriften war sicher auch falsch gewaehlt.
Ich sehe folgendes Problem bei den meisten Religionen. Sie zeigen Dir auf, wie Du sein oder Dich verhalten solltest, leisten aber keine Hilfestellung um das Ziel zu erreichen.
Beispiel:
Du sollst Deinen Naechsten lieben, wie Dich selbst.
Wirklich tolle Sache, nur wie setzt man sie um? Genau das unterscheidet Religionen wie den Buddhismus oder Jainismus (beide aus dem Hinduismus hervorgegangen) von anderen Religionen. Sie helfen Dir auf dem Weg. Sie lehren Dich die Meditation und helfen Dir bei der Umsetzung der Religion.
Die von Altmeister verbreitete Weisheit ist natuerlich nicht auf seinem Mist gewachsen. Sicher wurde Religion auch als Druckmittel missbraucht um die irdischen Missverhaeltnisse zu rechtfertigen. Aus diesem Grund schrieb Marx, "Religion ist Opium fuer das Volk". Er analysierte die Geschichte und kam zu diesem Schluss.
Haette Marx den Buddhismus analysiert, waere er kaum zu dieser Schlussfolgerung gelangt ;).
Haette er das Neue Testament durchgelesen, waere er wohl auch nie zu solch einer Erkenntnis gelangt. Der Mensch,, der nach dem Neuen Testament lebt, waere die Voraussetzung fuer das System, das Marx als hoechste Stufe der Dialektik beschrieb.
So gibt es den wahren Christen genausowenig wie den Kommunisten. Beide waeren in unserer Gesellschaft von Egoisten nicht lebensfaehig.
Noch was zum: "Du sollst Deinen Naechsten lieben, wie Dich selbst." - D.h. doch spieltheoretisch, dass man kooperieren soll, auch wenn die Gegenseite anfangs pausenlos bescheisst. Langfristig entgeht man jedoch einer Gewaltspirale, wie sie durch "Tit for Tat / Auge um Auge" Strategien provoziert werden kann.
Könnte noch stundenlang dazu schreiben, muss jetzt aber knechten :-((