Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 24.09.24 13:10
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:194.797
Neuester Beitrag:24.09.24 13:10von: CoshaLeser gesamt:35.243.422
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12977 Postings, 4228 Tage Canis AureusVermögenssteuer wie in guten alten Zeiten

 
  
    #189526
1
23.11.23 10:16
da kann finden sich schnell ein paar Milliarden!

Und eine Mindest-Erbschaftssteuer - Kinder sollten selbst arbeiten und Leistung bringen statt als faule Erben das Vermögen der Eltern zu verprassen.  

1436 Postings, 815 Tage Babcock#10:07 Nicht zu vergessen:

 
  
    #189527
5
23.11.23 10:22
die lieben Kleinen haben auch oft Meerschweinchen und niedliche Hamster zu Hause. Auch dort sollte man mal genauer hinsehen! Und auch die vielen kleinen Fische in den Aquarien sollte man nicht vergessen.
Da wären sicher auch noch einige Millionen zu heben!  

23273 Postings, 6643 Tage Malko07Long Covid

 
  
    #189528
3
23.11.23 10:52
So gut schützt die Corona-Impfung vor Long Covid, zeigt eine neue Studie aus Schweden
............
Dabei kamen sie auf diese Ergebnisse: Von den knapp 300.000 geimpften Probanden wurde bei 1201 Personen Long Covid diagnostiziert. Das entspricht einem Anteil von 0,4 Prozent. Bei den rund 290.000 Personen – also rund 1,4 Prozent – ohne Impfung erhielten 4118 Menschen eine Long-Covid-Diagnose.
.................
Menschen, die mindestens einmal die Corona-Schutzimpfung erhalten haben, entwickelten seltener Long Covid als eine Vergleichsgruppe. Das gibt Hoffnung.
 

70797 Postings, 5953 Tage Fillorkill'Soll und muss das BIP wachsen'

 
  
    #189529
1
23.11.23 11:55
'Nein. Diese Aussage ist grundsätzlich unsinnig. Es gilt den Wohlstand der Bevölkerung zu erhalten und wenn möglich zu vergrößern. Dazu muss z.B. bei abnehmender Bevölkerung das BIP nicht wachsen aber es kann sehr wohl das BIP/Kopf wachsen.'

Durch Schrumpfen wohlhabend werden ist ein bekannter Malko-Fetisch. Nehmen weniger vom Kuchen erhält jeder ein grösseres Stück, das ist der Kerngedanke. Nur ist der falsch, denn der Kuchen ist keine statische Grösse. Je mehr vom Kuchen naschen desto mehr wird investiert um an dieser Nachfrage mitzuverdienen und desto mehr werden eingestellt um diese zu bedienen. Umgekehrt umgekehrt. Der Kuchen selbst schrumpft und expandiert also äquivalent zur Nachfrage. Unterm Strich erhält so jeder denselben Anteil, ganz gleich wie gross der Kuchen ist. Gesellschaftlicher Reichtum vermehrt sich durch genau eine Quelle, nämlich durch Produktivitätszuwachs und für den spielt es keine Rolle wieviel Leute da sind.  

70797 Postings, 5953 Tage Fillorkill'Rechtspopulist als Sieger - Das ist Geert Wilders

 
  
    #189530
4
23.11.23 12:12
Die Linke ist komplett verrottet, Zentrum und Konservative haben keine Antworten behaupten aber welche zu haben und verstricken sich deshalb in unauflösbare Selbstwidersprüche. Zeit also für Rechtsextremisten und ausgewachsene Irre (die ausnahmslos alle an ihren clownesken Frisuren zu erkennen sind), vorübergehend Macht zu übernehmen und damit jene 'therapeutischen' Katastrophen anzurichten für die sie der Weltgeist vorgesehen hat.  

70797 Postings, 5953 Tage FillorkillRechtspopulist als Sieger - Das ist Geert Wilders

 
  
    #189531
2
23.11.23 13:24
Sieger ist andererseits auch relativ. Wilders liegt prozentual auf der Höhe der letzten AFD-Umfragen und profitiert zugleich von der Implosion einer anderen rechtsextremistischen Partei (FvD). Ändert aber nichts  an der Analyse oben, derzufolge die Legitimationskrise in westlichen Gesellschaften ihrem Höhepunkt entgegenstrebt den sie vermutlich mit der Wiederwahl von Trump touchieren wird. Es wird draussen also barbarischer, wilder und 'männlicher',  bevor das Pendel wieder zurückschwingt.  

29729 Postings, 8542 Tage Tony Fordselbst entscheiden ...

 
  
    #189532
1
23.11.23 14:39
ergibt nur Sinn, wenn man für diese Entscheidung auch die entsprechende Verantwortung tragen muss.
Ansonsten ist das rein spekulativ, nach dem Motto, Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.
Genau das macht diesen (pseudo)liberalen Lösungansatz zu einem schlechten Ansatz.

Gerade wenn man mit CO2-Emissionshandel argumentiert, würde genau dieser Handel eine Gastherme bereits Heute absehbar wenigen Jahren unbezahlbar machen.

Der CO2 Zertifikatepreis liegt aktuell bei 75€ / Tonne CO2
Eine kWh Erdgas erzeugt ca. 0.2kg/CO2   ( https://www.vaillant.de/heizung/heizung-verstehen/...zung/emissionen/ )

D.h. der CO2-Preis auf 1kWh Gas entspricht momentan 1.5cent bei einem aktuellen Gaspreis von 8.4cent D.h. in Summe ca. 0,10€ je kWh.

Da sich die Zahl der verfügbaren CO2-Zertifikate immer weiter verringert und das in relativ hohem Tempo, so werden die Preise steigen, erst recht, wenn man weitere Branchen ( was absehbar ist ) in diesen Handel aufnimmt.
Konservativ muss mit einer CO2-Zertifikate-Kostensteigerung von 15% pro Jahr gerechnet werden. Das ist wiederum konservativ, die vergangenen 10 Jahre stieg der Preis jährlich um 23%

Szenario 1 ( konservative Schätzung + 15% )
Jahr 2030:
CO2-Preis 4cent
Jahr 2035:
CO2-Preis 8cent, d.h. in etwa auf dem heutigen reinen Gaspreis von 8.4cent/kWh
Jahr 2040:
CO2-Preis 16cent, damit auf dem Niveau wie wir es im Kriegsjahr hatten. Und das ist nur der CO2-Preis. Der Gaspreis kommt ja noch oben drauf.
Jahr 2045:
CO2-Preis 32cent

Szenario 2 ( moderate Schätzung +22% )
Jahr 2030
CO2-Preis 6.4cent
Jahr 2035
CO2-Preis 18cent
Jahr 2040
CO2-Preis 50cent
...

D.h. eine heute installierte Gastherme wird selbst bei konservativer Schätzung maximal 10 Jahre bezahlbar bleiben.
D.h. wer Heute eine Gastherme installiert, der wird spätestens in 10 Jahren freiwillig erneut umrüsten, weil es schlichtweg unwirtschaftlich ist.

Deshalb wäre es nur im Sinne eines jeden Verbrauchers, wenn der Staat die Installation von Gasthermen verbietet und diese nur in Ausnahmefällen zulässt.
Vor allem bei Neuinstallationen, Neubauten sehe ich absolut keinen Sinn darin, erst recht keinen ökonomischen Sinn, dass man weiterhin Gasthermen installiert.

Als Staat würde ich zur Erleichterung des Umstiegs, um diese ganzen endlosen Diskussionen über Bezahlbarkeit und zu hohen Anschaffungskosten, Bla Bla, mit einem Investmentprogramm lösen.

Diejenigen, die sich die Anschaffung / Umrüstung nicht leisten können, investiert der Staat in jene Wärmepumpensysteme. Für den Hausbesitzer kostet das in der Anschaffung Nichts, doch über die Folgejahre zahlt er dann zu den Stromkosten einen Aufschlag, mit denen diese Heizungsanlage Schrittweise in seinen Besitz übergeht. Theoretisch könnte der Staat hierfür sogar den Stromtarif stellen, so dass das für den Nutzer in der Handhabung sehr einfach ist.
Damit Derjenige, der die Wärmepumpe aus eigenen Stücken installiert hat, dennoch einen Vorteil hat, gibt es für Denjenigen Fördergelder, so dass er statt den vollen Preis, eben nur 80% zahlt, während der der das staatliche Investitionsprogramm in Anspruch nimmt, den vollen Preis + kleinen Zinsaufschlag zurückzahlen muss.

Für den Staat wäre es eine lohnenswerte Investition, denn auch wenn die Anschaffungskosten erstmal ein Loch reißen, so erhält der Staat das Geld + Zins über die Jahre wieder zurück.
Hinzu kommt, dass durch ein solches Programm die Energiewende deutlich schneller vorankommen und vor allem Unternehmen über Jahre hinweg Planungssicherheit erhalten würden. D.h. der Wärmepumpenhersteller kann seine Produktion dann auch hochfahren, weil er sich sicher sein kann, dass er die Pumpen losbekommt.

Für die Wirtschaft und Industrie wäre es ein großer Fortschritt, weil jedes Gas, welches unnötig im Häusern verbrannt wird, fehlt der Industrie. D.h. wird weniger Gas verbrannt, bleibt mehr Gas für die Industrie, werden die CO2-Preise niedriger sein.

Und an eine Sache, an die bislang gar nicht gedacht wird, aber gedacht werden sollte, ist das Thema Klimatisierung. In Zeiten in denen Sommernächte, tropische Nächte immer öfter auch in Dtl. vorkommen werden, in Zeiten in denen die Bevölkerung immer älter wird, damit weniger Toleranz gegen Hitze hat, wird auch das Thema Klimatisierung eine zunehmende Rolle spielen.
Genau dann geht das Spiel wieder von vorn los, muss wieder viel Geld investiert werden.
All das könnte man mit einer Sole-Wärmepumpe bereits Heute lösen, Heizen und Kühlen in Einem.
Dabei kostet das Kühlen nur den Strom, den die Umwälzpumpe verursacht.

All das könnte man mit Sole-Wärmepumpensystem in Verbindung mit einem staatlichen Investitionsprogramm, lösen.  

7723 Postings, 9007 Tage fwsMassive Zerstörungen von Häusern in Gaza

 
  
    #189533
23.11.23 15:13
"US-Forscher: Seit Kriegsbeginn 56.000 Gebäude in Gaza beschädigt
14:19 Uhr

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sind US-Forschern zufolge im Gazastreifen wohl zwischen 56.000 und 74.000 Gebäude beschädigt worden. Das geht aus einer Analyse der Decentralized Damage Mapping Group (DDMG) hervor, bei der eine Gruppe von US-Wissenschaftlern die Angriffe in dem Küstengebiet mit Satellitendaten untersucht. Im nördlichen Gazastreifen wurden demnach 40 bis 50 Prozent aller Gebäude beschädigt.

Im Norden seien "sehr stetige und schnell zunehmende Schäden" zu beobachten, sagte Jamon Van Den Hoek von der Oregon State University dem Nachrichtenkanal "Democracy Now" am Mittwoch. "Uns alle hat die Geschwindigkeit des Ganzen überrascht", sagte Van Den Hoek. Ein Grund dafür sei auch die dichte Besiedlung im Gazastreifen. Dort leben mehr als 2,2 Millionen Menschen auf einer Fläche, die nur etwas größer als jene der Stadt München ist.

Geringer seien die Schäden im südlichen Gazastreifen, etwa in Rafah nahe der Grenze zu Ägypten. Dort seien bislang fünf bis acht Prozent der Gebäude beschädigt, hieß es. ..."

https://web.de/magazine/politik/nahostkonflikt/...nhaus-fest-38896190

 

7723 Postings, 9007 Tage fws#536: Verhältnismäßigkeit gibt es nicht mehr!

 
  
    #189534
1
23.11.23 15:45
Bei offiziell von Israel korrigierten rund 1.200 Massaker-Toten in Israel minus die Toten vom Festival (260) macht dies circa 940 unschuldig Getötete in den israelischen Dörfern. Annahme: Bei zwei Toten pro Haus wären dies wohl maximal 500 zerstörte Häuser in Israel. In Gaza stehen dem dagegen schon jetzt mindestens 56.000 zerstörte Häuser in Gaza gegenüber (siehe #536).

Von den weit mehr als 10.000 palästinensischen Toten (zur Plausibilität siehe den Text und Link unten) mit dabei sehr vielen getöteten Kindern (mehr als ein Drittel) ganz zu schweigen. Wahrscheinlich sind diese großen Opferzahlen (überwiegend wohl Zivilisten) für die Netanyahu-Regierung nur völlig gerechtfertigt und auch völlig verhältnismäßig.

Pro zerstörtes Haus in Israel somit mehr als 100 zerstörte Häuser in Gaza. Pro israelischen Toten sicher schon bald (oder eventuell auch schon erreicht) mehr als 10 getötete Palästinenser. Warum wird von den Freunden der rechtsnationalistischen Netanyahu-Regierung bei solchen Relationen und der von Ultrarechten und -Religiösen in dieser Regierung auch schon gestellten Forderung nach Gebietsgewinnen eigentlich nur immer bei den Terroristen der Hamas ein versuchter Genozid unterstellt?

Sind die Zahlen der Hamas aber auch wirklich realistisch?  Dazu hier im Link nachlesen:

"... Wie also kommt die Zahl von aktuell 10.818 Toten in Gaza seit dem 7. Oktober zustande? Nach Recherchen internationaler Medien geben Hospitäler in Gaza ihre Infos an das Gesundheitsministerium in Gaza-Stadt weiter. Dieses leitet sie an das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland, das trotz der Parallelregierung in Gaza auch dort noch eine Rolle spielt, da es Gehälter von Angestellten bezahlt. Die PA-Behörde überprüft die Zahlen und die Identität der Toten.

Erfahrungen früherer Untersuchungen
Die Erfahrung spricht dafür, dass die Angaben weitgehend stimmen. So gab es nach einem Krieg zwischen Israel und der Hamas 2014 Nachforschungen von israelischer Seite sowie von den UN. Das war möglich, weil Israel das Bevölkerungsregister in Gaza kontrolliert. Damals gaben die palästinensischen Behörden die Zahl der Getöteten mit 2.322 an, das israelische Außenministerium mit 2.125 und eine UN-Untersuchungskommission mit 2.251. Zudem halten es Expert/innen für realistisch, dass in vier Wochen mehr als 10.000 Menschen getötet wurden. Israel hat laut eigenen Angaben rund 11.000 Terrorziele angegriffen. ..."

https://taz.de/Opfer-im-Gaza-Krieg/!5969294/

 

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1#535

 
  
    #189535
23.11.23 15:57
"D.h. wer Heute eine Gastherme installiert, der wird spätestens in 10 Jahren freiwillig erneut umrüsten, weil es schlichtweg unwirtschaftlich ist."

So ist es ja auch gedacht, allerdings kann er selber entscheiden, was er sich dann einbaut.
Vor allem wissen wir ja noch gar nicht, welche technischen Möglichkeiten es in 10 Jahren geben wird! Die überwiegende Konzentration auf Wärmepumpen ist m.E. ein planwirtschaftlicher Fehler.

Beim Einen liegen die Vorrausetzungen für einen effizienten Betrieb einer Wärmepumpe so ideal, dass es für ihn ökonomisch am meisten Sinn macht, eine einzubauen, bei einem anderen fielen dann aber möglicherweise so hohe Folgekosten an, dass sich der Einbau – trotz steigender CO2 Preise - selbst in 50 Jahren noch nicht amortisiert hätte…

Vielleicht hat derjenige ohne Wärmepumpe dann auch einen so guten CO2 Abdruck, da er kaum Flüge nutzt, kein Auto fährt, auf Fleisch verzichtet, dass er sich die Gasheizung leisten kann, während derjenige mit der Wärmepumpe, dann woanders beim CO2 draufzahlt, da er an seinem alten Verbrenner hängt,  häufig fliegt und unbedingt sein Steak auf dem Teller haben möchte.

Beim GEG wird zudem alleine der durch Heizungen verursachte CO2-Ausstoß erfasst.
Bei CO2-Zertifikaten geht es hingegen um den CO2 Verbrauch insgesamt, dort werden ALLE Bereiche umfasst, in denen CO2 ausgestoßen wird. Die CO2-Zertifikate wirken daher sehr viel umfassender.

…und gleichzeitig bleibt dem Bürger zumindest die Freiheit, für sich selber individuelle auf die persönlichen Präferenzen und Möglichkeiten maßgeschneiderte Maßnahmen zu ergreifen, und den Verzicht dort zu üben, wo es für ihn am geeignetsten ist.

Und wenn Die Wärmepumpenanhänger Recht haben, dann würden, wie Du ja richtig annimmst, auch über den Weg, alleine über die CO2-Preise zu gehen, irgendwann alle Wärmepumpen eingebaut haben - Aber nicht weil man es ihnen verordnet hätte, sondern weil es sich eben tatsächlich als sinnvollste Methode zu heizen erwiesen hätte.


 

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1#533 1 x ga für Deine Analyse der Frisuren

 
  
    #189536
23.11.23 16:07
...man könnte fast meinen, sie hätte alle denselben Friseur.
Wobei mir gerade so ein Gedanke kommt....

Ob der Friseur sogar der eigentliche Mastermind sein könnte?

...jemand der seine Agenten pflegt und frisiert, wie Blofeld seine Katzen?


AHHHHHH.... diese Kopfkino

XD XD XD

p.s.
Im Hinblick auf die humorvollen Frisuren, lässt sich allerdings immerhin schlussfolgern:
Dieses Mastermind muss ein Brite sein

XD

 

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1Aber mal Spaß beiseite

 
  
    #189537
23.11.23 16:28
"vorübergehend Macht zu übernehmen und damit jene 'therapeutischen' Katastrophen anzurichten für die sie der Weltgeist vorgesehen hat."

..schaut man sich mal die Arbeit der rechtspopulistischen Regierungen in Europa an, dann ist da vieles doch sehr gemäßigt und erstaunlich unspektakulär.

In Italien ist auch mit einer Meloni alles irgendwo wie gehabt, und bei den Niederlanden wäre meine Prognose mit dem Wilders (der mittlerweile zum Milders geworden sein soll) im Grund keine großartig andere.

Es dürfte wohl am Ende zu einem gemäßigten Mitte-Rechts-Bündnis kommen, dass sich gar nicht so wesentlich von der Rutte-Regierung unterscheiden dürfte.


 

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1Was ich dann aber wirklich bemerkenswert

 
  
    #189538
1
23.11.23 16:54
finde, das ist die Wahl in Argentinien. Wobei ich mir da überhaupt keine Prognose über dieses Experiment zutraue.

Südamerika ist schon sehr speziell, und in vielen Ländern dort  drücken sich links-radikale etatistische Regierungen und rechtsradikale etatistische Regierung immer wieder die Klinke in die Hand ...mit durchgängig katastrophalen Ergebnissen.

Nun mal eine radikal marktwirtschaftliche libertäre Regierung heranzulassen, ist zweifelsohne nicht nur ein bemerkenswertes sondern auch ein interessantes und sehr hoffnungsvolles Experiment.
Ideen, wie z.B. den US-Dollar in Argentinien als Währung einzuführen (Argentinien erlebt gerade eine hyperinflationäre Entwicklung) sind dann auch sicher nicht verkehrt...

Wenn ich dann allerdings die Bilder von Milei sehe, wie er in einem zu engen Superheldenkostüm auf den Wahlkampfbühnen herumhüpft und grölt, dann sieht das schon sehr nach einer ungünstig verlaufenden mid-life-crisis aus und erinnert dabei eher an den Berliner Schwurbelcaptain-Future (den man während der Pandemie bestaunen durfte) als an einen Friedrich August von Hayek...

....ich bin da vorsichtig skeptisch, ...um das mal ebenso vorsichtig auszudrücken
 

3074 Postings, 6811 Tage SilberlöweIn der Politik tut sich was

 
  
    #189539
1
23.11.23 17:25
08:25 Uhr  |  Folker Hellmeyer

In der Politik tut sich etwas. Bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden gewann die PVV von Geert Wilders ohne eine Mehrheit zu bekommen (35 von 150 Sitzen). Es zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab. Losgelöst davon ergibt sich eine fortgesetzte Veränderung der politischen Landkarte Europas. Ist das positiv oder negativ für unsere Wirtschaft und Märkte?

In Deutschland glaubt die Regierung nach dem Verfassungsbruch, dass man die Krise aussitzen könne. O-Ton des Regierungssprechers: Die Ampel wackele nicht, es sei nicht die erste große Herausforderung. Das nehme ich zur Kenntnis und diskutiere mit meiner lieben Frau Conny die Begrifflichkeit "Handeln ohne Konsequenzen". Können das Normalbürger und Unternehmen auch? Was gebietet der Begriff Anstand? Ja, es ist eine interessante Diskussion.

In der Geopolitik ergeben sich zarte Entspannungssignale, ohne jedoch die Grundlage für eine Entwarnung zu liefern. Das mag Märkte positiv beeinflussen.

Die USA und China nähern sich zart an (weniger Narrative, mehr Realpolitik). Bekommt man das in Brüssel und Berlin mit? Die USA liefern immer mehr Indizien, dass man sich sukzessive bei fraglos warmen Worten aus dem Ukrainekonflikt herauszieht (weniger Narrative, mehr Realpolitik). Gibt es Analogien zu anderen US-Rückzügen in diesem Jahrtausend? Bekommt man das in Brüssel und Berlin mit?

Welche ökonomischen und gesellschaftspolitischen Folgen hätten eine Neuorientierung der USA für uns, wenn Europa an dem bisherigen Politikansatz, der Europa und Deutschland massiv schadete, festhielte? Das waren viele Fragen, die sich derzeit stellen, und auf Antworten warten.

Ganzer Bericht hier unter:
https://www.goldseiten.de/artikel/...erungen-an-Leistungsanreize.html  

1364 Postings, 313 Tage laceyder Weltgeist

 
  
    #189540
23.11.23 17:43

Die Pläne der New Yorker Gouverneurin Hochul für Quarantänelager sind möglicherweise wieder in Arbeit.

Berufungsgericht stellt Macht des Gouverneurs von New York zur Durchsetzung von Quarantäne-Regeln wieder her.
Appellate Court Reinstates New York Governor's Power to Enforce Quarantine Rules  

1364 Postings, 313 Tage laceyder Weltgeist

 
  
    #189541
23.11.23 17:43

Die Pläne der New Yorker Gouverneurin Hochul für Quarantänelager sind möglicherweise wieder in Arbeit.

Berufungsgericht stellt Macht des Gouverneurs von New York zur Durchsetzung von Quarantäne-Regeln wieder her.
Appellate Court Reinstates New York Governor's Power to Enforce Quarantine Rules  

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1Ein Fundstück zum Schmunzeln

 
  
    #189542
23.11.23 17:55
..und wegschauen



..das sowas ausgerechnet bei den jüngeren zündet, ist aber schon faszinierend.  

29729 Postings, 8542 Tage Tony Fordklingt plausibel ...

 
  
    #189543
1
23.11.23 18:02
auf den ersten Blick, doch das Fatale daran ist, dass wir selbst mit Wärmepumpen die CO2-Ziele nicht erreichen werden. D.h. jedes Verbrennen von Gas, Öl, Kohle und selbst Holz, können wir uns eigentlich nicht leisten.

In 2040 dürfte, wenn wir die Klimaziele wirklich richtig ernst nehmen würden, eigentlich Niemand mehr irgendetwas verbrennen bzw. das Verbrennen nur noch mit Ausnahmeregelungen erfolgen. Eine jede Gastherme ist daher spätestens 2040, eigentlich bereits 5 bis 10 Jahre früher, nicht mehr tolerabel.

Zwar mögen wir zwar in den letzten 20 Jahren Einiges an CO2 eingespart haben, doch die Einsparungen, die wir in dieser Zeit erreicht haben, entsprechen nicht Ansatzweise dem, was wir bereits hätten leisten müssen, wenn wir mal von einer gleichmäßigen Einsparung ausgehen.

D.h. die Einsparungen, die wir in den kommenden 20 Jahren leisten müssen, werden die Einsparungen der vergangenen 20 Jahre weit in den Schatten stellen. Anders werden wir die Ziele nicht erreichen und dann mit den harten Konsequenzen leben, mit denen wir ja bereits Heute jedes Jahr mehr als 6mrd.€ an Schaden erfahren.

Deshalb ergibt es für mich wenig Sinn, wenn man aus Gründen der (kurzfristigen) Wirtschaftlichkeit faule Kompromisse eingeht. Ich bin kein Freund von solch halben Sachen, weil wir die Probleme damit nur auf die lange Bank schieben, statt dauerhaft zu lösen.  

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1Aus der Welt:

 
  
    #189544
23.11.23 18:06

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1#546 Was dann ja nur noch mehr dafür spricht,

 
  
    #189545
1
23.11.23 18:13
lieber über den CO2-Zertifikate Handel zu gehen, weil damit wie gesagt ALLE Bereiche, in denen CO2 ausgestoßen wird, adressiert werden und eben  nicht bloß wie beim GEG alleine der Heizungssektor.

Die Effektivität dieser Maßnahme ist dabei außerdem gut dokumentiert

siehe #512:

https://www.ariva.de/forum/...ungsfrage-472111?page=7580#jump32236364  

29729 Postings, 8542 Tage Tony FordZertifikatehandel ...

 
  
    #189546
1
23.11.23 18:48
Eines sollte man dabei aber bedenken, nämlich die hohe Volatilität.

Ein Blick auf den CO2-Zertifikatepreis zeigt, dass dieser nicht stetig steigt, sondern sich in einem Auf und Ab immer weiter nach oben bewegt.

Ich bin generell ein Freund solcher Dynamik, würde mir diese Dynamik auch beim Strompreis wünschen, weil ich denke, dass es den Verbraucher "intelligenter" machen würde. Der Verbraucher dann auch erkennt, wie er Strom möglichst gut und günstig nutzen kann.

Doch ist die verbreitete Sichtweise in der Bevölkerung vermutlich eher eine Andere, von seinem stabilen Preis ausgehend, der möglichst über Jahre hinweg festgeschrieben werden kann.

Prinzipiell finde ich eine Ausweitung des CO2-Zertifikatehandels gut und befürworte es. Es wäre theoretisch der bessere Weg als das Klein-Klein an einzelnen Stellen.
In der Praxis liegt oftmals der Teufel im Detail, vor allem in der Umsetzung.
Vor allem eine unterentwickelte Digitalisierung erschwert solche Vorhaben. Denn die CO2-Zertifikatepreise schwanken, so dass diese nicht pauschal weitergegeben werden können.

 

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1Die Volatilität is eigentlich nicht das Problem

 
  
    #189547
23.11.23 23:43
"Der Emissionshandel ist ein Mengeninstrument. Die Politik gibt die noch erlaubte Menge an CO2-Emissionen vor und stellt über diese Menge Emissionsrechte aus. Die Reduktion der Emissionen erfolgt dadurch, dass die erlaubte Menge jährlich verkleinert wird – allein die Begrenzung der Menge ist deshalb für das ökologische Ziel verantwortlich.

Der Preis, der sich auf dem Markt für Emissionsrechte bildet, ist zwar für die einzelnen Emittenten bedeutsam, weil er ihre Vermeidungsentscheidung beeinflusst, aber für die insgesamt emittierte bzw. nicht emittierte Menge spielt er keine Rolle. Er signalisiert lediglich, welche Kosten entstehen, wenn die Mengenvorgabe eingehalten wird. Ein niedriger Preis ist deshalb eine gute Nachricht und bedeutet nicht, dass der Emissionshandel nicht funktioniert.

Missversteht man das ETS als ein Preisinstrument, bei dem der Preis bestimmt, wie viele Emissionen eingespart werden, kann das zu schweren Fehlern führen. So geschehen 2018, als die niedrigen Preise im ETS als großes Problem angesehen wurden (dabei waren sie ein Geschenk). Eine vor allem von den Grünen betriebene Reform des ETS hat damals dazu geführt, dass sich die Preise der Emissionsrechte in kurzer Zeit verzehnfacht haben.

Die hohen Stromkosten, die Robert Habeck heute so beklagt, sind viel eher auf diesen politischen Fehler zurückzuführen als auf den Ukrainekrieg. Wir alle zahlen bis heute dafür, dass viele Politiker die Funktionsweise des Emissionshandels nicht wirklich verstanden haben. Leider hat dieses Missverständnis auch in den Habeckonomics seinen Platz und wirkt sich dort folgenschwer aus."

https://www.welt.de/debatte/kommentare/...s-in-den-Habeckonomics.html  

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1Wo Argentinien schon thematisch gestriffen wurde

 
  
    #189548
1
24.11.23 00:07
..für die Freunde mangelnder Haushaltsdisziplin vielleicht ganz interessant:

Eine Inflation von 47 Prozent (Der Artikel ist von 2019, mittlerweile sind es 142% Inflation), Rezession und Bürger in Krawallstimmung: Argentinien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise - mal wieder. Was läuft falsch in diesem Land, das einst zu den reichsten Nationen der Erde zählte?

"Argentinien könnte eines der wohlhabendsten Länder Südamerikas sein", sagt Mauro Toldo, Leiter Emerging Markets bei der Deka-Bank. "Die Bevölkerung ist vergleichsweise gut ausgebildet, es gibt eine passable Infrastruktur und große Rohstoffvorkommen, etwa Gas und Öl." Obendrauf bieten Teile des Landes ideale Bedingungen für die Agrarwirtschaft. Aber wirtschaftspolitisch ist in Argentinien vieles schiefgegangen, über Jahrzehnte hinweg.

"Reich wie ein Argentinier" - so lautete vor dem Ersten Weltkrieg eine geflügelte Redewendung in Europa. Die südamerikanische Nation hatte damals eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Erde, höher als etwa Deutschland. Argentinien war eine Kornkammer der Welt. Und nach dem Zweiten Weltkrieg das gelobte Land für Tausende Armutsflüchtlinge (wie auch für manche NS-Verbrecher). Bis Anfang der Sechzigerjahre war die Wirtschaftsleistung je Bürger größer als die von Japan. Dann zeichnete sich der Niedergang immer deutlicher ab.

Argentiniens Wirtschaftspolitik ist seit dem Zweiten Weltkrieg ein ständiges Hin und Her. Zunächst - und später immer mal wieder - regierten die Peronisten. Sie nationalisierten große Industriezweige und gaben die Parole aus, Argentinien solle lieber selbst wichtige Güter herstellen statt sie zu importieren. Bis heute gehen peronistische Politiker nach diesen Prinzipien vor, allen voran die 2015 abgewählte Präsidentin Cristina Kirchner.

In den Fünfziger-, Sechziger- und Siebzigerjahren putschten sich die Militärs mehrmals an die Macht. Sie setzten wirtschaftspolitisch zeitweise auf die Privatisierung öffentlicher Unternehmen und den Abbau von Zollschranken - also exakt das Gegenteil von dem, was die Peronisten machten.

So unterschiedlich die Vorstellungen der beiden mächtigen Gruppen waren, eins hatten sie gemeinsam: Wenn es nicht nach Plan lief, warfen sie gerne die Notenpresse an. Und so entwertete sich die heimische Währung zunehmend. In den Achtzigerjahren, nach dem Ende der bislang letzten Epoche der Militärdiktatur kulminierte dies in einer Hyperinflation.

Viele Argentinier legten sich, soweit es ihnen möglich war, Dollarkonten jenseits der Grenze an. Bis heute misstrauen sie dem argentinischen Peso. Und ausländische Investoren wurden von den ständigen Kurswechseln verunsichert. Der Aufbau einer modernen Volkswirtschaft kam nicht wie gewünscht in Gang.

Noch immer entscheidet das Auf und Ab an den internationalen Rohstoffmärkten über den Zustand der Wirtschaft. "Wenn die Preise sinken und die Defizite wachsen, greifen die Regierungen immer zu zwei Mitteln: Entweder sie bauen Schulden auf oder bezahlen sie mit Hilfe der Inflation", sagt Mariana Llanos vom Giga-Institut für Lateinamerika-Studien in Hamburg,

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...he-krise-a-1248795.html  

14158 Postings, 4647 Tage Zanoni1p.s.

 
  
    #189549
1
24.11.23 00:31
..dabei haben sie nicht nur Probleme mit der hohen Inflation, sondern es droht auch (schon wieder) ein Staatsbankrott. Die Staatsveschuldung liegt dabei im Vergleich zum Schuldenniveau vieler europäischer Staaten mit etwa 80% i.V.Z. BIP  auf einem augenscheinlich gar nicht so dramatischen Level.

Wenn allerdings eine hohe Inflation und eine schwere Wirtschaftskrise zusammenkommen und es sich außerdem auch noch vorwiegend um Fremdwährungsschulden handelt, können auch 80% i.V.z. BIP - wie man sieht -  im Einzelfall ein kaum noch tragfähiges Schuldenlevel bedeuten.


Vom IfW Kiel (von 2019):

Kurz vor den Wahlen am Sonntag kündigt sich in Argentinien eine erneute Staatspleite an. Die Regierung hat sich in nur zwei Jahren fast 45 Mrd. US-Dollar im Ausland geliehen. Die Schuldenquote des Landes hat sich seit 2015 auf 80 Prozent des BIP fast verdoppelt, die Inflation liegt bei 50 Prozent. Angesichts der schweren wirtschaftlichen Krise und der politischen Unsicherheit ist diese Schuldenlast nicht mehr tragfähig, und Argentinien steht nun der neunte Schuldenschnitt der Geschichte bevor. Ein Rettungsprogramm des IWF in Rekordhöhe von 57 Mrd. US-Dollar konnte eine Verschärfung der Krise nicht verhindern.

Der argentinischen Regierung unter Präsident Mauricio Macri ist es seit 2015 nicht gelungen, die geerbten wirtschaftlichen Probleme eines hohen Staatsdefizites, einer hohen Inflation und eines hohen Abwertungsdrucks auf die argentinische Währung zu lösen. Im Gegenteil führte sie ihrerseits eine Politik exzessiver Verschuldung fort.

Insgesamt hat Argentinien in nur vier Jahren Fremdwährungs-Kredite in Höhe von 81,6 Mrd. US-Dollar aufgenommen. „Dies ist eine enorme Summe und stellt eine erhebliche Belastung für ein Schwellenland mit einem BIP von etwas über 500 Mrd. US-Dollar dar“, sagte Christoph Trebesch, Forschungsbereichsleiter am Institut für Weltwirtschaft Kiel, und Mitautor einer heute vorgestellten Analyse zur finanziellen Situation des Landes.

Die Verzinsung der neuen Anleihen ist mit durchschnittlich 7 Prozent sehr hoch, und die Laufzeiten sind mit vornehmlich über 10 Jahren lang, auch eine Anleihe mit nie dagewesenen 100 Jahren Laufzeit konnte 2017 platziert werden. Die Schuldenlast des Staates wird in den nächsten Jahren daher deutlich ansteigen.

Alleine der Schuldendienst in Fremdwährung wird bis 2024 bei durchschnittlich 25–45 Mrd. US-Dollar jährlich liegen, also bei deutlich über 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Nach den Berechnungen der Autoren erreichen die Zahlungen im Jahr 2022 mit 45 Mrd. US-Dollar ihren Höhepunkt. Dies entspricht 10 Prozent des BIP von 2019 (BIP-Schätzung des IWF).

Die Staatsschuldenquote in Prozent des BIP stieg von etwas über 40 Prozent Anfang 2015 auf 81 Prozent im August 2019, bedingt auch durch die starke Abwertung des Peso. Er schnellte von 20 Peso pro US-Dollar im Februar 2018 auf fast 60 Peso pro US-Dollar im August 2019 hoch. Die Regierung muss dadurch heute viermal höhere Steuereinnahmen generieren als noch 2015, um den gleichen Betrag in US-Dollar zurückzuzahlen. Im August kündigte Argentinien eine Restrukturierung aller Staatsschulden an, daraufhin stuften verschiedene Ratingagenturen das Land auf „Zahlungsausfall“ herab, und die Zinsen auf Staatsanleihen stiegen auf fast 30 Prozent.

„Angesichts der schweren Finanzkrise, in der Argentinien sich nun befindet, ist die Schuldenlast nicht mehr tragfähig. Die angekündigte Restrukturierung ist ungenügend. Die empirische Forschung zeigt, dass eine reine Streckung der Fälligkeiten nicht ausreicht, um ein überschuldetes Land wie derzeit Argentinien zurück in die Solvenz zu führen. Ein hoher Schuldenschnitt ist unumgänglich“, sagte Trebesch.

Kritik üben Trebesch und Co-Autorin Angelica Dominguez-Cardoza am Rettungsprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Argentinien im Jahr 2018 mehr als 57 Mrd. US-Dollar an Hilfskrediten gewährte. Damit macht das Rettungspaket an Argentinien fast die Hälfte aller ausstehenden Kredite des IWF aus.

https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/...aatsbankrott-steht-bevor/
 

70797 Postings, 5953 Tage Fillorkill'für die Freunde mangelnder Haushaltsdisziplin'

 
  
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24.11.23 01:38
Argentinien leidet im Ggs zu uns unter einer nachfrageinduzierten Inflation. Dh der Privatsektor konsumiert und investiert mehr als der Markt hergibt. In der Folge steigen die Preise und der Peso verliert an Wert. Man will Peso ausgeben sobald man den in die Hand bekommt. Heraus kommt ein sich selbstverstärkender inflationärer Prozess. Der Entstehungsgrund dafür ist mir nicht bekannt.

Jedenfalls würde kein Keynesianer der Welt dazu sagen, das sei jetzt der richtige Zeitpunkt für Deficit Spending. Auch kein MMT'ler. Sie sagen vielmehr das Gegenteil: In der nachfrageinduzierten Inflation, die bekanntlich die Ausschöpfung des Produktionspotentials anzeigt, kippt Staatsverschuldung ins kontraproduktive, eben deshalb markiert deren Aufkommen auch die objektive Grenze des Deficit Spendings und nicht irgendwelche albernen weil sachlich unbegründbaren Prozentmarken.

Wir in Deutschland leben notorisch unter unseren Verhältnissen und nicht darüber wie die Argentinier. Deshalb ist es Quark, die weitere Tieferlegung des Massenkonsums nach der alle schreien - sprich danach, immer grössere Anteile des Produktionspotentials ungenutzt verrotten zu lassen - mit dem Finger auf Argentinien oder wenn es ganz bizarr wird mit dem Wohl nachfolgender Generationen zu rechtfertigen.  

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