Der Antizykliker-Thread
Eine wichtige Erkenntnis nach so vielen Börsenjahren:
- Vermeide die Verluste -
Die Gewinne kommen nämlich von alleine. Dazu gehört nichts, selbst mit Glück oder einem Billig-HS kann jeder Gewinne machen, sogar teilweise exorbitante. Doch fast alle verlieren diese Gewinne wieder, weil sie keine Strategie haben, mit Verlusten umzugehen bzw. diese klein zu halten.
Mein HS gibt mir die mentale Sicherheit, Dips auszusitzen. Früher habe ich oft die Bremse im Verlust gezogen, nur um dann die Kurse wieder steigen zu sehen. Heute stell ich nur noch mit Verlust glatt, wenn der Trend definitiv (!) gewechselt hat und ich zufällig in der falschen Richtung drin bin. Auf diese Weise gibt es alle paar Jahre am Ende des Trends eventuell (nicht zwangsläufig ) einmal einen (hoffentlich) mittleren Verlust, aber nicht viele kleine Verluste zwischendurch, die Performance und Selbstsicherheit kosten.
Erste Zweifel kamen mit Ende der 90er mit Blick auf Japan. Div. Versuche mit Stopps gingen jämmerlich in die Hose weil mir anschließend der Mut zum Wiedereinstieg fehlte.
Den Rest der Geschichte erspare ich euch mal, aber mein derzeitiges Vertrauen zu einem HS mit dem entsprerchenden Moneymanagement läßt mich entspannter an die Sache rangehen. Rausgehen mit Verlusten (begrenzt natürlich) ist für mich jetzt nicht mehr so ein großes Problem. Das nächste Einstiegsignal kommt ja mit Sicherheit! Gerade bei Aktien ist das völlig ok.
Etwas habe ich meine Freundin belächelt, dass sie mitten im Abschwung der Finanzskrise (damals noch als Personalchefin) weiterhin in Bildungsmessen, Familienausbildungstage und diverses investiert hat. Und ununterbrochen gepredigt hat, dass keiner entlassen wird, dass man Arbeitszeitkonto abbauen wird, Kurzarbeit, Umschichtungen, Verzicht Weihnachtsgeld - aber sie alle an Bord behalten will (knapp 1.400 in der Gruppe).
Während wir sahen, dass das Finanzsystem (und somit die Welt) am Abgrund stand, hat sie gnadenlos nur nach vorne geschaut. Und dann zeigt sie mir einen Vortrag zum demographischen Wandel - klar denkt jeder - immer mehr Rentner, alter Hut... Aber wie brutal der Wandel ist, der gerade auf uns zurast, war mir nicht bewusst.
Ein Zitat:
"Die Bevölkerungzahl in Ostdeutschland wird besonders schnell zurückgehen [...].
2009-2015 halbiert sich die Anzahl der 19-24 Jährigen."
Was bedeutet das?
- Wir müssen gottfroh sein, dass wir sowas wie die EU haben - ein großer Binnenmarkt ohne Hürden.
- Es ist ein Segen, dass es die EM gibt und dass die wie viele auf deutschen Kram abfahren.
- Die Integrationsproblematik wird gelöst werden (müssen).
BA-Forscher sehen Arbeitslosigkeit auf 20-Jahres-Tief
Die Zahl der Arbeitslosen könnte im kommenden Jahr erstmals seit 1992 im Jahresdurchschnitt unter drei Millionen bleiben. Davon geht das IAB-Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA) in seiner am Donnerstag veröffentlichten Studie aus. Die Forscher erwarten für das laufende Jahr im Durchschnitt 3,239 Millionen Arbeitslose und für 2011 einen Rückgang um 281.000 auf dann noch 2,958 Millionen Arbeitslose.
http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE68F01T20100916
Weder Politik noch Industrie haben sich bisher auf diese 15 Jahre eingestellt - lasst uns weiter auf die spontane Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte hoffen. ;-)))
Was soll ich sagen?
Ich glaube nicht daran, denn wenn alle das glauben, ist es bestimmt falsch.
US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gesunken
von Christoph Huber
Donnerstag 16.09.2010, 14:45 Uhr
Washington (BoerseGo.de) - In den USA sind in der per 11. September ausgelaufenen Woche die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegenüber der vorangegangenen Woche um 3.000 auf saisonbereinigt angepasst 450.000 gesunken. Damit entwickelten sich die Erstanträge zum vierten Mal in Folge rückläufig. Dies berichtete das Arbeitsministerium. Der von Bloomberg erhobene Konsens unter den Volkswirten sieht dagegen einen Anstieg auf 459.000 Erstanträge vor.
Die Erstanträge der vorangegangenen Woche wurden von ursprünglich 451.000 auf 453.000 nach oben revidiert.
Der weniger volatile gleitende Vier-Wochenschnitt schwächte sich um 13.500 auf 464.750 ab.
Die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger ist in der per 4. September ausgelaufenen Woche um 84.000 auf saisonbereinigt angepasst 4,49 Millionen gesunken. Dies entspricht dem niedrigsten Niveau seit Dezember 2008. Hier sehen die Schätzungen einen stärkeren Rückgang auf 4,46 Millionen vor.
Dazu der aktuelle Widerstand bei ca. 1130 und bei 1142 das obere WochenBB , da wird bei dem Sentiment ein dynamischer Ausbruch erstmal eher unwahrscheinlich.
Im übrigen gehe ich ja nur von einem Pullback bis zur TL oder 50er GD aus also so wie am Wochenende beschrieben.
Übrigens zeigen deine zwei Beispiele auch das "EasyLong" ohne Korrektur ab jetzt schwierig wäre für "Jungbullen".
Oder, um es mit AL's Worten zu sagen: Sehr Bullisches Sentiment ist bullisch, weil es BERECHTIGT bullisch ist. Schließlich geht der Markt tatächlich nach oben weil die Fundamentals bullisch sind.
Im Bärenmarkt ist sehr bullisches Sentiment aber bearisch, weil eben unberechtigt.
Verstanden? ;-)
ME ist jetzt wichtig, ob der Ausbruch nach oben stattfindet oder nicht. Falls ja, wird das Sentiment regelrecht überfahren werden und praktisch keine Rolle mehr spielen. Falls nein, kommt definitiv die Korrektur und zwar ähnlich wie im August.
http://www.ariva.de/SPX_mittelfristig_t348181?pnr=7930865#jump7930865
Das Fundamental-Gefasel und Vergangenheits-Vergleiche interessierter Kreise sollte uns nicht von neutraler, sauberer technischer Analyse abhalten.
Sezieren wir das Problem auf der Verhaltensebene:
Die Verschlechterung der Stimmung bedeutet nicht, dass sich das automatisch und unmittelbar in Verkäufen (oder zurückgehaltenen Käufen) niederschlagen muss, sondern ein Mensch überlegt sich, was er zu tun gedenkt.
Wenn er jetzt die Situation „positiv“ bewertet, wird er nichts tun – wenn er sie „bärisch“ interpretiert, wird er umschichten.
Das war der primäre Effekt, der erklären kann, warum bei einer Eintrübung die Kurse nicht fallen (wollen).
Dann kommt der sekundäre Effekt, denn beide schauen sich die Welt noch einmal an: Derjenige, der richtig lag, wird seine Strategie beibehalten bzw. verstärken, der andere wird seine Strategie überdenken und dann handeln.
Den Prozess habe ich mal fix als Diagramm gebaut.
Und bin ich jetzt schlauer geworden?
Zur Zeit haben wir also folgendes:
- Aktien am oberenn Ende der Seitwärtsrange
- Mehrheit (50%) rechnet mit Ausbruch nach oben
- Investitionsgrade recht niedrig
Das bedeutet: Man HOFFT oder GLAUBT, es geht nach oben, ist aber noch nicht entsprechend positioniert, weil man noch mißtrauisch ist und Respekt vor dem Widerstand hat. Der Seitwärtsmarkt hat hart gemacht und die Depots leer, sodass das bullische Sentiment stützend wirkt, weil eben keiner mehr Angst vor dem krassen Absturz hat.
Geht es jedoch nach oben wird das bullische Sentiment voll durchkommen: Man sieht sich bestätigt und muss depotmäßig nachziehen, spricht kaufen. Das Ergebnis ist eine Kursexplosion nach oben.
Sprich: Alle waren auf das Preissignal. SP 1130 könnte es sein. Stand zur Zeit: 1125.
für Bär- oder Bullenmarkt aufgehoben bzw. bestätigt sind.
Armi wozu die Mühe und etwas sezieren?
Spielt doch keine Rolle was XY nun tut wichtig ist doch nur wie und ob das Sentiment mit dem Underlying korrelliert und fertig die Maus.
Ich wollte keine Weltformel oder Welterklärmodell bauen, sondern nur ein winziges Modell zusammennageln, welches definitiv nur einen Ausschnitt des Puddings namens "Wirklichkeit" abzubilden versucht.
Dort wollte ich ergründen, warum ein exogener Einfluss einmal zu einer Folgebewegung führt oder warum nicht.
@Platsch:
Das wäre mir zu statisch. Gehen wir mal in die Arbeitspsychologie - dort hat das Thema Arbeitszufriedenheit durch das dynamische Modell von Bruggemann erheblichen Schub bekommen, weil der individuelle Copingprozess berücksichtigt wird.
Unzufriendenheit von A und Unzufriedenheit von B können aus einer ganz anderen Historie entstammen und zu gänzlich anderen Folgen führen.
Oh Gott, heut' bin ich wieder akademisch...
Ich brauch mir aber nur den Anstiegswinkel im SPX anzuschaun und ich weiß das der Ausbruch nicht dynamisch wird ohne vorherige Konso.
Allternativ (ohne Konso)würde das Ganze dann eher verhungern so wie bei dem Bärkeil vor einem Monat.
Als Gegenbeispiel mal das Sentiment von II was in Bezug auf Korrelation und Wendepunkte anders funktioniert als das von AAII oder nimm das Sentiment
von Cognitrent was ich gerade bei den Kolumnen sehe oder TickerSense (BlockerSentiment)
Letztendlich könntest du deine Grafik/Diagramm diesen Sentiments genauso "überstülpen"
obwohl hier andere Gruppen befragt werden und die Korrelation zum Index eine andere ist
aber deine Annahmen in deiner Grafik sind für alle gleich.
In Wahrheit ist aber Sentiment X nicht gleich Sentiment Y.
Sentix fragt nach 1 und 3 Monaten.
Tickersense fragt nur nach bullisch oder bearisch.
AAII trifft die Umkehrpunkte oft genau, Sentix 3 Monate sogar meist exakt. Die Kurzfristigen Analysen aber sind immer prozyklisch und daher in der Pfeife zu rauchen.
Insofern gebe ich platsch recht: Das CRV für long ist schlecht. Trotzdem ist Sentimentanalyse niemals zwangsläufig. Meine Longs werde also ich schön behalten. :-p
Der S&P500 Chart im 60ger zeigt ganz klar das die Bullen noch mit wenig Einsatz leicht den S&P500 oben halten können, aber es fließt verdächtig viel Geld aus dem Markt. Man könnte auch sagen das die Aktien gerade von den Dummen gekauft werden. Morgen gibt es dann richtig eins auf die Mütze oder Montag, aber das wir uns nicht, realtiv gesehen, von der Stelle bewegen ist auffällig.
Sehr interessant ist es dann bei euch hier zu sehen wie viele bullisch sind. Ich habe dafür den WMA 14 der gewichtet die neusten Daten stärker und zeigt mir an ob wir eigentlich bullisches agieren sehen oder eher anderes herum.