Die Zuckerhausse kommt
Hallo, ich verdiene mit der Zuckerherstellung mein Geld und bin zufällig hier in diesem Forum auf der letzten Seite gelandet.
Nur so als Info, falls das hier nicht schon früher geschrieben wurde, und als Gastkommentar, weil ich in Agrarrohstoffen selber (noch?) nicht investiert bin:
Zucker ist z.Z. in Europa Mangelware! Durch die Umsetzung von EU-Richtlinien zum Quotenabbau wurden 2006-2008 gegen kräftige Prämien eine ganze Reihe von Rübenzuckerfabriken in der EU stillgelegt. Einige EU-Länder mit früher hoher Zuckerproduktion sind ganz ausgestiegen. Grund dafür war, daß der EU-Markt wegen der Bauern durch Regulierungsmechanismen noch geschützt ist und die WHO durchgesetzt hatte, daß die EU keine Prämien mehr für die Ausfuhr ihrer ehemaligen Überproduktion zahlen durfte (die Bauern, welche sich nicht haben rauskaufen lassen, haben nach wie vor garantierte Rübenlieferrechte zu garantierten Preisen!).
Ziel war, das Markvolumen in Europa unter den Bedarf zu senken, um vor allem armen Ländern Einfuhrchancen nach Europa zu eröffnen. Gleichzeitig kam es wegen unwetterbedingter Mißernten und Verarbeitung eines Teils des Rohrzuckers zu Bioethanol zur Verringerung des Zuckerangebots. Gegenwärtig werden in Europa Zuckerpreise erzielt, von denen man bis 2010 nur träumen konnte. Deshalb sehe ich keinen Grund, weshalb der Zuckerpreis in naher Zukunft einbrechen sollte.
Bei z.B. Stahl (meine Branche) ist es grossteils schon so dass die "Musik" in Asien spielt, also Europa den Preis nicht mehr oder wenigstens nicht mehr in der Form wie noch in den 90ern bestimmt.
Habe nur eine Info geschrieben und mich ansonsten mit diesem Thema nicht besonders beschäftigt - sorry. Wünsche den Experten dieses Treads ein schönes Wochenende.
Wenn wir die rote nun brechen ... gehts rasch runter ..
wer keinen Live chart hat hier wäre unten einer !
Übrigens werfen ab März die Russen Zucker auf den Markt.
Zeitpunkt: 03.03.11 16:48
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Off-Topic - Bitte nicht für threadfremde Aktien werben.
Saisonalität zeigt noch nach unten
Rohstoffe insgesamt die letzten Tage eher schwach
meinen Rübenacker habe ich schon bestellt ;-)
und E10 Sprit wollen die Deutschen auch nicht kaufen...
Den kräftigen Produktionsanstieg führte er auf eine höhere Crush-Rate zurück. Da der Crush weiter zunehmen würde und mehr Zuckerrohrmühlen in Betrieb seien, stünden weitere Produktionssteigerungen zu erwarten.
Die Verarbeitungssaison für Zucker startet in Indien am 1. Oktober und endet am 30. September. Zum Stichtag 15. März verarbeiteten 443 Mühlen Zuckerrohr, erläuterte Verma weiter. Zum selben Zeitpunkt 2010 seien nur 288 Mühlen in Betrieb gewesen. Der Verbands-Geschäftsführer will zudem nicht ausschließen, dass die Crushing-Saison in diesem Jahr rund einen Monat länger laufen könnte.
Indien erwartet, dass seine Zuckerproduktion 2011 auf bis zu 24,5 Mio bis 25 Mio t steigen wird (Vorjahr: 19 Mio t). Händler schätzen den Bedarf des Landes auf rund 22 Mio t. Eine höhere Produktion könnte dazu führen, dass Indien mehr Zucker exportiert. Das könnte sich als hilfreich erweisen, um die knappe globale Zuckerbilanz angesichts von widrigen Witterungsverhältnissen in wichtigen Anbau- und Exportnationen wie Brasilien und Australien zu entspannen. Erst in der Vorwoche hatte die indische Regierung nach dreimonatiger Diskussion über die mögliche Auswirkung auf die Binnenmarktpreise den Export von 500.000 t Weißzucker gestattet.
Damit würde der Überschuss aufgrund einer im Verhältnis zur Nachfrage stärkeren Abwärtskorrektur bei der Zuckerproduktion leicht unter der letzten Prognose im November von 1,7 Mio t für 2010/11 liegen, wie das Analystenhaus F.O. Licht in seinem jüngsten Ausblick bekannt gab.
"Während die jüngsten Zahlen nach zwei Jahren des Defizits eine Rückkehr zu einem Überschuss darstellen, ist es erwähnenswert, dass dieser Überschuss recht klein ist und bei weitem nicht ausreicht, um die erschöpften Inventare wieder aufzufüllen oder ein Polster für künftige Verknappungen zu bilden", hieß es bei den Analysten weiter. Die globale Zuckerproduktion wird für das Wirtschaftsjahr 2010/11 nun gegenüber dem Vorjahr um 5,2% höher auf 166,9 Mio t geschätzt und damit um 1,8 Mio t niedriger als in der vorangegangenen Prognose. Gründe sind eine geringer erwartete Erzeugung in Asien und Australien. "Der kräftigste Rückgang war in Indien, China und Australien und der größte Zuwachs in Thailand zu verzeichnen", teilte F.O. Licht weiter mit.
Beim weltweiten Zuckerkonsum rechnen die Analysten für 2010/mit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr (161,6 Mio t) auf 164,1 Mio t bzw. mit 1,5 Mio t weniger als in der November-Schätzung. Die weltweiten Zuckerlagerbestände werden den weiteren Angaben zufolge 2010/11 auf 57,8 Mio t steigen (Vorjahr: 56,5 Mio t). Das stock-to-use-Verhältnis wird aber weitgehend stabil zum Vorjahr gesehen.
"Das niedrige Niveau der Zuckerbestände hat die Nervosität bei einigen Marktteilnehmern erhöht und könnte im Verlauf noch zu heftigen Preisausschlägen führen. Die Aussichten für 2011/12 sprechen aber grundsätzlich für eine steigende Versorgungslage, sodass wir die Phase der höchsten Anspannung am Markt wahrscheinlich hinter uns gelassen haben und der Zuckermarkt seine Hochs gesehen hat", lautete der weitere Ausblick bei F.O. Licht.
In den Raffinerien lagen die Ankünfte aus importiertem Rohzucker bei 537.100 t, im Jahr zuvor waren es lediglich 448.500 t. Aus dieser Menge haben die Mühlen 453.200 (376.800) t raffinierten Zucker gewonnen.
Am Start waren bis zum 4. April insgesamt 15 Zuckermühlen, im Jahr zuvor waren es lediglich 3 Verarbeiter. Die Rohzucker-Lagerbestände bei diesen Verarbeitern sollen bis dato bei 93.300 t liegen, ein Jahr zuvor waren es 108.900 t.