Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 25.09.24 18:54
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:194.825
Neuester Beitrag:25.09.24 18:54von: laceyLeser gesamt:35.264.332
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12977 Postings, 4229 Tage Canis Aureus'Welle der Siedlergewalt' gegen Palätinenser

 
  
    #188751
3
30.10.23 14:01

kritisiert:  "Israelische Menschenrechtler haben Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser im besetzten Westjordanland verurteilt. Die internationale Gemeinschaft sei aufgefordert, "dringend zu handeln, um die staatlich unterstützte Welle der Siedlergewalt zu stoppen, die zur gewaltsamen Umsiedlung palästinensischer Gemeinden im Westjordanland geführt hat und führt", heißt es laut israelischen Medienberichten in einem gemeinsamen Aufruf von 30 Menschenrechts- und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Die Gruppen argumentierten in ihrem Appell, die Siedler nutzten aus, dass es nach den Massakern der Hamas vom 7. Oktober zu einer mangelnden Aufmerksamkeit im Westjordanland und einer allgemein antipalästinensischen Stimmung gekommen sei und eskalierten ihre Gewalt gegen Palästinenser. Der Regierung warfen sie vor, die Gewalt nicht nur zu unterstützen, sondern in vielen Fällen aktiv daran beteiligt zu sein."

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-israel-montag-102.html
 

29734 Postings, 8543 Tage Tony Fordder erste Absatz ...

 
  
    #188752
2
30.10.23 14:03
bitte werde konkret, statt wieder nur um den heißen Brei herum zu reden. Denn die Vermutung meinerseits liegt nahe, dass du dich mit den Fakten, den Studien, usw. selbst gar nicht befasst und ideologische Schwurbelei betreibst.

Fakt ist, dass eine Studie noch keine Fakten und erst recht keinen Konsens schafft. Es am Ende die Summe an Studien sind, welche meist in Meta-Studien eine Tendenz ablesen.

Fakt ist, dass keine wissenschaftliche Arbeit falsche Fakten publizieren kann, weil diese dann in einem Peer-Review schlichtweg zerpflückt wird. Deshalb gelten wissenschaftliche Arbeiten erst dann als werthaltig, wenn sie einem Peer-Review unterzogen wurden.
Zudem muss jede Behauptung welche aufgestellt wird, mit harten Fakten untermauert werden.
D.h. so wie sich viele Leute Forschung und Wissenschaft vorstellen, dass man da einfach irgendwas schreiben kann, geht weit an der Realität vorbei.
Das liegt u.a. auch daran, dass es unter Forschern und Wissenschaftlern einen intensiven Wettbewerb gibt und es Leute darunter gibt, welche förmlich darauf warten, die Fehler der Anderen zu entlarven.

Deshalb vermute ich, dass viele Leute Forschung und Wissenschaft mit Stiftungen und Lobbyverbänden verwechseln. Diese gibt es in der Tat und kann man hierbei auch eine Tendenz ablesen. Ein gutes Beispiel ist hier die Heinrich-Böll-Stiftung oder die Konrad-Adenauer-Stiftung. Diese fördern natürlich vor allem jene Arbeiten, welche ihrer Vorstellung am Nächsten kommt. Das kann man u.a. bereits dadurch erreichen, indem man sich unter den vielen Studien die schon existieren, Jene herauspickt, die der eigenen Vorstellung am Nächsten kommt. Die Heinrich-Böll-Stiftung macht daraus aber auch keinen Hehl, sondern bezeichnet sich als "grün".

Wenn es um das Thema Klimawandel und Energiewende geht, so kenne ich kein wissenschaftliches Institut, welches zum Ergebnis gelangt, dass wir bereits zu viel oder ausreichend tun.
Selbst eher konservative Studien stellen die Notwendigkeit nicht in Frage und unterscheiden sich lediglich im Weg, wie man zum Ziel kommt.

Wissenschaftlicher Konsens ist es nach meinem Kenntnisstand, dass wir
1. Energie generell effizienter nutzen müssen, d.h. die Verschwendung reduzieren.
2. die erneuerbaren Energieformen die Hauptlast der Energiewende tragen sollten

Uneinig ist man sich bei der Rolle der Kernkraft. Doch selbst Jene die pro-Kernkraft argumentieren, sehen Kernkraft nicht als tragende Säule der Energiewende, sondern lediglich als Beimischung, um vor allem die Phasen einer Dunkelflaute deutlich leichter bewältigen zu können und das Speicherproblem deutlich einfacher gestalten zu können. Selbst unter den Grünen gibt es durchaus eine Vielzahl von Anhängern, welche diesen Lösungsweg nicht ausschließen wollen.

Für Kernkraft sprechen natürlich die genannten Vorteile. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Nachteilen.
So besitzen wir in Dtl. keine Uranvorkommen, so dass wir uns letztendlich weiter in Abhängigkeit begeben würden.
So wären Kernkraftwerke, so sicher sie auch sein mögen, ein Angriffsziel für feindliche Angriffe oder Terrorismus. Gerade im dicht besiedelten Dtl. wäre dies besonders fatal.
So ist die Endlagerfrage bis Heute nicht geklärt und äußerst fraglich, ob man im dicht besiedelten Dtl. einen Standort politisch durchsetzen wird können.
Auch lässt sich ein Kernkraftwerk nicht beliebig schnell hoch- und runterfahren, somit als Netzstabilisator nur mäßig geeignet.
Die Vorlaufzeiten für den Bau eines Kernkraftwerkes sind eigentlich zu lang um damit die Klimaziele erreichen zu können. D.h. der Bau von erneuerbaren Energien und Speichern in wenigen Jahren bringt hier einen größeren Effekt als ein Kernkraftwerk, was erst nach 10 oder 12 Jahren ans Netz geht.
Ein weiterer Nachteil ist die hohe Kapitalbindung von Kernkraftwerken. Ein Kernkraftwerk kommt erst auf günstige Strompreise, wenn man Laufzeiten von 60 Jahren und mehr annimmt. Doch diese Gestehungskosten müssen zum größten Teil als Vorkasse aufgebracht und bezahlt werden.

Das führt dann u.a. dazu, dass selbst im Kernkraftwerk-Land Frankreich die Energieversorger keine Kernkraftwerke bauen wollen, weil sie nicht finanzierbar sind. U.a. auch einer der Gründe, weshalb man Kernkraftwerke mit in die grüne Taxonomie der EU aufgenommen hat, weil man hofft, damit die Finanzierbarkeit zu verbessern. Dennoch wird in Frankreich nur noch ein Kernkraftwerk gebaut, wenn der Staat dies subventioniert und vor allem die finanziellen Risiken trägt.

Mit anderen Worten, Kernkraft ist eigentlich ohne staatliche Hilfen nicht wettbewerbsfähig. Erneuerbare Energien hingegen sind mittlerweile sehr wettbewerbsfähig und werden immer wettbewerbsfähiger, d.h. günstiger.

Deshalb ist die Frage, Kernkraftneubau Ja oder Nein, nicht leicht zu beantworten.
Kernkraft länger am Netz zu lassen, halte ich schon für eher machbar. Doch möchte ich nicht in der Haut der Entscheidungsträger später stecken, sollte doch mal etwas passieren. Andererseits, selbst wenn wir aus Kernkraft aussteigen, so werden die Brennstäbe noch Jahre weiter abkühlen müssen, wir die Kernkraft so schnell nicht los sein.  

12977 Postings, 4229 Tage Canis AureusIsrael gezielte Tötung von Journalisten vorgeworfe

 
  
    #188753
3
30.10.23 14:06

Der Reuters-Journalist Issam Abdallah wird bei einem Raketeneinschlag im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon getötet. Reporter ohne Grenzen hat sich Aufzeichnungen angesehen – und erhebt nun schwere Vorwürfe.

Der Hamas-Überfall auf Israel ist wenige Tage alt. Um Angriffe der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon abzuwehren, fliegt Israel gezielte Luftschläge entlang der Grenze. Inmitten der Beschüsse kommt der Reuters-Journalist Issam Abdallah ums Leben.

Nun, zwei Wochen später, erhebt Reporter ohne Grenzen (RSF) schwere Vorwürfe gegen Israel. Der Tod des Fotojournalisten soll das Ergebnis eines gezielten Angriffs aus Richtung der israelischen Grenze sein. ...

https://www.spiegel.de/ausland/...48f97c5-8ae4-433a-90d7-b7cddc25417c
 

7736 Postings, 9008 Tage fws#753: Diese Frau ist zweifellos ...

 
  
    #188754
3
30.10.23 14:30
... einem schrecklichen Massaker und Verbrechen der Hamas zum Opfer gefallen.

Junge unschuldige palästinensische Maedxchxen/Frauen, die nach dem Angriff der israelischen Armee auf Gaza getö tet wurden, gibt es ebenfalls inzwischen ziemlich viele  -  zahlenmäßig wahrscheinlich sogar erheblich mehr.

Gemeinsam ist ihnen, lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein. Und am Ende haben sie alle ihr junges Leben nur wegen rachsüchtigen Männern verloren. Welche Motive der jeweiligen Tötung dieser Menschen dann genau zugrunde lag, ist für die Opfer selbst und ihre nahen Angehörigen und Freunde völlig belanglos. Ob es eine gezielte Ermordung war oder halt einfach ein in Kauf genommener Kollateralschaden, ist für diese unschuldigen Opfer ebenfalls völlig egal. Ihr Leben wurde in beiden Fällen dann einfach nur sinnlos ausgelöscht.

 

7736 Postings, 9008 Tage fwsLöschung

 
  
    #188755
30.10.23 14:53

Moderation
Zeitpunkt: 31.10.23 19:57
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers

 

 

7736 Postings, 9008 Tage fws758: Es war völlig klar, daß der Vorwurf des ...

 
  
    #188756
2
30.10.23 15:12
... Antisemitismus nach dem gegen die UN auch gegen den Internationalen Strafgerichtshof kommen würde. Lediglich gegen ihren wichtigen Unterstützer, US-Präsident Biden, trauen sich dies die israelischen Hardliner nicht.

Mit dem "Argument" Antisemitismus wird immer wieder versucht, jede Kritik an der(m) israelischen (Siedlungs-) Politik und Vorgehen ganz schnell abzuwürgen.

 

70806 Postings, 5954 Tage Fillorkill'einfach nur sinnlos ausgelöscht'

 
  
    #188757
5
30.10.23 15:14
'Junge unschuldige palästinensische Maedxchxen/Frauen, die nach dem Angriff der israelischen Armee auf Gaza getö tet wurden, gibt es ebenfalls inzwischen ziemlich viele  -  zahlenmäßig wahrscheinlich sogar erheblich mehr.'

Ich sehe jedenfalls keine Israelis auf den Strassen den Tod palästinensischer Mäd.chen bejubeln. Und  auch keine entblössten halbtoten weiblichen Körper, die paradierend, quasi im Triumphzug herumgefahren und dabei von 'Zivilisten' bespuckt werden.  

Dir zufolge sollte Israel seinen Gegenangriff abbrechen, Gaza öffnen, mit allem was man dort an Bedarf anmeldet versorgen sowie das Westjordanland räumen und beide Regionen zu einem von Hamas und PLO kontrollierten kompletten selbstständigen Staat inklsv eigener Armee aufwerten. Right ? Angenommen diese Phantasie würde Realität, was darf dann Israel selbst erwarten ? Beschreib das doch mal.

12977 Postings, 4229 Tage Canis AureusIsraelische Geiseln beschuldigen Netanjahu

 
  
    #188758
1
30.10.23 16:11

In Richtung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu sagt sie mit wütender Stimme: "Bibi Netanyahu, Schalom. Wir befinden uns seit 23 Tagen in Gefangenschaft der Hamas." Die mutmaßliche Geisel spricht in dem Video von einer Pressekonferenz mit den Familien der Entführten am Vortag. "Wir wissen, dass es eine Waffenruhe geben sollte, du hättest uns alle befreien sollen, du hast dich verpflichtet, uns alle freizulassen", sagte die Frau auf Hebräisch. "Stattdessen tragen wir die Last deines politischen, sicherheitspolitischen, militärischen und diplomatischen Versagens." Die Frau fragt: "Sind nicht schon genug israelische Bürger getötet worden?" und fordert entschieden eine Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-israel-montag-102.html  

7736 Postings, 9008 Tage fwsLöschung

 
  
    #188759
30.10.23 16:24

Moderation
Zeitpunkt: 31.10.23 19:57
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers

 

 

7736 Postings, 9008 Tage fws#765: Meine präferierte Vorstellung ...

 
  
    #188760
2
30.10.23 16:53
... hatte ich schon mal gepostet: für die gesamte Region eine säkuläre demokratische Einstaat-Lösung "Israel-Palästina" ohne jegliche Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen und mit einem sehr guten Schutz von Minderheiten.

Da eine Einstaatlösung für das gesamte Gebiet aber mit den Zionisten in Israel wohl nur mit einer Vertreibung der Palästinenser aus dem Gebiet zu verwirklichen sein dürfte, zumindest ernsthafte Verhandlungen für eine Zwei-Staatenlösung ohne, daß eine Zerspargelung des Palästinensergebietes erfolgt, die insbesondere die Netanyahu-Regierungen unzweifelhaft seit Jahrzehnten mit dieser bisherigen Siedlungspolitik verfolgt haben, um einen unabhängigen Palästinenserstaat von vornherein völlig unmöglich zu machen. Bei den Palästinensern würde ich für eine Einstaat-Lösung weniger Widerstand sehen.

Bei zwei selbständigen Staaten dürfte es auch zwei Armeen geben, es sei denn die Palästinenser verzichten in den Verhandlungen darauf. Es gibt jedenfalls auf dieser Welt auch ganz gut performende Staaten ohne eine eigene Armee, z.B. Costa Rica. Und als sich dann gegenseitig anerkennende Nachbar-Staaten sollte man selbstverständlich zu beiderseitigem Vorteil vielfältige wirtschaftliche und gesellschaftliche Beziehungen miteinander aufbauen und pflegen.

Robuste Sicherheitsgarantien könnten für beide Staaten zusätzlich von den USA, der EU und dem UN-Sicherheitsrat oder auch der NATO gegeben werden.

 

1438 Postings, 816 Tage Babcock#16:53: Und könntest du dir wirklich

 
  
    #188761
30.10.23 19:16
einen demokratischen "Einstaat", der Israelis und Palästinenser vorstellen? Denn nicht nur die eingefleischten Zionisten sondern auch die Palästinenser wären sicher nicht mit EINEM Staat zufrieden, der ein demokratische Regierung hätte - es sei denn, es kämen sämtliche Menschen mit palästinischen Wurzeln vorher in den neuen Staat und sorgten dann "demokratisch" für eine entsprechende Regierung. Vorbilder für solche Konstuktionen gibt es ja in letzter Zeit in anderen Teilen Europas zu besichtigen!

Mein Fazit: Nur eine Zweistaaten-Lösung wäre sinnvoll. Und Frieden nur möglich, wenn Israel im West-Jordan die Siedler zurückpfeift und Siedlungen aufgibt und die Palästinenser von ihren Geldgebern an die kurze Leine gelegt werden!  

70806 Postings, 5954 Tage FillorkillShe is home

 
  
    #188762
1
30.10.23 19:57
'PVT Megidish was abducted by Hamas on October 7. Tonight, she was released during ground operations. Ori is now home with her family'.

Herzlichen Glückwunsch auch von mir !
Angehängte Grafik:
f9s6mnjxkaaxik3.jpg (verkleinert auf 75%) vergrößern
f9s6mnjxkaaxik3.jpg

29734 Postings, 8543 Tage Tony Fordein solches Israel ...

 
  
    #188763
3
30.10.23 20:40
wäre per Definition eigentlich verfassungswidrig, denn der Staat Israel wurde ja deshalb gegründet, um Juden und dem Judentum wieder einen eigenen Staat zu geben. Etwas, was Ihnen durch immer wiederkehrende Vertreibungen von den Arabern, u.a. den Palästinensern genommen wurde.

Würde man Palästinenser in Israel eingliedern, was übrigens sogar unweit von den Vorstellungen der Rechten in Israel ist, so würde es Juden perspektifisch zu einer Minderheit werden lassen. D.h. die politische Marschrichtung würde dann von Palästinensern bestimmt.

Kann das im Interesse von Israel sein? Definitiv Nein. Die Konflikte wären vorprogrammiert, allein schon weil die Vorstellung weit auseinander gehen und zudem die Gräben tief sind.

Deshalb bevorzugen Linke in Israel eine Zwei-Staaten-Lösung, um diesem absehbaren Konflikt aus dem Wege gehen zu können.  

70806 Postings, 5954 Tage Fillorkill'für eine Einstaat-Lösung weniger Widerstand'

 
  
    #188764
3
30.10.23 20:47
'Bei den Palästinensern würde ich für eine Einstaat-Lösung weniger Widerstand sehen'

Die Palästinenser scheinen ja ganz offensichtlich eine Einstaat-Lösung ohne Juden, Beduinen, thailändischen Landarbeitern und arabischen Israelis zu bevorzugen. Meine Frage oben hast du aber nicht beantwortet. Es gibt darauf natürlich auch keine Antwort. Bis zum 7. Oktober wäre aber immerhin diese denkbar gewesen: Der einzige Weg für einen nachhaltigen Frieden bestünde darin, die Palästinenser bis hin zu einem eigenen Staatswesen gleichzuberechtigen und so den Grund für ihre periodischen Aufstände herauszukürzen.

Diese Utopie lebte von der Annahme, dass ein Mangel an Rechten die Palästinenser in eine Dauerwut auf Israel getrieben habe und der dabei an den Tag gelegte Antisemitismus lediglich sowas wie ein griffiger Aufhänger sei um diese Wut zu kanalisieren. Diese Annahme ist allerdings jetzt vom Tisch.  Was auf dem Tisch liegt ist der unbedingte Wille soviele Juden wie möglich inklsv solcher die man dafür hält zu töten. Die Unbedingtheit dieses Willens lässt sich der Bereitschaft entnehmen, für dieses alles überragende Ziel nicht nur sich massenhaft selbst zu opfern, sondern auch einen erheblichen Teil der eigenen Population.

Du willst diesen Willen zur unbedingten Autodestruktivität des palästinensischen Widerstandes nicht wahrhaben und tust es damit führenden westlichen Politikern gleich. Wie sie hältst du daran fest dass alles wie immer sein in Nahost, nur diesmal etwas wilder als sonst. Es ist aber nichts mehr wie immer. Was wir sahen war ein Zivilisationsbruch. Israel kann sich deine Realitätsleugung nicht leisten, sondern muss ein Containment finden von dem sich jetzt nur sagen lässt, dass es adäquat zur Bedrohung ausfallen wird.  

7736 Postings, 9008 Tage fwsAm besten für die ganze Region ...

 
  
    #188765
3
30.10.23 20:58
... wäre wahrscheinlich sogar eine politische oder anfangs zumindest wirtschaftliche Föderation unter Einschluss von Israel, Jordanien, Libanon und den palästinensischen Gebieten (Westjordanland, Gaza).

Denn alle diese Länder und Gebiete sind für sich genommen eigentlich zu klein und Jordanien sowie Libanon haben zudem ebenfalls einen nennenswerten Bevölkerungsanteil an Palästinensern. Hätten die Briten schon 1946 in ihrem damaligen Mandatsgebiet Palästina eine solche Föderstion gebildet, hätte es möglicherweise die Probleme der vergangenen Jahrzehnte nicht mal ansatzweise gegeben. Für eine Föderation in diesem großen Gebiet "Palästina" (dazu zählte auch mal das Gebiet von Israel) gab es vor sehr langer Zeit sogar auch von jüdischer Seite schon mal Fürsprecher:

"...Auch Hannah Arendt hatte die Vision eines binationalen Palästina, einer Föderation, die vielleicht gar andere Staaten des Nahen Ostens umfassen könnte. So schrieb sie im Mai 1948 in einem Artikel in der Zeitschrift Commentary:[4] „Ein föderativer Staat könnte schließlich der natürliche Ausgangspunkt für eine eventuelle spätere größere föderative Struktur im Nahen Osten und im Mittelmeerraum sein […] Das eigentliche Ziel der Juden in Palästina ist der Aufbau einer jüdischen Heimstatt. Dieses Ziel darf niemals der Pseudo-Souveränität eines jüdischen Staates geopfert werden.“ Arendt begleitete den Zionismus zunehmend kritisch, betonte jedoch auch, dass Israel als Rückzugsort und wegen des unausrottbaren Antisemitismus notwendig sei.[5] ..."

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ein-Staat-L%C3%B6sung

Die Wahl eines gemeinsames Parlament und ein gemeinsames wirtschaftliches Gebilde dürfte nicht das größte Problem sein, denn dies klappt sogar in der EU. In einer solchen Föderation könnte eine demokratische Regierung natürlich auch nicht so sein, daß diese dann nur allein von der Mehrheit einer einzigen Bevölkerungsgruppe gebildet wird.

Zugegebenermaßen ist ein solches politisches Gebilde aktuell eine ziemliche Fiktion. Und für eine solche funktionierende Föderation dürften wohl auch überall die begnadeten und weitsichtigen Politiker sowie politischen Visionäre fehlen.

 

7736 Postings, 9008 Tage fws#772: Nur Rache bringt niemanden weiter!

 
  
    #188766
30.10.23 21:02

29734 Postings, 8543 Tage Tony FordFörderation ...

 
  
    #188767
1
30.10.23 21:11
eine Föderation bedarf meiner Meinung nach ein ähnliches Werteverständnis. Andernfalls wird eine solche Föderation scheitern.
Das sieht man u.a. auch schon innerhalb der EU, wie unterschiedliche Vorstellungen ein gemeinsames Vorgehen zu einer ständigen Herausforderung machen. Und da sind die Unterschiede weit geringer als man diese im Nahen Osten vorfinden wird.

Das größte Hindernis ist und bleibt der Fundamentalismus. Und das gilt natürlich nicht nur für Palästina.  

70806 Postings, 5954 Tage Fillorkill'Autodestruktivität'

 
  
    #188768
4
30.10.23 21:34
Um es mal so auszudrücken: Die Teilhabe der Palästinenser an Palästina schrumpfte mit jeder militanten Reaktion auf wirklich oder vermeintlich erlittenes Unrecht. Das ist die Erfahrung die der palästinenische Widerstand seit mittlerweile Generationen macht. Lernen aus der Konsequenz würde bedeuten, einen anderen Weg zu versuchen wenn man auf dem eingeschlagenen erwiesenermassen nicht mehr weiter kommt. Was man stattdessen macht ist das Gegenteil: Man setzt noch einen drauf wobei die dabei gezeigte Monströsität ganz offensichtlich den Kern der Botschaft ausmacht. Jetzt gibt es dafür zwei Erklärungsmodelle. Entweder man hat von dem Konzept 'Lernen' noch nie was gehört oder es gibt etwas viel wichtigeres als die Teilhabe an Palästina, so wichtig, dass man 'Free Palestine' ohne mit der Wimper zu zucken dafür über den Jordan schickt. Such's dir aus.  

7736 Postings, 9008 Tage fwsHamas-Monster

 
  
    #188769
1
30.10.23 22:32
"... Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dankte der Armee und dem Geheimdienst. An die Hamas gerichtet sagte er: "Ihr seid Monster. Wir werden euch weiter jagen. Wir werden euch bekämpfen, bis ihr uns zu Füßen liegt." ..."

https://www.n-tv.de/politik/...-aus-Hamas-Gewalt-article24499015.html

Diese Wortwahl von Netanyahu ist nicht gerade förderlich für die Gesundheit der anderen Geiseln und falls das gezeigte Bild der befreiten jungen Soldatin heute nachmittag (wie dort zu lesen ist) aufgenommen wurde, scheinen zumindest die für sie zuständigen Bewacher auch nicht wirklich zu diesen sogenannten "Monstern" gezählt zu haben, denn sie zeigt offensichtlich einen "gutem Zustand".

 

7736 Postings, 9008 Tage fwsSogenannte "Monster" könnte man schon eher ...

 
  
    #188770
1
30.10.23 22:39
... bei der brutalen Tötung der Deutsch-Israelin Shani Louk vermuten und plausibel annehmen. Umso bemerkenswerter ist deshalb das Statement von ihren Verwandten:

"... In einem Statement an RTL/ntv teilten die Tante und der Onkel von Shani Louk mit: "Nun ist das letzte Stück Hoffnung, das wir hatten, geplatzt. Wir möchten uns bei allen Menschen, die uns in den verdammt langen Wochen der Unsicherheit, Hoffnung, Angst, begleitet haben, bedanken." Es bringe nichts, weiter Hass auf die Mörder und Terroristen und anderen Kriegstreiber aufzubauen, so Orly Louk und Wilfried Gehr weiter. "Wir hoffen, dass dieser sinnlose Krieg in Israel und alle anderen Kriege bald aufhören. Wir hoffen, dass endlich alle Kriegstreiber und auch alle, die Kriege in welcher Form auch immer, unterstützen, endlich die Sinnlosigkeit ihres Tuns kapieren." ..."

https://www.n-tv.de/politik/...-Louk-widerfahren-article24498233.html

 

12977 Postings, 4229 Tage Canis AureusMonster und Tiere

 
  
    #188771
31.10.23 08:44
Die Sprache verrät die Absichten!

Kein Tier würde ein anderes Tier quälen oder erniedrigen, das machen Tiere nicht.

Es sind Menschen die anderen Menschen diese Grausamkeiten antun!  

12977 Postings, 4229 Tage Canis AureusUnd warum werden Menschen so grausam?

 
  
    #188772
2
31.10.23 08:55
Da sollte man sich mal fragen, wie man diese Menschen behandelt hat und behandelt...  

12977 Postings, 4229 Tage Canis AureusJ.Butler verurteilt Israels "Völkermord" in Gaza

 
  
    #188773
2
31.10.23 08:57

Im Interview erklärt Berkeley-Professorin, warum sie von Genozid spricht. Politik und Medien würden Opfer in zwei Klassen einteilen. Hier ihre Forderungen.

Judith Butler ist US-amerikanische Philosophin und politische Kommentatorin. Sie ist Professorin an der University of California, Berkeley, und Inhaberin des Hannah-Arendt-Lehrstuhls an der European Graduate School. Außerdem ist sie Mitglieder des Beirats der Jewish Voice for Peace.

Butler ist Autorin zahlreicher Bücher, darunter "The Force of Nonviolence: An Ethico-Political Bind und Parting Ways. Jewishness and the Critique of Zionism". Ihr jüngster Beitrag für London Review of Books trägt die Überschrift "The Compass of Mourning".

Zusammen mit Dutzenden jüdischen Schriftstellern und Künstlern hat Butler kürzlich einen offenen Brief an US-Präsident Biden unterzeichnet, in dem sie einen sofortigen Waffenstillstand fordern. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehörten auch V, ehemals Eve Ensler, Masha Gessen und der Dramatiker Tony Kushner. ...

https://www.telepolis.de/features/...Voelkermord-in-Gaza-9348476.html  

70806 Postings, 5954 Tage FillorkillIch fasse zusammen

 
  
    #188774
3
31.10.23 09:06
Israel hat anerkennen müssen, von einem eliminatorischen Antisemitismus nicht nur der Idee, sondern - was man nicht mehr auf dem Schirm hatte - auch der Praxis nach konfrontiert zu werden. Dieser Antisemitismus agiert als praktisch gewordenes Märtyrertum einer islamisch geprägten Form des erweiterten Suizids, die das Selbstopfer im Dienst der Sache, der Ermordung von Juden, moralisch überhöht zu einem erstrebenswerten bzw verbindlichen Lebensentwurf. Und er verfügt ohne jeden Zweifel  über eine Massenbasis, während er sich zugleich unter Massen verschanzt und aus diesen heraus operiert. Für dieses Programm erfährt er zudem eine breite weltweite Soldarität sowohl der Muslime als auch der Linken. Umgekehrt steht Israel in der sowieso kaum lösbaren Selbstverteidigung gegen diesen hochaggressiven wie autoaggressiven Todeskult weitestgehend allein, selbst die US reden und handeln bestenfalls ambivalent.  

12977 Postings, 4229 Tage Canis Aureussystematische Untergrabung der Lebensgrundlage

 
  
    #188775
2
31.10.23 09:07

Judith Butler: In Ihrer Sendung wurde von verschiedenen Seiten das Wort "Völkermord" benutzt. Und ich denke, wir müssen dieses Wort sehr ernst nehmen, denn es beschreibt die Situation, in der eine Bevölkerung ins Visier genommen – nicht nur der militärische Teil, sondern auch der zivile Teil – und bombardiert, gewaltsam umgesiedelt wird. Es werden Pläne für eine Umsiedlung oder die völlige Zerstörung des Gazastreifens gemacht.

Es gibt Menschenrechtsgruppen wie das Center for Constitutional Rights, das eine 40-seitige Studie darüber veröffentlicht hat, warum es richtig ist, das, was den Palästinensern jetzt passiert, als Völkermord zu bezeichnen. Andere Organisationen haben das internationale Recht untersucht und zeigen auf, dass Völkermord, also der Genozid, nicht gleichzusetzen ist mit dem Nazi-Regime, sondern es sich um die systematische Untergrabung der Lebensgrundlage, der Gesundheit, des Wohlbefindens und der Fähigkeit zu überleben handeln kann. Genau das geschieht derzeit.

Warum haben die US-Medien und die US-Regierung beschlossen, sich an Völkermordverbrechen zu beteiligen, ist eine wichtige Frage. Es ist eine alarmierende Tatsache.

Hanan Ashrawi hat recht, wenn sie sagt, dass es nicht nur darum geht, dass sie ideologische Unterstützung leisten oder als Spin-Doktoren behaupten, dass die genozidale Gewalt Israels gerechtfertigt sei. Sie geben tatsächlich Waffen, Unterstützung und Ratschläge, um diese völkermörderische Politik durchzusetzen.

Die Palästinenser werden dabei als nicht beklagenswert eingestuft. Das heißt, sie sind keine Gruppe von Menschen, deren Leben als wertvoll erachtet wird, um in dieser Welt zu überleben und sich zu entwickeln. ...

https://www.telepolis.de/features/...Voelkermord-in-Gaza-9348476.html
 

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