Gelingt der Bundesregierung eine durchgreifende Gesundheitsreform?


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Neuester Beitrag: 03.03.05 19:06
Eröffnet am:24.02.03 18:11von: SchwarzerLo.Anzahl Beiträge:94
Neuester Beitrag:03.03.05 19:06von: SchwarzerLo.Leser gesamt:2.172
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1533 Postings, 7823 Tage Hadschi Halef Oma.@sl aht uns nicht die unsägliche union die

 
  
    #76
1
16.04.04 12:43
praxisgebühr eingebrockt?  

805 Postings, 8455 Tage C.F.GaussDIe Gebühr an sich ist keine

 
  
    #77
16.04.04 13:55
schlechte Idee, aber was daraus gemacht wurde von der unsäglichen Regierung ist eine Katastrophe.  

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLord@Hadschi

 
  
    #78
16.04.04 15:39
SPD/Union/Grüne saßen beim Ausschachern der angeblichen Reform zusammen und die Regierung muß es nun verantworten. Ich bin im Gesundheitssektor ganz bestimmt nicht auf Unionslinie, so wie das bisher lief! Allerdings befürworte ich nach wie vor das Modell "Kopfpauschale".  

7336 Postings, 7999 Tage 54reabdie kopfpauschale, ohne sozialen

 
  
    #79
16.04.04 16:35
ausgleich, würde verhältnisse schlimmer als in den usa schaffen. aus diesem grund hat die cdu einen steuerfinanzierten ausgleich versprochen. so wie ich das verstehe, würde es je nach einkommen und familienstand entsprechende zuschüsse geben. da die einkommen nicht gleichmäßig fließen müsste es zu einem ausgleich der zuschüsse kommen. viele kleinverdiener, die heute keine lohnsteuererklärung abgeben, müssten also in zukunft dies tun. die bürokratie müsste also erheblich wachsen. zum anderen stellt sich die frage, wieso man dann nicht gleich die krankenkasse gänzlich steuerfinanziert gestaltet - mit einigen kleinen änderungen im steuerrecht.

will man das bürokratiewachstum vermeiden, müsste gleichzeitig eine radikale vereinfachung des steuerrecht mit aufhebung des bankgeheimnisses geschaffen werden. alle einkünfte müssten maschinell - nicht nur wie heute die einkünfte aus abhängiger beschäftigung - gemeldet werden.

wer kann glauben, dass die cdu derartige radikale umstülpungen - zum teil gegen die eigene clientel - vornehmen wird? die csu glaubt es jedenfalls nicht!


 Salute 54reab - baer45: <a href=">www.baer45.de.vu">

 

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLordNatürlich sozialer Ausgleich.

 
  
    #80
16.04.04 19:48
Ansonsten halte ich es deswegen für das bessere System, weil ich prinzipiell die Sozialsystem nicht für geeignet halte, Einkommensunterschiede auszugleichen. Dafür sollen nur die Steuern gedacht sein.  

741 Postings, 7534 Tage rotfrontund wer keine direkten steuern zahlt?

 
  
    #81
16.04.04 19:55
rotfront Genossen  

4690 Postings, 8842 Tage proxicomiDer leistet gemeinnützige Arbeit.

 
  
    #82
16.04.04 21:42
dann kannst du auch etwas für deine anderen deutschen mitbewohner tun.


######################
gruß
proxi  

7336 Postings, 7999 Tage 54reab@sl: verstehe ich nicht.

 
  
    #83
17.04.04 12:17
du bist für sozialen ausgleich. so weit so gut. aber dann versteh ich nichts mehr:

Ansonsten halte ich es deswegen für das bessere System, weil ich prinzipiell die Sozialsystem nicht für geeignet halte, Einkommensunterschiede auszugleichen. Dafür sollen nur die Steuern gedacht sein.

wie soll denn jetzt der soziale ausgleich funktionieren. wenn man für die "kopfpauschale" ist, sollte man schon grob erklären können, wie das ganze abgewickelt werden soll. sonst verharrt man auf dem niveau der cdu.


 Salute 54reab - baer45: <a href=">www.baer45.de.vu">

 

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLord?

 
  
    #84
17.04.04 17:31
Kopfpauschale: Jeder zahlt den gleichen Betrag. Für Personen unterhalb eines bestimmten Einkommens übernimmt der Staat einen gewissen Anteil, den er über Steuern einnimmt. Ganz einfach.  

7336 Postings, 7999 Tage 54reabheute werden die

 
  
    #85
17.04.04 18:40
beiträge zur gkv vom bruttolohn berechnet. was meinst du mit "einkommen"? nehme an, dass alle einkünfte (zinsen, mieten, aus gewerbebetrieb, abhängiger beschäftigung, ...) nach steuern gemeint sind. das bedeutet, dass ein gewerbetreibender, der keinen gewinn macht, die kopfpauschale voll ersetzt bekommt und alle kleinverdiener zukünftig einen steuerausgleich machen müssen = bürokratiewachstum.

wenn als "einkommen" alle einkunftsarten vor steuer gemeint sind, wird es noch lustiger.

bin also immer noch nicht schlauer. bitte etwas genauer.    

9161 Postings, 9172 Tage hjw2Zehn Milliarden

 
  
    #86
28.04.04 01:27

Rainer Balcerowiak
 
Zehn Milliarden
 
Organisierte Kriminalität im Gesundheitswesen
 
Das Gesundheitswesen ist in Deutschland einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, der sich zudem stetigen Wachstums erfreuen kann. 2003 lag sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt bei 233 Milliarden Euro oder elf Prozent. Wo Geld zu verdienen ist, sind betrügerische Abzocker und korrupte Bedienstete nicht weit, und es gab noch nie einen Grund, anzunehmen, daß das im Gesundheitswesen anders ist. Meldungen über die kassenärztliche Abrechnung von Leistungen an bereits Verstorbenen haben schon längst keinen Seltenheitswert mehr. Egal, ob Falschdeklarierung von gebrauchten Herzklappen, Billigzahnersatz zu Luxuspreisen oder Phantasieverordnungen von teuren Medikamenten – in der Gesundheitsbranche scheint es besonders einfach und dabei besonders lukrativ zu sein, sich aus dem großen Topf der Krankenversicherungsbeiträge eine Extraportion zu gönnen.

Längst haben betrügerische Machenschaften, an denen auch Ärzte, Verbandsfunktionäre, Apotheker, Krankenhäuser und andere Profiteure dieses Krankheitssystems beteiligt sind, Formen organisierter Kriminalität angenommen. Die unabhängige Antikorruptionsorganisation Transpareny International schätzt nach Angaben des Westfalen-Blattes, daß jährlich bis zu zehn Milliarden Euro im Gesundheitswesen auf kriminelle Art und Weise erwirtschaftet werden und die Branche damit inzwischen Platz zwei in der Korruptionsrangliste gleich hinter der Bauwirtschaft erobert hat. Auch das Bundeskriminalamt bestätigte dem Blatt zufolge knapp 10 000 aktenkundige Betrugsfälle im Gesundheitswesen im vergangenen Jahr, geht aber von einer ungleich höheren Dunkelziffer aus.

Daß die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Ursula Auerswald, derartige Veröffentlichungen als »Unterstellungen« zurückweist und höchstens »systembedingte Unsicherheiten« bei den Abrechnungsmodi als Ursache gewisser Unregelmäßigkeiten gelten lassen will, verwundert zwar nicht, läßt aber eine gewisse Dreistigkeit erkennen. Schließlich sind es gerade die Ärzteverbände und dabei besonders die Kassenärztlichen Vereinigungen, die auf Abrechnungssystemen bestehen, die geradezu zum Betrug einladen. Aufhorchen lassen sollte die Summe von zehn Milliarden allerdings alle Menschen, die seit dem 1. Januar mit Praxisgebühren, erhöhten Zuzahlungen und eingeschränkten Leistungen »beglückt« werden. Das angestrebte »Sparvolumen« der Gesundheitsreform beträgt für das laufende Jahr exakt zehn Milliarden Euro, wovon der Löwenanteil von den gesetzlich Versicherten aufzubringen ist.
 
 

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLordArzneimittelausgaben ungebremst am steigen

 
  
    #87
05.05.04 20:41
AOK-BV: Arzneimittelausgaben schon wieder auf Vorjahresniveau  

Ungeachtet der massiven Eingriffe der Gesundheitsreform liegen die Arzneimittelausgaben im ersten Quartal 2004 in einem rasanten Aufwärtstrend. Der Abstand zum Vorjahr ist im März 2004 bereits auf minus 1,6% geschrumpft. Für eine Entwarnung gebe es im Arzneimittelbereich somit keinen Anlass, so die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Es wiederhole sich das Schicksal des Beitragssatzsicherungsgesetzes.

Nach einem Ansturm auf die Arztpraxen im Dezember 2003 mit einem Ausgabenplus von bundesweit rund 34% waren die Arzneimittelausgaben im Januar 2004 um minus 30% und im Februar um minus 18% eingebrochen. Im März 2004 (minus 1,6%) ist der Vorzieheffekt des GKV-Modernisierungsgesetzes im Bundesdurchschnitt jedoch bereits abgeklungen. Bei einigen Kassenärztlichen Vereinigungen sind Zuwächse bis zu plus 6% zu verzeichnen.
Der Trend ist besorgniserregend, wenn man die gesetzlichen Sparmaßnahmen betrachtet: Begrenzung der Versorgung auf verschreibungspflichtige Arzneimittel, erhöhte Zuzahlung und Umstellung der Arzneimittelpreise. Zusammen mit weiteren Neuregelungen unter anderem beim Herstellerabschlag sollten die Krankenkassen um rd. 12% dauerhaft entlastet werden.

Die Apothekerschaft bemüht das um den Vorzieheffekt entlastete erste Quartal 2004 (minus 16,8%) für eine optimistische und völlig unrealistische Jahresprognose mit minus 15%. Klammert man den Vorzieheffekt jedoch aus, beträgt der Ausgabenrückgang im ersten Quartal 2004 nur rund fünf Prozent und verfehlt damit deutlich die gesetzlich angestrebte Kostendämpfung von rund zwölf Prozent. Erklärungsversuche, wie z.B. Vorratsverordnungen seien mittlerweile aufgebraucht oder Patienten würden nun vermehrt von der Zuzahlung befreit, verschleiern nur die tatsächlichen Ursachen. Erste Analysen belegen einen erheblichen Anstieg des Zuzahlungsvolumens.

Die gesetzlichen Einschnitte sind größtenteils direkt finanzwirksam, da sie seit dem 1. Januar 2004 unmittelbar beim Leistungskatalog, auf der Ebene der Abrechnungspreise und bei der Zuzahlung ansetzen. Diese Entlastungen werden offensichtlich durch die ärztliche Verschreibungsweise konterkariert.

Die Arzneimittelpreise sind nach dem GKV-Arzneimittelindex bis März 2004 mit minus 1,2% tatsächlich rückläufig. Ebenso bedingen die Verordnungseinschränkungen bei rezeptfreien Arzneimitteln einen Verordnungs- und Umsatzrückgang im I. Quartal regional um bis zu 60%. In zunehmendem Maße werden teurere Produkte verschrieben, ohne das dies einen zusätzlichen Nutzen für die Patienten hätte ("Struktureffekt"). Dieser Struktureffekt schlägt regional in zweistelliger Höhe zu Buche. Die Krankenkassen fordern daher die Vertragsärzte auf, endlich wirtschaftlich zu verordnen.

Anmerkung der Redaktion: Leider ist uns nicht bekannt, auf welcher Zahlengrundlage diese Angaben beruhen. Beispielsweise sind die gesetzlich verordneten Zwangsrabatte bereits abgerechnet, sind die Beträge inkl. oder exkl. 16% MwSt. etc. Die Krankenkassen weigern sich hartnäckig derartige Berechnungsgrundlagen zu veröffentlichen. Somit sind die hier genannten Zahlen mit Vorsicht zu genießen!

Quelle: http://www.journalmed.de/newsview.php?id=4309  

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLord@54reab

 
  
    #88
05.05.04 20:48
Natürlich muß vorher das Steuersystem a la Solms, Merz oder Kirchhoff reformiert werden. Sonst wird das ein bürokratisches Monster. Ansonsten halt eine Einkommensgrenze festlegen ...  

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLordUnd wieder steigt die Abgabenbelastung

 
  
    #89
02.09.04 17:53
Von den gigantischen Senkungen der gesetzlichen Krankenkassen ist ja nicht soviel zu sehen, da droht neues Abgabenungemach von Frau Schmidt: http://www.reuters.de/...ype=politicsNews&storyID=575732§ion=news  

1720 Postings, 7430 Tage Hartz5Schwarzer Lord, man muß sich auch in Geduld

 
  
    #90
02.09.04 18:09
üben können. Bei all den Versuch und Irrtum Reformen und Handlungen besagen schon die Gesetze der Wahrscheinlichkeit, daß irgendwann auch mal ein Treffer dabei sein muß.  

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLordDas Warten ist aber wirklich mühselig und kostsp.

 
  
    #91
02.09.04 18:41
Irgendwann verliert man den Spaß an diesen ganzen Deformen, äh, Reformen.  

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLordVerzögerungen kosten Hunderte Millionen €!

 
  
    #92
19.12.04 12:32
Und wieder mehr Ausgaben, weil die Regierung bei der Umsetzung der Gesundheitsdeform nicht richtig gearbeitet hat. Statt geplanter Einsparungen von 1 Mrd. wird nunmehr mit nur noch 390 Mio.€ gerechnet: http://www.ksta.de/servlet/...PageId=987490165154&listid=994347600479  

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLordDie Antwort bleibt auch 2005 die gleiche.

 
  
    #93
04.02.05 07:08
Nein, es gelingt ihr nicht. Der Verbraucher zahlt mehr als je zuvor (Praxisgebühr, Zuzahlung zu Medikamenten, nicht-verschreibungspflichtige M. werden ohnehin nicht mehr bezahlt usw.), keinerlei Entlastung.  

13475 Postings, 9279 Tage SchwarzerLordBeitragssenkungen? Nicht mit uns!

 
  
    #94
03.03.05 19:06
Auch im Jahr 2005 schaut der deutsche Bürger, sofern er einer GKK verpflichtet ist, nicht gerade begeistert in die Zukunft. Die Kassen werden trotz Mrd.-Gewinnen zulasten der Patienten und Versicherten schön weiter ihre überbordende Verwaltung hegen und pflegen. Beitragssenkungen? Nicht mit diesen Kassen, nicht mit dieser Ministerin, die schwächste in der Galerie der Gesundheitsminister Deutschlands:
http://www.reuters.de/...pe=economicsNews&storyID=682987§ion=news

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Fischer sagt, er habe in den Jahren 2000 bis 2002, "nicht schnell, nicht entschlossen und nicht umfassend genug als verantwortlicher Minister gehandelt". Fischer sagt: "Das sind meine Fehler! Das ist meine Verantwortung!"

 

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