Potential ohne ENDE?
Schönes Wochenende!
In den USA.
Heute ging es am Anfang etwas hoch, aber der Kurs ist wie mit magischer Zauberhand kaum verändert gewesen.
Haltet euch zum Beispiel an diese Kursinfo
https://www.cnbc.com/quotes/?symbol=FNMA
Dort könnt Ihr auch das Volumen sehen. Und wenn in den USA kein Feuerwerk abbrennt, passiert hier auch nichts.
@paco
Wieder grün abgeschlossen?
Ich habe noch f&f die ich mal bei 1,30 gekauft habe, aber ich bin noch nicht überzeugt.
Ich gönne euch und mir den Kurssprung. Aber aufgrund von was, eine schlechte Meldung das die ersten ihre Häuser verkaufen. Und dann schäpperts...das aktuell keiner verkaufen muss ist angeordnet...kann man nicht ewig so durchziehen...
Die Amis sind positive Leute, vielleicht glauben sie Trump...
Mittlerweile nutze ich die Volatilität zum eigenen Nutzen.
Das funktioniert ganz gut.
Natürlich freue ich mich über steigende Kurse, bei sinkenden bin ich aber auch dabei.
Kursziele interessieren mich nur noch sekundär
Ein Rückfall sehe ich als nur logisch und unvermeidbar.
Bzgl. der Fannie ist natürlich spannend wie er hier weitergeht. Ich kann es nicht abschätzen, ob die aktuelle Situation eine Chance für eine baldige Befreiung ist oder ob das uns Jahre zurückwerfen lässt. Aber so wie ich das von Fully's Einschätzung entnommen haben, müsste in diesem Jahr trotzdem ein Beschluss folgen.
Wenn Trump und co. mit Fannie und Freddy noch Kohle machen wollen, drängt die Zeit nach meiner Meinung.
Die Frage ist für mich, wer aktuell bei einer Kapitalerhöhung von f&f bereit ist Milliarden von Dollar zu investieren in die Fannie und Freddy um deren Capital Rules zu erfüllen in so einer Zeit ?
Der Staat? Also, linke Tasche, rechte Tasche - wie auch immer, Aluhut - Hauptsache, F&F kommen frei und alle können beim realen Kurs/Wert Kasse machen?
Wir wissen einfach nicht was Trump mit FF vor Corona vorhatte. Wollte er FF als Wahlgeschenk benutzen?
Es steht ausser Frage, das er und seine Kumpels mit FF Geld verdienen wollen und da ist es wohl überlegt einen rechtssicheren Weg einzuschlagen...
In knapp einer halben Stunde geht es "drüben" los. Ich ahne nichts gutes für Fannie & Co...
Trump und Kushner bekommen keine Staatshilfen, das war die Bedingung vom Kongress das keine Politiker Geld bekommen aus den Töpfen.
Bei Fannie und Freddie wäre das in der Not erstmal einfach...releasen und für jede common 50 $ hinblättern. Und dann leiht im ein guter Freund eben mal paar Milliarden, das es nicht gleich auffällt.
:-)
Es gibt ein Punkt wo ich einsteigen werde. Spätestens wenn die Q1 Zahlen kommen überlege ich...
Ich glaube wir befinden uns bereits in eine globaler Finanz- Wirtschaft- und Gesundheitskrise und die Auswirkungen des Lockdowns werden sich nun erst noch zeigen. Überall werden Gelder verteilt um die Schäden irgendwie verzweifelt zu begrenzen. Die Staaten mischen sich flächendeckend in die Privatwirtschaft ein und die Arbeitslosenzahlen steigen dramatisch an. Mittelfristige Lohnausfälle, Zwangsversteigerungen, Mietzinsreduktionen und ein damit verbundener Einbruch der Immobilienpreise (Geschäftsimmoblien, Privatimmobilen und Ferien-Wohnungen/-Häuser) scheint sehr realistisch zu sein.
Hat in dieser Situation Fannie überhaupt eine Chance frei zu kommen? Falls ja, wird dann aufgrund der neuesten Marktentwicklung nicht ein massiver Kapitalpuffer eingerichtet werden müssen und eine erhebliche Verwässerung stattfinden?
Ich glaube, dass man sich in dieser Zeit Sorgen macht, ist absolut berechtigt. Mir fällt es momentan enorm schwer hier massives Erholungspotential zu erkennen.
Haben sich Deine Analysen in den letzten Tagen/Wochen angepasst/geändert?
Wie seht ihr die Zeit vor August solange keiner verkaufen muss und nach der Zeit August, wenn man dann irgendwann in den USA sein Haus verkaufen muss wenn man nicht bezahlen kann.
Ich könnte jetzt wieder einmal ganze Romane schreiben, aber ich denke, es ist genug Hilfe, wenn ich kurz Fannie's Geschäftsmodell vorstelle:
- Fannie kauft Hypotheken von Ein- und Mehrfamilienhäusern auf und verkauft diese gebündelt und versichert weiter. Dieses Geschäft dürfte jetzt rückläufig sein.
- Fannie ermöglicht Refinanzierungen. Dieses Geschäft dürfte zunehmen, da diese Refinanzierungen so günstig wie noch nie sind.
Wann macht Fannie Verluste? So gut wie überhaupt nicht. Es geht allein um die Kapitalanforderungen, die steigen, wenn die Immobilienpreise sinken. Wenn diese dann wieder steigen, kommt das Geld zu Fannie zurück, welches nie weg war, sondern als Rücklage gebraucht wurde, welche sich bei steigenden Immobilienpreisen in Firmengewinne wandelt.
Fannie macht echte Verluste, operative, wenn sie ihrer Versicherungspflicht nachkommen muss, sobald also über die Hypotheken nicht so viel Geld reinkommt, wie den Bondholdern von Fannies ausgegebenen Wertpapieren zusteht.
Fannie hat dieses Geschäft ausgelagert. Sogenannte Servicer übernehmen die Rolle des Geldeintreibers und leiten die Ratenzahlungen an die Bondholder weiter. Zwischen Fannie und den Servicern bestehen unterschiedliche Verträge. Manche Servicer wollen zudem noch an Fannies Wertpapieren, den MBS, verdienen. Dafür müssen sie aber im Ernstfall den "ersten Verlust" bis 10% tragen. Das ist das Credit Risk Sharing Programm von Fannie, um sicherer zu werden. Dieses Geschäft macht inzwischen rund 30% aus. Das heißt, dass Fannie hier noch gar kein Verlust entstanden ist.
Und jetzt kommt die Politik ins Spiel: Vor 3 Wochen hat der Kongress ein Gesetz verabschiedet, wonach die Immobilien, die über Fannie finanziert wurden, ein Jahr lang nicht zwangsversteigert werden dürfen und auch die Mieter nicht auf die Strasse gesetzt werden dürfen. Dieses Gesetz war möglich, weil Fannie ein staatlich gefördertes Unternehmen ist.
Fannie profitiert von diesem Gesetz, weil es bei diesen Immobilien ein Jahr lang nicht zu Zwangsversteigerungen kommen kann, welche die Immobilienwerte drücken könnte, was bei Fannie zu höheren Kapitalanforderungen führen würde - ganz egal, wie Calabrias Final Rule zu den Kapitalanforderungen am Ende aussehen wird. Denn an diesem Rücklagenmodell kann Calabria nicht rütteln.
Wer leiden könnte, sind die Servicer. Denn sie müssen die Bondholder immer bezahlen, auch wenn sie keine Einnahmen durch die Hypotheken haben. Und diese Zahlungen der Häuslebauer können ebenfalls per Gesetz für ein Jahr gestundet werden. Je mehr Häuslekreditnehmer am Stundungsprogramm teilnehmen, desto enger wird es für die Servicer, aber nicht für Fannie - zumindest erstmal. Aber die Servicer sind vertraglich dazu verpflichtet, die Bondholder von Fannie weiterhin zu bezahlen, egal, was kommt. Daran haben sie bisher ja auch gut verdient. Unterkapitalisierte Servicer kommen nun in Schwierigkeiten, in Liquiditätsengpässe. Aber daran sind sie selber schuld.
Vor gut 3 Wochen haben sich Interessenvertreter der Servicer an Calabria gewandt, mit der Bitte, den unterkapitalisierten Servicern unter die Arme zu greifen, mit Fannies Geldern. Aber Calabria hat ihnen eine Abfuhr erteilt. Er sagte, dass die Servicer ihren vertraglichen Verpflichtungen nachkommen müssten. Und falls sie das nicht könnten, könnten sie ihr Geschäft an Fannie zurückgeben, also aus dem Vertrag aussteigen, und Fannie würde es dann an besser kapitalisierte Servicer übergeben. Davon gebe es genug. Er habe kein Verständnis dafür, dass sich gewisse Servicer weigerten, ihre Vermögenswerte/assets zu veräußern, weil der Preis gerade niederig sei, und lieber Finanzhilfen von Fannie erhalten würden, um eigene Verlustgeschäfte zu vermeiden.
Vor gut einer Woche hat sich die FED eingeschaltet und gesagt, dass sie die Entwicklung der Servicer genau verfolge und man zur Not parat stünde, um eine Immobilienkrise zu verhindern. Daraufhin sind die Aktien von den meisten Servicern wie Mr. Cooper stark gestiegen. Und auch führende Politiker um Senator Warner sagten, dass man alles daran setzen werde, eine Immobilienkrise wie in 2008 zu verhindern. Diese Aussage wird verständlich, wenn man sich vor Augen führt, dass der Häusermarkt 20% des amerikanischen Bruttoinlansprodukts ausmacht. Und Millionen Amerikaner auf die Strasse gesetzt, da brauchen wir über die Dringlichkeit nicht zu reden...
Der Häusermarkt wird auf 'Teufel komm raus' gerettet werden. Da besteht überhaupt kein Zweifel mehr. Und Fannie und Freddie sind das Zentrum dieses Marktes und zudem der Fels in der Brandung und die Schaltstelle politischer Entscheidungen - aufgrund ihres Geschäftsmodells und ihrer Chartas. Bevor Fannie untergeht, geht die Welt unter.
Calabria sagte, dass wenn die Krise länger als 6 Monate andauern würde, es nicht genug Liquidität auf dem sekundären Häusermarkt geben würde. Jetzt gibt es klare Aussagen der FED, des Finanzministers under auch des Kongresses: Wir sind im Notfall da.
Und Fannie? Die ist schön raus... Recap and Release... hier gibt's nichts zu holen... Calabria hat uns bärenstark vertreten... und ALLE spielen mit!
Ein Beispiel:
Wenn ein Kreditnehmer 20% des Immobilienwertes cash in die Finanzierung mitbringt, kann die Immobilie bei einer Zwangsversteigerung 20% weniger wert sein als zu Vertragsbeginn angenommen, und Fannie kommt 0 auf 0 raus.
Und:
Hat der Häuslebauer über die Jahre bereits 50% seiner Schulden getilgt, kann die Immobilie bei einer Zwangsversteigerung 50% weniger wert sein als zu Vertragsbeginn angenommen, und Fannie kommt abermals 0 auf 0 raus.
Fannie steht gut da: Erstens sind die Kapitalanforderungen an den Häuslebauer seit 2008 stark gestiegen. Man muss inzwischen schon was mitbringen, um einen Kredit zu erhalten.
Und zweitens besitzt Fannie Millionen solcher Hypotheken, was bedeutet, dass ein großer Teil dieser Kredite schon getilgt ist. Das größte Risiko geht von neuen Krediten aus, und diese haben die strengsten Anforderungen. Daran hat Calabria und zuvor auch schon Watt gearbeitet. Stichwort: Save and Sound!
Und eines sollte man nicht vergessen: Selbst in 2008 bis heute hat Fannie keinen echten Verlust erlitten. Das operative Geschäft war über all die Jahre profitabel - in jedem Quartal. Die Übernahme der Regierung basierte auf Bilanzierungstrickserei im non-operativen Geschäft, Stichwort: latente Steueransprüche in Höhe von über 50 Milliarden Dollar einfach nicht mehr zählen lassen usw.
Heute ist Fannies Geschäft, wie oben erläutert, noch sicherer.
Bei so einem hochkomplexen Thema so ein Wissen - Hut ab!