Die Welt der "Value und Quality-Investments"


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Neuester Beitrag: 14.02.14 13:39
Eröffnet am:12.12.10 20:07von: Börsengeflüs.Anzahl Beiträge:200
Neuester Beitrag:14.02.14 13:39von: IntrestorLeser gesamt:42.260
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249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Cisco Systems

 
  
    #51
3
13.02.11 21:09
Von der finanzielle Seite sehe ich Cisco sehr gut aufgestellt, in anderen Worten "kerngesund". Cisco hat einen sehr guten Ruf und innovative Produkte. Aus qualitativer und quantitativer Sicht gehört das Unternehmen zu der Spitze in der Branche...

Man muss allerdings eines beachten. Cisco ist sehr auf Wachstum ausgerichtet. Zwar schafft es Cisco weiterhin zu wachsen, allerdings geht das auf Kosten der Margen. Die Rohertragsmarge beträgt nach 64,5% noch 60,2%. Der Umsatz konnte dagegen um 6% gesteigert werden. Man erkennt relativ schnell, dass man die Wachstumsraten von 2010 (11%) nicht halten kann. Cisco leidet an Preisdruck in ihren Hauptsegmenten, zudem zeichnet sich ein Rückgang der Investitionen in den "Emerging Markets" ab. Das Wachstum geht hauptsächlich auf das relativ margenschwache Segment "Consumer" zurück.
Da man bei Cisco keine Marktanteile verlieren möchte, werden die Preise weiterhin unter Druck bleiben.
Insgesamt erwartet man für das Jahr eine Marge von rund 62% und ein Umsatzwachstum von rund 8%. Ob das zu erreichen ist, muss man abwarten. Die Schätzung des Unternehmens ein EPS zwischen 0,32-0,35 Cent zu erwirtschaften, wurde deutlich verfehlt (0,27).

Im Moment halte ich die Bewertung der Aktie für zu hoch, zumindest zu hoch um jetzt schon einzusteigen. Ein KGV von 14 und ein KBV von über 2 erscheint mir nicht gerade "billig". Bei Cisco könnte ich mir ein Einstieg um die 15$ vorstellen.

Gruß  

2000 Postings, 5627 Tage BörsengeflüsterRe: Cisco Systems ...

 
  
    #52
1
13.02.11 22:56
Das mit dem Quartalsgewinn (0,27USD/Akite) ist eine Frage der Interpretation! ... Denn das war der Gewinn nach GAAP und dieser hatte tatsächlich die Erwartungen verfehlt! ...

Der Gewinn auf non-GAAP-Basis lag mit 0,37USD/Aktie dagegen 0,02 USD/AKTIE über den Erwartungen der Analysten! ... Man muß sich also entscheiden, welche dieser "Ergebnisse" man nun heranzieht? ... Die Analysten begeben ihre Einschätzungen in der Regel auf Basis der non-GAAP-Ergebnisse! ... Muß jeder für sich entscheiden! ...

Nimmt man das GAAP-Ergebnis, so liegt das 2011er KGV bei ca. 14  ... nimmt man die non-GAAP-Ergebnisse, so liegt es aber nur bei ca. 12 ... und die (beide KGV´s) sind in meinen Augen nicht hoch für einen IT-Riesen wie Cisco Systems! ...  

Auch die 15 USD als "stop-buy-limit" halte ich damit für etwas "übertrieben"! ... Immerhin lag die Aktie selbst in der letzten Depressionsphase (März 2009) im Tief bei immernoch 14 USD! ... und stand 2010 im Hoch noch bei knapp 28 USD! ... JETZT steht sie bei unter 19 USD! ...  

Man darf auch nicht vergessen das Cisco derzeit im Durchschnitt 80 Mio. eigene Aktien pro Quartal (!!!) zurückkaufen (für 1,5 - 2,0 Mrd. USD!) ... und es dennoch schaffen ihr Eigenkapital zu steigern! ... und das Aktienrückkaufprogramm wurde gerade erst nochmals um 10 Mrd. USD aufgestockt! ...

Sowohl die Bilanzsumme als auch das Eigenkapital haben im jüngsten Quartal Rekordstände erreicht! ... Gleiches gilt für die Liquidität mit 40,2 Mrd. USD! ... Man hat in 2010 weit mehr verdient, als im Jahr 2009 (als die Aktie im Jahrestief bei 14 USD stand) ... und auch 2011 will man deutlich mehr als 2009 verdienen! ...

DESHALB sehe ich dieses 15 USD "stop-buy-limit" als ziemlich übertrieben an! ... zumal dieser Kurs UNTER dem "Depressions-Niveau aus 2009" von 14 USD liegen würde, wenn man die seit März 2009 zurückgekauften Aktien berücksichtigt! ...

Ich bleibe bei meinem 18 USD "stop-buy-Limit" und werde sicherlich eine erste Position aufbauen, sollte die Aktie noch auf dieses Niveau fallen ... Einen Fall auf 15 USD halte ich aber für unwahrscheinlich ... Denn bis dahin würden viele (vorallem institutionelle) "Schnäppchenjäger" längst zuschlagen!    ;-)

salve  

2000 Postings, 5627 Tage BörsengeflüsterSanofi-Aventis und Genzyme vor Einigung ...

 
  
    #53
15.02.11 19:46
http://www.reuters.com/article/2011/02/15/...e=marketsNews&rpc=43

Der Übernahme-Versuch um Genzyme durch Sanofi-Aventis scheint sich dem Ende zu nähern!?

Laut "internen Quellen" sollen sich die Unternehmen "grundsätzlich geeinigt" haben. Sanofi wird wohl 74 USD je Genzyme-Aktie hinblättern, was ca. 19,2 Mrd. USD entspricht! ... Zusätzlich könnte es aber noch zu einem "Nachschlag" kommen ... ob dieser kommt und wie hoch dieser ausfällt, hängt von dem zukünftigen Erfolg des Multiple Sklerose - Mittels von Genzyme ab! ... Je erfolgreicher dieses Medikament ist, desto größer wird der "Nachschlag" ...

Insgesamt dürfte die Übernahme Sanofi-Aventis damit etwa 20 Mrd. USD kosten! ...

salve  

249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Novartis, Sanofi-Aventis und Merck & Co.

 
  
    #54
1
24.02.11 13:42
Ich habe versucht die drei Unternehmen einmal etwas genauer untereinander zu vergleichen. Leider musste ich relativ schnell feststellen, dass es aufgrund unterschiedlicher Bilanzierungsregeln, Darstellungen und unterschiedlicher Menge an verfügbaren Informationen kein genauer Vergleich untereinander möglich ist...

Trotzdem habe ich einmal verschiedene Tabellen erstellt und möchte nun die, welche meiner Meinung nach am meisten Aussagekraft haben, hier posten. Da ich die Tabellen in Excel erstellt haben und nicht genau weiß wie man sie hier direkt in das Post einfügt, werde ich sie einfach als Grafik an das Post dranhängen.

Zu Tabelle 1

Hier habe ich versucht Novartis, Sanofi-Aventis und Merck & Co., soweit es irgendwie möglich war, direkt zu vergleichen. Dabei habe ich besonders auf die Entwicklung der Umsätze in Prozent geachtet. Der Vergleichszeitraum waren die Jahre 2007-2010. Die Umsätze wurden von mir von jeglichen Übernahmen, die seit 2007 stattfanden, bereinigt. Zudem habe ich das Ebit von "einmaligen Ereignissen" bereinigt (ausgenommen Belastungen von fehlgeschlagenen Forschungsergebnissen), d.h. diese Belastung durfte nicht in ähnlicher Höhe über mehrere Jahre hinweg auftreten.
Die Zahlen von Novartis und Merck & Co. sind in USD und die von Sanofi-Aventis in € angegeben.
In der Tabelle kann man sehr gut sehen, dass Novartis die größte Ebit-Marge besitzt, gefolgt von Merck & Co. und auf dem dritten Platz Novartis. Auch die Gewinnmarge ist bei Novartis am höchsten. Vielmehr Beachtung schenke ich aber dem Umsatzwachstum von Novartis. Novartis war in der Lage den Umsatz um über 25% zu steigern (ausgenommen Effekte durch Übernahmen). Merck & Co. konnte den Umsatz nur um 0,5% steigern, wohingegen Sanofi-Aventis den Umsatz immerhin noch um 8% steigern konnte.
Bei Merck & Co. verlief das Jahr 2010 sehr schwach. Ein Grund dafür waren die Belastungen durch ein eingestelltes Forschungsprojekt und dürften somit dieses Jahr nicht mehr auftreten. Trotzdem war dies ein Tiefschlag für Merck, da ein Hoffnungsträger weggefallen ist, der möglicherweise das Potenzial zum "Blockbuster" hatte.
Aus dieser Tabelle geht Novartis für mich als "Sieger" hervor.

Zu Tabelle 2.

Hier habe ich versucht die Forschungskosten pro Mitarbeiter zu errechnen und somit möglicherweise Rückschlüsse auf die Innovationskraft des Unternehmens zu ziehen. Diese Daten sind unbereinigt, d.h. sie enthalten Effekte durch Übernahmen. Die Werte von Sanofi-Aventis sind in € angegeben, die anderen in USD.

Eines sticht sofort ins Auge. Merck hat seine Forschungskosten nahezu verdoppelt. Auf Dauer ist dies für Merck allerdings nicht finanzierbar, denn diese hohen Kosten waren mit ein Grund für den niedrigen Gewinn dieses Jahr. Sanofi-Aventis scheint von allen am wenigsten für Forschung auszugeben, allerdings werden auch diese Kosten ansteigen, da nun eine bedeutende Übernahme für Sanofi auf dem Programm steht.
Novartis scheint sich recht gut im Mittelfeld zu befinden. Sieht man aber von dem durch Sondereinflüsse veränderten Wert von Merck ab, befindet sich Novartis auch hier an der Spitze der Tabelle. Auch in Zukunft soll hier stetig weiter in Forschung investiert werden, um der Generika-Konkurrenz zu begegnen.
Schaut man sich das Produktportfolio der Unternehmen genauer an, stellt man fest, dass Novartis von den dreien wohl am besten aufgestellt ist, dann Sanofi-Aventis und zum Schluss wahrscheinlich Merck. Hier habe ich insbesondere auf die Diversifizierung des Produktportfolios, dem „Alter“ der Medikamente und drohende Patentausläufe geachtet.
                          
§
Zu Tabelle 3

Hier habe ich die Bilanz der Unternehmen miteinander verglichen. Für Merck liegt zurzeit noch kein Jahresendbericht vor, sodass ich das Unternehmen leider nicht in den Vergleich mit einbeziehen konnte. Wie auch in den oberen Tabellen sind die Werte für Sanofi-Aventis in € und die für Novartis in $ angegeben.

Sanofi ist was die Liquidität anbelangt im Moment besser aufgestellt. Allerdings wird sich das sobald die Übernahme von statten geht ändern. Daher ist auch hier ein direkter Vergleich nur bedingt möglich, denn durch die Übernahme wird eine Abschreibung auf den Goodwill nötig. Wie hoch diese ausfällt, kann man aber noch nicht absehen.

Abschließend kann ich sagen, dass die Aktie von Sanofi-Aventis im Moment deutlich günstiger zu haben ist, als die von Novartis. Von daher würde ich im Moment Sanofi bevorzugen. Betrachte ich das Produktportfolio würde ich ganz klar Novarits den Vorzug geben, allerdings glaube ich nicht, dass ein solcher Aufschlag auf den Buchwert gerechtfertigt ist. Durch die Übernahme von Genzyme durch Sanofi wird sich die finanzielle Lage des Unternehmens ebenfalls verschlechtern, doch selbst dann dürfte die Aktie immer noch günstiger zu haben sein, wie die von Novartis.  
Merck lasse ich nun ganz außen hervor und streiche die Aktie nun auch von meiner Watchlist. Im direkten Vergleich glaube ich, dass Merck von allen Unternehmen am schlechtesten für die Zukunft vorbereitet ist.

Diese Tabellen dienen nur bedingt zum Vergleich der Unternehmen, zudem kann ich keine Vollständigkeit garantieren.

Gruß  
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249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Tabelle 2

 
  
    #55
1
24.02.11 13:45
Hier die 2. Tabelle  
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249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Tabelle 3

 
  
    #56
2
24.02.11 13:46
Und hier ist die dritte Tabelle.

Gruß  
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249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Das Beben in Japan und Value-Werte

 
  
    #57
2
14.03.11 18:51
So tragisch das Beben in Japan und seine Folgen auch sind, an der Börse ermöglicht das Beben neue Chancen Value-Werte günstig einzukaufen.

Ein, meiner Meinung nach, günstig bewertetes Unternehmen ist Daimler. In welcher Branche Daimler tätig ist, muss ich ja nicht schreiben. Um es nochmals deutlich zu machen: Ich halte Daimler NICHT für ein Value-Wert, da er zu konjunkturabhängig ist und von äußeren Faktoren (z.B. Rohstoffpreise) leicht beeinflusst wird. Trotzdem steht Daimler bei mir auf der Watch-List, da es im Moment ein sehr attraktives "spekulatives" Investment ist.  

Um dies zu verdeutlichen habe ich hier die Zahlen des bisherigen Rekordjahres von 2007 und des aktuellen Rekordjahres 2010 gegenübergestellt.

                           2010                                        2007

Umsatz:              97.761                                      99.399
Ebit:                      7.274                                        8.710
Gewinn:                4.674                                         3.985

Ebit-Marge:              7,4%                                          8,7%
Gewinn-Marge:        4,7%                                           4%

Beschäftigte:         260.100                                   272.382

Daimler Absatzzahlen:

Cars:                   1.276.827                                 1.293.184
Trucks:                   355.263                                    467.667

An den Zahlen kann man sehr deutlich erkennen, dass Daimler trotz eines immer noch schwachen amerikanischen und europäischen Automarktes die Absatzzahlen des Rekordergebnisses von 2007 fast einstellen konnte. Beim Ergebnis liegt man sogar deutlich über 2007. Daimler hat in der Krise massive Sparprogramme und Kooperationen gestartet die sich nun doppelt positiv auswirken. Erkennen kann man das unter anderen an der Beschäftigtenzahl, die trotz des Aufschwungs ganze 12.000 unter der von 2007 liegt. Durch gutes Kostenmanagement und eine gute Modellpolitik ist Daimler bestens für die Zukunft gerüstet.

Die Automärkte erholen sich weltweit. Besonders in China geht der Boom, wenn auch etwas abgeschwächt, weiter. Auch die Märkte in den USA und Europa erholen sich stetig. Deshalb erwartet Daimler für 2011 und 2012 absolute Rekordjahre und möchte nach eigenen Angaben das Ergebnis von 2010 deutlich übertreffen.  

Daimler konnte 2010 ein EPS von 4,28€ erwirtschaften, was einem KGV von 11 entspricht. Das KBV liegt aktuell bei 1,25. Schon jetzt halte ich die Bewertung der Aktie für zu niedrig, ziehe ich aber das wahrscheinliche Rekordergebnis von 2011 in Betracht, dann dürfte das KGV nur noch bei 10 liegen!!!

Mein persönliches Kursziel der Aktie liegt bei 55-60€.

Würde mich über eure Meinung freuen.

Gruß  

332 Postings, 6009 Tage ThinkZu Daimler

 
  
    #58
1
19.03.11 17:03
Sehe Daimler auch nicht als Quality Investment an. Seit über 15 Jahren stark schwankungsanfällig, haben eher Werte vernichtet als geschaffen - Stichworte "integrierter Technologiekonzern" unter Reuter - "Welt-AG" unter Schrempp.

Auf der anderen Seite ist nicht zu leugnen daß Daimler hinsichtlich der Modellpalette z.Zt. gut aufgestellt ist, und die künftige mittelfristige Entwicklung (Umsatz, Gewinn) eher nach oben zeigen dürfte.

Dies wird auch gestützt durch aktuelle Absatzplanungen von BMW und AUDI die von stark steigenden Stückzahlen ausgehen. Wenn der Meeresspiegel steigt steigen alle Boote, und damit dürfte auch Daimler auf jeden Fall mit hochgespült werden.

Auch gemessen am Aktienkurshoch von 2007 (über 70 EUR) und den oben schon dargestellten Kennzahlen scheint "Luft nach oben" da zu sein.

Risiko: Kurzfristig Nordafrika, Arabien, (Ölthematik) und damit verbunden stark steigende Benzinpreise und ein damit einhergehendes "Umdenken" bezüglich
Spritfressern, sowie ein Umdenken in Bezug auf Energieaufbrauch durch die Atomdiskussion ausgelöst durch Japan.

Kann mir allerdings nicht vorstellen, daß die Welt sich so schnell ändert. Also ist es eher eine Frage des Einstiegszeitpunkts. Wie gesagt, langfristig gibt es wesentlich bessere Aktien (wer Automobil liebt sollte sich eher BMW anschauen - VW scheint auch ziemlich gut aufgestellt zu sein).  

2000 Postings, 5627 Tage BörsengeflüsterJohnson & Johnson will Synthes übernehmen ...

 
  
    #59
16.04.11 08:26
zumindest behauptet das das Wall-Street-Journal ...

http://www.ariva.de/news/...tet-20-Milliarden-Dollar-Kauf-aus-3715870

Synthes würde damit mit ca. dem doppelten Buchwert bewertet. Die Prämie auf den letzten Schlusskurs von Synthes würde bei etwa 15% liegen.  

Synthes ist ein sehr attraktives Übernahmeziel ... und zu dem Preis wäre es ein absolutes Schnäppchen! ...  

Sollte die Übernahme (zu diesen oder ähnlichen Konditionen) klappen, wäre das sicherlich auch ein Gewinn für Johnson&Johnson ... und natürlich für die Synthes-Aktionäre!  ;-)

salve  

249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Übernahme von SunPower und Q1 Zahlen von Total

 
  
    #60
30.04.11 16:58
Total ist sehr gut in das neue Jahr gestartet. Trotz der Krise in Libyen und der geringeren Fördermenge von 2% im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte der Umsatz und der Nettogewinn stark gesteigert werden.
Hier sind die Q1 Zahlen von 2011, die Q4 Zahlen von 2010 und die Zahlen des bislang stärksten Quartals, Q3 von 2008, gegenüber gestellt. (Werte in Mio €)

                                 Q1 2011                    Q4 2010                      Q3 2008

Umsatz:                      46.029                      40.157                        48.849
Ebit:                             6.369                        5.102                          8.083
Nettogewinn:                 3.104                        2.556                          4.070

Ebit-Marge:                    13,8%                      12,7%                        16,5%
Netto-Marge:                   6,7%                        6,3%                          8,3%

Ek-Quote:                      42,0%                      42,6%                         39,9%
EPS:                               1,38€                       1,14€                          1,81€

KBV:                            1,5
KGV (e):                       ca. 8


An den Zahlen von Total gibt es absolut nichts auszusetzen. Total profitiert von der Erholung der Weltwirtschaft und den damit in Folge (stark) steigenden Rohstoffpreise. Der Durchschnittspreis pro Barrel lag in Q1 bei $105. Seit Anfang April liegt der Preis allerdings jenseits der $120 und notiert aktuell mit $126.
Da sich die Weltwirtschaft allen Anscheins nach auch weiterhin erholen wird, werden die Rohstoffpreise wahrscheinlich noch eine längere Zeit auf diesem (hohen) Niveau liegen.
Daher erwarte ich auch für das nächste Quartal einen deutlichen Zuwachs. Gemessen am EPS könnte dieses Jahr ein absolutes Rekordjahr für Total werden. 2006 war das bislang erfolgreichste Jahr für Total mit einem EPS von 5,44€. 2010 wurde ein EPS von 4,58€ erwirtschaftet.

Mit einem geschätzten KGV von 8 und einem KBV von 1,5 sehe ich Total immer noch als sehr attraktiv bewertet an.

Total kündigte am 29.4. zudem eine freundliche Übernahme des amerikanischen Solarunternehmens SunPower an. Damit übernimmt Total einen der größten Modulhersteller.
Total bietet $23,35 für 60% der A-Klasse und B-Klasse Aktien von SunPower und hat sich bereit erklärt SunPower Kredite in Höhe von $ 1. Mrd. in den nächsten 5 Jahren zu gewähren.
Die Übernahme kommt Zustande, wenn mind. 50% der Aktien angeboten werden und wird den Konzern rund 1,5 Mrd. € kosten.
Total tätigt mit dieser Übernahme eine langfristige Investition in den Produktmix von Total. SunPower ist als Unternehmen recht erfolgreich und wurde auf Basis der Gewinne von 2010 mit einem KGV von 13 und einem KBV von 1,4 übernommen, allerdings war das letzte Jahr ein absolutes Ausnahmejahr, womit das KGV  für dieses Jahr wohl jenseits der 20 liegen wird.
Die Übernahme an sich kann von Total ohne Probleme gestemmt werden.
Sie zeigt aber, dass Total von einem Management geführt wird, dass auch in die Zukunft denkt, möglicherweise schon an eine Zeit nach dem Öl.

Für mich bleibt Total ein absolutes Value-Invest.

Gruß  

1974 Postings, 5646 Tage ParadiseBirdzu Wal-Mart

 
  
    #61
2
03.07.11 17:45

Bei Wal-Mart sind nicht nur die gegenwärtigen Zahlen, sondern auch die Entwicklung des Unternehmens in die Bewertung einzubeziehen.

Ich versuche das mal anhand der obigen Kriterien:

- eine hohe Ertragskraft (Werte in US-$)

P/E = 53,50 / 4,45 = ca. 12,0 ist attraktiv

Div.Rendite = 1,46 / 53,50 = ca. 2,70 %

Die Dividende dürfte nächstes Jahr wieder einmal steigen, so dass die 3 % in Reichweite kommen. Bemerkenswert ist, dass Wal-Mart seine Dividende ständig und kontinuierlich steigert und zwar atemberaubend:

Quartalsdividende in 2000: 0,060 US-$
Quartalsdividende in 2011: 0,365 US-$

Das ist etwas mehr als eine Versechsfachung. Allerdings muss dazugesagt werden, dass die Dividende stärker gestiegen ist als die earnings per share.

- eine gute (evtl. sogar beherrschende) Marktposition (große Wettbewerbsvorteile)

Wettbewerbsvorteile dürften in der exzellenten Logistik-Kette, der Breite des günstigen/guten Angebots liegen.


- eine hohe Dividenden-Rendite (ab 3% aufwärts)

Noch keine 3%, aber mit der nächsten Erhöhung realistisch (s.o.).


- ein relativ geringer Verschuldungsgrad  

Nach den Ariva-Zahlen beträgt der Fremdkapital-Anteil = 112 / 180 = 62,2 %

Das könnte besser sein, ist aber immer noch im akzeptablen Rahmen (bis 66,6 %).

- eine gewisse "Krisenfestigkeit" (Konjunktur)

Würde ich bejahen, gerade in einer Depression wird weiterhin bei Wal-Mart gekauft (relativ preisgünstig).

- eine "attraktive Bewertung" (niedriges KGV, KBV und sonstige Parameter)

Das KGV liegt bei 12 (s.o.) und sieht gut aus.

Das KBV liegt bei 53,50 / 20,40 = 2,62 (geschätzt 2011) im unteren mittleren Bereich (unter 2 ist ideal).

Fazit: Über die letzten 16 J (da hab ich eine Tabelle mit Zahlen) betrachtet fällt auf, dass es immer gelungen ist, wesentliche Kennzahlen Jahr für Jahr zu verbessern, so etwa sales, cash-flow, earnings per share, dividend, book value. Es gibt nicht einen Ausrutscher (man zeige mir ein anderes Unternehmen, was das schafft).

Dass derzeit recht viele Aktien zurückgekauft werden, könnte darin begründet sein, dass die Walton-Familie wieder die Mehrheit anstrebt.

Nicht so sehr die (aktuellen) Zahlen, sondern die Fähigkeit relativ konstant und berechenbar zu wachsen und die Gewinne zu steigern, macht den Charme dieser Aktie aus. Das Unternehmen wird recht aktionärsfreundlich geführt, die Investor-Relations-Seite im Web ist mal richtig schön übersichtlich. Insgesamt ein Top-Wert.

 

1974 Postings, 5646 Tage ParadiseBirdnochmal Wal-Mart

 
  
    #62
03.07.11 20:55

Seit 2000 "sitzt" der Aktienkurs mehr oder weniger an der 50 US-$ Marke, die Aktie tut nichts anderes als ihr damals hohes P/E (ca. 38) Jahr für Jahr abzubauen (jetzt auf ca. 12). Irgendwann wird die Aktie in US-$ daher nach oben ausbrechen.

Der Kurs in Euro schwankt bisher großteils mit dem Dollar-Euro-Kurs, wie sich hier sehen lässt:

 

 
Angehängte Grafik:
walmart-dollar.png (verkleinert auf 93%) vergrößern
walmart-dollar.png

249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Fuchs Petrolup als Quality-Invest

 
  
    #63
1
13.07.11 20:36
Einleitung von Ariva:

Die Fuchs Petrolup AG ist ein Anbieter von Schmierstoffen. Schwerpunkt der Aktivitäten ist neben der Herstellung von Standardprodukten die Entwicklung von Speziallösungen für verschiedene Marktnischen. Weiterhin bietet das Unternehmen umfassende Beratungs- und Serviceleistungen an. Die Produktpalette umfasst Schmierstoffe für Auto- und Motorradfahrer, Gütertransport, Personenverkehr, Stahlindustrie, Bergbau, Fahrzeug- und Maschinenbau sowie für die Bauwirtschaft und den Agrarbereich.

Fuchs Petrolup ist ein von der Familie Fuchs geführtes Familienunternehmen. Die Fuchs Schutzgemeinschaft hält 51,7% aller Stammaktien. Insgesamt befinden sich rund 71 Mio Aktien im Umlauf. Davon entfällt je die Hälfte auf Stamm-und Vorzugsaktien. Die Vorzugsaktie ist bei Fuchs Petrolup die liquidere der der beiden, da sich davon 100% im Freefloat befinden.

Zunächst einmal möchte ich auf die Geschäftsentwicklung in den letzten Jahren von Fuchs eingehen. Alle Angaben in Mio.

                                   2005-2010 (Durchschnitt)                                       2010

Umsatz          :                1.318,50                                                          1.459,00
Ebit               :                   181,15                                                             245,40
Gewinn          :                   115,05                                                             170,70

Ebit-Marge     :                     13,7%                                                             16,8%
Umsatzrendite:                       8,7%                                                             11,6%

Aus dieser kleinen Gegenüberstellung kann man schon herauslesen, wie grandios die Unternehmensentwicklung gewesen ist.


                                           Q1 2011

Umsatz                    :           409,00
Ebit                         :             67,60
Gewinn                    :             47,10

Ebit-Marge               :            16,5%
Umsatzrendite          :            11,5%

e EPS                      :                2,50
e KGV                     :                15,2
  KBV                     :                4,63
Bookvalue                :                8,20
Div-Rendite              :                2,30

Nettofinanzvermögen:                 80,8
Eigenkaptial              :             582,20
EK-quote                 :                61,3%


Von der finanziellen Seite her ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt und auch das Produktportfolio ist viel versprechend. Der unternehmerische Erfolg von Fuchs spiegelt sich natürlich auch im Aktienkurs wieder. In den letzten Jahren vervielfachte sich der Aktienkurs. So attraktiv das Unternehmen auch ist, so unattraktiv ist wiederum die Bewertung...

Mit einem KGV von 15 und einem KBV von 4,6 auf Basis von den erwarteten Rekordgewinnen in 2011 ist alles andere als billig. Im Gegenteil es ist teuer. Man darf die erfolgreiche Entwicklung nicht in dem Maße wie sie in der Vergangenheit stattgefunden hat in die Zukunft fortschreiben. Obwohl auch Q1 wieder rekordverdächtig war, kann man die extrem hohen Margen nicht mehr halten. Sie sind leicht rückläufig, wobei das kein Beinbruch ist....

In der nächsten Krise wird Fuchs die Aktie sein, die überproportional verlieren wird, da man den hohen Erwartungen des Marktes nicht mehr gerecht werden kann. Nichtsdestotrotz ist Fuchs Petrolup ein hervorragend geführtes Unternehmen und sehr erfolgreich. Wenn auch die Bewertung im Moment viel zu hoch ist, bleibt das Unternehmen ein absolutes Quality-Invest für mich. Spätestens in der nächsten Krise wird auch deren Aktienkurs wieder interessant werden. :-)

Für mich würde ein Einstieg bei Kursen ab 23€ in Frage kommen. Zur Erinnerung: Fuchs hat vor einiger Zeit einen Aktiensplitt im Verhältnis von 1:3 durchgeführt. Der Kurs nach dem Split beträgt nun rund 38€, was 114€ vor dem Split entspricht. Ich würde bei 69€ eine erste Position aufbauen.

Ich würde mich freuen auch eure Meinungen zuhören. :-)

Gruß  

249 Postings, 5430 Tage D.W.S.GDF Suez

 
  
    #64
18.07.11 21:31
Den Tipp habe ich von einem anderen User und möchte hier einmal meine Meinung dazu posten.


Einleitung von Ariva:

GDF Suez S.A. ist eine Unternehmensgruppe, die im Bereich Energieversorgung mit Strom und Erdgas international tätig. Als einer der grössten Energieversorger weltweit ist sie in der Erforschung und Produktion von Erdgas, der Erzeugung von Strom, der Energiebeschaffung und dem –handel wie auch im Infrastrukturmanagement engagiert. Mit einer Beteiligung von über 35 % ist der französische Staat Hauptaktionär der Gesellschaft. GDF Suez S.A. hat seinen Hauptsitz in Paris, Frankreich.

                                          Gesamtjahr 2010


Umsatz:                               84.500
Ebit:                                      8.800
Ebit-Marge:                           10,4%
Gewinn:                                 4.200
Umsatzrendite:                       4,9%

EPS:                                       2,11
KGV:                                      10,6

Div-Rendite:                           6,6%
Bookvalue:                            31,41

Eigenkapital:                           70,70
EK-Quote:                               38%

KBV:                                  ca. 0,75


Mir erscheint das Unternehmen unterbewertet. Insbesondere der Kursrutsch der letzten Monate kann ich nicht nachvollziehen. Im Gegensatz zu E.on und RWE, die mit sinkenden Gewinnen rechnen, möchte GDF Suez die Gewinne durch organisches Wachstum und Zukäufe steigern. Man ist sehr international aufgestellt und auch von der Atomdebatte welche im Moment in Deutschland geführt wird, ist man auch nicht betroffen.
Die Ziele für 2011 wurden ebenfalls bestätigt. Man möchte ein EbitDa von 17 Mrd. bis 17,5 Mrd. nach rund 15 Mrd. im Vorjahr erreichen.
Die Dividendenrendite von 6,6% ist ohne Frage sehr attraktiv.

Ich selbst kann nur wenig dazu sagen, da mir absolut kein Grund einfällt warum die Aktie so stark fällt. Genaue Zahlen liegen zwar erst im August vor, wenn der Halbjahresbericht veröffentlicht wird, doch die Q1 Zahlen waren sehr ordentlich weshalb man eigentlich keine Angst vor den Halbjahreszahlen zu haben bräuchte.

Ich halte die Aktie auf diesem Niveau absolut für einen Kauf. Wenn einer aber mehr Informationen hat und möglicherweise eine  Idee warum die Aktie so stark fällt, dann bitte ich ihn das hier zu posten. :-)

Gruß  
Angehängte Grafik:
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249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Q2 Zahlen von Total

 
  
    #65
29.07.11 20:42
Heute hat Total die Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Die Erwartungen von den Analysten wurden weitestgehend erfüllt, die der Marktteilnehmer anscheinend aber leicht verfehlt, da die Aktie heute mit leichten Abschlägen schloss...
Mich persönlich konnte der Quartalsbericht weder positiv noch negativ überraschen, da ich keine konkreten Erwartungen hatte. Daher habe ich mir die Zahlen nochmals genauer angeschaut.

Der Umsatz liegt mit 45 Mrd. rund eine Milliarde unter dem erzielten Umsatz im ersten Quartal von rund 46 Mrd. und das obwohl der Preis pro Barrel im Vergleich zu Q1 nochmals um 22% zulegen konnte auf im Durchschnitt $117.
Der Umsatzrückgang lässt sich teilweise mit der geringeren Produktion im Vergleich zum ersten Quartal erklären. Vergleicht man die Produktion mit dem zweiten Quartal 2010 wurde sogar 2% weniger gefördert...
Die Ebit-Marge lag in Q2 bei 13% und damit auf dem Niveau des Rekordjahres 2008. In Q1 lag die Ebit-Marge noch bei 11,8%.
Leider wurde das Ebit und der Gewinn durch hohe Instandhaltungskosten und durch die geringere Produktion, ausgelöst durch die Libyen-Krise, belastet. Beides sind aber temporäre Ereignisse, die in Q3 nicht mehr in diesem Maße ins Gewicht fallen werden. Dementsprechend ist auch die Umsatzrendite in Q2 auf 6% nach zuvor 6,7% im ersten Quartal gesunken. Ein  weiterer Faktor der den Gewinn belastet hat, war die höhere Steuerquote. In Q2 betrug sie 59,4%. Im ersten Quartal betrug diese noch 55,6% und im zweiten Quartal 2010 sogar nur 53,3%.

Ein Augenmerk sollte man außerdem auf die Entwicklung des Euros legen. Im Allgemeinen kann man sagen, je tiefer der Euro steht, desto besser für Total. Ein Anstieg des Eurokurses um 10 Cent im Vergleich zum Dollar belastet das Ebit geschätzt mit 1,8 Mrd. und den Gewinn mit rund 800 Mio.
In Q1 2011 lag der Kurs noch bei 1,37 und in Q2 schon bei 1,44. Die Umtauschkurse erklären auch, warum die Quartalszahlen in Dollar gerechnet auch viel ansprechender aussehen, als in Euro. ;-)

Im Großen und Ganzen war es ein solider Bericht auch wenn man vielleicht in Anbetracht des starken Ölpreisanstieges mehr erwarten hätten können.
Laut Unternehmen bleibt die Lage insgesamt schwierig. Nach eigenen Angaben befindet man sich aber "auf Kurs". In der zweiten Jahreshälfte erwartet man weiteres Wachstum, welches besonders durch das Angola-Projekt getrieben werden soll. Auch der Ölpreis bewegt sich weiterhin nahe dem Durchschnittspreis von Q2. Sollte die Wirtschaft nach dieser Wachstumsdelle wieder an Fahrt gewinnen, steht einem Rekordjahr nichts im Wege... :-)

Meine Erwartungen an die zweite Jahreshälfte sind ein Wiedererreichen oder ein Übertreffen der Ergebnisse in der ersten Jahreshälfte. Somit bleibt Total mit einem von mir errechneten geschätzten KGV zwischen 6-7, ein KBV von 1,4 und einer Ek-quote von 40% ein sehr attraktiv bewerteter Wert.

Mein persönliches Kursziel liegt im Bereich zwischen 45-47 Euro.

Gruß  

249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Die Halbjahreszahlen von Novartis

 
  
    #66
31.07.11 20:29
Wie schon in früheren Beiträgen zu lesen, interessiere ich mich nach wie vor für Novartis. Hier habe ich einmal die Halbjahreszahlen der Jahre 2010 und 2011 gegenübergestellt.

                                 Q1-Q2 2011                                   Q1-Q2 2010

Umsatz     :                       28.942                                        23.847
Ebit          :                         6.730                                          6.472
Ebit-Marge:                        23,2%                                         27,1%
Gewinn     :                         5.547                                           5.385
U-Rendite :                        19,1%                                          22,5%

EPS:                                    $2,33                                           $2,34

Ek-Quote:                              53%
Bookvalue:                          $28,20
KBV:                                        2,2

Im Jahr 2010 wurden die Ergebnisse durch Einmal-Effekte positiv beeinflusst (z.b. H1N1-Impfstoffe), dagegen wurden die Ergebnisse dieses Jahr durch die Alcon-Übernahme belastet, da die Belastungen nun voll zum Tragen kommen...
Betrachtet man die Kerngewinne und Kernmarge, also eine Kennzahl die all dies außer Acht lassen, relativieren sich die Unterschiede wieder.

In der Tat hat Novartis die Übernahme gut verkraftet. Wie man sieht spiegelt sich das auch in den Umsätzen wieder. Aber auch ohne Alcon betrug das operative Wachstum 8% was über dem Branchenschnitt liegt.
Novartis bleibt für mich eines der besten Werte in der Pharmabranche. Mit der Übernahme hat man den Grundstein für weiteres Wachstum gelegt aber auch aus eigener Forschung kann man immer wieder neue Produkte auf den Markt bringen.

Aktuell ist das Unternehmen mit einem KGV von 13 und einem KBV von 2,2 nicht besonders günstig. Ab Kursen von 38 kann man meiner Meinung nach erste Positionen aufbauen.

Gruß  

2000 Postings, 5627 Tage BörsengeflüsterCisco Systems mit starken Zahlen! ...

 
  
    #67
10.08.11 23:40

Cisco Systems haben eben "sehr solide" Zahlen zum Q4 veröffentlicht und die Erwartungen der Analysten sogar übertroffen! ...    

http://newsroom.cisco.com/...ent?type=webcontent&articleId=456320

Der Umsatz lag bei 11,2 Mrd. USD (Analysten: 10,98 Mrd. USD) und der non-GAAP-Gewinn bei 0,40 USD je Aktie (Analysten: 0,38 USD/Aktie) ... Die Restrukturierungskosten beliefen sich auf ca. 760 Mio. USD, weshalb der GAAP-Gewinn auch "nur" bei 0,22 USD/Aktie oder 1,23 Mrd. USD lag - dies wurde ja aber nicht anders erwartet! ... OHNE diese Sonderbelastung hätte der GAAP-Gewinn bei knapp 2 Mrd. USD gelegen! Damit wurde der Großteil der Restrukturierungskosten (laut Management "max. 1,3 Mrd. USD") bereits im abgelaufenem Quartal "abgearbeitet" ...

Cisco haben im Q4-Verlauf insgesamt 95 Mio. eigene Aktien zurückgekauft
(Kosten: 1,5 Mrd. USD), womit die Aktienanzahl (diluted) jetzt bei 5.496 Mio. Stück liegt (gewichteter Quartalsdurchschnitt) ... damit liegt die MK (heutiger Schlusskurs) bei gerademal noch 75 Mrd. USD! ...    DAS verstehe wer will !? ...    ;-(

auch im Q4 wurde eine Quartalsdividende von 0,06 USD/Aktie ausgeschüttet ...


Das Gesamtjahr 2011 ...  


Umsatz:                                        43,22 Mrd. USD

Rohertrag:                                     26,54 Mrd. USD   =  gross margin:  61,4%

EBIT:                                             7,67 Mrd. USD   (inkl. Restrukturierungskosten!)

GAAP-Gewinn:                                 6,49 Mrd. USD   (oder 1,17 USD/Aktie)  

non-GAAP-Gewinn:                           9,03 Mrd. USD   (oder 1,62 USD/Aktie)

Marktkapitalisierung:                       75,46 Mrd. USD      

Bilanzsumme:                                 87,10 Mrd. USD

Eigenkapital/-quote                         47,26 Mrd. USD    =   EK-Quote:   54,3%  

KGV / KBV:                                           11,6 / 1,6

CA$H + Investments:                      44,59 Mrd. USD

Nettofinanzvermögen:                     27,77 Mrd. USD


FAZIT:  

Cisco Systems haben ein sehr gutes Schlussquartal abgeliefert und auch das Geschäftsjahr 2011 kann sich sehen lassen! Mir ist es ein absolutes Rätsel warum diese Aktie derart abgestraft wurde? ... zumal die Restrukturierung (massive Kostenreduzierung in den kommenden Quartalen, Konzentration auf das Kerngeschäft, mittelfristig verbesserte Profitabilität) bereits eingeleitet und zum Teil auch schon umgesetzt wurde! ...

Obwohl Cisco mittlerweile erheblich "wertvoller" sind als 2010 (deutlich mehr Bilanzsumme, Eigenkapital und Cash), wird das Unternehmen nur noch mit 75 Mrd. USD bewertet, nachdem es in 2010 zwischenzeitlich noch mit bis zu 160 Mrd. USD (!!!) bewertet wurde!? ... dabei hat sich weder an der Lage noch am operativen Geschäft von Cisco irgendwas "dramatisch verschlechtert" ... Es handelt sich bei Cisco immernoch um den "unangefochtenen" Weltmarktführer unter den Netzwerkausrüstern! ... und der ist immernoch hochprofitabel und verfügt über einer der stabilsten Bilanzen, die ich kenne! ...

Ich sehe die Aktie von Cisco Systems auch weiterhin "deutlich unterbewertet" ...

Mein persönliches Kursziel ("fair Value") liegt weiterhin bei 20 USD!

UPDATE:  Die Aktie legt nachbörslich kräftig um 9 Prozent zu !!!  -   verdient!

salve
Moderation
Zeitpunkt: 11.08.11 08:15
Aktion: Nutzer-Sperre für 1 Tag
Kommentar: 1 Tag Sperre wegen Anlegens einer Doppel-ID - von Anonymous +  Börsengeflüster

 

 

135 Postings, 5074 Tage lukas_paierValue-Ideen

 
  
    #68
5
11.08.11 19:39

 

Wer Geld hat, sollte sich mal folgende Unternehmen (reduziert auf den deutschsprachigen Markt) ansehen und deren Geschäftsberichte lesen und sich fragen: „Wenn ich einen Euro reinstecke, wie viel bekommen ich wieder raus?“

 
Fuchs Petrolub, Henkel, Bijou Brigitte, Gerry Weber, Sonova, BASF, Nestle, SAP und Fielmann.
 
Diese Unternehmen sind allesamt richtige stark auf Wachstumskurs. Die Frage ist nur: „Werden sie auch weiter wachsen?“. Meine Kriterien zu dieser Fragestellung sind überblicksmäßig:
  • Einfaches Geschäftsmodell?
  • Verkauf von Dingen des täglichen Bedarfs?
  • Preissetzungsmacht (kann man Inflation an Kunden weitergeben?)
  • Warum sollte ich die Produkte dieses Unternehmen und nicht die eines anderen kaufen? (Starke Marke?)
 
Ein kurzer Abriss dazu:
 
Fuchs Petrolub:
Mein dzt liebster Wert unter den „deutschsprachigen“ Unternehmen. Familienunternehmen, wächst stärker als alles andere (vgl Gewinn pro Aktie vor 5 Jahren und jetzt). Weltmarktführer in der Nische. Aber: Wettbewerbsvorteil mangels starker Marke sicherlich nicht mit Henkel zu vergleichen. Und Achtung auf die Rohstoffkosten – die können das Ergebnis und die Margen sehr schnell drücken!
 
Henkel:
Ein klassischer Value-Wert. Kann man nicht viel falsch machen und eigentlich „immer“ kaufen. Buy and hold. Wächst jedes Jahr – organisch. Hat starke Marken, kann Preissteigerungen weitergeben. Einfaches Geschäftsmodell.
 
Bijou Brigitte:
Ist profitabel, wächst aber nicht mehr so stark. Ich hab das Gefühl, dass man bei BB nicht weiß, wohin mit dem vielen Geld und deswegen gibt’s massiv viel Dividende. Langfristig würde ich es lieber sehen, wenn man einen Weg finden würde, aus den gewonnen Euros durch Investitionen noch mehr Euros zu machen, anstatt sie an die Aktionäre auszuschütten – aber gut. Der momentane Einbruch sollte keinen Anleger Schrecken – langfristig denken.
 
Gerry Weber:
Profitabel? Ja, sehr… aber ich hab das Unternehmen noch nicht wirklich durchleuchtet um mir eine Meinung zu bilden. Vielleicht find ich mal die Motivation dazu, beschäftige momentan aber viel zu sehr mit anderen Werten.
 
Sonova:
Hörgerätehersteller aus der Schweiz. Weltmarktführer. Kürzlich von Skandalen gebeutelt. Wahnsinnig profitabel. Demografisch tolle Wachstumsaussichten (erst 10% der alten europäischen Bevölkerungsteile haben ein Hörgerät). Aber Achtung: Die Produkte sind hochtechnisch und kurzlebig. Zwei Jahre und dann ist die Technologie alt – man erinnere sich in diesem Zusammenhang an Nokia – eine Marktführerschaft kann ganz schnell wieder weg sein, ohne dauerhaften Wettbewerbsvorteil.
 
BASF:
Macht aus einem Euro auch wesentlich mehr (viel mehr!). Hab ich aber noch nicht allzu genau analysiert um hier eine Meinung abzugeben. Ich weiß nur, BASF ist profitabel!
 
Nestle:
Ein Klassiker unter den Value-Aktien. Starke Marken, Weltmarktführer, Preissetzungsmacht, einfaches Geschäftsmodell, stabile Ergebnisse, schöne Dividende. Immer ein Kauf, wenn einem sonst nichts einfällt.
 
SAP:
Ähnlich wie BASF. Unheimlich profitabel, aber von mir noch nicht genau angesehen. Mein Augenmerk liegt – zugegeben – mehr auf Konsumgüter und dergleichen (Dinge des täglichen Bedarfs eben). Bitte selbst Gedanken machen.
 
Fielmann:
Brille : Fielmann - Klar. Die Leute werden älter, brauchen mehr Brillen und was antwortet man, wenn man fragt: „Brille?“. Jeder kennt inzwischen den Slogan und Fielmann ist einfach ein tolles Unternehmen – einfach mal in einen Shop gehen und sich dort beraten lassen – man fühlt sich richtig toll „aufgenommen“ und betreut.
 
So. Das war ein kleiner Gedankenanstoß zur derzeitigen „Krise“, die Aktien von tollen Unternehmen verbilligte und zum Kauf anregt. Bitte jedoch niemals blind Empfehlungen folgen! Gerade in solchen „Krisenzeiten“, wenn das Depot nach unten rasselt, merkt man, wie wichtig es ist, dass man selbst von diesen Unternehmen überzeugt sein muss – ansonsten ärgert man sich nur über den Kursverlust und verkauft, obwohl sich an den fundamentalen Daten nichts geändert hat.
 
Viel Glück!
LG Lukas
 

www.anleitung-zum-reichtum.com

 

2000 Postings, 5627 Tage Börsengeflüster"Gedankenanstoß" ...

 
  
    #69
2
12.08.11 20:29
nur ein paar Statements zu den genannten Werten ...

Fuchs Petrolub:

sehr gutes Unternehmen! - allerdings ist die Aktie "nicht ganz billig". Da ist bereits viel zukünftiger Erfolg eingepreist und damit vorrausgesetzt! ... und wenn dann die hohen Erwartungen verfehlt werden, kracht die Aktie nach unten (so wie vor einigen Wochen)

Henkel:

recht stabiles Unternehmen und die Aktie ist "recht günstig" ... allerdings recht geringe Dividenden-Rendite!

Bijou-Brigitte:

Hatte ich selbst mal als Vorschlag gebracht ... aber schon nach einigen Wochen wieder von der Watch-List geschmissen! ... Die Probleme sind einfach zu gravierend! BB leidet massiv unter der Schuldenkrise in Europa (vorallem Portugal,Spanien und Italien)!

Die flächenbereinigten Umsätze brechen stark ein, was widerum die Profitabilität abstürzen läßt! .... und auch die Dividende wird man mittelfristig so nicht halten können (denn die liegt mittlerweile weit über dem erwarteten Jahresgewinn von BB für 2012!)  

und da die Schuldenkrise noch längst nicht überstanden ist, dürfte sich die Lage noch deutlicher eintrüben ... Da würde ich die Hände von lassen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

BASF:

sehr gutes Unternehmen ... aber sehr konjunkturabhängig! ... sicherlich ein "Value-Wert" ... aber eben stark schwankungsanfällig! - das gilt auch für die Dividende ...

Neslte/Fielmann:  

beides absolute "Quality-Investments". Bei Nestle ist der Kurs (in €) wegen das starken Schweizer Franken aber derzeit viel zu hoch! ...  Fielmann ist "nie ganz billig" - ist aber auch ein klasse (Wachstums-)Unternehmen! ... (die recht hohe Bewertung ist daher gerechtfertigt)

Soweit mein "Gedankenanstoß" ...   ;-)

salve  

20 Postings, 4876 Tage MutbürgerLöschung

 
  
    #70
28.08.11 22:39

Moderation
Zeitpunkt: 29.08.11 12:20
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Beleidigung

 

 

249 Postings, 5430 Tage D.W.S.Lafarge

 
  
    #71
1
31.08.11 21:46
Einleitung von Ariva:

"Lafarge S.A. ist ein französisches Unternehmen, da sich auf die Herstellung Baustoffen spezialisiert hat. Der Konzern produziert und vermarktet Materialien wie Gips und Gipskartonplatten, Zement und Beton, Zuschlagstoffe, Transportbeton, Asphalt sowie andere verwandte Produkte. Damit gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Zulieferern der Baubranche. Lafrage beliefert Kunden in der ganzen Welt, darunter Beton-Hersteller, Betonfertigteile-Hersteller, Bauunternehmen und Bauherren, selbstständige Maurer oder Großhändler für Baumaterial. Die Produkte des Unternehmens werden beim Hoch- und Tiefbau sowie dem Innenausbau von Gebäuden verwendet und sind aufgrund ihrer Beschaffenheit auch in anderen Bereichen einsetzbar. In enger Zusammenarbeit mit seinen Tochtergesellschaften produziert der Konzern seine Waren an Standorten in über 50 Ländern. Darunter Nigeria, Marokko, Frankreich, Polen, Pakistan, Russland oder Malaysia."

Lafarge ist also ein global agierendes Unternehmen und somit für Herausforderungen die die Wirtschaft weltweit mit sich bringt bestens aufgestellt. Durch die globale und in vielen Märkten führende Stellung bieten sich Lafarge viele Möglichkeiten und Chancen.

Erst vor einem Monat hat Lafarge den Halbjahresbericht 2011 veröffentlicht. Der Umsatz lag im ersten Halbjahr bei 7.973 (7.712) Mio. , was einer Steigerung von 3% zum Vorjahr entspricht. Das Ebit betrug 926 (1.072) und ist damit um 14% zum Vorjahr eingebrochen. Grund dafür sind insbesondere die Währungseffekte. Belastet wurde das Ergebnis durch den schwachen Dollar, sowie durch die Abwertung der Währungen des Mittleren Ostens und in Afrika, sowie der Währung Indiens. Weiterhin hatte Lafarge mit stark gestiegenen Rohstoffpreisen zu kämpfen. Gleichzeitig legte der Zementpreis nur leicht zu und lag sogar noch etwas unter dem Niveau in Q2 2010. Der Reingewinn betrug 260 Mio. (393) und brach sogar um 34% ein. Grund dafür waren unter anderen gestiegene Refinanzierungskosten und ein höherer Steuersatz...

Obwohl man also den Umsatz steigern konnte, war man nicht in der Lage die gestiegene Rohstoffkosten weiterzugeben oder nur ansatzweise eine Stabilität des Ebit´s zu erreichen, was grundsätzliche ein Problem darstellt. Zum Glück kann man davon ausgehen, dass sich dieser Trend in Zukunft, sollte es zu keiner Rezession kommen, nicht in dieser Stärke fortsetzen wird sondern sich wahrscheinlich umkehrt und die Margen wieder steigen werden...
Gründe dafür sind zum einen ein starkes Geschäft in den Schwellenländern, aber auch in den USA erholt sich der Häusermarkt und insbesondere die Wirtschaft wieder. Auch in Europa setzt sich das Wachstum fort und das macht sich nun langsam auch beim Zementpreis bemerkbar.

Lafarge verfügt zur Zeit über eine Eigenkapitalquote von 41%. Der Buchwert der Aktie liegt bei 58,80€. Die Aktie dagegen wird mit nur ca. 29€ gehandelt, was einem KBV von 0.5 entspricht!!

Das KGV für dieses Jahr wird sich wahrscheinlich im Bereich um die 15 bewegen. Das sieht natürlich erst einmal relativ viel aus, aber es wird sich wieder normalisieren sollte sich die Wirtschaft weiter erholen. Aktuelle Konjunkturdaten deuten auf eine Verlangsamung des Wachstums hin, aber es deutet sich keine Rezession an.
Bei dieser Bewertung der Aktie scheinen viele an der Börse allerdings schon eine Rezession eingepreist zu haben. Anders kann ich mir diesen Abschlag auf den Buchwert nicht erklären. Immerhin ist das Unternehmen profitabel.

Aufgrund der etwas schwierigeren Ertragslage erwarte ich die Dividende für dieses Jahr nicht höher als einen Euro pro Aktie, was einer Dividendenrendite von rund 2,5% entspricht. Das sollte sich aber mit steigenden Margen (ab nächstem Jahr) auch wieder zum Positiven ändern.

Für mich ist Lafarge ein absolutes Quality-Invest.

Gruß  

3 Postings, 4835 Tage djkologeLafarge

 
  
    #72
1
01.09.11 09:42
erstmal danke für die Einladung hier.

erstmal allgemein zu Zement. Zement ist nach wie vor ein unersetzlicher Baustoff und die Zementherstellung ist ein schwieriger und aufwendiger Prozess. Zementwerke können nur von kapitalstarken und technisch erfahrenen Firmen gebaut und betrieben werden. Es gibt allerdings relativ viele Zementhersteller und somit starken Konkurrenzdruck untereinander. Allerdings gibt es in einigen Absatzmärkten auch Preisabsprachen und mafiöse Absatzgebietsansprüche. (sogar in Deutschland ist der Zementmarkt ziemlich strikt aufgeteilt)

nun zu den Zementaktien. Sie sind stark konjunkturabhängig und momentan nur für diejenigen Anleger geeignet, die nicht an eine erneute Rezession glauben.

Lafarge halte ich, gemessen an KBV u. KGV für günstig bewertet, aber ebenso die Konkurrenten wie HeidelbergCement od. Holcim. Alle drei sind eigentlich ganz solide aufgestellt und machen nach wie vor dicke Gewinne. selbst in den Krisenzeiten haben die meisten noch ganz gut verdient, bzw. keinen Verlust gemacht.  

3 Postings, 4835 Tage djkologeandere Value-Werte

 
  
    #73
1
01.09.11 10:00
naja die gibts momentan ja zu genüge. Angefangen von den Banken über ganze Länderindizes (DAX, franz. CAC, ital, MIB)

da ich mich mit den Banken nicht so gut auskenne und die Bilanzen auch recht verwirrend sind (zumindest für den laien) ich aber insgesamt glaube das die Bankaktien in den letzten Wochen zu unrecht runterverkauft wurden, hab ich mir einen ETF gekauft, der die größt. europ. Banken abdeckt (Wkn: A0F5UJ) ist aufjedenfall grad günstig...

Einzelwerte wie Eni od. Total, Weltkonzerne mit fetten Gewinnen u. Dividenden, aber auch deutsche Versorger wie Eon od. RWE, halte ich für Top-Unternehmen, in die ich aber aus persönlichen Gründen nicht investiere.

Immobilienaktien, da gibts so einige. Gagfah, IVG od. DIC Asset. Allesamt massiv unterbewertet. Immobilienaktien sind meiner Meinung nach teilweise massiv unterbewertet und werden von den meisten Analysten und Aktionären falsch eingeschätzt. O.g. Unternehmen verdienen ihr Geld mit Vermietung von Gewerbe u. Wohnimmobilien, teilweise auch mit Verkäufen. Im Grunde ein sehr solides Geschäftsmodel, das eigentlich nicht so konjunkturabhängig ist. Gerade Gagfah, die nur in Wohnimmos investiert hat jährlich nahezu dieselben Mieteinnahmen, egal ob Aufschwung od. Rezession. So, nun werden die Immobilien der einzel. Unternehmen aber auch jährlich od. öfter bewertet. Ich unterstelle das die zu stark abgewertet wurden und hohes Wertsteigerungspotential bieten.

Baumarkt: Praktiker. Da bin ich eigentlich nur durch Zufall drauf gestoßen. Praktiker ist massiv gefallen, da anscheinend eine Insolvenz bevorsteht. Dementsprechend ist auch der Kurs eingebrochen. Allerdings wurde der Karstadt-Sanierer "Fox" als neuer Vorstand geholt. aber nur mal kurz zum Buchwert ca. 10-15,- EUR. Aktienkurs aktuell: 2,68 EUR. Bei diesem massiven Missverhältnis kann man eigentlich nur kaufen, da selbst im Falle einer Insolvenz noch genug "Werte" übrig bleiben würden um alle Gläubiger und auch die Aktionäre bedienen zu können. Marktkapitalisierung ca. 150 Mio. EUR, für mich eigentlich auch ein Übernahmekandidat.  

3 Postings, 4835 Tage djkologegriech. Staatsanleihen

 
  
    #74
01.09.11 10:15
für mich auch ein klarer Kauf, zumindest, die 1-2 jährigen. Notieren zw. 60 und 70%. Für mich zu unrecht, da diese durch die letzten Rettungspakete nahezu vollständig abgedeckt sind. z.B. wurde am 20.08.11 eine 8-Mrd. Anleihe vollständig zurückgezahlt, stand aber nicht in den Zeitungen...  

249 Postings, 5430 Tage D.W.S.RE: griech. Staatsanleihen

 
  
    #75
1
01.09.11 14:38
Ich persönlich rate jedem davon ab griechische Staatsanleihen zu kaufen. Ich selbst hatte vor einigen Monaten die Idee welche zu kaufen. Auch damals wurden sie zu rund 70% gehandelt. Zum Glück habe ich es nicht getan...

Wenn du jetzt Anleihen mit 1-2 jähriger Laufzeit kaufst, gehst du ein enormes Risiko ein. Meiner Meinung nach wird das Risiko immer noch nicht ausreichend in den Anleihenkursen reflektiert. Aus meiner Sicht sind die Anleihen mit 10-jähriger Laufzeit in diesem besonderen Fall "sicherer", wenn man das so bezeichnen kann. Das kann man auch an den Anleihenkursen sehen. Die 10-jährigen bringen es aktuell auf eine Rendite von 17% und die 2-jährigen auf sage und schreibe 42%. Der Grund dafür ist einfach. Die Wahrscheinlichkeit das Griechenland in den nächsten zwei Jahren bankrott geht, ist um ein vielfaches höher als eine Pleite in 10 Jahren...
Bei einer Pleite würden die 1-2-jährigen Anleihen besonders leiden. Daher der Bewertungsunterschied.

Zum Rettungspaket:

"Das Paket besteht aus vier Teilen. Es enthält erstens direkte öffentliche Kredite zur Refinanzierung des griechischen Staates von 34 Milliarden Euro. Zweitens sind weitere 20 Milliarden Euro zur Rekapitalisierung griechischer Banken vorgesehen. Drittens sind 35 Milliarden Euro zur Absicherung von Risiken eingeplant, die aus der Beteiligung privater Gläubiger entstehen. Viertens sind 20 Milliarden Euro öffentliches Geld veranschlagt, mit dem den privaten Gläubigern ein freiwilliger Schuldenrückkauf zu schlechteren Konditionen schmackhaft gemacht werden soll."
Das die Anleihen weitestgehend durch das Rettungspaket abgedeckt sind, ist falsch. Das würde zur Annahme verleiten, dass man auf jeden Fall am Ende der Laufzeit zu rund 100% ausbezahlt wird....
Ganz im Gegenteil. Das Rettungspaket sieht eine Beteiligung privater Gläubiger vor. Ganze 20 Mrd. werden zum Aufkauf der Kurzläufer verwendet. Dabei kauft die Regierung die Anleihen nur zum Wert von 80% zurück und tauscht die Anleihen dann in neue mit einer Laufzeit von 15 Jahren bei gleichzeitiger niedrigerer Verzinsung. Eine weitere Option ist der Aufkauf zu Marktpreisen und Ausgabe neuer Anleihen (15 Jahre Laufzeit), allerdings ist in diesem Fall der Zinssatz höher....

Dieser ganze Tausch ist natürlich freiwillig. Trotzdem erwartet man, dass 90% der privaten Gläubiger teilnehmen werden. Die privaten Gläubiger sind in diesem Falle vor allem Geschäftsbanken und diese haben noch nie etwas aus Gutmütigkeit getan...

Nun kann man sagen, dass man die Anleihen jetzt zu 60% kaufen kann (80% sind abgedeckt) und somit ja kein Risiko eingeht. Das stimmt so aber nicht ganz. Wenn du sie jetzt kaufst, dann gehst du davon aus, dass Griechenland in den nächsten zwei Jahren nicht bankrott geht und auch kein Schuldenschnitt ansteht...
Meiner Meinung nach ist diese Annahme aber mehr als riskant.

Alles hängt davon ab wie lange Griechenland vom Rettungspaket zehren kann. Allem Anschein nach, sollte sich an der jetzigen Entwicklung nichts ändern, wird Griechenland spätestens Ende 2012 ein weiteres Rettungspaket brauchen. Da das aber wahrscheinlich am Widerstand einiger EU-Länder scheitern wird, wird es wohl zu einem Schuldenschnitt kommen. Führende Ökonomen fordern einen Schuldenschnitt von bis zu 50% und sehen das als einzigen Ausweg. Was dann deine Anleihen noch wert sind, kannst du dir ja denken...

Hier in der Grafik kannst du die aktuelle finanzielle Lage des ersten Halbjahres in Griechenland ersehen. Wie du siehst hat das Staatsdefizit um knapp 30% zum Vorjahr zugelegt und liegt nun bei knapp 13 Mrd. Grund dafür waren durch die Sparmaßnahmen ausgelöste Steuerausfälle und stark steigende Sozialausgaben. Die Sparmaßnahmen haben die Wirtschaft zum Erliegen gebracht und eine Erholung ist bei weitem nicht in Sicht.
Der gesamte Finanzierungsbedarf liegt für das erste Halbjahr schon bei über 18 Mrd. Wenn man sich das vor Augen führt, dann merkt man wie lächerlich die angestrebte Neuverschuldung von nur 23 Mrd. für das Gesamtjahr ist.
Bei nur 54Mrd. die der Regierung direkt zur Verfügung stehen, kannst du dir ja denken wie lange das Sparpaket reicht....

Auch die Versicherungsprämien für Protection Buyer von Credit Default Swaps (CDS) auf griechische Staatsschulden mit 5-jähriger Laufzeit in Basispunkten zogen wieder massiv an. Vor kurzem lag die Prämie bei unglaublichen 2,230000 Punkten. Das bedeutet, dass man 2,23 Mio an Prämie zahlen muss, um ein Volumen von 10 Mio. zu versichern...

Ich persönlich lasse die Finger von griechischen Staatsanleihen...

Gruß  
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