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Eröffnet am: | 13.01.09 16:24 | von: kleinerschatz | Anzahl Beiträge: | 520 |
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Abdolhassan Bani Sadr: Moderater Kurs Obamas destabilisiert iranische Führung
Abdolhassan Bani Sadr im Gespräch mit Christoph Heinemann
Der frühere iranische Staatspräsident Abdolhassan Bani Sadr spricht der iranischen Führung deren gesamte Legitimation ab. Das Volk stehe ihr feindlich gegenüber. US-Präsident Obamas jüngstes Angebot zum Dialog kann die Führung destabilisieren, glaubt Bani Sadr: "Wenn das iranische Volk erkennt, dass es von außen nicht bedroht wird."
Heinemann: Zum Handschlag gehören bekanntlich zwei. Also wie geht der Iran mit Präsident Obamas Botschaft um? Der Iran, der in diesen Tagen den 30. Jahrestag der islamischen Revolution feiert. Vor dieser Sendung habe ich diese Frage Abdolhassan Bani Sadr gestellt. Er war von Februar 1980 bis Juni 1981 Staatspräsident des Iran, bevor er in Ungnade fiel und fliehen musste. Bani Sadr lebt seither im Exil. Also: Wie reagiert die iranische Führung?
Abdolhassan Bani Sadr: Die Regierung befindet sich nun in einer unangenehmen Lage: mit Bush in den Vereinigten Staaten und mit Olmert in Israel konnte das Regime einfach Krisen inszenieren. Aber mit Obama, der von Verhandlungen ohne Bedingungen spricht, ist das nicht mehr möglich. Wenn die Regierung dies dennoch täte, bliebe sie isoliert und verabscheut von der öffentlichen Meinung weltweit. Deshalb hat Herr Ahmadinedschad sofort seinerseits Bedingungen gestellt. Er und der geistliche Führer, Khamenei, haben immer bedingungslose Gespräche gefordert. Und kaum sind die Vereinigten Staaten einverstanden, da stellen sie Bedingungen.
Heinemann: Sie erwarten also keine Annäherung zwischen den USA und Iran?
Bani Sadr: Die gegenwärtige iranische Führung, die Herren Khamenei und Ahmadinedschad, verfügen über Mittel, Hürden aufzubauen und zu rechtfertigen, dass Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten nicht stattfinden.
Heinemann: Welche Mittel könnten das sein?
Bani Sadr: Ein Terroranschlag irgendwo reichte aus, um Verhandlungen zu verhindern.
Heinemann: Was bedeutet dies für die iranische Politik gegenüber dem Irak, Afghanistan und einer Unterstützung der Hamas in Gaza?
Bani Sadr: Man muss sich ihre Politik anschauen, die auf einer Realität beruht: Von Indien bis zum Mittelmeer gibt es keine Staaten und Regierungen, die anständig funktionieren. Es gibt eine Leere. Und sie wollen diese Leere mit Öl-Geld und mit Waffen füllen, mit denen die entsprechenden Gruppen bewaffnet werden. Diese Methode hat das Regime bislang gewählt.
Heinemann: Herr Bani Sadr, ist die iranischen Führung bereit, Atomwaffen herzustellen?
Bani Sadr: Sicherlich wollen sie das. Wie gesagt, sie wollen die Leere mit Geld und Waffen füllen. Die Atomwaffe wäre ein starkes Mittel, um eine Regionalmacht zu werden.
Heinemann: Ist der Iran Ihren Informationen zufolge in der Lage, kurzfristig eine Atomwaffe herzustellen?
Bani Sadr: In einigen Monaten, so wie es die Israelis behaupten, glaube ich das nicht. Meinen Informationen zufolge sind sie nicht so nah dran. Der Iran benötigt noch etwa fünf Jahre, um eine Atombombe herstellen zu können und über die nötigen finanziellen Mittel zu verfügen, die gegenwärtig fehlen.
Heinemann: Herr Bani Sadr, glauben Sie, dass die Radikalen bereit wären, eine solche Waffe gegebenenfalls einzusetzen?
Bani Sadr: Das glaube ich nicht, das ist unmöglich. Wo denn?
Heinemann: Gegen Israel zum Beispiel?
Bani Sadr: Wie sollte man Atomwaffen gegen Israel einsetzen, ohne die Palästinenser zu töten. Iran hat außerdem nicht die finanziellen Mittel, um eine Armee auszurüsten, die zu einer solchen Waffe passt.
Heinemann: "Informationen am Morgen" im Deutschlandfunk, ein Gespräch mit dem ehemaligen iranischen Staatspräsidenten Abdolhassan Bani Sadr. - 30 Jahre nach der Revolution, wie stabil ist die Regierung in Teheran?
Bani Sadr: Das Regime ist nicht sehr stabil: Sie verfügen über die Erdöl-Gelder und die Armee. Das ist alles. Das Volk steht ihm feindlich gegenüber, auch der Klerus ist gegen dieses Regime, das seine gesamte Legitimation verloren hat. Aber neben Geld und Gewalt gibt es einen dritte Säule: die Angst. Mit der Politik der Regierung Bush und Israels stand die Bevölkerung innen- und außenpolitisch unter Druck und konnte nichts tun.
Heinemann: Herr Bani Sadr, das könnte sich unter Präsident Obama ändern. Würde eine moderatere US-Politik im Iran für Instabilität sorgen?
Bani Sadr: Ja, wenn das iranische Volk erkennt, dass es von außen nicht bedroht wird, weder militärisch noch wirtschaftlich.
Heinemann: Herr Bani Sadr, was denken Sie heute über Ayatollah Khomeini?
Bani Sadr: Das war ein Mann, der sich anpassen konnte. Als er sich in Frankreich in Neauphle-le-Chateau aufhielt, hat er die Idee der Freiheit übernommen. Kaum in Teheran, hat er sich den Gedanken der absoluten Macht zu eigen gemacht. Er war Anhänger des Totalitarismus im Namen der Religion. Er hat nicht einmal die islamischen Grundsätze respektiert. Er ist verantwortlich für die Gewalt in der moslemischen Welt. Er hat der Gewalt im Namen der Religion einen heiligen Charakter verliehen.
Heinemann: Der frühere iranische Staatspräsident Abdolhassan Bani Sadr in den "Informationen am Morgen".
An den Ölmärkten herrscht am Freitagmittag New Yorker Zeit weiter Zurückhaltung vor. An der New Yorker Nymex notiert leichtes US-Öl (März-Kontrakt) derzeit bei 41,46 Dollar (+0,02 Dollar). Der Februar-Kontrakt für eine Gallone Heizöl wird in New York 2 Cents fester als am Donnerstag bei 1,45 Dollar gehandelt. Ein Februar-Kontrakt für eine Gallone Unverbleites Benzin wird 2 Cents teurer bei 1,25 Dollar gehandelt.
Im Londoner Handel verteuert sich der Future für Brent Crude (März-Kontrakt) derzeit gegenüber Donnerstag um 67 Cents und notiert bei 46,07 Dollar je Barrel. Das leichte US-Öl WTI (März-Kontrakt) notiert hier bei 41,90 Dollar je Barrel 46 Cents leichter. Im Fokus stehen weiter die Konjunktursorgen sowie die am Mittwoch veröffentlichten US-Öllagerdaten für die vorangegangene Woche. Demnach wiesen die Rohöllagerbestände ein Plus von 6,2 Millionen Barrel aus. Bei den Mitteldestillaten wie Diesel wurde ein Minus von einer Million Barrel ermittelt. Bei Benzin wurde ein Rückgang von 100.000 Barrel verzeichnet.
Die Futures für Edelmetalle zeigen wiederum festere Tendenzen. Derzeit verteuert sich der Kurs für eine Feinunze Gold (April-Kontrakt) um 9,50 Dollar auf 916,00 Dollar. Die Feinunze Silber (März-Kontrakt) notiert momentan 40 Cents fester bei 12,39 Dollar. Gleichzeitig wird die Feinunze Platin (April-Kontrakt) bei derzeit 984,80 Dollar (+9,90 Dollar) gehandelt.
Bei den Agrarrohstoffen sind wiederum weitgehend schwächere Notierungen zu verzeichnen. Der Zucker-Future (März-Kontrakt) tendiert aktuell bei 12,71 Cents je Pfund 0,12 Cents fester. Der Future für Arabica-Kaffee (März-Kontrakt) notiert bei 120,45 Cents je Pfund 1,05 Cents leichter. Kakao (März-Kontrakt) wird bei 2.768 Dollar je Tonne 33 Dollar billiger gehandelt. Der Mais-Future (März-Kontrakt) notiert derzeit 1,4 Cents leichter bei 380,2 Cents je Scheffel. Bei Chicago-Weizen fällt der Preis für einen März-Kontrakt um 1,0 Cents auf 577,0 Cents je Scheffel. Bei Sojabohnen notiert der März-Kontrakt bei 975,4 Cents je Scheffel 5,0 Cents fester. (30.01.2009/ac/n/m)
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
Der US-Ölkonzern Exxon Mobil hat im Schlussquartal 2008
deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der Ergebnisrückgang fiel allerdings
weniger stark aus als erwartet. Das Unternehmen aus Irving meldete am Freitag
vor Börsenbeginn einen Gewinn je Aktie von 1,55 (2,13) USD, Analysten hatte im
Mittel 1,45 USD vorhergesagt.
Schwächere Ölpreise, höhere operative Kosten, geringerer Absatz im Chemiesegment
und die Auswirkungen der Wirbelstürme an der Golfküste seien nur zum Teil durch
höhere Downstream-Margen ausgeglichen worden, teilte der Konzern mit.
Der Nettogewinn sank um 33% auf 7,82 (11,66) Mrd USD. Ausfälle aufgrund der
Wirbelstürme Gustav und Ike schmälerten das Ergebnis im vierten Quartal um 570
Mio USD. Der Umsatz ging auf 84,7 (116,6) Mrd USD zurück. Die Ausgaben für
Investitionen und Exploration nahmen um 11% auf 6,8 Mrd USD zu.
Im Upstream-Segment in den USA sackte der Nettogewinn auf 0,699 (1,275) Mrd USD,
international wurden hier 4,935 (6,929) Mrd USD verdient. Im Downstreamgeschäft
musste die Exxon Mobil Corp in den USA einen Verlust von 20 Mio USD hinnehmen
nach einem Gewinn von 622 Mio USD im Vorjahr. Auf internationaler Seite wurde
ein Ergebnisanstieg auf 2,434 (1,645) Mrd USD verbucht.
Im Schlussquartal wurde den Angaben zufolge im operativen Geschäft ein Cash-Flow
von 10,4 (11,3) Mrd USD generiert. Die Förderung ging auf durchschnittlich 4,113
(4,253) Mio Barrel Öläquivalent pro Tag (boed) zurück.
Exxon Mobil will im ersten Quartal eigene Aktien für 7 Mrd USD zurückkaufen. Im
Schlussquartal 2009 wurden 119 Mio Anteile für 8,8 Mrd USD erworben.
Das Gesamtjahr beendete Exxon Mobil mit einem Rekordgewinn vor Sonderposten von
44,06 (40,61) Mrd USD.
Webseite: http://www.exxonmobil.com
Donnerstag, 29. Januar 2009, 17:27 Uhr
(Reuters) - Somalische Piraten haben im Golf von Aden einen deutschen Flüssiggas-Tanker gekapert.
Die Organisation East African Seafarers Assistance Programme teilte am Donnerstag in Nairobi mit, die "MV Longchamp" sei am Morgen entführt worden. Das Schiff habe 13 Besatzungsmitglieder - zwölf Philippiner und ein Indonesier. Die "MV Longchamp" ist das dritte Schiff, das in diesem Jahr gekapert wurde.
Die "Longchamp" wird von dem Hamburger Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement betrieben und fährt unter der Flagge der Bahamas. Das Unternehmen bestätigte die Entführung am Donnerstag. Ersten Informationen zufolge seien sieben Piraten an Bord gekommen, hätten das Schiff in ihre Gewalt gebracht und zur Kursänderung in Richtung Somalia gezwungen. Es gebe Hinweise darauf, dass alle Besatzungsmitglieder unversehrt seien. Den Angaben zufolge bestanden zunächst keine Kontakte zu den Piraten. Es seien auch keine Lösegeldforderungen eingegangen.
Erst vor wenigen Tagen hatte die französische Marine neun somalische Piraten im Golf von Aden gefangengenommen. Nach Angaben des Militärs wurden seit April insgesamt 57 Piraten gefasst. Sie seien bislang französischen oder somalischen Behörden übergeben worden. Nach dem deutlichen Anstieg der Piraterie vor der Küste Somalias haben 14 Staaten Kriegsschiffe in die Region geschickt. Auch die deutsche Marine ist an den Einsätzen beteiligt.
New York / Chicago / London (aktiencheck.de AG) - An den Ölmärkten herrschte auch am Montag Zurückhaltung vor. In New York notierte leichtes US-Öl (März-Kontrakt) zuletzt bei 40,55 Dollar. Ein März-Kontrakt für eine Gallone Heizöl war in New York zuletzt für 1,36 Dollar erhältlich. Ein März-Kontrakt für eine Gallone Unverbleites Benzin notierte bei zuletzt 1,16 Dollar.
In London notierte der Future für Brent Crude (März-Kontrakt) bei zuletzt 44,49 Dollar je Barrel. Das leichte US-Öl WTI (März-Kontrakt) notierte hier bei 40,60 Dollar je Barrel. Neben den Konjunktursorgen standen weiterhin die am vergangenen Mittwoch veröffentlichten US-Öllagerdaten für die vorangegangene Woche im Fokus. Demnach haben die Rohöllagerbestände ein Plus von 6,2 Millionen Barrel ausgewiesen. Dagegen war bei den Mitteldestillaten wie Diesel ein Minus von einer Million Barrel ermittelt worden. Bei Benzin war ein Rückgang von 100.000 Barrel verzeichnet worden.
Die Futures für Edelmetalle tendierten ebenfalls schwächer. So verbilligte sich der Kurs für eine Feinunze Gold (April-Kontrakt) um 21,20 Dollar auf 907,20 Dollar. Die Feinunze Silber (März-Kontrakt) notierte wiederum 15 Cents leichter bei 12,42 Dollar. Gleichzeitig wurde die Feinunze Platin (April-Kontrakt) bei 975,30 Dollar (-3,80 Dollar) gehandelt.
Auch bei den Agrarrohstoffen waren mehrheitlich schwächere Notierungen zu verzeichnen. Der Zucker-Future (März-Kontrakt) tendierte bei 12,83 Cents je Pfund 0,16 Cents höher. Der Future für Arabica-Kaffee (März-Kontrakt) notierte bei 119,45 Cents je Pfund 0,55 Cents fester. Kakao (März-Kontrakt) wurde bei 2.715 Dollar je Tonne 56 Dollar niedriger gehandelt. Der Mais-Future (März-Kontrakt) notierte 8,4 Cents schwächer bei 370,4 Cents je Scheffel. Bei Chicago-Weizen sank der Preis für einen März-Kontrakt um 4,2 Cents auf 563,6 Cents je Scheffel. Bei Sojabohnen notierte der März-Kontrakt bei 959,4 Cents je Scheffel 20,4 Cents leichter. (03.02.2009/ac/n/m)
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
Realtime-Taxe: Geld: 5,97 5.000 Stk.
Brief: 6,00 5.000 Stk.
Taxierungszeitpunkt 03.02.2009 18:43:49 Uhr
akt. Spread / homogenisiert 0,030 0,030
Last 5,89 G 0 Stk.
Kurszeit 03.02.2009 12:58:56 Uhr
Tagesvolumen (Stück) 1.040
Tageshoch / -tief 5,89 5,80
Vortageskurs (02.02.)/
Kursart 6,19 KS
Veränd. Vortag abs. -0,30 -4,85%
Jahreshoch / -tief 13,54 (06.01) 4,94 (20.01)
52 Wochenhoch / -tief 28,10 (30.10) 3,35 (29.12)
Basiswert: Brent Crude Oil Futures (IPE_11684829.SON)
Kennzahlen
Berechnungszeitpunkt 18:42:32 Uhr (03.02.09)
Delta -
Hebel 7,39
Abstand zur Knock-out-Barriere:
- in € 6,31 €
- in % 14,21%
Stammdaten:
WKN: CM5THK
Seitwärtsbewegung bei den Ölpreisen setzt sich fort - Heizöl gibt etwas nach
Wenig spektakulär begann die neue Handeswoche an den internationalen Ölmärkten, sodass der seit einiger Zeit existente Seitwärtstrend seinen Fortgang findet. Ein wieder stärkerer Euro lässt hierzulande die Heizöl-Notierungen etwas nachgeben.
ute Morgen stehen die WTI-Rohöl-Futures bei 40,50 US-Dollar pro Barrel, Nordseeöl "Brent" kostet etwas mehr als 44 Dollar. Der Euro kann sich wieder erholen und wird für 1,2830 US-Dollar gehandelt.
Die Gefahr eines Streikes bei den US-Raffinerien wird immer geringer, einen wirklichen Einfluss auf das Geschehen an den Ölmärkten hatten sie aber ohnehin nicht.
Auch die verbalen Bemühungen der OPEC, den Ölpreis mit weiteren Kürzungsabsichten zu stützen, werden von den Börsianern kaum noch wahrgenommen.
Die einzig entscheidenden Impulse kommen derzeit nach wie vor von der Konjunkturseite und somit auch von Dow, Dax und Co.. Doch auch hier gibt es seit Mitte Oktober eine breit angelegte Seitwärtsbewegung.
Neue fundamentale Daten zum Ölmarkt werden morgen Mittwoch wieder in Form der wöchentlichen US-Ölbestände vom US-Energieministerium erwartet. Die meisten Analysten erwarten hier ein neuerlichen moderaten Zuwachs.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im gestrigen Handel von den starken Verlusten der Vortage etwas erholen und stieg wieder auf über 1,28 US-Dollar. Händler sehen dies aber als rein technische Reaktion.
Der deutlich erholte Euro sorgt hierzulande für wieder nachgebende Heizöl-Notierungen. Die Nachfrage hat sich deutlich beruhigt und auch die Lieferzeiten haben sich in den meisten Regionen normalisiert. Nach wie vor kann das Niveau als durchaus attraktiv angesehen werden.
02.02.2009
LB Baden-Württemberg
Stuttgart (aktiencheck.de AG) - Der Ölpreis hat in den letzten Tagen einer Reihe von bearishen Nachrichten getrotzt, so die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg.
Bei rund 42 USD seien Schwächephasen bei Brent & Co. zuletzt regelmäßig ausgelaufen. Dabei hätten die Ölnotierungen durchaus stärker auf sehr schwache Konjunkturdaten reagieren können. So habe die US-Arbeitslosenquote zuletzt bei 7,2% gelegen und habe somit das höchste Niveau seit 16 Jahren erreicht. Im Gesamtjahr 2008 habe der US-Arbeitsmarkt insgesamt 2,6 Mio. Stellen eingebüßt; dies entspreche dem größten Verlust seit 1945.
Das US-BIP habe sich zwischen Oktober und Dezember 2008 um annualisiert 3,8% verringert. Das sei der stärkste Rückgang seit über 16 Jahren gewesen. Und schließlich habe der IWF einmal mehr die BIP-Wachstumsraten vieler Länder rund um den Globus revidiert. Das erwartete Weltwirtschaftswachstum 2009 sei um 1,7 Prozentpunkte auf nur noch 0,5% revidiert worden. In wichtigen Öl-Nachfrage-Ländern wie den USA oder Japan seien die Wachstumsraten um 0,9 bzw. 2,4 Prozentpunkte gesenkt worden. Auch in den BRIC-Staaten hätten sich Abwärtsrevisionen zwischen 1,2 und 1,8 Prozentpunkten ergeben - die Prognose für Russland sei sogar von +3,5% auf -0,7% geändert worden.
Allerdings lasse die IWF-Prognose für das kommende Jahr von konjunktureller Seite wieder ein Anziehen der Ölnachfrage erwarten. Aktuell prognostiziere das Institut für 2010 ein Weltwirtschaftswachstum von 3,0%. Auch von Seiten der CFTC seien zuletzt Daten gekommen, die sich preisstützend ausgewirkt haben dürften. Die Netto-Long-Position der Non-Commercials habe zuletzt relativ konstant bei rund 50.000 Kontrakten gelegen - ein Wert der zuletzt im Frühjahr 2008 erreicht worden sei.
Schließlich habe auch die OPEC für stabilere Notierungen gesorgt. Mittlerweile würden sich die Anzeichen verdichten, dass das Ölkartell bei der nächsten Konferenz Mitte März eine weitere Output-Kürzung beschließen werde. Kurzfristig dürfte die Tragfähigkeit der 40-Dollar-Marke jedoch sehr wahrscheinlich nochmals getestet werden. Insbesondere die steigenden Lagerbestände in den USA würden momentan noch gegen einen nachhaltigen Ölpreisanstieg sprechen. Mit knapp 340 Mio. Barrel lägen die US-Öllager aktuell auf dem höchsten Stand der letzten zehn Jahre und fast 15% über dem 10-Jahresdurchschnitt.
Paul Y. Cheng, Analyst von Barclays Capital, stuft die Aktie von Exxon Mobil (ISIN US30231G1022 / WKN 852549) unverändert mit "overweight" ein und bestätigt das Kursziel von 92 USD.
Exxon Mobil habe angesichts des negativen Umfelds solide Q4-Zahlen berichtet. Einmaleffekte hätten aber die Ergebnisentwicklung begünstigt. Eine Quantifizierung dieser Faktoren habe aber nicht stattgefunden. Pro Aktie schätze man den Einfluss aber auf 0,20 bis 0,40 USD.
Die Ergebnisse des ersten Quartals 2009 würden daher vermutlich deutlich hinter das Niveau des vierten Quartals zurückfallen, auch wenn die Marktbedingungen ähnlich bleiben würden.
Der Großteil der kurzfristigen Outperformance gegenüber der Peer Group könnte nun hinter der Aktie liegen. Exxon Mobil bleibe aber für langfristig orientierte Anleger ein solides Investment und repräsentiere den besten defensiven Titel im Energiesektor.
Vor diesem Hintergrund bewerten die Analysten von Barclays Capital die Aktie von Exxon Mobil weiterhin mit dem Votum "overweight". (Analyse vom 02.02.09) (02.02.2009/ac/a/a)
Analyse-Datum: 02.02.2009
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
BP-Chef sieht Zusammenschlüsse von westlichen Öl-Riesen mit Staatsunternehmen
Angesichts knapper werdender Ressourcen hält der Chef des britischen Ölriesens BP , Tony Hayward, Zusammenschlüsse von westlichen, börsennotierten Ölunternehmen mit Staatskonzernen für die wahrscheinlichste Fusions-Variante. Die grösste Herausforderung für die Ölindustrie stelle der sichere Zugang zu Ölreserven dar, sagte Hayward am Dienstag während einer Telefonkonferenz. Und die grössten Öl-Vorräte würden von Staatsunternehmen in Ländern wie Kuwait, Mexiko, Russland oder Nigeria kontrolliert.
Bei einem Zusammengehen von zwei grossen westlichen Ölkonzernen bleibe aber das Problem der Reserven weiter bestehen, so Hayward. In den späten 90er Jahren hatte der Einbruch der Ölpreise die Konsolidierung in der Branche beschleunigt: Exxon kaufte Mobil und BP verleibte sich Amoco ein.
Derzeit versuchen westliche Ölfirmen über Partnerschaften mit Staatsunternehmen Zugang zu Öl zu erhalten./RX/she/he
Der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron hält seine Investitionen trotz Wirtschaftsflaute und gesunkenen Spritpreisen stabil. Chevron werde im laufenden Jahr 22,8 Milliarden Dollar ausgeben und damit genauso viel wie im vergangenen Jahr, teilte der Konzern am Donnerstag in San Ramon mit. Rund drei Viertel der Summe fließen in die Öl- und Gasförderung, der weitaus größte Rest in die Raffinerien und den Vertrieb.
Chevron leidet wie alle Ölkonzerne unter den gesunkenen Spritpreisen. Das Unternehmen hatte jüngst einen Gewinnrückgang für das Schlussquartal prophezeit. Konzernchef Dave O’Reilly betonte jetzt die finanzielle Stärke, die die Investments möglich mache./das/he
Aus Furcht vor einem neuen Gas-Streit fordert die Ukraine, die Vormachtstellung des russischen Gazprom-Konzerns einzuschränken.
Von Daniel Brössler
Die Beilegung des Gasstreits mit Russland garantiert nach ukrainischer Darstellung keine Versorgungssicherheit für Europa. "Um die Wiederholung einer solchen Situation zu verhindern, müssen eine Reihe von Maßnahmen getroffen werden", sagte der ukrainische Vize-Außenminister und Gas-Chefunterhändler Konstantin Jelissejew der Süddeutschen Zeitung am Montag in Berlin.
Die Einigung vom 19. Januar, die einen zweiwöchigen Lieferstopp beendet hatte, schließe neue Schwierigkeiten nicht aus. "Wir müssen das Monopolproblem in Angriff nehmen", forderte Jelissejew. Energiesicherheit werde es nur geben, wenn die Vormachtstellung des russischen Gazprom-Konzerns eingeschränkt - und die Ukraine ins Energiesystem der Europäischen Union integriert werde.
Trotz des Imageschadens wünscht sich die Ukraine nun eine Stärkung ihrer Rolle. "Wir haben den Vorschlag gemacht, dass die EU-Staaten ihr Gas an der russisch-ukrainischen Grenze kaufen", erläuterte Jelissejew. Die Ukraine würde dadurch zum Zwischenhändler werden.
Die geplante Ostsee-Pipeline bezeichnete Jelissejew als unwirtschaftlich. Sinnvoller sei es, durch Investitionen in Höhe von zwei bis drei Milliarden Euro die Effizienz des ukrainischen Durchleitungsnetzes zu steigern. Auch deutsche Experten warnen vor Unsicherheiten für die künftige Gasversorgung. Grundlegende Probleme blieben ungelöst und lieferten Zündstoff für neuen Streit, heißt es in einem Papier der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. "Damit muss die Versorgungssicherheit auf dieser Route weiterhin als gefährdet gelten", wird gewarnt.
(SZ vom 03.02.2009/jkr)
An den Ölmärkten herrscht am Dienstagnachmittag New Yorker Zeit weiter Zurückhaltung vor. An der New Yorker Nymex notiert leichtes US-Öl (März-Kontrakt) derzeit bei 40,89 Dollar (+0,81 Dollar), nachdem die Notierung zwischenzeitlich sogar unter die 40-Dollar-Marke gefallen war. Der März-Kontrakt für eine Gallone Heizöl wird in New York 2 Cents leichter bei 1,32 Dollar gehandelt. Ein März-Kontrakt für eine Gallone Unverbleites Benzin wird 2 Cents niedriger bei 1,13 Dollar gehandelt.
Im Londoner Handel notiert der Future für Brent Crude (März-Kontrakt) derzeit gegenüber Montag um 24 Cents höher bei 44,06 Dollar je Barrel. Das leichte US-Öl WTI (März-Kontrakt) notiert hier bei 40,83 Dollar je Barrel 75 Cents höher. Neben den Konjunktursorgen stehen weiterhin die am vergangenen Mittwoch veröffentlichten US-Öllagerdaten für die vorangegangene Woche im Fokus. Demnach wiesen die Rohöllagerbestände ein Plus von 6,2 Millionen Barrel aus. Dagegen wurde bei den Mitteldestillaten wie Diesel ein Minus von einer Million Barrel ermittelt. Bei Benzin wurde ein Rückgang von 100.000 Barrel verzeichnet.
Die Futures für Edelmetalle präsentieren sich schwächer. Derzeit verbilligt sich der Kurs für eine Feinunze Gold (April-Kontrakt) um 14,70 Dollar auf 892,50 Dollar. Die Feinunze Silber (März-Kontrakt) notiert momentan 12 Cents schwächer bei 12,30 Dollar. Die Feinunze Platin (April-Kontrakt) wird bei derzeit 966,00 Dollar (-15,60 Dollar) gehandelt.
Auch bei den Agrarrohstoffen sind vorwiegend schwächere Notierungen zu verzeichnen. Der Zucker-Future (März-Kontrakt) tendiert aktuell bei 12,68 Cents je Pfund 0,07 Cents leichter. Der Future für Arabica-Kaffee (März-Kontrakt) notiert bei 119,15 Cents je Pfund 0,60 Cents niedriger. Kakao (März-Kontrakt) wird bei 2.728 Dollar je Tonne 8 Dollar fester gehandelt. Der Mais-Future (März-Kontrakt) notiert derzeit 8,6 Cents schwächer bei 361,6 Cents je Scheffel. Bei Chicago-Weizen sinkt der Preis für einen März-Kontrakt um 11,2 Cents auf 552,4 Cents je Scheffel. Bei Sojabohnen notiert der März-Kontrakt bei 946,0 Cents je Scheffel 13,4 Cents leichter. (03.02.2009/ac/n/m)
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
Öl-Aktionäre freuen sich über Geldregen
VON OLIVER RISTAU
Für die größten privaten Ölkonzerne und ihre Aktionäre war 2008 ein glänzendes Jahr. Denn trotz des im zweiten Halbjahr rapide gefallenen Ölpreises haben die meisten von ihnen so viel verdient wie noch nie in ihrer Geschichte.
So auch die britische BP-Gruppe, die die Aral-Tankstellenkette betreibt. Der Profit stieg im Vergleich zum Vorjahr - trotz milliardenschwerer Abschreibungen auf hoch bewertete Ölvorräte und Schwierigkeiten beim russisch-britischen Joint-Venture TNK-BP - um 1,5 Prozent auf 21,2 Milliarden Dollar. Ohne Berücksichtigung dieser temporären Faktoren kletterte der Gewinn sogar um 39 Prozent auf ein Rekordniveau von 25,6 Milliarden Dollar.
Entsprechend sollen auch die BP-Aktionäre mit einer Dividende von 14 Cent allein nur für das vierte Quartal verwöhnt werden. Trotz des Nettoverlustes in den vergangenen drei Monaten liegt die Vierteljahresausschüttung damit sogar noch über dem Vorjahr. Auf das Gesamtjahr bezogen steigt die Dividende um 22 Prozent. Auch der Wettbewerber Shell, der im vierten Quartal ebenfalls schwere Einbußen erlitt, will seinen Anlegern eine um elf Prozent erhöhte Quartalsdividende zahlen.
Den größten Kuchen hat aber der US-Ölriese Exxon-Mobil (Esso) zu verteilen, der einen neuen Rekordgewinn scheffelte. Davon sollen 90 Prozent an die Anteilseigner ausgezahlt werden. Und auch im neuen Jahr sollen die Aktionärsfreuden verlängert werden. So stellt Shell-Chef Jeroen van der Veer trotz Wirtschaftskrise die Fortsetzung "progressiver Dividendenzahlungen" in Aussicht und kündigte gleich für das erste Quartal eine weitere Anhebung um fünf Prozent an.
Das zeigt, dass die Konzerne auch in Zeiten niedrigerer Ölpreise mit Profiten rechnen. Selbst auf dem aktuellen Niveau verdienen die Unternehmen nach Auskunft von Sintje Diek, Energiespezialistin bei der HSH Nordbank, "immer noch eine Marge." Das liegt daran, dass die Multis das komplette Ölgeschäft kontrollieren vom Bohrloch (Upstream) über die Verarbeitung (Downstream) bis zum Verkauf etwa an den Tankstellen. Die Preisfindung geschieht aber an den Börsen, die den integrierten Unternehmen insbesondere in den vergangenen Jahren außerordentliche hohe Extragewinne im Upstream-Geschäft bescherten.
was die Börsen vorgeben, unabhängig von den realen Bedingungen der Förderung. So wuchsen in der jüngeren Vergangenheit die Umsätze von Exxon und Co, ohne dass die Kosten in ähnlichem Maß zugenommen hätten - geringere Aufwendungen sind im Gegensatz zu anderen Branchen also nicht beim Verbraucher angekommen.
Angesichts der niedrigen Notierungen könnten die Konzerne nun versucht sein, Projekte für neue Ölfelder auf Eis zu legen, auch wenn etwa BP an seinen Explorationsplänen festhalten will. Zum einen, weil sich die teure Erkundung wegen des Preisrutschs nicht rechnet. Zum anderen, weil dadurch mittelfristig eine Verknappung des Angebots ausgelöst werden kann, die einen künftigen Preisauftrieb beschleunigen könnte.
So lange sich die Krise mit niedrigen Ölpreisen nicht über Jahre hinzieht, kann solch ein Kalkül aufgehen, bei dem bewusst von der Substanz gelebt wird.
An den Ölmärkten herrscht am Mittwochmittag Zurückhaltung vor. Der Future für Brent Crude (März-Kontrakt) notiert derzeit im Londoner Handel bei 44,40 Dollar je Barrel und damit gegenüber dem Dienstag 32 Cents fester. Das leichte US-Öl WTI (März-Kontrakt) notiert hier bei 41,27 Dollar je Barrel und damit 49 Cents fester. An den Spotmärkten wird Brent bei zuletzt 44,70 Dollar und WTI bei 41,53 Dollar gehandelt. In New York notierte leichtes US-Öl (März-Kontrakt) zuletzt bei 41,60 Dollar. Ein März-Kontrakt für eine Gallone Heizöl ist in New York derzeit für 1,34 Dollar erhältlich. Ein März-Kontrakt für eine Gallone bleifreies Benzin notiert zuletzt bei 1,17 Dollar.
Im Fokus stehen angesichts der jüngsten Konjunkturdaten weiter die Sorgen um die weitere Wirtschaftsentwicklung. Mit Spannung warten die Anleger auf die US-Öllagerdaten für die vergangene Woche. In der Vorwoche hatten die Rohöllagerbestände ein Plus von 6,2 Millionen Barrel ausgewiesen. Bei den Mitteldestillaten wie Diesel war ein Minus von einer Million Barrel ermittelt worden. Bei Benzin war ein Rückgang von 100.000 Barrel verzeichnet worden.
Bei den Edelmetallen herrscht wiederum weitgehend gute Laune vor. Derzeit gibt der Kurs für eine Feinunze Gold gegenüber dem Dienstagskurs um 0,50 Dollar auf 898,80 Dollar nach. Daneben steigt der Preis für eine Feinunze Silber um 7 Cents auf 12,41 Dollar. Gleichzeitig wird die Feinunze Platin bei 963,30 Dollar (+4,30 Dollar) gehandelt.
Die Industriemetalle verzeichnen ebenfalls festere Tendenzen. Aluminium verteuert sich um 8,00 Dollar auf 1.430,00 Dollar. Kupfer verteuert sich um 18,00 Dollar auf 3.403,00 Dollar. Nickel verzeichnet wiederum einen Preisrückgang von 150,00 Dollar auf 11.829,00 Dollar. (04.02.2009/ac/n/m)
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
London 03.02.09 (www.rohstoffe-go.de)
Die Rohöl-Preise können heute wieder zulegen. Einer Umfrage von Bloomberg News zu Folge, lag die Produktion der OPEC im Januar bei durchschnitllich 28,57 Mio. Barrel und damit um 3,5 Prozent unter der Produktion des Vormonats. Analysten gehen nun davon aus, dass die Produktionskürzungen einen weiteren Einbruch der Ölpreise verhindern und gleichzeitig einen Überschuss vermeiden. Weiterhin deutliche Unterschiede weisen die Notierungen für Brent- und WTI-Rohöl
Einer Umfrage von Bloomberg News zu Folge, lag die Produktion der OPEC im Januar bei durchschnitllich 28,57 Mio. Barrel und damit um 3,5 Prozent unter der Produktion des Vormonats.
Analysten gehen nun davon aus, dass die Produktionskürzungen einen weiteren Einbruch der Ölpreise verhindern und gleichzeitig einen Überschuss vermeiden.
Weiterhin deutliche Unterschiede weisen die Notierungen für Brent- und WTI-Rohöl auf. Die Lagerbestände in Cushing, Oklahoma liegen weiter auf einem Rekordhoch und könnten auch noch weiter steigen.
Wenngleich die Trendwende noch nicht erreicht zu sein scheint, zeichnete sich im vergangenen Monat immerhin eine Stabilisierung der Rohstoffpreisentwicklung auf niedrigem Niveau ab. Zwar deuten die Konjunkturdaten nach wie vor auf eine fast ungebremste Abwärtsdynamik der globalen wirtschaftlichen Aktivität hin, doch weitere Leitzinssenkungen und vielfach geschnürte Konjunkturpakete wecken erste Hoffnungsschimmer und lassen die Rohstoffpreise zumindest nicht mehr so stark fallen. Nun bleibt abzuwarten, ob damit tatsächlich der Boden gefunden ist. Es spricht unserer Meinung nach zwar viel hierfür, dennoch können wir weitere Abwärtsbewegungen vorerst noch nicht ausschließen.
Energie: Mit Ausnahme von Erdgas konnten sich die Preise für Energierohstoffe seit Jahresanfang einigermaßen stabilisieren. Am Rohölmarkt dürften langsam die Kürzungen auf der Angebotsseite wirken.
Edelmetalle: Die Preise für Edelmetalle befinden sich im Vergleich zu Sommer 2007, dem Beginn der Krise, als einzige Rohstoffuntergruppe auf einem höheren Niveau. Das Preisniveau wird jedoch nur von Gold hochgehalten. Die stärker industrieabhängigen Edelmetalle Silber, Platin und Palladium gaben im Preis nach.
Industriemetalle: Erste Stabilisierungstendenzen sind bei manchen Industriemetallen zu beobachten. Die Trendwende dürfte hier aber aufgrund der nach wie vor schlechten Konjunkturlage noch nicht erreicht sein.
Ölpreis stabilisiert sich auf niedrigem Niveau
1. Aktuelles: Wenngleich wir noch nicht von einer Trendwende am Ölmarkt sprechen können, zeigte sich zuletzt zumindest eine Stabilisierung des Ölpreises auf dem niedrigen Niveau von ca. 40 USDollar. Die Spekulanten könnten hierzu beigetragen haben, denn ihr Optimismus bezüglich der Rohölpreisentwicklung war in den vergangenen Wochen so stark ausgeprägt wie zuletzt im Mai 2008.
2. Saisonale Faktoren: Die OPEC-Länder haben Mitte Dezember 2008 beschlossen, die Fördermengen um 2,2 Mio. Barrels pro Tag mit Wirkung vom 1. Januar 2009 zu kürzen. Das ist die schärfste Drosselung der offiziellen OPEC-Quote, die jemals beschlossen wurde. Somit sinkt ab Januar die offizielle Förderquote auf 24,845 Mio. Barrels am Tag, so tief wie zuletzt Mitte 2004. Die Kürzung wurde als ein Rückgang der Fördermengen um 4,2 Mio. Barrels im Vergleich zur tatsächlichen Produktion im September kommuniziert, was ein Minus von fast 15 % bedeutet. Das erklärte Ziel der Kürzungsmaßnahmen ist es, die Balance zwischen Angebot und Nachfrage am Rohölmarkt wieder herzustellen und dem Überangebot ein Ende zu bereiten. Unseres Erachtens ist dies durchaus zu rechtfertigen, denn die globale Rohölnachfrage dürfte in den Jahren 2008 und 2009 rückläufig sein. Ob die Kürzungen tatsächlich den Preis stabilisieren können, hängt maßgeblich von der Disziplin der Mitglieder bei der Umsetzung der beschlossenen Drosselung ab. Im Dezember haben die OPEC-Länder die zuvor beschlossene Fördermengenkürzung vollständig umgesetzt, erste Daten für den Januar deuten ebenfalls auf eine gute Disziplin bei der Einhaltung der Quoten hin. Dies verstärkt nun die Erwartung an den Märkten, dass die ab Januar geltende scharfe Produktionsdrosselung in den kommenden Monaten vollständig umgesetzt wird.
3. Unsere Meinung: Die OPEC-Quotenkürzungen werden dazu beitragen, bis zum Sommer 2009 den mittelfristig gleichgewichtigen Rohölpreis in der Größenordung von über 70 US-Dollar wieder herzustellen. Die Angebotsdrosselungen dürften inzwischen den Nachfragerückgang am Ölmarkt mehr als kompensiert haben.
Platin – es ist nicht alles Gold, was glänzt
1. Aktuelles: Platin notiert nunmehr so tief wie zuletzt Mitte 2004. Der Platinpreis wurde im Verlauf von 2008 deutlich stärker in den Keller gedrückt als dies bei Gold oder bei Silber der Fall gewesen ist.
2. Fundamentale Faktoren: Während das Jahr 2007 noch von einer starken Verengung am Platinmarkt geprägt gewesen war, zeichnete das Jahr 2008 vor allem aufgrund der schlechten globalen Wirtschaftsentwicklung ein gänzlich anderes Bild. Nach Angaben von Johnson Matthey sank zwar das Angebot aufgrund von vielfältigen Produktionsstörungen mit 4,2 % in 2008 ähnlich stark wie im Vorjahr. Die Nachfrage brach jedoch ebenfalls ein. Sie schrumpfte um 2,3 %, während sie im Jahr zuvor noch um mehr als 3 % expandiert hatte. Die Problematik verbirgt sich in der Zusammensetzung der Nachfrage nach Platin. 50 % werden für die Produktion von Autokatalysatoren verwendet und die Autoindustrie steckt in vielen großen Industrieländern derzeit unübersehbar in der Klemme. Überraschenderweise hat sich das im Jahr 2008 aber noch gar nicht so stark in der entsprechenden Nachfragekomponente niedergeschlagen. Ergo: Hier steht im laufenden Jahr noch ein Rückgang bevor. Stark unter der Krise litt 2008 jedoch die Nachfrage nach Platinschmuck, die um 23 % zurückging. Auch die Investment-Komponente der Nachfrage verzeichnete eine Schrumpfung um 15 %. Gerade bei diesen beiden Nachfragekomponenten zeigt sich eindeutig, dass in der Krise Gold gegenüber Platin bevorzugt wurde. Denn bei Gold waren es genau diese Komponenten, die im Verlauf des Jahres großen Zulauf erlebten. Der Platinmarkt bestätigt das alte Sprichwort: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
3. Unsere Meinung: Dennoch sind die Perspektiven für den Platinmarkt zumindest langfristig nicht schlecht, denn die Nachfrage aus der Autoindustrie und für Platinschmuck wird nach der Krise wieder anspringen. Bis dahin dürfte aber noch eine Durststrecke bevorstehen. Wir rechnen aufgrund unserer Erwartung für die Entwicklung der Weltwirtschaft erst in der zweiten Jahreshälfte 2009 mit einer Trendwende bei der Platinnachfrage. Bis dahin dürfte das Überangebot am Markt den Preis weiter nach unten drücken.
Massives Überangebot am Aluminiummarkt
1. Aktuelles: Nicht nur der Absturz der Energiepreise, die bei der Aluminiumproduktion eine wichtige Rolle spielen, sondern vor allem der Einbruch der Nachfrage führte in den vergangenen Monaten zu einem Kursrutsch bei Aluminium. Wir befinden uns auf Preisniveaus aus dem Jahr 2003.
2. Fundamentale Faktoren: Die Fundamentaldaten deuten derzeit auf ein massives Überangebot hin. Die Nachfrage ist am Einbrechen. Die Weltrezession lässt die Konsumnachfrage im Bauwesen, im Transportwesen, in der Verpackungsindustrie und auch im Bereich Elektrizität zurückgehen. Zwar reagiert auch das Angebot entsprechend und die Produktion wird gekürzt. Doch den Daten des Internationalen Aluminiuminstituts (IAI) zufolge sank die weltweite Produktion erst im Dezember 2008 unter ihr Vorjahresniveau. Davor wurde die Produktion im Vorjahresvergleich noch ausgeweitet. Daraus resultiert der massive Aufbau von Lagerbeständen an der London Metal Exchange, der anzeigt, dass die Nachfrage noch deutlich schneller fällt als das Angebot. Im vierten Quartal 2008 lag 70 % mehr Aluminium auf Lager als noch ein Quartal zuvor. Im Vergleich zum Schlussquartal 2007 gab es sogar einen Lageraufbau um mehr als 150 %. Kein Wunder also, dass der Aluminiumpreis in den vergangenen zwölf Monaten um 45 % nachgegeben hat.
3. Unsere Meinung: Eine nennenswerte Stabilisierung des Aluminiumpreises dürfte erst dann erreicht sein, wenn die Produktionskürzungen das Ausmaß der wegbrechenden Nachfrage ausgleichen und somit dem Lageraufbautrend ein Ende bereitet wird. So weit ist es aber noch nicht. Wir rechnen für die erste Jahreshälfte 2009 mit einem anhaltenden Überangebot am Aluminiummarkt. Denn der Boden bei der Nachfrage dürfte weder in den Industrieländern noch in den für den Aluminiumkonsum wichtigen Schwellenländern wie China erreicht sein. Das Überangebot wird in den kommenden 3 und 6 Monaten noch die Preise nach unten drücken. Erst in der zweiten Jahreshälfte wird der Abwärtstrend aufgrund der Aufhellung der globalen Konjunktur gebrochen sein.
Quelle: DekaBank
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Aufgrund der jüngsten Gas-Krise zwischen Russland und der Ukraine hat das EU-Parlament vor einem Atomausstieg gewarnt. Zur Sicherstellung der Energieversorgung muss laut dem EU-Parlament die Atomkraft weiterhin Bestandteil des Energiemixes bleiben. Bei künftigen Öl- und Gas-Krisen soll ein Versorgungsausgleich zwischen den EU-Staaten festgesetzt werden.
02.04.2006
Atomausstieg soll Strompreis verteuern Angesichts der jüngsten Gaskrise warnt das EU-Parlament vor einem Ausstieg aus der Atomkraft.
Eine Mehrheit der Abgeordneten in Straßburg forderte am Dienstag, die Kernkraft müsse im Interesse der Versorgungssicherheit Teil des Energiemixes bleiben. Die EU-Kommission solle „einen konkreten Fahrplan für Investitionen in die Kernenergie“ vorlegen. Die rechtlich unverbindliche Resolution wurde mit 406 Ja- zu 168 Nein-Stimmen verabschiedet, 87 Parlamentarier enthielten sich.
In der Entschließung werden zudem klare Regeln für neuerliche Gas- oder Ölkrisen gefordert. In einem Notfallplan müssten eine Aufteilung der verfügbaren Vorräte unter den betroffenen EU-Staaten festgeschrieben und die nicht betroffenen Länder zur Hilfeleistung verpflichtet werden, erklärten die Abgeordneten. Daneben müssten die europäischen Energienetze ausgebaut und Projekte wie die Nabucco-Pipeline, die Gas unter Umgehung Russlands vom Kaspischen Meer über die Türkei in die EU bringen soll, vorangebtrieben werden.