Christlicher Fundamentalismus
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Eröffnet am: | 20.09.06 09:16 | von: Happy End | Anzahl Beiträge: | 71 |
Neuester Beitrag: | 19.04.12 16:28 | von: Sektionschef. | Leser gesamt: | 8.174 |
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Fast täglich berichten die Medien über religiös motivierten Fanatismus, der zum Zeichen radikaler Bewegungen geworden ist. Viele fühlen sich in Europa noch relativ sicher und glauben fest auf dem Boden von Aufklärung und Demokratie zu stehen. Doch das Fundament ist brüchig, der "alte" Kontinent wird langsam vom christlichen Fundamentalismus erfasst. Fast unbemerkt setzen freie evangelikale Kirchen und Bewegungen zum konservativen Siegesszug an. Mit der Bibel in der Hand, mit militärischer Disziplin und dem Horrorszenario der Hölle bekämpfen sie das Böse. Damit erobern sie nicht nur die Schulen und die Jugend in Deutschland, England, Frankreich oder Holland, auch in den Migrantenmillieus sind sie zu Hause. Ein Themenabend mit christlichem Sprengstoff!
Dienstag, 19. September 2006 um 20:40
Wiederholungen :
20.09.2006 um 15:00
Von Göttern und Designern
Dokumentation, Deutschland 2006, Erstausstrahlung
Regie: Peter Moers, Frank Papenbroock
In den modernen Wissenschaften ist Charles Darwin unumstritten, der Gründer der Evolutionstheorie, der sagt, dass sich alles Leben aus dem gleichen Ursprung entwickelt hat. Dagegen kämpfen in den USA und in Europa bibeltreue, evangelikale Christen. In der Politik und in den Schulen sind sie erfolgreich, vor allem im Biologieunterricht, wo die biblischen Ideen von der Entstehung der Erde, der Kreationismus und das Intelligent Design nichts zu suchen haben. Die Dokumentation zeigt unter anderem, wie der Glaubenskrieg in einzelne deutsche Schulen Eingang gefunden hat.
Als im Dezember 2005 Richter Jones vom Bezirksgericht Pennsylvania in Harrisburg, USA das Urteil im Prozess "Kitzmiller vs. Dover School District" verliest, ist der Zuschauerraum des Gerichts voll besetzt. Und vor dem Gebäude warteten Dutzende nationale und internationale Medienvertreter auf den Richterspruch. Was genau erzeugt die große Aufmerksamkeit?
Ein Glaubenskrieg: Der Schulausschuss der High School in der kleinen Gemeinde Dover hatte in den Lehrplan des Biologieunterrichts einen Passus aufgenommen, der besagte, dass den Schülern neben der darwinschen Evolutionstheorie auch ein christliches Schöpfermodell, die so genannte Intelligent-Design-Lehre, vorgestellt werden sollte. Empörte Eltern wehrten sich, und so kam es zum Prozess.
Das Urteil lautete: Intelligent Design sei Religion und habe im Biologieunterricht nichts zu suchen. So wurden die christlichen Fundamentalisten rechtzeitig gestoppt. "Amerika ist weit weg", sagten sich damals die meisten Europäer. Doch die Dokumentation zeigt, dass Intelligent Design und Kreationismus - das ist die bibelgetreue Auslegung der Schöpfungsgeschichte - längst in Europa angekommen sind.
Im Biologieunterricht mindestens einer Privatschule und einer öffentlichen Schule in Deutschland wird die Schöpfungslehre als Alternative zur Evolution unterrichtet. Dies steht im absoluten Widerspruch zu den Lehrplänen. Das im Unterricht verwendete Lehrbuch ist nicht als offizielles Schulbuch zugelassen. Die unterrichtenden Biologielehrer ziehen der Evolutionstheorie Darwins die Interpretation der Bibel vor. Selbst die "Wahrscheinlichkeit einer Sintflut" und die Entstehung des Grand Canyons binnen weniger Tage als Folge der Flut avanciert an einer der beiden Schulen zum Thema des Biologie- statt des Religionsunterrichts. Die Annahme, Kreationismus sei ein rein amerikanisches Phänomen, trifft nicht länger zu. In England glauben nur noch 48 Prozent der Bevölkerung an die Evolution, in Deutschland noch 61 Prozent.
Das kleine Extra
Die Autoren der Dokumentation besuchen in England den größten europäischen Kreationistenkongress aller Zeiten, nehmen in Salzburg an einem Expertenstreit zwischen Wissenschaftlern zur Evolution teil, sprechen mit dem Wiener Kardinal Schönborn zur Position der Katholischen Kirche und treffen die entscheidenden Vertreter von Kreationismus, Intelligent Design und klassischer Evolutionsbiologie in den USA, England, Holland, Österreich und in Deutschland. Außerdem zeigt die Dokumentation Bilder aus dem größten Kreationismusmuseum der Welt in Cincinatti, wo Kindern beigebracht wird, dass Dinosaurier und Menschen zur gleichen Zeit gelebt haben.
Dienstag, 19. September 2006 um 21:35
Wiederholungen :
20.09.2006 um 15:55
Hexenkind - Folter im Namen Gottes
Dokumentation, Deutschland / Großbritannien / Kongo 2006, Erstausstrahlung
Regie: Sacha Mirzoeff
Teufelsaustreibung an kleinen Kindern ist ein Phänomen, das in jüngster Zeit auch Europa erreicht. Die Opfer sind oft Kinder von Mitgliedern freier evangelikaler Kirchen, die aus armen afrikanischen Ländern stammen. Die Dokumentation begleitet den Religionssoziologen und Afrika-Experten Richard Hoskins in den Kongo. Dort sucht er nach aus England verschwundenen Kindern, die mit dem Segen der Kirche auf grausame Weise von einer angeblichen Besessenheit erlöst werden sollen.
Eine neue Art von Verbrechen an Kindern hat Europa erreicht: Teufelsaustreibung im Namen Jesu Christi. In England wurden mehrere Fälle schwerer Misshandlung bekannt, zuletzt starb ein Kind nach einer wochenlangen Tortur. Die Opfer gehören zur afrikanischen Gemeinde in England, die Täter sind Verwandte, oft die eigenen Eltern, begleitet vom allerhöchsten Segen evangelikaler freier Kirchen. Die britische Polizei hegt den Verdacht, dass die Kinder in den Kongo verschleppt werden, um dort exorziert zu werden.
Die Dokumentation begleitet Richard Hoskins, Londoner Religionssoziologe und Afrika-Fachmann, der von Gerichten und Scotland Yard beauftragt wird, plötzlich verschwundene Kinder zu suchen, in den Kongo. Dort sucht er unter anderem nach Londris, einem zehnjährigen Jungen, der in England als Sohn kongolesischer Eltern geboren wurde.
Der Film zeigt den Alltag einer durch Bürgerkrieg, Korruption und Armut völlig aus den Fugen geratenen Gesellschaft. Die Menschen fliehen in die Religion, um ein Stück Hoffnung zu suchen, und finden, auf schreckliche Weise, buchstäblich den Teufel: Exorzismus an kleinen Kindern, gelehrt und durchgeführt von freien evangelikalen Kirchen im Namen Jesu Christi.
Dienstag, 19. September 2006 um 22:20
Wiederholungen :
20.09.2006 um 15:55
Missionare im Gleichschritt
Reportage, Deutschland 2006, Erstausstrahlung
Regie: Britta Mischer, Haike Stuckmann
Die Reportage begleitet drei Jugendliche, die sich der Jesus Revolution Army angeschlossen haben. Die Organisation bedient sich hipper Musik und modernster Missionstechniken und vertritt gleichzeitig mit der Bibel Bibel in der Hand ein extrem konservatives Weltbild.
Sie sehen gut aus, sind gut gelaunt und präsentieren ihre christliche Botschaft in hippen Events. Bunte Flugblätter, die vom Leben Jesu erzählen, spannende Websites, Konzertourneen, Tanz und Gesang dienen als Werkzeuge einer Jugendkultur, die strengstes Bibelverständnis propagiert. Hinter der lockeren Fassade herrscht militärische Disziplin. Die Ausbildung zum Missionar der Jesus Revolution Army dauert vier Monate. Täglicher Morgenappell, das Tragen von Uniform, Bibeltraining und Flirtverbot gehören zum Regelwerk.
Das Autorenteam besucht eine der Missionsschulen in Oslo und trifft auf die 20-jährige Christel, für die es nicht immer einfach ist mitzuhalten. Erst seit vier Monaten in der Army, ist die Münchnerin hin und wieder irritiert über die harten Leitlinien. Jeanette aus Dänemark hingegen steht radikal hinter dem, was die Jesus Revolution Army und die buchstabengetreue Auslegung der Bibel verlangen. Dazu gehört die Bekämpfung des Bösen in Form von Drogen, Abtreibung, Unkeuschheit und die Emanzipation der Frau. Die Jesus Revolution Army unterhält in fünf europäischen Städten Basislager und missioniert dieses Jahr in 400 europäischen Städten. Sie dringt in ein spirituelles Ödland vor und erfüllt die Sehnsucht nach Sinn, nach klaren Regeln und exzessiver Spiritualität.
Die Reportage begleitet drei Jugendliche auf ihrem Weg durch Europa und zeigt ein unbekanntes, christlich-fundamentalistisches Weltbild.
siehe auch: Zweifel an der Evolutionstheorie
Ein Wikipedia für Christen
N e w J e r s e y (PRO) - Weil ihnen das bekannte Online-Lexikon Wikipedia zu anti-christlich und politisch zu weit links war, gründeten ein amerikanischer Rechtsanwalt und 58 Studenten kurzerhand ein neues Wiki: das "Conservapedia". Hier sind Kritik an der Evolutionstheorie und Ansichten der Konservativen ausdrücklich erwünscht.
"Conservapedia" ist nicht etwa der Name des Wikis eines Konservenherstellers, sondern soll eine christliche Alternative zu Wikipedia sein. Dass die Artikel in Wikipedia politisch eher links ausgerichtet und der Religion eher neutral bis feindlich gegenüberstehen, ist anderen schon früher aufgefallen. Die Gründer von "Conservapedia" haben bei ihrem weltlichen Bruder zudem einen starken Antiamerikanismus und Antikapitalismus ausgemacht. Auch bei den Themen, die Werte in der Erziehung behandeln, zeige das beliebte Mitmach-Lexikon erhebliche Mängel, fanden die konservativen "Conservapediologen".
Wikipedia mit anti-christlicher Tendenz?
In ihrem Wiki haben sie eine Liste mit "Beispielen für Einseitigkeiten in Wikipedia" erstellt, die ständig aktualisiert wird. So bemängeln sie beispielsweise, dass im dortigen Artikel über die Renaissance jeder Hinweis auf den wichtigen Einfluss des Christentums auf diese Epoche fehlt. Außerdem sehen sie nicht ein, warum in Wikipedia die Datumsangaben "B.C.E." - also "Vor unserer Zeitrechnung" - und "C.E." ("Common Era") erlaubt sind, obwohl sich doch eigentlich "B.C." (vor Christus) und "A.D." (Anno Domini) durchgesetzt haben. "Diese Angaben beziehen sich auf die Geburt Jesu, warum sollte man also etwas anderes angeben? Conservapedia ist an Christen ausgerichtet und vermeidet die 'C.E.'-Version", stellen die Macher klar.
"Die Administratoren, die den Inhalt von Wikipedia überwachen, repräsentieren nicht die Ansichten der Mehrheit der Amerikaner", begründen sie die Gründung ihrer Alternative. Als Beispiel nennen sie die Ansichten zur Evolutionstheorie: Während in der amerikanischen Gesellschaft nur zehn Prozent wirklich von ihr überzeugt seien, scheine es in der Wikipedia-Welt so, als seien 100 Prozent der Teilnehmer Verfechter der Evolutionstheorie. Artikel, die Argumente gegen Darwins Lehre enthielten, würden dort rigoros zensiert.
Um dieser anti-christlichen Tendenz etwas entgegenzustellen, riefen sie das Lexikon ins Leben, das aus der Perspektive der Konservativen, der religiös Rechten und der Kreationisten in den USA auf die Welt blickt. Bereits 3.800 Begriffe wurden nach eigener Aussage online gestellt.
Gegründet hat das Wiki im November 2006 Andrew Schlafly. Er ist der Sohn der christlich-konservativen Autorin Phyllis Schlafly, die unter anderem in den 60er Jahren ein bekanntes Buch gegen den Feminismus schrieb. Andy selbst ist ebenfalls konservativer Autor und Rechtsanwalt und gehört zur Leitung der Amerikanischen Ärzte- und Chirurgen-Vereinigung. Schlafly standen 58 Studenten aus New Jersey zur Seite.
"Conservapedia": Die Welt aus christlicher Sicht erklären
"Conservapedia" baut auf derselben Software auf wie Wikipedia, doch der Inhalt soll sich komplett unterscheiden. Auch kann dort nur derjenige einen Artikel online stellen, der sich zuvor registriert hat. Die Neutralität von Wikipedia vergleicht Schlafly mit der eines "Lynch-Mobs". "Wir haben klar Prinzipien, die wir auch darstellen, wobei hingegen Wikipedia vorgibt, neutral zu sein und am Ende eben doch parteiisch ist", sagt er. Lang sind die Artikel der "konservativen Enzyklopädie" noch nicht, aber es werden täglich mehr, und alle sind sie aus der Perspektive der christlichen Rechten verfasst. So findet man im Eintrag zur Evolutionstheorie sehr rasch den Hinweis, dass es bislang keinen Beweis für die "Makroevolution" gebe und die "Fossilgeschichte" die Evolutionstheorie sehr unwahrscheinlich mache.
Im Artikel über George Washington, den ersten Präsidenten der USA, betont gleich der zweite Satz, dass dieser ein gläubiger Christ war. Im weltlichen Wikipedia hingegen findet sich lediglich der dezente Hinweis, dass Herr Washington "nach der Revolution seine Frau des öfteren zu Gottesdiensten begleitete". Zum Stichwort Homosexualität sagt "Conservapedia" als allererstes, dass sie laut Bibel ganz klar Sünde sei. Im Übrigen habe Jesus kein einziges Mal davon gesprochen, und so ist der Artikel denn auch nach knappen drei Seiten zu Ende, während der gleichnamige Artikel bei Wikipedia 28 ausgedruckte Din A 4-Seiten ergeben würde.
Christliches Wiki: Häme vorprogrammiert
Seitdem das Portal vor vier Monaten online ging, sorgte es bei vielen weltlichen Webloggern für bissige Kommentare. In der so genannten "Blogosphäre" wurden Artikel der "Conservapedia" auseinander genommen, Zitate weitergereicht und teilweise Artikel in der christlichen Wikipedia-Alternative sabotiert. Das bekannte amerikanische Weblog "Boing Boing" sprach von einer "Goldmine des unfreiwilligen Humors".
In Wikipedia selbst finden sich im Eintrag zu den christlichen Nachahmern harsche Worte und der Aufruf, diesen Lexikoneintrag sofort zu löschen. Denn Informationen über die völlig irrelevante "Conservapedia" hätten in "Wikipedia" nichts zu suchen. Die Aufmerksamkeit jedoch wuchs, am Freitag berichtete "Spiegel Online" über das neue Mitmach-Lexikon der "Fundamentalisten", die Zugriffszahlen ließen die Server ächzen.
"Conservapedia" ist nicht der erste Versuch von Christen, der in ihren Augen verzerrten Darstellung im un-christlichen Wikipedia etwas entgegenzustellen. Das "Creation Wiki" ist seit 2004 online. Es bemüht sich darum, auf sachliche Art und Weise Kritik an der althergebrachten Evolutionstheorie zu üben und hat einen hohen wissenschaftlichen Anspruch. "Evolutions-Bashing findet in dem Eintrag nicht statt", stellt "Spiegel Online" fest. Des weiteren gibt es seit Anfang des Jahres das Theologiewiki, in dem Artikel zur überkonfessionellen christlichen Theologie gesammelt werden. Speziell für katholische Themen gibt es die "Kathpedia".
Auf Deutsch gibt es seit kurzem auch ein Wiki für Atheisten - das "Athpedia". Die Seite versteht sich nicht explizit "als Konkurrenz zu Wikipedia", sondern als "ergänzendes Angebot für den interessierten Internetuser".
Der Gründer von Wikipedia, Jimmy Wales, hat übrigens keine Probleme mit der christlichen Antwort "Conservapedia". Gegenüber dem Magazin "New Scientist" sagte er: "Eine freie Kultur kennt keine Grenzen. Wir begrüßen die Verwendung unserer Arbeit, um Varianten zu bauen. Das passt genau zu unserer Mission."
Quelle: http://www.pro-medienmagazin.de/no_cache/themen/...p;cHash=4657bd2fda
Gott beweist: Darwin ist tot
An der Schwelle zum Mittelalter: Die Evolutionstheorie wird nicht nur in den USA bekämpft - der christlich-fundamentalistische Kreationismus breitet sich auch an deutschen Schulen aus.
Von Alex Rühle
weiter unter:
http://www.sueddeutsche.de/,tt7m5/kultur/artikel/251/121095/
Derart unterkomplex wird über hunderte von Seiten jedes einzelne Mal derselbe Zirkelschluss wiederholt: Dieser Knochen sieht so aus wie jenes Tier. Ergo hat sich das Tier nicht verändert, ergo wurde es vollendet geschaffen. Conclusio: "Die Schöpfung ist eine Tatsache, die Evolutionstheorie ein großangelegter Schwindel."
Die Spinnen die Christen!
würde Obelix sagen, und damit hätte er auch recht.
Gr.
Die Hardliner des Herrn
HR (Stern.) | Länge: 45 Minuten
Christliche Fundamentalisten in Deutschland
Film von Tilman Jens
Schluss mit lustig - zurück zur reinen, bibeltreuen Lehre! Zunehmend mehr Christen in Deutschland, vor allem aus dem evangelikalen Spektrum, kämpfen für ein deutlicheres Profil ihres Glaubens. Die biblische Botschaft darf für sie nicht länger der Beliebigkeit ausgeliefert bleiben. Im Extremfall sind sie sogar bereit, ihre Kinder nicht mehr in öffentliche Schulen gehen zu lassen, weil dort Sexualkunde und Evolutionslehre unterrichtet werden. Beides widerspricht in ihren Augen dem Geist der Heiligen Schrift. Inzwischen stehen immer häufiger diese Schulverweigerer im Namen des Herrn vor den Schranken des Gerichts. Sie selbst begreifen sich als Gottes Elite auf Erden, als Retter des christlichen Glaubens und als Kämpfer gegen die Laster der Gegenwart.
Fundamentalismus ist schon länger kein Thema allein für die islamische Religion. Christliche Fundamentalisten - was in den USA seit Jahrzehnten seine Blüten treibt, ist nun auch in Deutschland zunehmend häufiger anzutreffen. Diesen überzeugten Christen gilt Schwulsein als Sünde, Sex vor der Ehe ist ihnen verpönt. Vor allem aber: Sie wähnen sich im Besitz des einzig wahren Glaubens. Ein Dialog ist kaum möglich und Muslime ebenso wie Liberale stellen für sie eine Gefahr dar, gegen die es zu missionieren gilt.
Inzwischen gibt es sogar hierzulande in großen Wirtschaftsunternehmen Führungskräfte, die ungeachtet des geltenden Antidiskriminierungsrechts freimütig bekennen, nur noch Christen einstellen zu wollen. Die Filmdokumentation unternimmt einen Streifzug durch die neue und anwachsende Szene des christlichen Fundamentalismus.
Quelle: http://programm.daserste.de/...sender=1&dpointer=27&anzahl=37&ziel=27
Bischof fordert Schöpfungslehre im Bio-Unterricht
"Fixierung auf Evolutionstheorie hat etwas Totalitäres" [Der Augsburger Bischof Walter Mixa]
Hessens Kultusministerin Karin Wolff (CDU) hat für ihre Pläne, die christliche Schöpfungslehre in den Biologieunterricht aufzunehmen, Unterstützung bekommen. Der Augsburger Bischof Walter Mixa sagte in der "Leipziger Volkszeitung", dieses Anliegen werde "der Notwendigkeit gerecht, eine Dimension des Denkens und der Vernunft wieder zurückzugewinnen, die wir in den letzten Jahrzehnten verloren haben". In der Schulpraxis sei bisher eine "Fixierung auf die Evolutionstheorie" üblich. Sich so allein auf eine Erklärung festzulegen, "hat etwas Totalitäres und ist auch und gerade aus der Sicht der Wissenschaft unvernünftig", meinte Mixa.
Er betonte, es gebe keinen Absolutheitsanspruch der Evolutionstheorie. So hätten die Naturwissenschaften zwar großartige Entdeckungen gemacht, stünden aber in der Gefahr, "diese Erkenntnisse über die materielle Welt absolut zu setzen und dabei die Vernunft zu verlieren." Es gebe durchaus Fragen über die Welt und den Menschen, für die der reinen Naturwissenschaft die methodischen Möglichkeiten fehlten. "Salopp formuliert", gebe es "Einsichten und Wahrheiten über den Menschen, die man nicht mit dem Spaten ausgraben kann".
"Moderner Biologieunterricht"
Hessens Kultusministerin Wolff hatte Ende Juni für einen "modernen Biologieunterricht" plädiert, in dem auch die Grenzen naturwissenschaftlich gesicherte Erkenntnis sowie Fragen nach dem Sinn des Seins und der Existenz von Welt und Menschen eine Rolle spielen sollten. Zugleich hatte sie sich von Ideen der so genannten Kreationisten abgegrenzt, die die Schöpfungsgeschichte der Bibel wörtlich auslegen
Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/...OID6231340_REF2,00.html
Mach mir den Affen!
Der Kreationismus hat neuerdings gar in der deutschen Politik Anhänger gefunden. Die Schnapsidee von der „Schöpfungslehre“ nistet sich über ein fein gesponnenes Netzwerk in unserer Gesellschaft ein. Ganz wider besseres Wissen.
Von Martin Urban
In Deutschland entwickelt sich ein neuer Kulturkampf. Kirchenpolitiker, denen unsere Welt zu komplex geworden ist, wollen das alte Weltbild erhalten, wie es den kleinen Kindern im Kindergarten und Kindergottesdienst vermittelt wird. „Schöpfungslehre“ wird das neuerdings genannt.
Sie soll nach dem Willen der hessischen Kultusministerin Karin Wolff (CDU), einer ehemaligen evangelische Religionslehrerin, in den Biologieunterricht der Schulen eingeführt werden. Die stellvertretende hessen-nassauische Kirchenpräsidentin (Bischöfin) Cordelia Kopsch sowie der Augsburger katholische Bischof Walter Mixa stimmen begeistert zu.
Glaube und Wissen haben dieselbe Wurzel. Der Mensch sucht Antwort auf die Frage aller Fragen: Warum? Etwas zu Glauben oder etwas zu wissen, gibt beides Gewissheit. Und beides ist das Ergebnis einer besonderen Fähigkeit des Menschen. Er hat nämlich gelernt, sich aus unvollständigen Informationen ein einigermaßen zutreffendes Bild seiner Welt zu machen.
Glaubenssysteme entstehen wie Wissenssysteme, weil die Notwendigkeit, sich in der Welt zurecht zu finden, den Menschen dazu bringt, „Systeme“ oder „Lehren“ zu entwickeln.
Die Welt und das Leben sind Ergebnis einer Evolution
Freilich ist der Mensch unfähig, den Zufall zu erkennen. Sein Bedürfnis, hinter allem Ursachen oder Absichten zu identifizieren, hat ihn bereits in Urzeiten dazu gebracht, allerlei Schöpfungsmythen zu entwickeln. Der christliche Schöpfungsmythos im biblischen Buch „Genesis“ ist Ergebnis des Wissens und noch mehr der Vorstellungen der Menschen im Alten Orient.
Ergebnis kulturwissenschaftlicher Forschung ist, dass man dies heute in vielen Einzelheiten erkennen kann und immer wieder im Lichte neuer Erfahrungen etwa der Archäologen differenzierter interpretiert. Besseres Wissen ersetzt damit den als abwegig identifizierten Teil des Glaubens, der nunmehr zum Aberglauben wird.
Denn mittlerweile wissen wir sehr genau, dass die Welt und das Leben in seiner Vielfalt Ergebnis einer Evolution sind. Die Tatsache, dass immer wieder Krankheitskeime resistent, gegen Antibiotika werden, ist ein unmittelbar anschauliches Beispiel für die Evolution. Der Mensch bis zum Auftreten von Homo sapiens hat sich entwickelt, um zu überleben, nicht um die Welt zu erkennen.
weiter ---> http://www.sueddeutsche.de/,tt7m2/wissen/artikel/698/123524/
Wiederholungen :
31.05.2008 um 03:50
12.06.2008 um 05:00
Die letzte Schlacht
(Deutschland, 2007, 52mn)
Wenn in den Medien die Rede von Fundamentalisten ist, ist meist der Islamismus gemeint. "Die letzte Schlacht" hingegen handelt vom christlichen Fundamentalismus und seinen Anhängern in den USA. Ihr angestrebtes Ziel: eine christliche Nation, die auf den wörtlich ausgelegten Gesetzen der Bibel aufbaut. ARTE zeigt mit welchen Mitteln christliche Fundamentalisten es geschafft haben, sich zu einer der einflussreichsten gesellschaftlichen und politischen Mächte zu entwickeln.
Für christliche Fundamentalisten ist derzeit eine Schlacht im Gange - ein geistiger Krieg zwischen den wahren Gläubigen, den wiedergeborenen Christen, und jenen, die ihrem Todfeind, dem Antichristen, folgen. Was für manche an Fanatismus grenzt, ist für viele Menschen in den USA der Weg, den sie gehen möchten. Doch was macht diese Bewegung für sie so attraktiv?
Regisseurin Claudia Willke analysiert in vier Etappen, mit welchen Mitteln die christlichen Fundamentalisten es geschafft haben, sich zu einer der einflussreichsten gesellschaftlichen und politischen Mächte zu entwickeln: Rekrutierung der Basis, Training der neuen Führungselite, Zusammenarbeit mit den Mächtigen und Aufbau eines Kreises von Auserwählten.
Für die erste Etappe ist unter anderem Ron Luce zuständig. Er gehört zu der neuen Generation von evangelikalen Predigern des 21. Jahrhunderts. Er ist smart, selbstsicher, erfolgreich und mit großem politischem Einfluss - einer der Topführer der stetig wachsenden Anzahl von Großkirchen. Luce benutzt die Medien, um neue Anhänger zu rekrutieren. Neben der spirituellen Botschaft bietet er Hilfestellungen und Freizeitdienste in kleinen Gruppen an: Jobtraining, Eheseminare und Bibelkreise, Mountainbike-Touren, Jugendversammlungen, Single-Treffs und so weiter. Sobald sie für die Botschaft Jesus' gewonnen sind, werden die Kirchenmitglieder ermutigt, sich für soziale oder politische Basisarbeit zu engagieren. Dabei stehen der Kampf gegen die Abtreibung und die Schwulenbewegung, Lobbyarbeit für die Einhaltung der Parole "Abstinence Only" sowie die Unterstützung der so genannten Homeschooling-Bewegung ganz oben auf der Liste der Aktivitäten.
Im Gegensatz zu früher ist die religiöse Rechte heute solide in der Mittelschicht verankert. Sie ermuntert zum Unterrichten der Kinder zu Hause und hat ein christliches Elite-College gegründet, um den religiösen Kindern eine gute Weiterbildung zu ermöglichen. Schließlich wollen die christlichen Fundamentalisten vor allem, dass "ihre" Jugend aktiv ins politische Geschehen eingreift und dazu ist eine gute Ausbildung nötig. Das Patrick Henry College ist eines dieser aufstrebenden christlichen Elite-Colleges. Schon während ihres Studiums können interessierte Studenten durch Praktika im Weißen Haus oder die Mitarbeit in Wahlkampfteams konservativer Abgeordneter erste politische Erfahrungen sammeln. So bekommen sie Einblick in die hohe Kunst des "Networking", für sie eine wichtige Voraussetzung, um "das Königsreich Gottes" voranzutreiben.
Einer der einflussreichsten christlichen Fundamentalisten in den USA ist James Dobson, Gründer des ultrakonservativen Medienimperiums "Focus on the Family" und der Organisation "Family Research Council". Er arbeitet mit den Mächtigen zusammen und hat sogar Einfluss auf die Wahl des Präsidentschaftskandidaten der republikanischen Partei. Sein Ziel ist es vor allem, die fundamentalistischen Werte innerparteilich stärker voranzutreiben.
Dafür engagiert sich auch die Fellowship Foundation, die den Aufbau eines Kreises von Auserwählten übernimmt. Sie richtet seit über 50 Jahren das jährliche National Prayer Breakfast in Washington DC aus - eine ideale Gelegenheit für Politiker, Staatsoberhäupter, Diplomaten und Industrielle, Netzwerke zu bilden. Leiter der still im Hintergrund operierenden Organisation ist Doug Coe, eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in Washington. Das offizielle Ziel der "Familie" - wie sich die Organisation selbst nennt - ist es, 200 Weltführer einzusetzen, die von Gott angeführt und in einem Netzwerk von Gebetszellen vereint sind. Bei der Fellowship Foundation gibt es keine Aufzeichnungen, Memos oder Sitzungsprotokolle. Alle Treffen sind streng vertraulich, und nichts dringt vom inneren Kern an die Öffentlichkeit. Somit geht der Einfluss dieser christlichen Organisation weit über die USA hinaus.
Kirche der Extreme
Von Barbara Hans und Christian Wiesel
Sie hetzen gegen Juden, hängen ihren Jüngern schwere Holzkreuze um, glauben an Engel und Katzen-Dämonen - in den großen Kirchen finden viele Sektierer eine Heimat, deren Ideen mindestens genauso krude sind wie die der Piusbrüder. SPIEGEL ONLINE stellt die bizarren Lehren der Abweichler vor.
weiter: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,605504,00.html
Pädagogischer Sündenfall
Die Erde ist 10.000 Jahre alt, Gott schuf sie in sechs Tagen und Eva stammt aus der Rippe Adams: Kreationismus hält Einzug im Biologieunterricht an staatlich anerkannten deutschen Schulen.
weiter: http://www.sueddeutsche.de/,ra7m1/jobkarriere/384/459030/text/
siehe auch: http://www.ariva.de/9611_Kreationismus_Intelligent_Design_t297520
http://www.fsspx.info/media/Audio/Predigt_Firmung_KLW.mp3
Evangelikale als eine Macht in der deutschen Politik
Strenggläubige evangelische Christen, denen die Bibel als getreues Wort Gottes gilt, leben nicht nur in den USA. Auch in Deutschland gibt es sie. Mehrere Unionspolitiker, darunter CDU-Fraktionschef Volker Kauder, gehören dazu. Die Balance zwischen Glauben und realistischer Politik ist für sie oft schwierig.
„Wenn es eine aufsteigende Linie gibt von ‚gläubig' bis ‚evangelikal'“, sagt der FDP-Haushaltsexperte Otto F icke über sich, „dann bin ich da irgendwo am oberen Ende.“
weiter: http://www.welt.de/politik/deutschland/...-der-deutschen-Politik.html
Und ich gestehe: wenn ich einen aus der FDP-Kasperletruppe gut finden kann, dann den Frycke. Sachlich, lösungsorientiert, kompetent. Leider halt mit den falschen Zielen.
Warum du das tust, kann nur so interpretiert werden:
Entweder gehörst du dieser Gruppe an oder du willst nur weiter über die Muslime herziehen, denn du verlangst von HE dies zu tun, obwohl täglich über die Muslime und die Grünen neue Threads geöffnet werden. Dass diese Themen deine Lieblingsthemen sind, weiß mittlerweile jeder.
Nun über dein Benehmen:
Du bezeichnest mich hier als Weichei!
Das ist eben deine Dummheit die du immer wieder zeigst.
Du kennst mich nicht, du weißt nicht wer ich bin, du weißt nicht, woher ich komme, und du weißt nicht, an was ich glaube, und trotzdem unterstellst du mir jedes Mal was neues!
Du kannst die Moderatoren fragen,
In den vergangenen 7 Monaten, habe ich vielleicht ca. 15 Postings gemeldet (ca. 2 Postings im Monat) und nur wegen Beleidigungen.
Ja, nur weil du bei dir zu Hause an solche Beleidigungen gewohnt bist, heißt das nicht, dass das bei jedem so ist! Du hast mich als Kriminellen, Hetzer, Antisemit, und vieles mehr bezeichnet, nur weil ich meinen Gesichtspunkt vertrete und auch belege.
Deine Verdächtigungen und oberflächlichen Vermutungen gegen mich sind auch unzählbar! Einmal behauptest du, ich sei Casinoplus, ein anderes Mal Adriano, dann Araber, Muslim, Sunnit usw., nennst du das Manieren?
Diskutieren wir hier über bestimmte Themen oder verunglimpfen und beleidigen wir uns gegenseitig?
Nimm Talisker als Beispiel,
Es kommt manchmal vor, dass wir unterschiedlicher Meinungen sind oder, dass er mich auffordert mich präziser zu äußern ohne irgend ein beleidigendes Wort zu schreiben. Das nenne ich eine faire und anständige Diskussion!
Diskussionen sind der Austausch von Informationen die dazu dienen Klarheit zu schaffen, und zwar durch fundiertes Wissen und durch Beweise. Meinungsverschiedenheiten bei einer Diskussion sind das normalste, was es gibt.
Wer aber etwas behauptet, muss es auch belegen! Fälschungen, Hetze, Rassismus und Behauptungen gegen eine bestimmte Gruppe ohne deutliche Beweise, ist eine gefährliche Sache.
Ihre Radikalität und ihr Extremismus gegen Homosexuelle , Andersdenkende und Andersgläubige ist uns allen bekannt.
Aber was ich hier auf diesem Video sehe, ist unvorstellbar!
Evangelikaler beten zu Gott, damit der Heilige Geist positiv auf die Wall Street und die Börse wirkt und sie gewinnen lässt. Sie fordern die Bevölkerung auf Steuer für ihre Kirche zu zahlen. Sie benutzen Gott für ihre Spekulationsgechäfte und Bereicherung auf Kosten Anderer. Das sind richtige Heuchler und keine Gläubigen.
Diese Menschen leben im Steinzeitalter!
http://www.youtube.com/watch?v=x-04lYVSp54