Porsche: verblichener Ruhm ?
Gruß
Zonk
Gruß
Zonk
Warten wir, ob sich am 31.7. was wegen der Urteile tut.
Sie sind perfekt gut für die Porsche SE: Dann steigt der Kurs sofort um maximal 20% und kommt auf seinen angemessenen Wert.
Sie sind so la la: Kann sein, dass Porsche recht hat oder die Hedgefonds. Wir müssen weiter forschen. Dann gibt der Kurs so wie immer langsam Zug um Zug nach.
Sie sind schlecht für Porsche, es stehen unmittelbar Milliarden-Zahlungen an: Dann geht der Kurs den Bach runter.
Ich tippe auf das mittlere Szenario. Diese Prozesse werden sich noch viele Jahre hinziehen. Mein Ausweg wäre ja bekanntlich, dass die Porsche SE selbst mal was tut. Aber das ist völlig aus der Welt.
"dass die Porsche SE selbst mal was tut"
Vollbrächte Porsche jetzt eine Großtat als Investor, brächte das rein gar nichts. Es würde wirkungslos verpuffen; deshalb werden die im Moment die Finger davon lassen.
Die Prozesse lasten -solange sie im Raum stehen- als potenzieller Milliarden-Malus auf dem Kurs und deckeln ihn. Banken, Fonds und andere Großanleger lassen die Finger von der Aktie, solange der Sieg bei den Prozessen nicht im Kasten ist. Man sollte nicht vergessen: ein Entscheider bei einem Fond, der Porsche trotz der Möglichkeit eines Unterliegens bei den Prozessen -und sei sie noch so theoretisch- kauft, ist im Falle eines negativen Prozessausgangs erledigt und kann seinen Hut nehmen. Warum sollte er dieses Risiko eingehen? Zumal er ja weiß, dass es alle anderen Entscheider ebenso handhaben (da spricht man sich schon mal ab) und dass der Kurs deshalb nicht unkontrolliert nach oben abhaut.
Kurz und gut: völlig egal, was operativ läuft, entscheidend ist einzig und allein der Prozessausgang. Wobei m.E. entscheidend ist, wie der Strafprozess in 2. Instanz beim OLG Stuttgart ausgeht. Wird die Klage, wie in 1. Instanz, erneut abgeschmettert, können die Zivilkläger in Braunschweig und Hannover einpacken. Ob die noch bis ins 4. Jahrtausend weiterprozessieren, juckt dann keinen mehr.
"... Kurz und gut: völlig egal, was operativ läuft, entscheidend ist einzig und allein der Prozessausgang. ..."
Richtig. Für mich ist der Knackpunkt an der Firma aber, dass operativ gar nichts läuft. Wenn man kühl auf die Firma sieht, dann gibt es die eigentlich gar nicht. Jedenfalls in keinerlei operativem Sinn.
Korrigiert mich bitte, falls ich mich irre.
"ok WernerGg, ich erteil Dir ausnahmsweise die Genehmigung, die Aktie zu verkaufen. Das ist ja das Schöne bei der Aktie: keiner wird zu ihr gezwungen."
Danke, fuzzi. Aber ich warte lieber noch eine Weile zu wegen der Prozesse.
"Wenn man kühl auf die Firma sieht, dann gibt es die eigentlich gar nicht. Jedenfalls in keinerlei operativem Sinn."
Mein Boxster S fährt sich operativ ausgezeichnet, ebenso wie die Gewinne mit den PAH-Aktien real waren. Wie geht das, wenn die Firma operativ gar nicht existiert?
"Mein Boxster S fährt sich operativ ausgezeichnet, ebenso wie die Gewinne mit den PAH-Aktien real waren. Wie geht das, wenn die Firma operativ gar nicht existiert? surprise"
Dein Boxster S wird nicht von der Porsche SE gebaut, sondern von VW. Dein Auto und unsere Aktie heißen nur zufällig gleich, nämlich "Porsche". Was viel Verwirrung stiftet.
Die Porsche SE müsste man eigentlich umtaufen in "Piech Porsche Vermögensverwaltung" oder so ähnlich.
Ziel: Das Vermögen der Familien Piech und Porsche zu erhalten und zu mehren.
Operations: Keine
Mitarbeiter: 5
Aber das wurde ja alles schon ausführlich an anderer Stelle quantifiziert und ist bei den hier genannten Kurszielen berücksichtigt.
Die Marktkapitalisierung der Porsche SE liegt jedenfalls weit unter der ihrer VW-Beteiligung, also unter ihrem inneren Wert. Nur das ist entscheidend , sonst nichts.
"Das Vermögen der Familien Piech und Porsche zu erhalten und zu mehren" gehört für ihn bestimmt nur in dem Umfang zu seinen Zielen, wie es ihm ermöglicht, die Vision möglichst weit noch zu seiner Lebenszeit umzusetzen.
Und, wie du sicher mitbekommen hast, arbeitet er intensiv an einer Stiftungskonstruktion, um die geschaffenen Werte nach seinem Dahinscheiden vor dem Zugriff "der Familien Piëch und Porsche" zu schützen.
Für mich, als Langzeit VW- und Porsche-SE Anleger, ist das Thema Und der Ausgang der Prozesse ein kleiner (wenn auch deutlicher) Abschnitt der VW-/Porsche-Entwicklung während der Zeit, wo FP das Ruder hält.
Wichtiger sehe ich, wie die Zukunft ohne FP und Winterkorn geregelt wird und ob man rechtzeitig Nachfolger aufbaut, die diesen Riesenkonzern weiter führen und zusammenhalten können.
Ansonsten kann kommen wie bei anderen Großkonzernen, zB Daimler öde Thyssen, wo ein oder zwei unfähige Konzernlenker alles vorher aufgebaute in wenigen Jahren "verspielen".
Und dagegen wären die paar Milliarden, um die es in den Prozessen geht, wirklich Peanuts.
Man denke mal, FP und Winterkorn hätten in dem über der Ukraine abgeschossenen Flieger gesessen - der Kurs würde heute mit Sicherheit 30 - 40 % niedriger liegen. Denn zur Zeit sehe ich im ganzen Umfeld Niemanden, der dort so vorbereitet ist, dass er aus dem Stand einspringen könnte.
Merkwürdiger Weise wird dieses Risiko derzeit noch fast bei allen ausgeblendet obwohl aus meiner Sicht viel bedeutungsvoller ist, als die Prozesse.
Was Winterkorn angeht, so macht der das natürlich super gut bei VW und wird in der Tat nicht leicht zu ersetzen sein. Was er als Vorstand der Porsche SE macht, nämlich nichts, gefällt mir bekanntlich weniger.
Ein echter Underperformer. Man sage nicht, das sei wegen der Prozeßrisiken. Die sind längst eingepreist und erklären nicht, warum die PSE weit unter DAX performed. Hier die letzten drei Monate.