Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 157 von 7786 Neuester Beitrag: 15.11.24 10:22 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 195.649 |
Neuester Beitrag: | 15.11.24 10:22 | von: Malko07 | Leser gesamt: | 36.003.613 |
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eigenen Geld machen was er/sie will. So muss man selbständig Entscheidungen treffen und dazu stehen. Man kann aber keine dritte Person für das ausbleiben der eigenen Anlageerfolge verantwortlich machen.
Man kann sich über Politiker und Notenbanker aufregen wenn sie -nach eigenem Empfinden- falsche Entscheidungen treffen und muss sich dann gegebenenfalls anpassen.
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Du gibst ziemlich genau die Argumente wieder, die die Lobby der "Big Five" (= US-Großbanken) in Washington verbreiten lässt, um ihren gesellschaftsfeindlichen Sauger-Status zu verewigen. Die Politiker erhalten zur "Ruhigstellung" dazu noch Wahlkampfspenden.
Erstaunlich, wie die Gehirnwäsche der US-Medien aufgeht.
Was würdest Du jetzt für eine Politik fahren?
wir haben die Ergebnisse der Austeritätspolitik in Deutschland einmal erlebt, zu einer Zeit als viel US Kapital in Deutschland angelegt war und dieses aufgrund eines Aktienkursverfall schnell abgezogen wurde.
Im Deutschland (heute) sitzen wir als Profiteur der expansiven Geldpolitik. Die Problematik der überbordenden Staatsverschuldung ist ohne Zweifel vorhanden aber ich kann doch nun nicht jeden Tag weinen und mit schlechter Laune herumlaufen.
Du stellst deinen Weg immer als den Richtigen hin und lieferst keine konkrete Beweisführung oder Daten über dessen Richtigkeit.
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Die obige Kritik kann man auch dann mit Fug und Recht vorbringen, wenn man an der Börse überhaupt nicht aktiv ist. Die Folgen dieser Politik gehen nämlich zu Lasten der Allgemeinheit - teurere Lebensmittel, teurere Energie, unnötige "künstliche" Inflation von den Zentralbanken zur Rettung der Zockerbanken, die praktisch mit Raub an den Ersparnissen der Allgemeinheit finanziert wird. Diese Politik schädigt größtenteils Leute, die mit der Börse überhaupt nichts am Hut haben.
Das Ganze auf "Trader gegen Trader" zu reduzieren ist arg verkürzt. Die Reichweite der o. g. "Politik" ist wesentlich weiter.
Nach der Lehman Pleite gingen bei uns (Maschbau, Automobilzul.) die Lichter aus, Kurzarbeit, Angst in der Belegschaft. Die expansive Geldpolitik sichert unsere Arbeitsplätze, Kurzarbeitsphasen sind vergessen, teilweise mehr Aufträge als möglich zu bedienen.
Dann soll ich nur weil einige Shorter Geld verloren haben auf die Notenbanken schimpfen? Reale Menschen in realen Arbeitsverhältnissen haben Geld um ihre Familien zu ernähren.
mfg
gute Idee, so habe ich es selber einige Links zum Thema eingestellt http://www.ariva.de/forum/...ilungsfrage-472111?page=155#jump15326267.
Lobbyarbeit ist Teil des politischen Alltag und führt zu Verzerrungen die unerwünscht sind. Das liegt jedoch an der Überforderung der Politik wo keine echten Fachleute in den einzelenen Parlamenten und Ministerien sitzen.
Nun ist es jedoch fruchtlos als Kreuzritter durch die Lande zu ziehen und Bankenbashing zu betreiben.
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Inhaltlich kommt als Antwort stets, dass die Inflationierung das kleinere Übel sei.
Ernst zu nehmende Gegenargumente, wie sie zuweilen auch Daiphong und Dreiklang vortragen, gehen unter, weil sie nicht dem Meinungs-Konsens entsprechen. Sie werden ignoriert oder gar als Ideologie diffamiert (z. B. von Fill). Dümmstenfalls werden steigende Charts als Gegenbeweis präsentiert.
http://www.ariva.de/forum/...eilungsfrage-472111?page=143#jumppos3591
Er würde sowohl fiskal und auch monitär auf die Bremse steigen...
Die Auswirkungen wären enorm - Arbeitslosigkeit steigt, Abwärtsstrudel, Suppenküchen, Ravioli, soziale Verwerfungen... Interessant, wenn nicht alle Länder mitziehen und manche bremsen und manche Gas geben...
Da scheint mir aus Aufkaufen von Anleihen doch das geringere Übel...
Solch ein "Konzept" kann nur von einem Ruheständler kommen, der das Meiste schon hinter sich hat. Gut dass dieses Programm hinsichlich seiner Unwirksamkeit bereits in den 20ern getestet wurde...
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Natürlich geht auch das nicht im Großen. Wieso kann man keine gemischten Strategien denken? Weil sowas schwierig ist. Tatsächlich finden aber meist x große Entwicklungen und Strategien gleichzeitig statt. Zum Ärger aller Ideologen und Spekulanten, die immer mindestens die Hälfte übersehen.
Der Wunsch nach einem Kapitalismus 'mit menschlichem Antlitz' ist angesichts der periodisch anfallenden teils verheerenden sozialen Kosten nur legitim. Auch die in der Praxis dann grandios scheiternden Systemalternativen gingen letztlich aus dieser Begründung hervor. Wenn sich Foodstamper neben ihren zwangsgeräumten Immobilien in Zelten durch die Nacht frieren, wenn brauchbares Zeugs auf Halde produziert wird, weil keiner es sich mehr leisten kann, wenn der Regenwald für ein paar Dollar mehr eingestampft wird, wenn Blasen erst aufgepumpt und dann zum Platzen gebracht werden und darüber ganze Volkswirtschaften in den Abgrund ziehen, wenn der eine Milliarden hat und andere gar nichts, dann erscheint der Kapitalismus als eine einzige absurde Verschwendung menschlicher, natürlicher und ökonomischer Ressourcen...
Nur 'erscheint' deshalb, weil die gesamte materielle Welt, in der Du dich in aller Selbstverständlichkeit bewegst und auf die Du in aller Selbstverständlichkeit zugreifst, der gesamte materielle Reichtum, der schon immer Gegenstand sozialer Verteilungsdebatten war, aus eben dieser anarchischen Produktionsweise hervorging und geht. Anders ausgedrückt: Mit 'Nachhaltgkeit' wären wirüber die Dampfmaschine wohl kam hinausgekommen. ..
Der Wunsch, die Welt möge eine andere sein, ist jedoch nicht umsonst. Er wird dann praktisch, wenn's darum geht, die unvermeidlich anfallenden sozialen Kosten dieser Produktionsweise zu mildern, auf Staatsebene als Sozialstaat. Sachlich eine systemstabilisierende Funktion, weil nur so die hinreichende soziale Akzeptanz (des privaten Eigentums) gewährleistet werden kann, ohne die Kapitalismus nicht geht (was Marktradikale gerne übersehen). Perspektivisch vielleicht das Tor zu einer postkapitalistischen Gesellschaft, Kommunismus oder was auch immer, wenn der Kapitalismus irgendwann historisch ausgespielt hat. Irgendwann wohlgemerkt...
Fill
Bei diesem Weg sind viele Teillösungen möglich und manche sind falsch. Und man darf nicht vergessen, dass alle denen die große Fehlentwicklung etwas oder viel gebracht hat, nicht zu denjenigen gehören, welche positive Vorschläge/Aktionen machen werden. Sie wollen, verständlicherweise, primär ihren Vorteil erhalten. Diesbezüglich ist mMn in der Geldpolitik bis jetzt vieles nicht gut gelaufen - auch weil die Politik sich oft nicht getraut hat - und manche Exzesse wirken negativ. Die Besserung unserer Probleme liegt auf jeden Fall nicht in einem infinitiven QE. Auch der Vergleich mit den Dreizigern hilft nicht, weil die Welt sich eben nicht immer wiederholt. Dabei ist besondere die Analyse dieser Weltwirtschaftskrise fürchterlich ideologisch überfrachtet und jeder beweist an ihr sein Modell und verbiegt dabei die realen Daten.
Ich verstehe die monetäre Politik der USA, die wir z.B. in Europa aus verschiedenen Gründen nicht so fahren können. Auf jeden Fall wird sie längerfristig nur zu neuen weltweiten Problemen führen. Lösen wird sie nichts und der Zeitgewinn wird bis jetzt auch nicht genutzt. Am Ziel, eine praktische ausgeglichene Handelsbilanz und einen tragbaren Staatshaushalt zu bekommen, kommt auch die USA längerfristig nicht vorbei.
Zu unterstellen, Ruheständler wollten den Zusammenbruch, weil das Meiste eh schon vorbei ist, ist absolut unlogisch. Diesen zu unterstellen, sie wollten beliebigen Unsinn, nur um Zeit zu gewinnen, wäre da schon logischer (ist Fill im Ruhestand? ;o) ). Immerhin ist ihre Restlebenserwartung etwas niedriger als die der Jüngeren. Sie haben primär etwas von einer weiter ausufernden Verschuldung. Je länger diese währt umso unwahrscheinlicher werden sie von den Folgen getroffen.
Drum spare in der Zeit dann hast du in der Not.
Das scheitert leider immer wieder an weichen Politikern die Versprechungen machen und das Geld lieber ausgeben da populärer als das Sparen.
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Problemsuche bei anderen und nicht bei dir selber. Wir sind ja nicht auf der Konsenssuche sondern auf der Suche nach möglichen Lösungsansätzen. Das bedingt die Betrachtung von eigeleiteten Maßnahmen, der Geschichte und die Spinnerei in die Zukunft. Dabei ist es doch wichtig positives wie negatives nicht auszublenden.
Hier werden sehr häufig negative Beispiele zur Konjunktur, zum Makroumfled eingestellt. Posting #912 negative Überraschung im Einkaufsmanagerindex, /909 Lobbyarbeit der Banken etc.
In diesem Zusammenhang kann ich das Posting von gamble verstehen, es zeichnet eben nicht den theoretischen Weg sondern den des praktisch denkenden Menschen von der Straße.
Dein Problem ist die NURBetrachtung des Negativen ohne nur ein einziges positves Argument gelten zu lassen.
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Auszug:
HB: Die Politik sagt, das Schlimmste sei überstanden.
Ich sehe nichts von einer Normalisierung. Die strukturellen Probleme sind nach wie vor da, sie sind nur kaschiert worden und hat sie für eine gewisse Zeit in einem Meer von neugeschöpfter Liquidität ertränkt. Man hat ein großes Heftpflaster aufgeklebt – aber von Heilung kann keine Rede sein.
HB: Geht es nicht auch mit der Konjunktur langsam wieder aufwärts?
Schauen Sie sich doch die neuesten Konjunkturdaten in Europa an. Da ist doch keine Besserung erkennbar. Die real verfügbaren Einkommen stagnieren, in den Peripherie-Staaten fallen sie sogar. Dadurch sinkt auch die Nachfrage. Ich will nicht mal von Griechenland oder Spanien sprechen, wo die Lage ganz dramatisch ist. Aber selbst in Italien liegt das Bruttoinlandsprodukt acht Prozent unter dem Niveau von vor fünf Jahren – und es fällt immer noch.
HB: An den Finanzmärkten ist zumindest wieder Ruhe eingekehrt.
Das liegt nur daran, dass die Europäische Zentralbank die Notbremse gezogen hat. Sie hat erklärt, bankrotte Staaten und Finanzinstitute zu finanzieren, damit der Euro nicht auseinanderbricht. Das war ein Signal an die Banken, wieder mit vollem Risiko in Staatsanleihen zu investieren - was auch passiert ist. Die Banken haben sich bei der EZB für ein Prozent Geld geliehen, damit haben sie Anleihen von Spanien oder Italien mit einem Zins von fünf, sechs oder sieben Prozent gekauft. Ein großartiges Geschäft für die Banken. Schließlich steht die EZB jederzeit bereit, die Risiken zu übernehmen. Die Folge ist, dass die Banken jetzt wieder vollgeladen sind mit Staatsanleihen. Letztlich hat man die Probleme nicht gelöst, sondern nur verschoben und vergrößert...
(geht noch seitenweise weiter....@mods).
Der gesamte technische Fortschritt über die Jahrhunderte und Jahrtausende hatte deflationäre Wirkung und hat gleichzeitig den Wohlstand der Menschheit gemehrt. Es liegt mMn kein Sinn darin für eine bestimmte Sache immer länger zu arbeiten und immer mehr Rohstoffe einzusetzen, der Sinn liegt wohl eher darin weniger zu arbeiten und weniger Rohstoffe einzusetzen und dabei zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Eine nachweislich gesunde Deflation.
Die negative Seite der Deflation liegt darin, dass trotz gleichbleibender Arbeit und Einsatz von Rohstoffen, die Preise sinken und damit die Margen und letztendlich die Löhne und dann sogar die Firmen Pleite gehen und damit die Arbeitsplätze verschwinden. Die Inflation kann allerdings genau die gleiche Wirkung entfalten, eine Wirkung die wir gerade beobachten. Die überproportionale Preissteigerungen bei Rohstoffen machen den Konsumenten immer ärmer, er kann sich weniger leisten und die Margen der Firmen, welche diese Rohstoffe benötigen, sinken und es kommt zum Arbeitsplatzabbau. Die Profiteure vom Ganzen sind diejenigen, welche wenig Rohstoffe brauchen wie z.B. die Finanzbranche.
Es ist daher mMn nach unsinnig sich gegenseitig die Begriffe Deflation und Inflation an den Kopf zu schmeißen und jeden möglichen Unsinn zu treiben, dass die Preissteigerungsrate positiv bleibt. Diese statistische Spielchen sind nichts anderes als Propaganda im Umverteilungskampf. Es kommt eben immer auf die Ursachen der Preisveränderungen an. So wäre eine starke Deflation bei den Rohstoffen das größte denkbare Konjunkturprogramm in den Industriestaaten überhaupt, auch wenn dies statistisch zu einer ausweisbaren Deflation führen würde.
Es ist auch mMn ein Unsinn zu glauben, wenn der Staat nur genügend Geld verbrennt wird es schon gut. Eine laufende Erhöhung der Staatsquote ist nachweislich ungesund und das Geld muss sich der Staat ja holen. Entweder über höhere Steuern und Abgaben indem er damit bestimmte Wirtschaftsbereiche schädigt oder durch Gelddrucken indem er dann die gesamte Wirtschaft schädigt. Lösen können dieses Dilemma nur Superpolitiker, welche die Forderung nach ausgeglichenen Haushalten bei gleichzeitiger monetärer Förderung des Wachstums stellen, so wie sie jetzt wieder vermehrt bei uns aus den Löchern kriechen.