Die DAX Herbstdepression 2009
Riesige Containerschiffe werden im Hamburger Hafen am Eurogate-Terminal und am Burchardkai be- und entladen. ©
Die Wirtschaftskrise hat die deutsche Seeschifffahrt offenbar deutlich schwerer getroffen, als von der Branche zunächst vermutet. "Viele große Linienreedereien weisen Rückgänge von bis zu 20 Prozent aus", sagte der Vorsitzende des Verbands Deutscher Reeder, Michael Behrendt, am Donnerstag in Hamburg. Die Chartermärkte seien um bis zu 80 Prozent eingebrochen. Viele Reeder hätten zunehmend Probleme, Geld zum Erhalt ihrer Unternehmen zu beschaffen. Durch die tiefgreifende Krise sei die gesamte Industrie in "teilweise existenzielle Schwierigkeiten" geraten, so Behrendt. Er forderte den Bund auf, den Unternehmen bei der Kreditbeschaffung zu helfen. "Es geht um eine Überbrückung von zwei bis drei Jahren." Staatliche Instrumente wie das Sonderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Wirtschaftsfonds Deutschland passten nur begrenzt für die mittelständisch geprägte Branche und müssten auf deren Bedürfnisse angepasst werden.
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Der Anstieg dürfte sich nach Einschätzung der Statistiker in den kommenden Monaten fortsetzen: Für das Gesamtjahr sei mit mehr als 34.000 Firmeninsolvenzen zu rechnen - so vielen wie seit 2006 nicht mehr.
Die Summe der offenen Forderungen schnellte im September auf 42,6 Milliarden Euro nach oben, von lediglich 2,8 Milliarden Euro im Vorjahr. "Dieser ungewöhnlich starke Anstieg der Forderungen ist auf die Insolvenzen einiger wirtschaftlich bedeutender Unternehmen zurückzuführen", schrieben die Statistiker. Anfang September wurde das Insolvenzverfahren über dem Handelskonzern Arcandor (Karstadt, Quelle) eröffnet - eine der größten Pleiten der deutschen Nachkriegsgeschichte.
In den ersten neun Monaten des Jahres meldeten mit 24.717 Unternehmen 11,2 Prozent mehr Insolvenz an als vor Jahresfrist, darunter neben vielen Autozulieferern auch die Einzelhandelskette Woolworth, der Chiphersteller Qimonda oder der Modekonzern Escada. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stieg in diesem Zeitraum um lediglich 1,5 Prozent auf 74.635. Hier dürfte die stabile Lage am Arbeitsmarkt eine wichtige Rollen spielen: Trotz der schwersten Rezession seit Gründung der Bundesrepublik fielen unter anderem dank der Kurzarbeit deutlich weniger Stellen weg als noch im Frühjahr befürchtet wurde.
sekko1982
Die Konzernspitze von Daimler hatte in der vergangenen Woche entschieden, die Produktion der C-Klasse von Sindelfingen nach Bremen und in ein Werk in den USA zu verlagern. Die Mitarbeiter hatten daraufhin befürchtet, dass es in diesem Zusammenhang zu einem Stellenabbau kommen wird.
PS: Daimler will zur Kostensenkung die Produktion verlagern und garantiert die Arbeitsplätze bis 2020? Das macht doch keinen echten Sinn. Ich glaube die wollen erstmal Ruhe haben und haben der Gewerkschaft nachgegeben. In 1-2 Jahren wird nochmal neu verhandelt werden wenn Daimler neue Verluste schreibt.