Gigantische Wirtschaftszahlen aus China
China korrigiert Wirtschaftsdaten stark nach obenItalien von Platz sechs verdrängtChina hat die Grösse seiner Wirtschaft steil nach oben korrigiert und Italien von Platz sechs der grössten Industrieländer verdrängt. Das Wachstum betrug 2004 demnach 16,8 Prozent - doppelt so viel wie bisher offiziell angegeben. (ap/sda) China hat sein Wirtschaftswachstum 2004 nachträglich steil nach oben korrigiert. Nach den Angaben des Nationalen Statistikamts wurde Grösse und Wachstum der chinesischen Wirtschaft seit 1993 mit modernen Methoden neu berechnet. Der Anteil des Dienstleistungsgewerbes war in früheren Erhebungen unterrepräsentiert worden. Die neuen Zahlen belegen nun, dass Kaufhäuser, Restaurants, Immobilienfirmen und andere Dienstleister einen viel grösseren Beitrag zur chinesischen Wirtschaft als bisher angenommen haben. Nach den neuen Zahlen hat die Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr fast 15,987 Bio. Yuan (2,558 Bio. Fr.) betragen. Das ist laut dem Leiter des nationalen Statistikamtes eine Zunahme von 2,3 Billionen Yuan (368 Mrd. Fr.) gegenüber den alten Angaben. Die Dienstleistungsindustrien haben nach den neuen Erhebungen statt 33 vielmehr 40,7% Anteil an der Wirtschaftsleistung Chinas. |
Zeitpunkt: 23.01.07 12:46
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Die Expansion der Wirtschaftsleistung dürfte sich im laufenden Jahr fortsetzen. Volkswirtschafter gehen davon aus, dass China schon 2005 auch Frankreich und Grossbritannien hinter sich lassen wird. Das Land stiege damit zur viertgrössten Wirtschaftsmacht der Welt auf. Nur die USA, Japan und Deutschland lägen damit noch vor dem Reich der Mitte.
Das dauert schon noch ein Weilchen. Ohne Zweifel wird China den Sprung zu den führenden drei Wirtschaftsmächten der Welt gelingen.
Die Musik der Zukunft wird in Asien gemacht. Da werden wir in Europa nicht mithalten können - mit diesen fleissigen Bienen. Mir wird lansam unheimlich, wegen des rasannten Aufstiegs Chinas und der anderen Volkswirtschaften dieser Region.
greetz bammie
Wenn wir die Sklavenhaltung wieder einführen würden, würden wir auch ne Menge Investoren anziehen und tolles Wachstum haben. Schau dir einfach an unter welchen Umständen dieses Wachstum für die Investoren aus den Arbeitern rausgequetscht wird, dann wundert dich das Wachstum vermutlich nicht mehr. Das sind keine fleissigen Bienen, dass sind leider geprügelte Hunde. Auch wenns in der romatischen Verklärung gerne mal so wirkt, "der Chinese an sich" knüppelt nicht aus einem inneren Bedürfnis heraus wie ein Irrer rund um die Uhr quasi ohne Urlaub. Das ist nur so, weil man dort mangels Arbeitnehmerrechten dazu gezwungen ist.
China wird zu den grossen 3 aufsteigen, dass vermute ich auch. Aber der Preis den die Bevölkerung dafür zahlen wird, den würd ich nicht zahlen wollen.
Nebenbei: Unsere Wirtschaft und Kultur ist nur über drastisch fallende Energiepreise zu retten, und wer das nicht erkennt, hat MATSCH auf den Augen.
Wollen wir als Kultur nach zehn Jahren weiter dominieren, so müssen wir: Atomkraft beforschen und einsetzen, weitere Energien erkunden, Energie zu billigsten Preise produzieren, sofort alle Spar-Quasselei aufhören und alles Geld in die Grundlagenforschung stecken, damit wir Patente haben.. das ist der einzige und so einfache Weg.
Einige Länder (Iran, Korea, Japan) haben das längst erkannt ..und werden von uns verteufelt.. Verkehrte Welt!!
Ich bin ein Verfechter der friedlichen Nutzung von Atomenergie. Es ist neben der Wasserstoff-Energie, die effizienteste Energie, die der Industrie, die Unabhängigkeit von den Mullahs spürbar fördert. Der Westen hat hier die Technologie auf ein höchstmöglichstes Niveau an Sicherheit gebracht. Es ist der grösste Blödsinn, dass diese Technologie in grossen Kreisen so verteufelt wird.
Dieses Szenario ist keine Utopie sondern bittere Realtität, wie wir oben hören. Noch zwanzig Jahre (eine knappe Generation) und wir gucken für immer in den chinesisch-indischen Auspuff! Sollten solche Aussichten nicht Grund für unsere Politiker sein,den grünen Punkt einzumotten, die Ökosandale zu verbieten und das Wort BIO zum Unwort zu erklären?!
Fortschritte in Richtung MarktwirtschaftNoch kann China mangels eines funktionierenden Rechtsstaats sowie wegen weitreichender Interventionen von Partei und Staat in den Wirtschaftsgang für sich nicht glaubwürdig behaupten, eine Marktwirtschaft zu sein. Doch ist die Zahl der wirtschaftspolitisch relevanten Entscheidungsträger stark gewachsen. us. Peking Niemand wird behaupten wollen, es gebe im Reich der Mitte wirtschaftspolitische Debatten mit dem Meinungspluralismus und der Offenheit, wie man sie in westlichen Industriestaaten gewohnt ist. Doch längst vergangen sind auch die Tage, da weltfremde Bürokraten und sture Parteikader fernab der realen Welt der Untertanen selbstherrlich weitreichende Kurswechsel beschliessen konnten. Noch immer aber ist das politische Schicksal Chinas höchst ungewiss, und die Optionen, die bei Risikoanalysen sinnvollerweise in Betracht gezogen werden müssen, weisen eine viel grössere Bandbreite aus, als man sie von demokratischen Rechtsstaaten her kennt. Divergierende InteressenIm wirtschaftspolitischen Bereich ist jedoch, sieht man von einem selbstmörderischen und deshalb höchst unwahrscheinlichen Rückfall in den maoistischen Steinzeit-Kommunismus ab, die Bewegungsfreiheit selbst der höchsten Partei- und Regierungsspitzen in Peking durch die umfassende Modernisierung der Wirtschaft und der urbanen Gesellschaft stark reduziert worden. Dabei geht es nicht mehr nur darum, dass man den Sicherheits- und Berechenbarkeitswünschen der ausländischen Investoren und dem Gang der Weltwirtschaft Rechnung tragen muss. Inzwischen sind auch mehrere hundert Millionen Chinesen zu veritablen Stakeholdern geworden. Wirtschaftspolitische Fehlentscheide würden heute so viele Menschen in Mitleidenschaft ziehen, dass der ohnehin bereits fragile soziale Friede völlig zusammenbrechen müsste. Bei der Plenarversammlung des Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei sind im Frühherbst die Vorgaben für den 2006 beginnenden neuen Fünfjahreplan verabschiedet worden. Formell werden die Beschlüsse im kommenden Frühjahr an der Session des Nationalen Volkskongresses noch offiziell verabschiedet werden müssen. Es ist kaum zu erwarten, dass substanzielle Kursänderungen beschlossen werden. Wichtiger ist, dass im Grunde genommen vom ZK bereits anerkannt worden ist, dass die traditionell rigiden Fünfjahrepläne der kommunistischen Planwirtschaft eine Sache der Vergangenheit sind; heute handelt es sich eher um Richtlinien. Wie könnte die chinesische Führung glaubwürdig einen verbindlichen Fünfjahreplan formulieren, wenn es dabei nicht nur die Unwägbarkeiten zu berücksichtigen gilt, die sich aus Chinas weltwirtschaftlicher Vernetzung ergeben, sondern wenn auch den unzähligen privaten Wirtschaftsakteuren mit ihren sehr stark divergierenden Interessen Rechnung zu tragen ist? Einleuchten dürfte dies beispielsweise im Immobiliensektor, der vor allem in den grossstädtischen Agglomerationen als Wirtschaftsfaktor in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat. Wer könnte sich denn anmassen, im Herbst 2005 festzulegen, wie sich die Immobilienmärkte im Herbst 2007 zu verhalten haben? Starke BegehrlichkeitenNoch fehlen China die Mechanismen, glaubwürdig unterschiedlichen politischen Interessen und Meinungen Ausdruck zu geben. Die Fassade der politischen Eintracht gehört nach wie vor zu den Mythen der KP-Herrschaft. Demgegenüber gibt es in der realen Wirtschaft immer deutlichere und potenziell auch gefährliche Interessengegensätze. Allein schon die Tatsache, dass Hu Jintao die Entwicklung einer harmonischen Gesellschaft zum Hauptziel erklärt hat, deutet auf die mehr oder weniger unterschwellig bestehenden sozio- ökonomischen Spannungen hin. Von höchster Stelle ist mit dem «Go West»-Programm, das eine Prioritätenverlagerung der staatlichen Wirtschaftsförderung von den inzwischen reich gewordenen Küstenregionen in das vernachlässigte und unterentwickelte westliche China anstrebt, eine neue Kursrichtung vorgegeben worden. Fraglich ist allerdings, ob die erfolgreichen Provinzen dies einfach hinnehmen werden. Wie nicht zuletzt auch die Entwicklung des Lohns für qualifizierte Arbeitskräfte etwa in der Grossregion Schanghai zeigt, sind hier Begehrlichkeiten geschaffen worden, die sich nicht einfach auf Pekinger Geheiss wieder eliminieren lassen. Die reichen Provinzen wollen beim jetzigen Besitzstand nicht stehen bleiben, sondern streben nach Höherem und wehren sich gegen staatliche Umverteilungsaktionen. Schon seit langem ist Pekings Anordnungen in den Provinzen nicht automatische Gefolgschaft sicher. Die stark unterschiedliche Entwicklung des Landes schafft stets neue Interessengegensätze. Zu den Akteuren mit grossem Einfluss auf Chinas Wirtschaftspolitik werden deshalb in Zukunft noch verstärkt die Provinzchefs gehören, und zwar vor allem in jenen Regionen, die wie Guangdong oder Schanghai viel zum BIP und zum nationalen Steueraufkommen beitragen. Haupttriebkraft von Chinas Modernisierung ist die Privatwirtschaft. Deren Anteil ist im Lauf des Reformprozesses stetig gestiegen, wobei allerdings in strategischen Bereichen der Staat noch immer der dominante Besitzer ist. Dass der private Sektor nicht rascher gewachsen ist, hat vor allem auch mit der Kreditvergabepolitik der staatlichen Banken zu tun. Blickt man in deren häufig von faulen Krediten dominierte Portefeuilles, ist leicht zu erkennen, dass die Staatsbetriebe zu den Hauptkreditnehmern gehörten und noch immer gehören. Vor diesem Hintergrund ist die Öffnung des Bankensektors für ausländische Beteiligungen nicht nur von Bedeutung für den Finanzbereich, sondern für die gesamte Volkswirtschaft. Es ist zu erwarten, dass die in Gang kommende Modernisierung der grossen Geschäftsbanken auch bei der Kreditvergabe neue Akzente setzen wird und dass dabei die Privatwirtschaft zu den Begünstigten gehören dürfte. Gefährlicher Ritt auf dem TigerBlickt man darüber hinaus auf die Bemühungen um die Belebung der Aktienmärkte sowie auf die schrittweise erfolgende, vorerst noch allzu zaghafte Liberalisierung der Währungspolitik, so ist unschwer zu erkennen, dass die aufgeklärten Elemente in Chinas Führungsetage sich dazu entschlossen haben, die wirtschaftspolitische Rolle Pekings immer deutlicher auf die Makro-Steuerung zu fokussieren. Längst vergangen sind die Zeiten, da in einer Amtsstube in der Kapitale festgelegt wurde, wie viele Paar Schuhe in der Volksrepublik produziert werden sollen. Vergangen sind auch die Zeiten, da die nationalen Ministerien sich und anderen glauben machen konnten, sie hätten die Richtung, in welche die konjunkturelle Entwicklung gehe, noch im Griff. Man braucht nur die häufig auch mit monumentalen Fehlinvestitionen bestückten Skylines und Industrieparks draussen im Land zu sehen, um zu erkennen, dass die gouvernementalen Planer schon seit langem einen Tiger reiten, den sie nicht mehr zähmen können, und nur darauf hoffen können, nicht abgeworfen zu werden. Nicht zuletzt auch bei der Spekulation auf den künftigen Wert der chinesischen Währung sind inzwischen so viele Dinge in Bewegung gekommen, dass Stellungnahmen aus der Führungsetage der Notenbank eine wachsende Sensibilität für die Märkte und deren spezifische Motive und Reaktionen erkennen lassen. Ein vor kurzem veröffentlichtes Weissbuch zur «chinesischen Demokratie» hat zwar erneut den uneingeschränkten Herrschaftsanspruch der KP bekräftigt. Die wirtschaftliche Realität im Land hat sich diesem Anspruch aber schon längst entzogen, auch oder vielleicht gerade darum, weil die Partei und ihre Kader vom grösser werdenden Kuchen der Wirtschaft üppig leben und profitieren können. |
Positive Reformbilanz und günstige Perspektiven
Die OECD beurteilt die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft während der vergangenen 25 Jahre sehr positiv. Bei den wichtigsten makroökonomischen Rahmenbedingungen fallen die Noten berechtigterweise gut aus, doch hätte der Bericht bei den Ausführungen zum Finanzsektor, zu den wachsenden ökologischen Herausforderungen und zu akuten sozialen Spannungen akzentuierter ausfallen können.
Die Organisation für Wirtschaftszusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in Peking einen umfassenden Länderbericht zu China der Öffentlichkeit präsentiert. Es ist das erste Mal, dass die OECD einen solchen Report zu China ausgearbeitet hat. Die Publikation folgt eine Woche nach der Veröffentlichung eines ebenso substanziellen OECD-Berichts zur Governance in China. Beim Länderbericht ruft die konzise Übersicht nochmals in Erinnerung, welch gewaltige volkswirtschaftliche Fortschritte China seit der Lancierung der Reformen gemacht hat.
Verringerung der Armut
Wichtig sind in diesem Zusammenhang zwei Aussagen des Berichts. Zum einen erinnert er daran, dass die Modernisierung der chinesischen Wirtschaft nicht nur den reichen und dynamischen Regionen und Bevölkerungsteilen zugute gekommen ist, sondern dass sie auch eine in ihren numerischen Ausmassen beispiellose Verringerung der Armut in China ermöglicht hat. Zum andern weist der Bericht darauf hin, dass die entwickelten Regionen des Riesenlandes sich heute bei den Einkommensniveaus dort befinden, wo die ostasiatischen Industriestaaten vor einer Generation gestanden waren. Dieser Sachverhalt lässt nicht nur auf die bereits heute bestehende weltwirtschaftliche Bedeutung Chinas, sondern auch auf das in der nächsten Zukunft entstehende gewaltige Kaufkraft- und Marktpotenzial schliessen. - Blickt man auf Reformbemühungen in anderen Ländern, so muss im Falle Chinas die vom OECD-Bericht richtigerweise hervorgehobene solide Haushaltpolitik der chinesischen Regierung ins Auge stechen. Die OECD stellt deutlich fest: «Die öffentlichen Finanzen befinden sich in einem guten Zustand.» Dieser Sachverhalt ist besonders wichtig, da er Pekings Steuerpolitik reichlichen Spielraum gibt. Unter anderem ist dies auch bei der derzeit in einer öffentlichen Vernehmlassung befindlichen Einkommenssteuerreform sehr hilfreich. Ferner erhält die Regierung dank der guten Verfassung des Staatshaushalts eine erhebliche Flexibilität in ihrer Konjunkturpolitik, was um so wichtiger ist, als seit einiger Zeit eine Re-Fokussierung der Wachstumsziele im Gange ist.
Die Sozialpolitik als Herausforderung
Grosse Herausforderungen sieht der OECD- Bericht in der Sozialpolitik, wo es nicht nur um die Bekämpfung eines wachsenden Reichtumsgefälles, sondern auch um die umfassende Modernisierung der Altersversicherung geht. Letzteres Ziel erhält durch die von der Ein-Kind- Politik geprägte demographische Entwicklung und durch die voranschreitende Urbanisierung besondere Dringlichkeit. In diesem Zusammenhang fordert die OECD eine grössere Rolle für die Kapitalmärkte. Auch streicht sie nach einer positiven Bewertung der seit Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO erfolgten Liberalisierungen im Finanzsektor die Notwendigkeit heraus, die Öffnung des Versicherungssektors voranzutreiben. Vor dem Hintergrund des guten Zustands der chinesischen Wirtschaft richten sich die Reformwünsche der OECD nicht mehr auf die grossen Zusammenhänge, sondern auf klar umrissene strukturelle Veränderungen.
Klar umrissene Reformwünsche
Im Vordergrund stehen dabei weitere Verbesserungen bei den finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Privatwirtschaft, die inzwischen im Nichtagrarbereich weit über 50% zum chinesischen BIP beiträgt. Im Visier hat die OECD auch den Bankensektor, wo sie richtigerweise den von Peking eingeschlagenen Reformkurs unterstützt, jedoch beim nach wie vor sehr heiklen Thema der faulen Kredite, die auf den Banken und der gesamten Volkswirtschaft lasten, sich etwas zu zahm gibt. Insbesondere wird den Themen der in mehreren Wachstumsregionen bereits erkennbaren Überhitzung der Immobilienmärkte sowie der Akkumulierung von Überkapazitäten in einzelnen Industriebereichen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Hier besteht ohne Zweifel eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass neue Problemkredite aufgebaut werden.
Gewünscht hätte man sich im Bericht auch eine schärfere Akzentuierung der ökologischen Herausforderungen, mit denen sich China in den nächsten Jahren in wachsendem Masse konfrontiert sehen wird und die erhebliche volkswirtschaftliche Konsequenzen haben können. Zu denken ist an die rapide Verschlimmerung des Wasserhaushalts in manchen Landesteilen, an den Verlust von wertvollem Ackerland und an Engpässe in der Energieversorgung. Erfreulich ist, dass die OECD die heiklen Fragen des Aussenwerts der chinesischen Währung und einer weiteren Liberalisierung des Wechselkurssystems sehr pragmatisch angeht. Es werden die im vergangenen Juli angeordneten Massnahmen als Schritt in die richtige Richtung gewertet, doch wird auch bemängelt, dass das bestehende Regime die Fähigkeit der Regierung zur Minimierung von inflationären oder deflationären Entwicklungen beschränkt.
NZZ
Von Andreas Landwehr, dpa
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Peking (dpa) - China hat auf seinem Weg zur Weltwirtschaftsmacht einen großen Sprung nach vorn gemacht, doch das rasante Wachstum der vergangenen Jahre kann die Probleme nicht verdecken. So ist die Wirtschaftsleistung pro Kopf weiter schwach, mehr als 100 Staaten stehen besser da.
Von der Neuberechnung des Bruttoinlandsproduktes, die Chinas Wirtschaft über Nacht um ein Sechstel größer gemacht hat als bisher gedacht, hat der einzelne Chinese wenig. Er kommt gerade mal auf ein Fünftel des weltweiten Durchschnittswertes. Schlimmer noch, er steckt meist auf dem Lande ohne Arbeit fest oder wird in den Fabriken der globalisierten Welt ausgebeutet. Nur die Wohlstandsbürger des «Speckgürtels» in den Städten entlang der ostchinesischen Küste profitieren vom Boom, der von den billigen Arbeitskräften aus dem armen Westen des Landes gespeist wird.
Um den Stolz der Chinesen über den Aufstieg zur Wirtschaftsmacht zu dämpfen und westlichen Ängsten über die «chinesische Bedrohung» zu begegnen, erinnert der Leiter der Statistikbehörde, Li Deshui, daran, dass immer noch 100 Millionen Chinesen in Armut leben. Vor allem müsse das Milliardenvolk aber von seinem «verschwenderischen Wachstumsmodell» abrücken, warnte der oberste Statistiker. Draußen vor der Tür des Staatsratsgebäudes, wo er seine Pressekonferenz abhielt, lässt die verschmutzte Pekinger Luft den Atem stocken. Ein weiterer Preis des Wachstums sind die mit Industrieabwässern verschmutzten Flüsse, die in Zentralchina «Krebsdörfer» entstehen lassen und mit vergiftetem Wasser von einem Chemieunfall in Nordostchina selbst die Versorgung russischer Städte bedrohen.
Das Wasser wird knapper, während überall die Hähne tropfen, Toiletten laufen und Rohre lecken. Der Durst des chinesischen Drachen nach Öl lässt die Energiepreise weltweit steigen. Dabei braucht China sechs mal mehr Energie als Japan oder 3,5 mal so viel wie die USA, um einen Dollar zu erwirtschaften. Kämen die 1,3 Milliarden Chinesen auf das Wohlstandsniveau europäischer oder gar amerikanischer Verbraucher, wären die Welt und ihre Rohstoffe nicht groß genug. Chinas Entwicklung ist Heil und Fluch zugleich: Nur schnelles Wachstum kann den Chinesen genug Arbeit geben und die Probleme der nötigen Umstrukturierung lösen. Doch der meist unkontrollierte Boom zerstört das Land, macht die Menschen krank und lässt die Kluft zwischen Arm und Reich noch größer werden.
Aus den jetzt vorgelegten neuen Zahlen der Statistiker lassen sich immerhin ein paar ermutigende Erkenntnisse ablesen. So scheint das Wachstum ein bisschen nachhaltiger zu sein als bisher geglaubt. Wenn Chinas Wirtschaft mehr von Dienstleistungen und weniger von der Industrieproduktion abhängig wird, sind nicht so viel Rohstoffe und Energie notwendig, um wie geplant jährlich acht Prozent Wachstum über die nächsten fünf Jahre zu unterstützen. Da die Wirtschaft weniger von Investitionen angetrieben ist, ist auch die Gefahr einer «harten Landung» geringer, die angesichts der globalen Verflechtungen der Wirtschaftslokomotive China weltweit Erschütterungen auslösen würde.
Der Anteil der Investitionen sei jetzt für eine sich entwickelnde Wirtschaft wie China auch «angemessener», selbst wenn es Sorgen über deren Effizienz gebe, sagte der Experte Green von der Standard Chartered Bank. «Alle Kennziffern, auf die wir jetzt blicken, zeigen an, dass die Wirtschaft gesünder ist.» War die heimische Nachfrage immer das Sorgenkind, zeigt sich, dass chinesische Städter mehr Geld in den Taschen haben und mehr konsumieren können. Das sind auch gute Nachrichten für deutsche Exporteure. Denn China ist noch vor Japan der wichtigste Handelspartner Deutschlands in Asien.
MfG
kiiwii
Und bei den Amis pack mal nen paar Jahre dazu.
MfG
kiiwii
So allgemein wie Du das schreibst, motzt noch keiner mit Dir, aber wenn Du jetzt noch ein paar ganz konkrete Beispiele geben würdest, dann hättest Du aber ne ganze Meute gegen Dich aufgebracht!
Der Industrie dürften 5% Lohnsteigerungen doch nix ausmachen. Und wenn wir den Beschäftigten im öffentlichen Dienst auch mal mehr gönnen würden, als das Geld den Bauern von Chirac rüberzuschieben, hätte wir hier endlich mal mehr Wachstum. Und wir brauchen auch nicht der Slowakei deren Straßenbau zu finanzieren - so dass die im Gegenzug mit niedrigen Steuern uns die Unternehmen weglocken.