Potential ohne ENDE?


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Neuester Beitrag: 13.01.25 11:46
Eröffnet am:18.03.09 22:22von: brunnetaAnzahl Beiträge:45.929
Neuester Beitrag:13.01.25 11:46von: Frieda Friedl.Leser gesamt:9.936.835
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13.01.25 11:19

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2654 Postings, 561 Tage Frieda FriedlichKleiner Exkurs zu Bilanzierung und Risiken

 
  
    #44930
13.01.25 11:46

(ich habe dieses Posting extra in leichter Sprache geschrieben, damit es jeder versteht, auch hier mitlesende Ausländer)

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Fannie und Freddie haben jeweils eine Bilanz, in der u. a. alle zur Verfügung stehenden Finanzmittel aufgelistet sind.

Ich fasse das im Folgenden für FnF zusammen, tue also so, als hätte beide zusammen nur eine Bilanz.


Zum verfügbaren Eigenkapital zählt im Wesentlichen das

- Cash auf den Konten (einbehaltene Gewinne).

Davon müssen noch Rückstellungen für demnächst fällige Steuern (engl. DTAs oder deferred tax assets) abgezogen werden.

Zum nicht frei verfügbaren Kapital zählen:

- die Junior Preferred Shares (JPS): Die privaten Käufer haben sich mit ihrem Kapital an FnF beteiligt und erhalten im Gegenzug eine Dividende.

- die Senior Preferred Shares (SPS): Die Regierung hat sich 2008 ff. – nach Einführung der Zwangsverwaltung -- mit insgesamt 191 Mrd. $ Kapital an FnF beteiligt und erhält dafür 10% Dividende, die 2012 zum NWS ausgeweitet wurde.


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Kommen wir nun zu den Risiken.

Die Basel III Bestimmungen aus 2014 dienen dazu, finanziellen Ausfällen bei Banken vorzubeugen. Basel III soll verhindern, dass Banken erneut, wie zuletzt 2008, beim Staat einen Bailout erschnorren, weil sie sich verzockt haben. Um finanzielle Ausfälle zu verhindern, müssen die Banken viel risikogewichtetes Kapital vorhalten: Basel III sieht vor, dass die Banken 4,5% ihrer Bilanzsumme alles hartes Kernkapital (CET1) vorhalten.

Als hartes Kernkapital zählt nur das, was wirklich verfügbar ist. Das ist vor allem das Cash auf den Konten. Fremdkapital ist nicht frei verfügbar, weil es den Banken per Definition nicht selber gehört.


Das Fremdkapital stellt daher ein Risiko für die Bank dar.

Für Fannie und Freddie sind die Risiken aus dem Fremdkapital, den SPS und den JPS, unterschiedlich hoch – und werden deshalb auch unterschiedlich risikogewichtet:

- Die JPS erhalten zwar eine Dividende, aber diese ist „non-cumulative“ – d.h. die Dividende kann bei Finanzproblemen ausgesetzt werden und muss später nicht nachgezahlt werden. Genau dies ist ab 2008 geschehen, denn die JPS-Halter erhalten seitdem keine Dividende mehr. Da einige JPS zu 8,25% Dividende berechtigt sind (z. B. FNMAT und FNMAS), haben Fannie und Freddie seit 2008 schon sehr viel Geld eingespart, eben weil die Dividende seitdem nicht mehr ausgezahlt wurde. (Die JPS-Halter hätten in den 16 Jahren sogar insgesamt mehr Dividende erhalten, als sie ursprünglich für die JPS bezahlt hatten.)

Weil die Dividende bei den JPS gestrichen werden kann, sind sie für FnF eine weniger starke finanzielle Belastung.

- Bei den SPS ist die Lage brisanter. Sie sind immer zu 10% Dividende berechtigt, und wenn die Dividende zwischendurch mal nicht gezahlt werden kann, dann muss sie später nachgezahlt werden ("cumulative").

Weil die Dividende bei den SPS nicht gestrichen werden kann, sind sie für FnF eine stärkere finanzielle Belastung.


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Genau dies wird nur bei der Ermittlung der Ausfallrisiken berücksichtigt. Die unterschiedlichen Assets werden in unterschiedliche Risikoklassen eingeteilt.


- Die „softeste“ Klasse ist das Kernkapital (core capital). Das Kernkapital besteht im Wesentlichen aus dem Cash auf den Konten (einbehaltene Gewinne).

- Die mittlere Klasse ist TIER1 Capital. Für diese Risikoklasse werden vom Kernkapital die DTAs als Verbindlichkeit (Steuerschuld) abgezogen. TIER1 ist daher in der Regel kleiner als das Kernkapital (außer es ist eine hohe Steuerrückerstattung in Sicht).

- Die „härteste“ Klasse ist CET1. Für diese Risikoklasse werden von TIER1 noch die JPS abgezogen. Das ist unter Risikoaspekten zulässig, weil der JPS ja, wie oben beschrieben, eine „softere“ finanzielle Belastung sind als die SPS. Die Firmen haben noch Einfluss, weil sie die Dividende bei den JPS stoppen können.

Für die Ermittlung von CET1 werden die SPS jedoch nicht von TIER1 abgezogen, weil bei ihnen die Dividende immer gezahlt werden muss. Daher sind die SPS in CET1 enthalten, die JPS hingegen nicht.

CET1 ist (bei FnF) stets um 33 Mrd.$ niedriger als TIER1, weil die JPS mit 33 Mrd.$ in der Bilanz stehen. (Bei Fannie allein liegt die Differenz bei 19 Mrd.$, weil die Fannie-JPS mit nur 19 Mrd. $ in der Fannie-Bilanz stehen.)

Diese 19 Mrd.$ Differenz sieht man auch im aktuellen Fannie-10k (von 2024) - auf S. 275 des PDFs, das Fully gestern gepostet hat. Unten zeige ich nochmal den Screenshot inkl. den Minusbeträgen (farbig). Die Posten sind

-93 Mrd. $ = CET1 von Fannie Mae allein (ohne Freddie)

-74 Mrd. $ (= TIER1 von Fannie Mae allein, dieser Wert ist um 19 Mrd. $ „positiver“ als CET1, weil die Fannie-JPS im Bilanzwert von 19 Mrd. $ nicht – wie bei CET1 - abgezogen sind.

-61 Mrd. $ = Core Capital von Fannie (Kernkapital)


Für FnF insgesamt muss auch noch die Freddie-Bilanz berücksichtigt werden. Auch bei Freddie ist  CET1 stark negativ – mit zweistelligem Milliardenbetrag. Zusammen haben FnF zurzeit mindestens 100 Mrd. $ CET1-Minus.

Um die Basel III Bestimmungen zu erfüllen, müssen FnF 3% der Bilanzsumme vorhalten. Diese liegt bei 8 Billionen $, 3% davon sind +240 Mrd. $ (3% wurden in der 4. BV festgelegt.)

FOLGLICH FEHLEN FÜR DIE FREILASSUNG VON FNF NOCH MINDESTENS 340 Mrd. $.

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Wenn die SPS aus der Bilanz verschwinden – entweder durch Löschung oder durch Umwandlung in Stammaktien - steigen alle genannten aufsichtsrechtlichen Kapital-Klassen um 191 Mrd. $, denn mit dieser Summe stehen die SPS als Verbindlichkeit in der FnF-Bilanz. Also steigt auch das für die Freilassung maßgebliche CET1 um 191 Mrd. $

QED

 
Angehängte Grafik:
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