Dialog Semiconductor - weiter zu neuen Höhen
Zunächstmal zur Bereinigung des KGV:
- Aktienoptionen: wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist das der größte Treiber in der Bereinigung. Hier sehe ich das Ganze etwas skeptischer als Du. Es stimmt zwar, dass andere Firmen das auch rausrechnen, aber das heißt aus meiner Sicht deshalb nicht, dass das angemessen ist. Dialog wird auf absehbare Zeit eine stark Optionsgetriebene Vergütungsstruktur haben. Diese Verwässerung ist also real und kontinuierlich, deshalb sehe ich ökonomisch keinen Anlass, sie als Sondereffekt zu behandeln. Letztlich sind Optionen nur eine andere Form von Gehalt und die Unternehmensgehälter selbst rechnen wir ja auch nicht aus den Kosten raus. Es gibt natürlich einen feinen Unterschied: diese Art der Vergütung ist nur dann sehr teuer für Dialog, wenn es kommerziell ohnehin gut läuft (und entsprechend die Aktie hoch bewertet ist). Eine Optionsvergütung beinhaltet daher eine positiven "Versicherungseffekt" für die Aktionäre, weil nur Geld ausgegeben wird, wenn auch welches da ist. Dennoch würde ich die Aktienoptionen als echte Kosten sehen, die nicht ohne weiteres weggehen werden.
- Übernahmen: d'accord. Zumindest solange das Rausrechnen auf EBIT Basis erfolgt und mithin berücksichtigt wird, dass auf die späteren höheren Gewinne Steuern gezahlt werden müssen.
Sonstige Bewertung:
- Zyklik: ja, sicher guter Punkt. Ich gebe Dir vollkommen recht, dass Dialog der normalen Semiconductor Zyklik aufgrund des momentanen Produktportfolios nicht wirklich unterworfen ist. Das könnte sich in Zukunft ändern, aber ist im Moment noch kein großes Problem.
- Nettoverschuldung: ja, wäre gut, wenn die abgebaut wird (gerade angesichts der Ein-Kunden-Problematik!). Im Prinzip ist Dialog da ja auf einem guten Weg, zumindest solange keine große Sensorübernahme stattfindet. Ich will jedenfalls momentan sicher keine Dividende haben, solange noch signifikante Verschuldung da ist. Immerhin: die Verschuldung ist finanziell natürlich im EPS berücksichtigt, da die entsprechenden Zinszahlungen zu Aufwendungen führen. Dies ist also primär ein Risikofaktor, nicht ein Faktor, der den Erwartungswert der Gewinne selbst beeinträchtigt.
- Liquidität: ist zumindest bei der Größenordnung in der ich handle kein Problem. Für bestimmte institutionelle Investoren vielleicht schon, aber ich selbst hatte noch nie Probleme mit hohen Spreads oder fehlendem Volumen auf der Marktgegenseite.
- Applekonzentration: ja, das ist sicher der Hauptfaktor für einen Abschlag. Die steigenden Margen von Dialog mit Apple stimmen mich da aber zuversichtlich. Offensichtlich braucht Apple Dialog umgekehrt auch sehr. Aber klar, die Konzentration mit Apple rechtfertigt definitiv einen Risikoabschlag (und legt nahe, dass Dialog sich mehr als vergleichbare Firmen um einen niedrigen Verschuldungsgrad kümmern sollte).
- historische Bandbreite: ist sicher ein Indikator, wobei er mich nicht besonders beunruhigt. Die Entwicklung im Geschäft hat schließlich gezeigt, dass die früheren KGVs viel zu pessimistisch waren (zumindest "with the benefit of hindsight").
Ich benutze meist das tatsächliche ausgewiesene KGV als Indikator (wg. der Optionsherausrechnung im Underlying). Würde bei diesem Maßstab aber durchaus auch bereit sein, beim heutigen KGV zu kaufen. Werde jetzt aber wohl nicht mehr nachkaufen, da Dialog schon einen ganz ordentlichen Depotanteil bei mir hat und die Ein-Kunden-Problematik ein reales Risiko birgt. Wenn ich noch keine Dialog Aktien hätte, würde ich die momentanen Preise aber sicher noch als angemessen empfinden.
Es ist schon interessant, dass Qualcomm so niedrig bewertet ist. Immerhin ist Qualcomm für Mobilgeräte klar dominant, hat hier die beste Technologie und es gibt auch erhebliche Switching Costs für Mobilgerätehersteller, da Software und Hardware um Qualcomms Architektur herum designed sind. Zudem hält Qualcomm zahlreiche "standard-essential patents", für deren Lizenzierung Handset-Hersteller astronomische Summen zahlen müssen.
Ich denke, es gibt aber dennoch gute Gründe, Qualcomm im vergleich zu anderen dominanten wachsenden Firmen einen signifikanten Abschlag zu verpassen. Erstens halten Patente nicht ewig und die verwendete Technologie entwickelt sich weiter. Dieser Geldstrom könnte also früher oder später versiegen.
Zweitens, was Qualcomms Kerngeschäft angeht, wird der Wettbewerb in 2-3 Jahren meiner Meinung nach extrem viel intensiver sein als dies heute der Fall ist. Im unteren Preissegment hat sich mittlerweile MediaTek mit Chinesischen OEMs schon sehr gut eingenistet. Das mag nicht dauerhaft sein, da Qualcomm einen Technologievorsprung hat und mittlerweile besser die Bedürfnisse der Chinesischen OEMs versteht (und auch eher bereit ist, um dieses Billigsegment zu kämpfen). Klar ist aber, dass es hier zunehmend Margendruck geben wird.
Hinzu kommt Intel, das momentan noch keine große Rolle im Mobilbereich spielt. Allerdings muss Intel dort Fuß fassen, weil sonst im Hybrid-Gerätebereich die Gefahr besteht, dass solche Geräte mit ARM-Prozessoren bestückt werden, was sehr schnell in den Notebook-Bereich überschwappen könnte. Dann wäre für Intel der Kernmarkt Computer in Gefahr. Intel verfolgt daher eine Draghi-ähnliche "whatever it takes" Strategie. Im Moment nimmt man willentlich Verluste von mehreren Milliarden im Jahr in Kauf, um in den Tabletmarkt reinzukommen. Das scheint zu funktionieren, so dass Intel wohl 2014 >40 Millionen Tablets bestücken wird. Nächstes Jahr, wenn Intels SOCs besser sind und niedrigere Bill-of-Material Kosten haben, werden die Verluste weiter zurückgehen und Intel sollte im Tablet-Bereich ein sehr ernstzunehmender Konkurrent für Qualcomm sein. Zwar überwiegend erstmal im unteren Bereich. Aber klar ist: Intel wird hier massiv investieren, seine Economies of Scale und seinen Foundry-Vorsprung ausnutzen und Qualcomms Margen werden darunter leiden.
Die Frage ist, ob eine ähnliche Entwicklung für Handies auch realistisch ist. Intel partnert hier gerade mit Rockchip und hat gestern einen Anteil an Spreadtrum (Chinesischer Mobilkonkurrent a la MediaTek) gekauft. Intel holt sich hierdurch einerseits LTE-Technologie, die es für seine eigenen SOCs braucht. Zum anderen werden diese Firmen früher oder Später wohl Intel Foundry-Kunden werden und u.U. sogar X86 Prozessoren anbieten.
Ich bin selbst noch etwas skeptisch, ob Intel tatsächlich an Qualcomms Dominanz im Smartphone Bereich etwas ändern kann. Klar ist allerdings, dass Qualcomm dort margenmäßig unter Druck kommen wird, da Intels Foundries bereits of 14nm Finfet laufen und Qualcomm von TSMC und Samsung Fabs abhängig ist. Auch wenn Intel mit seinen eigenen Smartphone Produkten scheitern sollte (was nicht komplett unwahrscheinlich ist), werden sie mit Sicherheit ihre Chinesischen Partner fördern. Es besteht also für Qualcomm durchaus eine ernstzunehmende Gefahr, dass in 3-4 Jahren der bereits jetzt bestehende Preisdruck im unteren Marktsegment auf ihre Kronjuwelen im Hochpreissegment überschwappen könnte.
Ich bezog mich bei meiner Betrachtung auf das vorhandene (Ergebnis pro Aktie in 2013 mit Kurs heute).
Wir haben hier ja noch einen AMS-Superoptimisten mit an Board, der sich leider nicht zu der erdrückenden Konstellation der übertriebenen Euphorie bei AMS und vor allem seinem seltsamen AMS-Margenanspruch von +70% Rohmarge im Smartphonebereich mehr äußern möchte (ist ihm wahrscheinlich peinlich geworden ;-)
Aber O.K. es ist ja auch glücklicherweise kein AMS-Forum .....
@hzenger : Aber zurück zu der niedrigeren KGV Einstufung von Qualcomm....
Spielt hier das Wachstum nicht eine entscheidende Rolle. Kann Qualcomm ebenfalls ein ähnliches Wachstum wie Dialog erreichen ? Eher nein, oder ?
Ich beschäftige mich demnächst mit dem 9-axis Sensor von Invensense für eine relativ ungenaue Positionsbestimmung in einem industriellen Sensor (einer unserer Entwickler hat sich bereits ein Demo-board bestellt). Ein 6-axis Sensor von Invensense ist ja im Iphone6 verbaut....
Ich sehe grundsätzlich im Gadget-Bereich den Wachstumsmarkt der nächsten Jahre (irgendwann hat einfach jeder ein Smartphone, dann wird sich das Wachstum auf den jährlichen/2 jährigen Wechsel dessen verringern).
... es reicht ein Iphone (oder notfalls ein Android ;-) ), jedoch wird man wahrscheinlich zukünftig etliche Gadgets verwenden.
Wie seht Ihr z.B die augenblickliche Werteinschätzung von z.B Invensense ? Immerhin machen die ja noch Verluste. Der Einstieg ins Iphone6 war sicherlich etwas überraschend, da man StMicro ausgeschaltet hat... und natürlich auch Bosch (obwohl es klar war, dass die nach ihrem Kompass-bug von Apple rausgehievt werden).
Wir hatten eine Technologie-Vorstellung von einem Invensense-Leiter. Dies war durchaus beeindruckend. Ich bin jetzt sehr gespannt, wie der Sensor an sich dann in der Praxis funktionieren wird.
Die pfiffigen Jungs haben es scheinbar grandios verstanden,ihre MEMS Technologie bei Gyro,Kompass,Beschleunigungssensor so zu gestalten, dass sie im billigen CMOS-Prinzip hergestellt werden kann. Dies ist sehr revolutionär und ein absolutes USP, da keine teuren Fertigungsmaschinen wie bei anderen MEMS Herstellern gebraucht werden. Ich vermute, dass sie das bei Ihren Mikrofonen ebenfalls hinbekommen (das hatte ich jedoch nicht explizit angefragt)
Für alle Technologie-Begeisterten ist dies von diesem Standpunkt her betrachtet super-interessant.
Allerdings darf man sicherlich die betriebswirtschaftliche Seite nicht unberücksichtigt lassen (auf die Finger hau )
Wenn dies alles so hinhaut, wie die Jungs das Versprechen, ist das allerdings ein ganz erheblicher Vorsprung, was die Herstellkosten betrifft (und da kucken die Äpfel sicherlich genau hin...)
Und ich bin übrigens deiner Meinung: AMS ist recht teuer geworden. Ich würde sie auf diesem Level nicht mehr kaufen auch wenn ich das Unternehmen richtig toll finde.
Dialog finde ich toll UND günstig.
Übrigens: NIEMAND berechnet ein KGV auf Basis der Zahlen von Vorgestern (in diesem Fall 2013). Am Aktienmarkt wird nach vorne geschaut.
Ich finde uebrigens dass das Dialog Forum eins der konstruktivsten und interessantesten foren auf diesen seiten ist. Gegeben wie komplex der markt, die aktie und die technologie sind, ist das eine echte hilfe (fuer mich zumindest). In der summe kommt bei der diskussion deutlich mehr raus als bei anderen werten, weil unterschiedliche leute sehr unterschiedliche informationen und meinungen beitragen.
- Share-based compensation charges: $ 6.8 mio.
- Amortisation and depreciation iWatt: $ 2.7 mio.
- Non-cash effective interests for convertible bond: $ 2.0 mio.
- Expenses in relation to AMS merger discussions: $ 0.8 mio.
- Acquisition and integration expenses iWatt: $0.6 mio.
- Non-cash effective licensing payments: $ 0.2 mio.
- Amortisation of intangibles for SiTel: $ 0.2 mio.
Auf der Ertragsseite wird nur für eine Position korrigiert (Release von einer earn-out provision bei iWatt $ 0.7 mio., da iWatt nach der Übernahme weniger erfolgreich war als von den Verkäufern erhofft).
In Q2 scheint also doch die share-based compensation der mit Abstand größte Korrekturfaktor zu sein (doppelt so viel wie die iWatt Kosten, selbst wenn man nicht nur die Amortisierung des Kaufpreises, sondern auch noch die Integrationskosten rausrechnet). In Q1 waren die Kosten für Optionen auch schon höher als die PPA Abschreibungen zu iWatt, während es 2013 noch umgekehrt war.
Ich würde mal vermuten, dass diese Verschiebung daran liegen könnte, dass PPA Abschreibungen nicht linear sind und dass die share-based compensation 2014 teurer war, da der Kurs der Aktie so in die Höhe geschnellt ist (?). In jedem Fall machen die Options-Programme mittlerweile den größten Batzen der Bereinigung aus.
Ein letzter genereller Kommentar zu diesen Dingen: es stimmt zwar, dass die meisten aufgeführten Items in irgendeiner Form "Sondereffekte" sind. Allerdings haben Firmen wie Dialog halt auch kontinuierlich irgendwelche Sondereffekte, und werden auch in der Zukunft neue Sondereffekte haben, von denen wir jetzt noch gar nicht wissen. Es ist mir durchaus nicht klar, warum die zukünftigen Sondereffekte notwendigerweise geringer sein sollten als die heutigen--das Gegenteil ist ja prinzipiell auch möglich. Daher bin ich beim Underlying EPS etwas vorsichtig. Aber natürlich ist es andererseits auch richtig, dass einige der Korrekturpunkte den Cash-Flow und die Kapitalstruktur nicht beeinträchtigen und uns insofern tatsächlich wurscht sein können.
- Share-based compensation: kann nur teilweise rausgerechnet werden: es sind echte Kosten, andererseits war es auch ein überdurchschnittlich gutes Jahr war (und mithin share-based compensation teurer als im Normalfall). Sagen wir Pi mal Daumen 50% Rausrechnung, ergibt: $ 3.4 mio.
- Amortisation und Depreciation iWatt: ja, kann raus: $ 2.7 mio.
- Non-cash effective interest convertible bond: ist mir nicht vollkommen klar, warum Zinszahlungen beim convertible bond nicht cash-effective sind. Hat das mit der Umwandlung bei Maturity zu tun? Wenn ja, kommt es ja zu einer Dilution wie bei Stock Options. Da mir nicht klar ist, was hier genau passiert: bleibt drin.
- AMS Merger Diskussion: ja, ist ein "Sondereffekt". Aber Sondereffekte passieren dauernd und stellen echte Kosten dar: bleibt drin.
- Acquisition und Integration expenses iWatt: dasselbe, bleibt drin.
- Non cash effective licensing payments: Ist mir unklar, warum licensing payments nicht cash-effective sind. Solange ich's nicht verstehe (wenn auch aus eigenem Unwissen): bleibt drin.
- Amortisation SiTel: wie oben bei iWatt: kann raus, $ 0.2 mio.
- Nicht-Zahlung Earn Out: wenn ich die Kosten der iWatt Fusion drinlasse, muss ich konsequenterweise auch die Einnahmen aus nicht-erfolgtem Earn Out drinlassen, also: bleibt drin.
Nach dieser, zugegeben etwas schuljungenhaften, Rechnung komme ich auf Netto-Kosten von $ 6.3 mio. die rausgerechnet werden sollten in Q2. Dialogs eigene Rechnung ergibt netto (also nach Abzug der Sonder-Erträge von den Sonder-Kosten) $ 12.6. Meine Rechnung kommt also exakt auf die Hälfte.
Wenn man kühnerweise annimmt, dass dieser hälftige Abzug auch in der Zukunft ungefähr der richtige Faktor ist, kommt man mithin auf folgende Variation der KGVs aus dlgs Post oben:
KGV 2014: 17,3
KGV 2015: 13,2
KGV 2016: 10,7
Sieht für mich auch nach Berücksichtigung der Ein-Kunden-Problematik durchaus gut vertretbar aus. Da ist sogar noch ein guter Puffer für den Fall drin, dass Dialogs neue Produktlaunches keine großen Umsatzbeiträge erbringen. Als Beispiel: wenn wir als "faires" bereinigtes KGV in 2 Jahren 15 annehmen, was sich in meinen Augen durchaus als konservativ herausstellen könnte, ergäben sich erwartete Kursgewinne von ca. 18% pro Jahr in 2015 und 2016.
Man beachte auch, dass die in den KGVs impliziten EPS-Wachstumsprognosen sich auf 31% (2015) und 23% (2016) belaufen. Angesichts der vollmundigen 40% Umsatzwachstumsprognose von Bagherli scheint mir das eine nicht unangemessene Annahme.
Kurzum: solange Dialog im Business halbwegs performt und ein Apple-GAU ausbleibt, sollten hier nach wie vor zweistellige Kursgewinne pro Jahr möglich sein (die natürlich auch für das Risiko eines potenziellen Apple-Ausfalls kompensieren, und insofern teilweise einfach nur Risikoprämie sind, und nicht Ertrag im Erwartungswert!).
Für Korrekturen der (zugegebenermaßen etwas laienhaften) Berechnung bin ich natürlich dankbar.
Zusatzturbo: Dialog ist wohl auch in der Apple watch drin.
Invensense und AMS wohl ebenfalls...
Diese Gerüchtequelle ist laut Gerücht wohl zuverlässig ;-)
http://www.macerkopf.de/2014/09/22/apple-watch-512mb-ram-4gb-speicher/
Technisch weiß ich auch nicht, warum das notwendig ist..
Könnte jedoch sein, dass der Analog vom Digitalteil getrennt wird / bzw die besonders störemittierenden von den empfindlichen getrennt werden soll.
Vielleicht kann Dialog hier in Zukunft auch alles liefern (das wäre zwar keine Umsatzverdoppelung, da der PMIC wahrscheinlich 4-5 mal wertiger als der andere Spannungsregler ist)
Es war schon immer, bei jedem Apple Gerät ein zweiter Spannungsregler drauf
Laut den Chip Analytikern sind tatsächlich 2 Beschleunigungssensoren drauf:
Einer von Invensense (fürs Genaue) und tatsächlich doch einer von Bosch (fürs grobe)
Vermutlich macht das Sinn, da der Invensense mehr Strom braucht und eine längere Startup Phase hat.
Also kurz : Bosch fürs Display und andere ungenauen Anwendungen und der Invensense für Game und Fitness etc.
Echt überraschend.
Für die Technologen :
Bosch (12bit /g) 14bit gesamt
Invensense (14bit /g) 16bit gesamt
Welch ein Luxus sich Apple da gönnt.....
Und ich dachte Bosch wäre draußen ..
Zur Adjustierung: Ich würde auch nicht alles adjustieren. PPA allerdings schon: Immerhin handelt es sich hier "nur" um eine Neubewertung von Vermögensgegenständen durch die Übernahme, die dann abgeschrieben werden müssen. Nichts operatives und nichts wiederkehrendes (außer natürlich ein Unternehmen macht ständig Übernahmen).
Zum Power Management: Dialog macht den "companion power management" für Apple's Prozessor.
Im iPhone 6 ist der Baseband-Chip von Qualcomm und dieser hat noch einen eigenen "companion" Power Management. Der ist dann natürlich auch von Qualcomm, weil warum sollte Qualcomm einen fremden Power Management für seinen eigenen Baseband nehmen?
Erst wenn Apple den Baseband selbst herstellt (dazu gab es Gerüchte; ich bezweifel es aber), dann wäre der zweite Power Management Slot "frei" und Dialog hätte eine Chance, ihn zu ergattern...
Aber ja, im iPhone gab es schon immer zwei Power Management, einen für den Prozessor, einen für den Baseband.
Nachdem es in China zu lizenztechnischen Verzögerungen gekommen war, scheint es laut
AppleInsider in bezug auf den Verkauf der iPhones ab 10. Oktober dort auch loszugehen.
http://appleinsider.com/articles/14/09/27/apple-expected-to-begin-selling-iphone-6-in-china-on-october-10
Das stimmt doch positiv ...
- Longaktivitäten auf Weekly sind sehr eng abzusichern..
- Erfolgt nächste Woche eine Bestätigungskerze , so ist mit weiter fallenden Kursen zu rechnen...
- Zudem können wir ein pot. Dreieck erkennen, das sich da bildet...(möglicherweise seitwärts auf hohem NIveau)..Irgendwann erfolgt womöglich dann der Ausbruch, den man mitgehen (Traden) könnte..
Gr. Schecke...
1) Bereinigung durch aktienbasierte Vergütungsprogramme
Eine Klarstellung meinerseits (ich hoffe, ich habe das alles so richtig verstanden): sämtliche Vergütungsinstrumente in Optionen/Aktien, die Dialog seinen Mitarbeitern gewährt, gehen in der Tat durch die GuV (Seite 105 des letzten Jahresberichts „The fair value of the awards is recognised as a compensation expense with a corresponding increase in equity“). Die zusätzlichen Aufwendungen, die Dialog bucht und herausrechnet, kommen nur daher, dass nach Gewährung der Dialog-Kurs steigt, damit auch der Wert der begebenen Instrumente und Dialog auf diese zusätzliche Wertsteigerung zusätzliche Sozialabgaben („national insurance“) für die Mitarbeiter abführen muss, da laut Steuerrecht am Tag des Zuflusses und nicht am Tag der Gewährung versteuert wird. Beispiel:
- Dialog gewährt einem Mitarbeiter eine Option/eine Aktie im Wert von 10 Euro
- Der Mitarbeiter kann diese Option/Aktie nach 5 Jahren ausüben
- Dialogs GuV wird jährlich mit 2 Euro belastet
- Dazu zahlt Dialog Sozialabgaben am Tag, an dem der Mitarbeiter darüber verfügen kann
- Nehmen wir mal an die Sozialabgabenquote liegt bei 20%, dann würde Dialog am Tag des "Zuflusses" für den Mitarbeiter noch mal 2 Euro an Sozialabgaben abführen müssen
- Das über 5 Jahre verteilt bedeutet, dass Dialogs GuV jährlich mit insgesamt 2,4 Euro belastet wird
- Jetzt steigt der Kurs von Dialog deutlich an (soll’s ja geben)
- Der Wert der Option/Aktie liegt auf einmal bei 20 Euro
- Dialog macht jetzt keine Rückstellung für zu zahlende Sozialabgaben iHv von 10, sondern jetzt von 20 Euro
- Das bedeutet, dass Dialog jetzt nicht 2 Euro, sondern 4 Euro an Sozialabgaben abführen muss
- Das wiederum verteilt auf die 5 Jahre bedeutet, dass Dialogs GuV jährlich mit 2,8 Euro belastet wird
Der Unterschied zwischen den 2,4 und 2,8 Euro ist das, was Dialog in seinem 'underlying' Ergebnis herausrechnet. Kann man jetzt natürlich diskutieren, ob das so iO ist, da Dialog ja tatsächlich diese Sozialabgaben abführen muss. M.E. kann man die gegenwärtige Praxis rechtfertigen, da diese zusätzlichen Aufwendungen ja nicht operativ getrieben sind, sondern am Aktienkurs hängen (was man nicht beeinflussen kann). Zudem die Vergleichbarkeit mit anderen börsennotierten Unternehmen.
Das mal meine laienhafte Erklärung, bin mir wie gesagt nicht sicher, ob das alles so richtig ist (was passiert zB wenn der Kurs mal stark fällt, sehen wir dann ein "Zurückdrehen" dieser Aufwendungen?)
2) Liquidität in der Aktie
Habe ich nicht auf uns Kleinanleger bezogen, sondern nur auf Instis. Wenn ich schnell rein/raus komme, ist mir eine solche Aktie lieber und ich bin bereit, auch mehr dafür zu zahlen (= höheres KGV)
3) Qualcomm
Hier wollte ich eigentlich gar keine Vergleichsdiskussion aufmachen (Dein Beitrag aber sehr interessant!), sondern nur wieder darlegen, dass wenn in der Theorie alles gleich wäre (Umsatz, Gewinne, Wachstumsraten), ich immer bereit wäre ein höheres KGV für jenes Unternehmen zu zahlen, das weniger Kundenkonzentration hat, mehr Cash aufweist und liquider ist.
4) Apple
Ja, die Margen sind in den letzten Quartalen sehr schön gestiegen, aber der Rückgang zuvor war ja auch nicht hauptsächlich durch Apple getrieben, sondern eher auf Dialogs Herstellungsseite entstanden. Diese wurden nun verbessert/behoben, Dialog hat also mehr oder weniger seine Hausaufgaben gemacht....ob man daher davon ausgehen kann, dass man so gefestigt ist bzw. eigene Verhandlungsmacht hat, dass man zukünftigen Margendruck durch Apple abwehren kann, ich weiß es nicht.
5) Cash
Dialog ist auf einem guten Weg und die Nettoverschuldung ist bei den starken Cash Flows sicherlich bald abgebaut; war auch wieder nur auf Vergleichsbasis gemeint mit anderen Tech-Werten, die momentan ordentliche Cash-Polster aufweisen. Ob man bei den heutigen Zinssätzen die unterschiedlichen Verschuldungsgrade auch im EpS sieht, weiß ich nicht...
Gruß,
dlg.
P.S. Hatte am Wochenende zum ersten mal das 6 Plus in der Hand...wow, unhandlicher geht's kaum noch und ich verstehe Apples bisherige Politik/Strategie, dass man ein Smartphone mit einer Hand bedienen sollte. Wird also bei mir das 6er, was auch schon an der Grenze ist....und wenn ich weiterhin so viele Ausfälle mit dem neuen iPhone habe, wie mit meinem jetzigen iPhone/iPad, dann wird's auch mein letztes sein.
P.P.S. Jefferies hat letzte Woche geschrieben, dass Dialog sehr gut im BT Smart positioniert ist, aber auch dass sie diesen Markt als "highly fragmented market with fast ASP decline" sehen...