Der Markt rettet sich selbst
Biden warnt vor "totalem Absturz"
Das sagte Biden in einem Interview des US-Senders ABC, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll und in Auszügen vorab veröffentlicht wurde. Demnach hält der Vize des künftigen Präsidenten Barack Obama ein zweites "kühnes" Konjunkturprogramm in einer Größenordnung von 600 bis 700 Milliarden Dollar für nötig, um die Wirtschaft aus der Krise zu bringen.
Es gebe nur eine Wahl, und das sei, die Wirtschaft vor dem totalen Absturz zu bewahren, sagte Biden den ABC-Angaben zufolge wörtlich. Er habe die Frage eines zweiten großen Konjunkturprogramms mit republikanischen und demokratischen Mitgliedern des Kongresses erörtert. "Jede einzelne Person, mit der ich gesprochen habe, stimmt mit jedem wichtigeren Ökonomen überein. Es wird ein wirklich bedeutendes Investment geben, ob 600 Milliarden Dollar oder mehr, oder 700 Milliarden, klar ist, es ist eine Zahl, an die vor einem Jahr keiner gedacht hat", sagte der künftige Vizepräsident.
Biden bekräftigte, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr die höchste Priorität für die neue Regierung haben werde. Es sei die wichtigste Aufgabe, "das Bluten zu stoppen". (dpa)
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/1648996_Biden-warnt-vor-totalem-Absturz.html
zumal steinbrück heute ankündigt das zweite packet in die runde zu werden.
das ist einfach das gleiche wie bei den schildbürgern: es nützt nichts, licht in eimern in einen raum ohne fenster zu kippen.
21.12.2008
IWF-Chef
"Es könnte schlimmer kommen als befürchtet"
Der Internationale Währungsfonds hat zu stärkeren Anstrengungen im Kampf gegen die weltweite Wirtschaftsflaute aufgerufen. Andernfalls drohe das kommende Jahr noch schlimmer zu werden als ohnehin befürchtet, sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn.
London - Kahn plädierte in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der BBC dafür, zur Ankurbelung der Konjunktur die öffentlichen Kassen stärker zu belasten. Im Vergleich zum Kampf gegen die Rezession sei eine Erhöhung des Haushaltsdefizits das geringere Übel, sagte Strauss-Kahn.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert weltweit staatliche Stimulierungsprogramme in Höhe von zwei Prozent der Leistung der Weltwirtschaft. Die Bundesregierung hat sich lange Zeit gegen weitergehende Investitionsprogramm ausgesprochen. Mittlerweile zeichnet sich in Berlin aber ein zweites Konjunkturpaket ab.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück ist jetzt bereit, für ein Investitionsprogramm erhebliche Summen auszugeben. "Mir ist vollkommen klar, dass man die Tür zum Kassenraum nicht geschlossen halten kann. Sonst wird sie in Panik von anderen eingetreten", sagte der SPD-Politiker.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/...8,597822,00.html
USA: Arbeitslosenversicherung vor Pleite
Kollaps mit Ansage
In den USA geht den Fonds, die Jobsuchende unterstützen, das Geld aus. Einige Staaten müssen nun die Steuern erhöhen - mitten im Abschwung.
Von Moritz Koch, New York
Erst vor knapp drei Wochen machte das Nationale Büro für Wirtschaftsforschung den Befund offiziell: Amerika steckt in einer tiefen Rezession, und die meisten Fachleute sind sich einig, dass Besserung noch lange nicht in Sicht ist. Schon jetzt aber gehen in vielen Bundesstaaten die Reserven für die Arbeitslosenhilfe zur Neige. Es drohen Steuererhöhungen, die die Wirtschaft weiter schwächen würden.
In 30 der 50 Bundesstaaten steuern die Fonds, die Arbeitslosenhilfen auszahlen, auf die Insolvenz zu. "Das Problem war noch nie so verbreitet, nie waren so viele Staaten gleichzeitig in Geldnot", sagt Heidi Shierholz vom gewerkschaftsnahen Economic Policy Institute. Die Gouverneure haben es versäumt, in den Jahren des Aufschwungs ein Polster aufzubauen, das jetzt den konjunkturellen Sturzflug abfedern könnte. Michigan und Indiana, wo sich die amerikanische Schwerindustrie schon seit Jahren in der Krise befindet, sind bereits pleite. Sie mussten sich Geld in Washington pumpen. Auch South Carolina hat kürzlich einen Kredit beantragt, und in Kalifornien, New York, Ohio und Rhode Island sind die Ersparnisse spätestens Anfang des Jahres aufgebraucht.
Seit Dezember vergangenen Jahres sind in den USA zwei Millionen Jobs verloren gegangen, und Schätzungen zufolge werden im kommenden Jahr weitere vier Millionen verschwinden. Allein im November beantragten 573 000 Amerikaner Arbeitslosenhilfe. So viele waren es seit 1982 nicht mehr. In vielen Bundesstaaten beträgt die Arbeitslosenquote mehr als neun Prozent. Damit hat das Problem eine kritische Masse erreicht, unter der die staatliche Versicherung zusammenbrechen könnte. Im Abschwung steigt nicht nur die Zahl der Empfänger, es schrumpft auch die Ertragsbasis, weil mehr Firmen pleitegehen und nicht mehr in die Fonds einzahlen.
Unterschied zu Deutschland
Das US-System der Arbeitslosenversicherung hat mit dem deutschen nicht viel gemein. Nicht die Bundesregierung, sondern die Bundesstaaten müssen die Fonds füllen. Dafür treiben sie bei den Arbeitgebern Steuern ein. Geht den Staaten das Geld aus, können sie in Washington einen Kredit aufnehmen. Wird er nicht innerhalb eines Jahres zurückgezahlt, werden Zinsen fällig und belasten den Haushalt. Über Höhe und Dauer der Sozialleistungen entscheiden die Staaten selbst, was zu erheblichen regionalen Unterschieden geführt hat.
Altersvorsorge - Demographischer Wandel schmälert Rendite
In den meisten Südstaaten etwa ist die Unterstützung für Arbeitslose weit geringer als im Norden. Grundsätzlich decken die Ansprüche nur einen Bruchteil des Arbeitseinkommens ab. Gerade Besserverdienende müssen herbe Einschnitte hinnehmen, wenn sie ihren Job verlieren. In den meisten Bundesstaaten laufen die Zahlungen nach sechs Monaten ganz aus. Doch nicht einmal für diese Minimalfürsorge reichen die Reserven.
Grobmaschiges Netz
Vielen Staatsregierungen fehlt der finanzielle Spielraum, um Mittel aus anderen Töpfen umzuleiten. Alles, was den Gouverneuren noch bleibt, ist die Wahl zwischen zwei Übeln: Mitten im Abschwung müssen sie entweder die Steuern erhöhen oder Leistungen für Arbeitslose zusammenstreichen - beides ist Gift für die Konjunktur. "Unsere Politiker sind dem wirtschaftsliberalen Dogma gefolgt", sagt Maurice Emsellem vom National Employment Law Project, einer Nichtregierungsorganisation, die sich der Reform des Arbeitsrechts verschrieben hat. "Sie haben sich einen Wettbewerb bei der Senkung der Unternehmenssteuern geleistet." Das insolvente Indiana gibt ein besonders unglückliches Beispiel dafür ab: Noch 2001 hat es eine Steuererleichterung von 25 Prozent beschlossen.
Emsellem fordert eine grundlegende Reform der Arbeitslosenversicherung und findet inzwischen auch in Washington Gehör. Zumal das soziale Netz generell grobmaschig ist. Nur 37 Prozent aller Arbeitslosen sind leistungsberechtigt. Niedriglöhner, Teilzeitarbeiter, Migranten und oft auch Frauen, die ihre Jobs verlieren, haben keine Ansprüche. Selbst wer Geld bekommt, findet oft keine neue Stelle, bevor die Zahlungen wieder eingestellt werden. Denn auf jeden freien Job kommen drei Arbeitslose.
Eine Reform würde viel Geld kosten. Emsellem wirbt dafür, dass der Ausbau der Arbeitslosenversicherung Teil des Konjunkturpakets wird, mit dem der künftige Präsident Barack Obama die Wirtschaft ankurbeln will. Die Chancen stehen gut: Die Demokraten, die den Kongress beherrschen, halten zusätzliche Sozialleistungen für ein gutes Instrument, um den Konsum zu stärken.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/763/452467/text/
Treffen mit Wirtschaftsnobelpreisträger Krugman
"2009 macht mir größte Angst"
Paul Krugman gilt derzeit als Star der Stars unter den Ökonomen. Erst vor wenigen Tagen erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für die Analyse von Handelsstrukturen. Bei einem Treffen mit Journalisten warf er einen finanzpolitischen Blick auf das kommende Jahr und prognostizierte düstere Aussichten.
Von Klaus Kastan, BR-Hörfunkstudio Washington
Eigentlich könnte Paul Krugman zur Zeit bestens gelaunt sein. Vom Nobelpreis-Kommitee hat er gerade als frisch gebackener Preisträger in der Disziplin "Wirtschaftswissenschaften" 1,2 Millionen Dollar überwiesen bekommen. Er ist derzeit der Star der Stars unter den großen Ökonomen dieser Welt. Aber so rechte Freude mag bei ihm nicht aufkommen, gibt er bei einem Mittagessen mit Journalisten im Washingtoner National Press Club unumwunden zu: "Ich habe eine Riesenangst vor dem nächsten Jahr. Wenn wir aber das gut durchstehen, dann bin ich ganz optimistisch, was das darauffolgende Jahr anbelangt."
Aber durchgestanden ist das nächste Jahr noch lange nicht. Der Nobelpreisträger analysiert die derzeitige finanzpolitische Lage. Dabei zielt er nicht nur auf die hausgemachten amerikanischen Schwierigkeiten ab, sondern sieht auch Probleme in Europa auf die globalen Finanzmärkte zukommen: "Das zweitgrößte Problem, das eintreten könnte, finden wir an der Peripherie Europas. Das Schwierigkeiten von Ländern, die in den zurückliegenden Jahren unglaubliche Kapitalmengen aufgenommen haben in dem Glauben, dass sie ja zu Europa gehören würden und damit abgesichert seien."
"Lettland ist für mich das neue Argentinien"
Krugman spielt damit auf Lettland und die Ukraine an:"Lettland ist für mich das neue Argentinien und die Ukraine das neue Indonesien. Die Entwicklungen sind vergleichbar mit dem, was vor einigen Jahren in diesen Ländern zum ökonomischen Kollaps geführt hat. Lettland und die Ukraine sind zwar keine großen Wirtschaftsmächte, aber wenn man die Probleme dort ergänzt mit den Schwierigkeiten auf dem spanischen und dem britischen Immobilienmarkt, dann könnte sich das zu einem zweiten Epizentrum der weltweiten Finanzkrise entwickeln."
Lob auf Staatseingriffe und Konjunkturprogramme
Krugman ist kein Wirtschaftsliberaler, der alles dem Markt überlassen möchte. Seit Jahren kritisiert er die Bush-Regierung für ihre Passivität auf den Finanzmärkten. Krugman bezeichnet sich selbst als einen "Freien-Markt-Keynesianer". Er befürwortet Staatseingriffe und staatliche Konjunkturprogramme in Zeiten von Wirtschaftskrisen. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch jüngst die Bundesregierung in Berlin, dass sie sich in ihrem Investitionsverhalten momentan zu passiv zeige.
Zu den in den letzten Monaten in Washington verabschiedeten Rettungspaketen gibt es aus seiner Sicht keine wirkliche Alternative: "Speziell in den letzten Wochen haben die Programme erste Wirkung gezeigt. Die Hypothekenzinsen gingen nach unten genauso wie die Zinsen auf dem Kapitalmarkt. Da gab es positive Entwicklungen - dank des aggressiven Verhaltens der US-Notenbank."
"Je mehr desto besser"
Jetzt setzt Krugman auf Barack Obama. Vollkommen richtig sei, dass der designierte Präsident ein umfangreiches Konjunkturprogramm plane und zwar mit direkten Investitionen in die Infrastruktur des Landes.
Den Brücken- und Straßenbau zum Beispiel. Oder den Bau von Schulen und Krankenhäusern. Krugmans Forderung lautet: Je mehr desto besser. Seiner Meinung nach würden nicht einmal die 850 Milliarden Dollar reichen, die Obama investieren möchte. Denn 200 Milliarden Dollar Investionen im Jahr würden die Arbeitslosigkeit gerade einmal um ein Prozent senken.
Am Ende der Veranstaltung mit den Journalisten verabschiedete sich Krugman mit dem folgenden Satz: "Furchterregende Zeiten. Wir alle sollten uns viel Glück wünschen."
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/krugman112.html
Schade nur, dass Biden - wie man es von Politikern eben gewohnt ist - mal wieder keine konkreten Fakten für seine Auffassung anführt.
Einfach nur den Satz rauszuhauen, dass der US-Industrie der ,,totale Absturz" drohe, ist ziemlich billig und wenig hilfreich.
Na ja, in die Schlagzeilen ist er damit ja immerhin gekommen.
Der CRB/Bridge-Rohstoffindex ist seit Anfang Juli um mehr als die Hälfte abgestürzt - so scharf wie niemals seit Erhebung des Index im Jahre 1956.
GM, Chrysler und Ford stehen am Rande der Pleite, Toyota meldete den ersten Verlust in der 70jährigen Unternehmensgeschichte.
Die japanische Industrieproduktion ist im November so stark eingebrochen wie niemals zuvor in der japanischen Wirtschaftsgeschichte.
Die vermeintlichen "Boom"-Börsen Bombay, Shanghai und Moskau sind in diesem Jahr um 55%, 9% und 70% in den Keller gerauscht.
Das Weihnachtsgeschäft in den USA endete in einem Desaster: Niemals zuvor seit Erfassung der Daten im Jahre 1969 fiel der Umsatzrückgang so dramatisch aus wie in diesem Jahr.
Das US-Verbrauchervertrauen befindet sich auf einem Nachkriegstief, der dramatische Verfall des Immobilienmarktes hat sich noch einmal beschleunigt.
Während die Notenbanken die Leitzinsen abgesenkt haben, hat sich die Kreditklemme weiter verschärft: Kredite sind seltener und teurer geworden.
aus http://www.ariva.de/2009_die_Aussichten_c2854208
Notenbank kauft Hypotheken-Papiere
Hypothekenbank Fannie Mae
Washington. Die US-Notenbank Fed treibt ihre Pläne zum Kauf von Hypothekenpapieren voran und will dem angeschlagenen Immobilienmarkt damit auf die Beine helfen. Von Anfang Januar bis Mitte 2009 werde sie solche Papiere im Volumen von 500 Milliarden Dollar kaufen, teilte die Federal Reserve am Dienstag mit.
Damit setzt die Notenbank ihre Ende November angekündigten Pläne um. Ziel ist es, die Kosten für Kredite zum Hauskauf zu senken und den Zugang zu diesen Darlehen so verbessern.
Im Kern will die Notenbank mit Hypotheken besicherte Wertpapieren der verstaatlichten Hypotheken-Institute Fannie Mae und Freddie Mac erwerben.
Aktuelle Nachrichten, Hintergrund und Meinung der FR sowie Positionen renommierter Experten. Außerdem ein kleines Lexikon und zum Trost etwas Spaß mit Karikaturist Thomas Plaßmann. Das Spezial zur Finanzkrise
Die Pläne sind Teil der Fed-Strategie, um die weltgrößte Volkswirtschaft vor einer Kreditklemme zu bewahren. Die US-Wirtschaft befindet sich seit rund einem Jahr in der Rezession. Die Notenbank hatte vor rund zwei Wochen den Leitzins von 1,0 Prozent überraschend auf eine Spanne von Null bis 0,25 Prozent gesenkt. Der Zins in den USA liegt damit so niedrig wie seit über einem halben Jahrhundert nicht mehr.
Da die Fed nun keinen Spielraum mehr für eine weitere Lockerung der Geldpolitik hat, will sie unter anderem Staatsanleihen oder mit Hypotheken unterlegte Anleihen der großen Hypothekenfinanzierer aufkaufen. Umsetzen sollen dies Investment-Experten von BlackRock, Goldman Sachs und Wellington.
"Wenn sie pro Monat für 80 bis 100 Millionen Dollar kaufen wollen und dies über sechs Monaten tun wollen, müssen sie alles kaufen, was ihnen in die Finger gerät", sagte Kevin Cavin, Hypotheken-Fachmann bei FTN Financial.
Der Hedge-Fonds Manager John Paulson will einem Medien-Bericht zufolge faule Kredite und notleidende Hypothekendarlehen kaufen. Paulson habe in einem Ausblick 2009 an Investoren geschrieben, er sei daran interessiert, etwa in Schuldumschichtungen, Insolvenzfälle und strategische Fusionen zu investieren.
Paulson ist Chef der 36 Milliarden Dollar schweren Hedge-Fonds-Firma Paulson & Co. Die Branche leidet im Zuge der Finanzkrise unter heftigen Verlusten, da Investoren Gelder abziehen. (rtr)
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/...ken-Papiere.html
Ansonsten wir nur wertloses Papier (Hypothekenpapiere) gegen wertloses Papier (US$) getauscht.
Alles halb so schlimm. Das Ganze soll in Verbindung mit Beten die US-Wirtschaft wieder ankurbeln.
US-WIRTSCHAFTSKRISE
Gouverneure fordern von Obama eine Billion Dollar
Erneuerbare Energien, Bauaufträge, Steuererleichterungen: Mit einem Konjunkturpaket von gut 700 Milliarden Dollar will der designierte US-Präsident Barack Obama die darbende Wirtschaft in Schwung bringen. Fünf Gouverneuren ist das nicht genug. Sie wollen eine Billion Dollar Nothilfe.
London/Philadelphia/Washington - Unmittelbar nach seinem Umzug ins Weiße Haus will der künftige amerikanische Präsident in der kommenden Woche ein weiteres Konjunkturprogramm starten. In seiner ersten wöchentlichen Radioansprache im neuen Jahr konkretisierte Obama am Samstag, mit welchen Schritten er die angeschlagene US-Wirtschaft retten will. Kernpunkte sind die Förderung erneuerbarer Energien, die Stärkung der Infrastruktur, Investitionen in Bildungseinrichtungen, das Gesundheitssystem sowie Steuererleichterungen.
Barack Obama (Anfang Dezember 2008 in Chicago): Nach seinen Plänen sollen drei Millionen neue Arbeitsplätze entstehen
Das geplante Konjunkturpaket soll nach Angaben eines Obama-Beraters ein Volumen von bis zu 775 Milliarden Dollar haben. "Experten aller politischer Lager sind sich einig, dass es mit unserer Wirtschaft noch weiter bergab geht, wenn wir nicht umgehend handeln", sagte Obama. "Wir brauchen daher ein weiteres Konjunkturprogramm, das kurzfristig neue Jobs schafft und auf lange Sicht eine wachsende und wettbewerbsfähige Wirtschaft sichert." Nach Obamas Plänen sollen zunächst drei Millionen neue Arbeitsplätze entstehen, die meisten von ihnen in der Privatwirtschaft.
US-Staatsverschuldung könnte explodieren
Obama mahnte eine verantwortungsvolle Finanzpolitik an. Mit einer stabilen Wirtschaft könne auch die massive Staatsverschuldung wieder zurückgefahren werden, erklärte er. Obama will am Montag über seine Konjunkturpläne mit der demokratischen Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi, sprechen. Im Laufe der Woche werde er außerdem dazu Gespräche mit Kongressabgeordneten beider Parteien führen.
Die "Washington Post" berichtet, dass die Staatsverschuldung in diesem Jahr auf ein Rekordhoch von zwei Billionen Dollar steigen könnte. Mitarbeiter des amerikanischen Finanzministeriums befürchteten, dass knapp die Hälfte der privaten Investoren, die derzeit das US-Finanzsystem stützen, ihr Geld aus Amerika abziehen könnten.
Gouverneure fordern eine weitere Billion
Unterdessen stellen die US-Staaten bereits Forderungen an den künftigen Präsidenten. Fünf Gouverneure fordern von der Bundesregierung eine Billion Dollar an Hilfen für die 50 Einzelstaaten. Damit solle diesen geholfen werden, ihre Ausgaben zu finanzieren, erklärten die Gouverneure von New York, New Jersey, Massachusetts, Ohio und Wisconsin am Freitag. Die Initiative für das Zwei-Jahres-Paket werde von weiteren Gouverneuren unterstützt.
Nach Angaben des New Yorker Gouverneurs David Paterson beläuft sich das Haushaltsdefizit von 43 Bundesstaaten wegen der sinkenden Steuereinnahmen mittlerweile auf insgesamt rund 100 Milliarden Dollar. "Es ist klar, dass die Bundesregierung einschreiten und die Wirtschaft zusätzlich anstoßen muss", sagte der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick.
KONJUNKTURKRISE IN EUROPA
In Europa ...
... stehen die Zeichen auf Abschwung. Alle großen Ökonomien sind von der Rezession bedroht. Eine Übersicht zeigt, wie die Staaten unter der Wirtschaftskrise leiden.
Frankreich …
… stellt sich auf eine Rezession ein, erwartet aber einen geringeren Einbruch als Deutschland. Offiziell sagt die Regierung für 2009 weiter ein Wachstum um 0,2 bis 0,5 Prozent voraus, allerdings mit dem Zusatz: "Wir werden ja sehen." Ein Konjunkturpaket in Höhe von 26 Milliarden Euro werde 2009 einen Wachstumsimpuls von 0,6 Prozent des BIP bringen. Es soll 80.000 bis 110.000 Stellen schaffen und damit den krisenbedingten Jobabbau größtenteils ausgleichen. Der Index für das Geschäftsklima sank im November auf den tiefsten Stand seit September 1993 und die Arbeitslosigkeit hat die wichtige Schwelle von zwei Millionen bereits wieder überschritten.
Großbritannien …
… rechnet mit einem Sinken der Hauspreise. Das Konsumklima ist bereits am Boden. Fast täglich werden Stellenstreichungen verkündet. Für 2009 erwartet die Regierung, dass die Wirtschaft zwischen 0,75 und 1,25 Prozent schrumpft. Die Zahl der Arbeitslosen könnte drei Millionen erreichen. Die Regierung hofft, dass das Hilfspaket von 20 Milliarden Pfund (23,7 Milliarden Euro) die Konjunktur wieder ankurbelt. Dabei baut sie auch auf die Wirkung der gesenkten Mehrwertsteuer. Allerdings wächst die Verschuldung des Staates im kommenden Finanzjahr durch das Rettungspaket auf 118 Milliarden Pfund - das sind acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Spanien …
… erwartet, dass die Konjunktur 2009 ihren Tiefpunkt erreichen wird. Das Land erlebt eine Talfahrt wie kaum ein anderer Staat in Europa. Vor gut einem Jahr lag die Wachstumsrate noch bei 3,5 Prozent, und in Spanien wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen als in den meisten anderen EU-Ländern. Die Zeitung "El País" erwartet für 2009 ein Schrumpfen der Wirtschaft um 1,0 Prozent. Bereits jetzt hat Spanien mit 12,8 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in der Euro-Zone. Nach Schätzungen von Experten könnte die Arbeitslosenquote einen Wert 15 bis 16 Prozent erreichen.
Die Schweiz …
… ist von einer Rezession bedroht. Es ist ungewöhnlich, wie stark sich die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert. Für 2009 wird von einer Arbeitslosigkeit von etwas über drei Prozent ausgegangen. Der Wirtschaftsverband Economiesuisse warnte angesichts der Hilfsmaßnahmen für die in Schieflage geratenen Banken vor Staatsinterventionismus. Der Verband geht für die Schweiz von einer Stagnation für 2009 aus. Der private Konsum werde durch weitere Zinssenkungen und die versprochenen Reallohnerhöhungen die Konjunktur stützen.
Italien …
… befindet sich in einer Rezession. 2008 schrumpfte die Wirtschaft geschätzt um etwa 0,4 Prozent. Für 2009 wird ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von einem Prozent vorhergesagt. Die Arbeitslosenquote liegt bei etwa 6,8 Prozent, Tendenz steigend. Nach Angaben des nationalen Statistikamtes ISTAT wird sie bis 2010 auf mindestens 8 Prozent steigen. Besonders besorgniserregend ist dabei die Jugendarbeitslosigkeit, die in Italien rund 20 Prozent beträgt. Viele Italiener fühlen sich in ihrer Existenz bedroht: Laut Umfragen sehen vier von zehn Beschäftigten ihren Arbeitsplatz gefährdet.
Auch andere von der Finanzkrise betroffene Länder planen neue Hilfsprogramme. Großbritannien erwägt nach Medieninformationen weitere Milliardenhilfen für den angeschlagenen Bankensektor. Die Regierung werde innerhalb weniger Wochen darüber entscheiden, ob die lahmende Kreditvergabe mit weiteren Steuermilliarden angekurbelt werden soll, berichtete die Zeitung "The Times" am Samstag.
Zu den möglichen Maßnahmen gehörten neben Finanzspritzen auch das Aufkaufen fauler Kredite und die Bereitstellung günstigerer Staatsgarantien für Banken, damit die Institute leichter neue private Investoren finden. Nach Informationen der Zeitung "The Telegraph" kann es sogar zur kompletten Verstaatlichung mancher Kreditinstitute kommen. Bislang hatten sich die drei britische Großbanken HBOS, RBS und Lloyds TSB im Tausch gegen Aktien mit 37 Milliarden Pfund (38,5 Milliarden Euro) aus dem ersten staatlichen Rettungspaket bedient.
Trotz des Rettungspakets und einer drastischen Zinssenkung der Notenbank kam das Leihgeschäft zwischen den Banken aber nicht wie gewünscht in Gang. Daher werde nun auch die Schaffung einer "Bad Bank" in Betracht gezogen, bei der der Staat sämtliche faulen Kredite übernehmen würde. Entsprechende Forderungen waren auch schon aus der deutschen Kreditwirtschaft gekommen. Bis Ende Januar wollen dem Bericht zufolge Premierminister Gordon Brown, Schatzkanzler Alistair Darling und Wirtschaftsminister Peter Mandelson über die zusätzliche Hilfe entscheiden.
hil/dpa/Reuters
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599306,00.html
krise?! hä?!
Auf der Kippe
VON ANNIKA JOERES
Düsseldorf. Es ist nur eine Immobilie, aber es ist ein Symbol. Dass sich bei der WestLB trotz Krise kaum etwas an der Einstellung verändert hat, zeigt die Wahl ihrer künftigen New Yorker Filiale: Die Landesbank belegt die oberen drei Etagen im neuen World Trade Center - und soll dafür 800.000 Euro Miete pro Monat zahlen.
"Die haben doch jeden Realitätssinn verloren", heißt es bei den Sparkassen, denen das Finanzinstitut zu 50 Prozent gehört. Die WestLB hat gerade ihr krisenreichstes Jahr hinter sich.
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Bankenchef Chef Heinz Hilgert ruft nach einer "Bad Bank" für Deutschland, einem Kreditinstitut zur Entsorgung toxischer Wertpapiere. Mit bis zu 75 Milliarden Euro geben alleine die Düsseldorfer das Volumen ihrer risikobehafteten Anlagen an.
Spezial: Finanzkrise
Spezial: Finanzkrise
Aktuelle Nachrichten, Hintergrund und Meinung der FR sowie Positionen renommierter Experten. Außerdem ein kleines Lexikon und zum Trost etwas Spaß mit Karikaturist Thomas Plaßmann. Das Spezial zur Finanzkrise.
Landesbanken: Kapitalspritze aus dem Staatshaushalt
Schon im vorigen Frühjahr hatte das Land Nordrhein-Westfalen im Zuge der Auslagerung von risikoreichen Papieren im Wert von 23 Milliarden Euro eine Garantie von fünf Milliarden Euro abgeben müssen. Seitdem ist sie der EU einen Sanierungsplan schuldig, der die wettbewerbswidrige Staatshilfe rechtfertigt. Die Abgabefrist 31. Dezember 2008 konnten die Banker nicht einhalten - zwischenzeitlich wurde ihnen eine dreimonatige Gnadenfrist eingeräumt.
"Das Finanzloch der WestLB wird immer größer und die Lage der Bank immer dramatischer", sagt die Vize-Chefin der SPD-Landtagsfraktion Gisela Walsken. Für die Eigentümer - neben den Sparkassen zählen dazu das Land und die Landschaftsverbände - sei das kaum noch zu schultern. "Die Bank entwickelt sich ohne tragfähiges eigenes Geschäftsmodell zu einem Fass ohne Boden", sagt die Oppositionspolitikerin.
Denn was bis Ende März am Rhein passieren wird, weiß niemand. Eine Zusammenarbeit mit der Deka-Bank sollte ursprünglich schon bis Ende 2008 mit einem "letter of intent" besiegelt werden. Dieser aber ist noch immer nicht unterzeichnet, wenngleich die Beteiligten nach wie vor von "konstruktiven Gesprächen" berichten.
Nun pocht WestLB-Chef Hilgert darauf, dass die Eigentümer der Bank kaum eine Wahl hätten, der WestLB erneut zu helfen. Die Sparkassen und das Land fordern aber erst einmal ein neues Geschäftsmodell - das auch in weitreichende Fusionen mit anderen Landesbanken münden könnte.
Es wäre kein Wunder, wenn es die WestLB nach einer Generalrevision nicht mehr gäbe. Im World Trade Center könnten dann drei Etagen leer stehen. Angemietet hat die WestLB die Luxusetagen allerdings gleich für fünfzehn Jahre.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/...f-der-Kippe.html
finanzen.net
USA: FOMC sieht Gefahr von Depression und Deflation
Dienstag 6. Januar 2009, 22:45 Uhr
Washington (aktiencheck.de AG) - Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am Dienstag die Sitzungsprotokolle der letzten Zusammenkünfte des Offenmarktausschusses (FOMC) am 15. und 16. Dezember 2008 veröffentlicht. Dabei war der Leitzinssatz auf ein historisches Tief von 0,00 bis 0,25 Prozent gesenkt worden.
Wie aus den Protokollen hervorgeht, erwarten die Ausschussmitglieder ein weiteres Abschwächen der US-Wirtschaft. So bestehe das Risiko einer Depression und einer Deflation.
Im Einzelnen habe sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verschlechtert und auch die Konsumausgaben, die Industrieinvestments und die Industrieproduktion seien deutlich zurückgegangen. Auch die Finanzmarktaktivitäten bleiben ihrer Ansicht nach angespannt und die Kreditbedingungen negativ. Alles in allem habe sich der Ausblick für die wirtschaftliche Aktivität weiter verschlechtert. Dazu will die Fed alle möglichen Instrumente nutzen um der Krise zu begegnen und Preisstabilität zu sichern. (06.01.2009/ac/n/m)
08.01.2009
In Spanien sind binnen eines Jahres eine Million Arbeitsplätze verloren gegangen. Jetzt suchen dort 3,13 Millionen Frauen und Männer einen Job - das sind so viele wie in Deutschland. Nur leben hierzulande nahezu doppelt so viele Menschen. Experten fürchten, dass es für die Spanier sogar noch schlimmer wird.
Madrid - Tiefer Fall der einstigen Boomwirtschaft: In Spanien sind wegen der Rezession mehr als drei Millionen Menschen arbeitslos.
Die Regierung warnte am Donnerstag, dass die Krise die Lage auf dem Arbeitsmarkt im neuen Jahr noch weiter verschlechtern werde. Im Dezember stieg die Zahl der Arbeitslosen bereits unerwartet rasant um knapp 140.000 auf 3,13 Millionen. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl damit um eine Million oder knapp 50 Prozent. Spaniens Wirtschaft ist stark von der Immobilienpreisentwicklung abhängig.
Unter den zahlreichen Zuwanderern - bislang oft im Bausektor beschäftigt - schoss die Zahl der Arbeitslosen innerhalb eines Jahres sogar um 94 Prozent in die Höhe.
In Spanien mit seinen 46 Millionen Einwohnern sind damit fast so viele Menschen arbeitslos wie in Deutschland mit einer Bevölkerung von 82 Millionen. In den USA gibt es fünf Millionen Arbeitslose, obwohl es dort mehr als sieben Mal so viele erwerbsfähige Menschen gibt wie in Spanien. Die spanische Arbeitslosenquote dürfte Ende des letzten Jahres auf über 13 Prozent gestiegen sein, nachdem sie im Sommerquartal noch bei 11,3 Prozent lag. Die offizielle Quote wird das nationale Statistikamt jedoch erst Ende des Monats bekannt geben.
Die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone durchleidet derzeit die erste Rezession seit 15 Jahren. In der Krise zeigt sich nun deutlich, dass die 14-jährige Wachstumsphase zuvor vor allem durch den Immobilien- und Konsumboom sowie eine großzügige Kreditvergabe der Banken befeuert wurde.
Die Regierung unter Ministerpräsident Jose Luis Zapatero will in diesem Jahr zehn Milliarden Euro in die Infrastruktur des Landes stecken und damit 300.000 Arbeitsplätze schaffen. Außerdem plant sie Steuersenkungen und Kreditvergünstigungen im Volumen von mehr als 60 Milliarden Euro. Volkswirte gehen dennoch davon aus, dass bereits 2010 mehr als vier Millionen Menschen in Spanien arbeitslos sein werden.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/...8,600166,00.html
08.01.2009
US-KONJUNKTURPAKET
Obama warnt USA vor dramatischen Krisenjahren
Jetzt gilt es: Kurz vor seiner Amtseinführung skizziert der künftige US-Präsident Barack Obama in einer Grundsatzrede, wie er die Wirtschaft des Landes aus der Krise holen will. Er warnt vor zweistelligen Arbeitslosenquoten und Verlusten für die Wirtschaft in Billionen-Dollar-Höhe.
Washington - Er will keine Zeit verlieren: Obwohl Barack Obama erst am 20. Januar offiziell in sein neues Amt als Präsident der USA eingeführt wird, drängt er vehement darauf, sein Konjunkturpaket so schnell wie möglich umzusetzen. Als Grund für seine Eile verweist er auf die angespannte wirtschaftliche Lage der Vereinigten Staaten.
Barack Obama: "Eine schlimme Situation"
"Eine schlimme Situation könnte sich noch dramatisch verschlechtern", warnt Obama laut vorab veröffentlichten Auszügen in seiner wirtschaftspolitischen Grundsatzrede, die er am Donnerstagnachmittag europäischer Zeit an der George-Mason-Universität in Fairfax im Bundesstaat Virginia hält. Der Demokrat zeichnet darin ein düsteres Bild von der Zukunft - mit Arbeitslosenquoten im zweistelligen Bereich und wirtschaftlichen Ausfällen von bis zu einer Billion Dollar. Das Szenario erinnert an die Große Depression der dreißiger Jahre.
"Weitere Amerikaner werden ihre Jobs verlieren", erklärt Obama. "Weitere Familien werden ihre Ersparnisse verlieren. Weitere Träume werden verschoben oder verwehrt. Und unsere Nation wird tiefer in eine Krise sinken, die wir irgendwann vielleicht nicht mehr umkehren können."
Entsprechend mahnt der künftige Präsident der Vereinigten Staaten schnelle Hilfe durch den Staat an. "In diesem Moment kann nur die Regierung für die kurzfristige Ankurbelung sorgen, die notwendig ist, um uns aus dieser tiefen und schweren Rezession zu holen", sagt er den vorab verbreiteten Textauszügen zufolge. "Ich denke nicht, dass es zu spät ist, den Kurs zu ändern, aber es wird zu spät sein, wenn wir nicht so schnell wie möglich drastische Schritte unternehmen", betont der US-Politiker.
Obama und sein Team arbeiten derzeit mit dem US-Kongress an einem Konjunkturpaket im Volumen von rund 775 Milliarden Dollar, das zu rund 40 Prozent aus Steuersenkungen bestehen soll. Vorgesehen sind unter anderem Erleichterungen für Unternehmen und den Mittelstand, Geld für Gesundheitsprogramme der einzelnen Staaten und große Investitionen in die Infrastruktur. Er selbst erwartet die Umsetzung seiner Initiative, die bis zu drei Millionen Arbeitsplätze erhalten oder schaffen soll, bis Ende Januar oder Anfang Februar.
Die Kosten für das Programm seien zwar beträchtlich, räumt Obama ein. Sie seien aber notwendig, um einen Teufelskreis aus schwachem Konsum, höherer Arbeitslosigkeit und kreditunwilligen Banken zu durchbrechen. Er werde außerdem "alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge" nutzen, um das Vertrauen in das Finanzsystem wiederherzustellen und die Kreditmärkte aufzutauen, kündigte Obama an.
Vor allem die Republikaner begegnen dem Programm mit Skepsis. Vielen Abgeordneten graut es vor weiteren massiven Staatsausgaben - nachdem sie schon zähneknirschend Bushs Milliarden-Hilfsplänen für Finanzbranche und Autobauer zustimmten. Doch Widerstand gegen Einsatz von Milliardensummen regt sich auch in seiner eigenen Partei. "Wir dürfen die langfristigen Budget-Herausforderungen nicht aus den Augen verlieren", schreibt Kent Conrad, demokratischer Vorsitzender des wichtigen Budget-Ausschusses im Senat, in der "Washington Post".
Obama zeigt Verständnis für die Skeptiker und sichert ihnen zu, die Unterstützung nur dort zu gewähren, wo sie auch greife. Außerdem will er die Verwendung des Geldes möglichst transparent gestalten.
Erst am Mittwoch hatte die Rechnungsbehörde im Kongress (CBO) Schätzungen bekanntgegeben, wonach den USA im laufenden Haushaltsjahr ein Rekorddefizit von 1,2 Billionen Dollar droht. Hauptgründe sind ein drastischer Rückgang bei den Steuereinnahmen angesichts der Finanzkrise sowie Ausgaben in Höhe von etwa 350 Milliarden Dollar zur Rettung der angeschlagenen Wirtschaft.
mik/Reuters/AP
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,600142,00.html
McKinsey für vorübergehende Verstaatlichung von Unternehmen
Essen (ots) - Der McKinsey-Manager Jürgen Kluge hat sich für den Aufbau einer zweiten Treuhandanstalt zur Absicherung von Unternehmen in der Finanzkrise ausgesprochen. Die Anstalt solle im Notfall auch im Kern gesunde Unternehmen verstaatlichen können. "Ich bin ein überzeugter Marktwirtschaftler, ich sehe aber auch durch meine Klientengespräche, in welcher Größenordnung eine Pleitewelle auf uns zukommt. Deshalb habe ich Anfang Dezember bei NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers den Deutschlandfonds angeregt", sagte Jürgen Kluge, Chef der Sparte "Öffenlicher Sektor" der internationalen Unternehmensberatung, gestern auf Anfrage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Der Vorschlag sei daraufhin gemeinsam weiterentwickelt worden, hieß es in der NRW-Staatskanzlei. Es sei zu erwarten, dass bei den derzeitigen Auftragseinbrüchen in der deutschen Industrie von 20 bis 50 Prozent eine Vielzahl auch hochprofessioneller und innovativer Unternehmen mit "Schlüsseltechnologien unter die Nulllinie gedrückt werden und Massenentlassungen die Folge sind". Er rechne bereits im März mit derartigen Folgen der Weltwirtschaftskrise. Der Deutschlandfonds mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro solle sowohl Kredite als auch Bürgschaften vergeben, aber auch Beteiligungen an Unternehmen halten. "Für das alles benötigt man professionelle Entscheidungsprozesse. Der Staat kann nicht mit der Gießkanne durchs Land laufen und normale Marktprozesse behindern. Deshalb brauchen wir eine Treuhand II mit einem Vorstand, einem Aufsichtsrat und einer Charta", so der frühere Deutschlandchef von McKinsey. Das alles sei notwendig, "damit wir vorbereitet sind, wenn der Tsunami anrollt", so Kluge, der sich für die weitere Diskussion der von Rüttgers angestoßenen politischen Debatte einsetzte. Voraussetzung für eine Staatsbeteiligung sei ein gutes Geschäftsmodell und Management. Die derzeitigen Überlegungen in der Großen Koalition, den Deutschlandfonds lediglich zur Vergabe von Kreditbürgschaften aufzulegen, reiche bei weitem nicht aus. "Die Wirklichkeit wird uns einholen."
http://www.presseportal.de/pm/55903/1332735/...che_allgemeine_zeitung
Milliardenloch im kalifornischen Haushalt: Bereits im Februar könnte dem US-Westküstenstaat das Geld ausgehen. Gouverneur Schwarzenegger hat nun den Finanznotstand erklärt - und will gegen den Widerstand seiner eigenen Partei die Steuern erhöhen.
San Francisco - Arnold Schwarzenegger warnt vor einer finanziellen Katastrophe. Der kalifornische Haushalt steht angesichts eines Milliardendefizits vor dem K.o., fürchtet der Gouverneur. Bereits Ende Februar könne dem bevölkerungsreichsten US-Staat das Geld ausgehen.
Gouverneur Schwarzenegger: "Es droht ein finanzwirtschaftliches Desaster"
Deshalb hat Schwarzenegger nun den Finanznotstand ausgerufen. Er sagte, ohne "sofortiges Handeln" drohe Kalifornien "ein finanzwirtschaftliches Desaster". Schwarzenegger rief das Parlament zu einer Krisensitzung zusammen. Innerhalb von 45 Tagen sollen die Abgeordneten über Haushaltsmaßnahmen entscheiden, um ein Budgetdefizit von mehr als elf Milliarden Dollar wettzumachen. In den nächsten 18 Monaten könnte das Minus im Haushalt auf 28 Milliarden Dollar anwachsen, warnte der Gouverneur.
Gemeinsam mit den Demokraten schlägt Schwarzenegger eine Mischung aus Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen vor. Die Abgeordneten seiner Partei, der Republikaner, sind jedoch strikt gegen eine Erhöhung der Steuern.
Anfang November hatte sich der Gouverneur erstmals für Steuererhöhungen ausgesprochen. Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2003 hatte der gebürtige Österreicher noch versprochen, die Steuern nicht zu erhöhen. Schwarzenegger führte die Immobilienkrise, steigende Arbeitslosigkeit und Kursverluste auf dem Aktienmarkt als Grund für das wachsende Budgetdefizit an. Zudem will der Gouverneur Ausgaben im Gesundheits- und Sozialbereich einsparen.
http://www.spiegel.de
weimarer republik > das dritte reich > das sektorenleben > die teilung deutschlands > (gegebenenfalls) den ruhmreichen sozialismus > die kapitalistische bunte welt > ??????
wär ich neunzig, ich hätte es satt und wollte nicht mehr neugierig sein auf das was als nächstes kommt.
Ausmaß der Finanzkrise erschreckt Weber
25. Januar 2009
Das wahre Ausmaß der weltweiten Rezession ist nach Ansicht von Bundesbank-Chef Axel Weber noch immer nicht absehbar. "Es macht mir Sorge, dass es noch nicht gelungen ist, die Krise an den Finanzmärkten einzudämmen", sagte Weber. Der Abschwung ist viel stärker als erwartet.
Das eigentliche Ausmaß der weltweiten Finanzkrise ist nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Axel Weber noch längst nicht absehbar. „Der wirtschaftliche Abschwung ist stärker und weltweit umfassender, als wir das erwartet haben“, sagte Weber der "Bild“. Ihm mache Sorge, dass es noch nicht gelungen sei, die Krise an den Finanzmärkten einzudämmen. Es gebe derzeit "immer neue Verwerfungen, mehr betroffene Segmente und neue Verluste, die zu weiterem Abschreibungsbedarf führen.“
Die Krise sei die schlimmste der Nachkriegsgeschichte, sagte Weber. "Die Probleme an den Märkten und auch die Heftigkeit des Einbruchs hat es in dieser Dimension in den letzten Jahrzehnten noch nicht gegeben.“ Er könne sich nicht erinnern, dass die Wirtschaft weltweit fast gleichzeitig derart stark eingebrochen sei.
Allerdings werden nach Webers Einschätzung die staatlichen Maßnahmen zur Stabilisierung der Banken und der Konjunktur das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr kräftigen und die Folgen der globalen Finanzkrise abmildern. „Es braucht Zeit, bis alle Maßnahmen wirken. Ich rechne aber damit, dass die Wirtschaft schon im Herbst wieder leicht wachsen kann und sich die Konjunktur 2010 weiter erholt.“ Die Große Koalition habe richtig auf die Krise reagiert, sagte Weber. http://www.welt.de/wirtschaft/article3088064/...erschreckt-Weber.html