CANCOM AG
Charttechnisch auch nicht, was die mittelfristige Perspektive anbelangt.
Seht ihr was was ich nicht sehe, das euch so optimistisch macht?
Ich mein, Cancom ist ja durchaus in einem zyklischen Markt unterwegs, und auch wenn Cloud derzeit noch eine überlagernde Story ist, erscheint mir die Bewertung zu hoch. KGV bei 23-24 fürs laufende Jahr und 16-17 fürs nächste Jahr, wobei ich da unterstelle, dass sich 2015 die Konjunktur nicht eintrübt. Für einen technologiewert mit Alleinstellungsmerkmal ist so eine Bewertung ja angemessen, aber für einen normalen, zyklischen IT Dienstleister wie Cancom? Wo ist denn da bei Cancom die Sonderstory über 2015 hinaus?
Im Vergleich zu anderen Unternehmen aus dem cloud-Sektor ist das KGV bei cancom wirklich hoch.
Da erscheinen cenit (14,8) und sogar Bechtle (16,4) deutlich günstiger und attraktiver.
Wenn also Cancom für 215 ein KGV von 16-17 hat, und dann ab 2016 wieder zum langweiligen IT Dienstleister mit 5% Wachstum wird (oder in einer Rezession sogar Umsatz verliert), dann wird man keine KGVs von 16-17 mehr zahlen.
Aber ist natürlich hypothtetisch, da ich nicht weiß wie die Konjunktur für IT Dienstleistungen ab 2015/16 aussehen wird. Ging mir nur mal prinzipiell um die Effekte, die wirken, wenn Bewertungen sich ändern. Wie du ja selbst sagst, aktuell wird Cancom als Wachstumswert wahrgenommen und daher mit hohem KGV bewertet. Nur wie sieht das in Zukunft aus?
Nach dem Einstieg zu 1,80€ gab's eigentlich regelmäßig Kurse, wo man sagen konnte, Cancom sei überbewertet.
Viermal hat ich in der Zwischenzeit Verkaufslimits für Teilverkäufe, die (aus heutiger Sicht glücklicherweise) nicht zum Zuge kamen. Den letzten Versuch macht ich im Bereich 40€, wo auch nur wieder wenige Cent bis zur Ausführung fehlten.
Durch den immensen Anstieg von 1,8 auf zwischenzeitlich über 39€ ist Cancom in meinem Depot eindeutig übergewichtet. Ich werde also bei einer erneuten Erholung den nächsten Versuch starten.
IT- und Werbeunternehmen sind immer besonders stark von einer gut laufenden Konjunktur abhängig. Wenn die Erträge zurück gehen, wird bei Ausgaben in diesen beiden Bereichen zuerst gespart. Und das kann denn zu deutlich überdurchschnittlichen Kursabschlägen führen, trotz der schönsten Cloud-Phantasien.
Für mich würde bei Werten wie Cancom deshalb die Beurteilung der allgemeinen Wirtschaftslage höheres Gewicht haben als eine Überbewertung der Aktie selbst (zumindest solange das Wachstum so ungebremst weiter läuft).
Zudem sehe ich Cancom auch als Übernahmekandidaten für die großen der Branche wie zB SAP, die solch schnell wachsenden Nachkömmlinge und Konkurrenten gern vereinnahmen könnten.
Der Systemhausmarkt ist, wie Du zurecht bemerkst, ein ziemlich schäbiger Markt:
- Margen im 5% Bereich (wenn's gut läuft)
- extrem fragmentierter Markt
- sehr hoher Konkurrenzdruck/Preisdruck auf der Kundenseite
- große Zulieferer mit ebenfalls hoher Nachfragemacht/Preisdruck auf der Einkaufsseite (Microsoft, Apple, HP,...)
- sehr zyklisch
- große Konkurrenten wie Bechtle, die Skalenvorteile haben und bessere Einkaufsbedingungen verhandeln können
Insgesamt also ein sehr undankbarer Markt und alles andere als "high tech". Allerdings hat Cancom sich in diesem schwierigen Marktumfeld dort gut entwickelt. Wie oft in schwierigen Märkten ist eine Konsolidierung in vollem Gange und Cancom kauft bereits seit Jahren kleinere Konkurrenten mit schwacher Marge auf, die dann integriert und mit den Größenvorteilen Cancoms profitabel gemacht werden.
Der Cloud-Markt ist ganz anders:
- hohe Kundenbindung da Servicegeschäft (niemand wechselt gerne seine IT-Infrastrukture)
- für die großen Cloud-Player sind die Zielkunden von Cancom oft zu klein
- im Vergleich zu kleineren Konkurrenten (z.B. andere Systemhäuser wie Bechtle) hat Cancom die bessere Technologie (schlüsselfertige Private Cloud), die sowohl auf Qualitäts- als auch auf Kostenseite Vorteile hat
- folgerichtig sind die Margen hier bei 20-30%
Für eine Valuierung von Cancom muss man Cloud und Systemhaus trennen, also einen entsprechenden Faktor für das KGV vom Systemhausteil und Cloudteil anwenden. Ich hatte sowas hier im Forum schonmal skizzenhaft berechnet. Damals ergab sich unter der Annahme eines KGV 15 für den Systemhausteil ein implizites KGV von etwa 50 für die Cloud. Weil mir das zu hoch wurd, habe ich Cancom damals bei 38 verkauft. Bin dann später bei knapp über 30 wieder eingestiegen, hab aber einige Monate danach ebenfalls bei 38 (aus den gleichen Valuierungsgründen) wieder verkauft.
Dem Muster nach müsste ich jetzt bei knapp über 30 wieder einsteigen. Mach ich aber vorerst nicht, da im Luafe der letzten Monate klar wurde, dass die Analystenschätzungen was den Impact der letzten Übernahmen angeht, wohl überzogen waren. Das von Hauck und Aufhäuser geschätzte EPS für 2014 wird Cancom anscheinend sehr klar verfehlen.
Ich denke trotzdem, dass Cancom mit der Private Cloud ein sehr starkes Produkt hat. Und mit der HP Kooperation und dem US-Geschäft sind auch potenzielle Wachstumstreiber da. Allerdings ist mir die Aktie bei momentanem Stand der Dinge dennoch etwas zu teuer um wieder reinzugehen.
Umso interessanter, dass der Kurs dabei stabil bleibt, bzw. Sogar leicht zulegt.
Ich denke, dass die Korrektur der letzten Wochen zu sehr attraktiven Einstiegskursen geführt hat.
Der Grund, warum ich jetzt keine Cancom-Aktien kaufe ist einfach, dass ich bei anderen Werten momentan ein sichereres Gefühl für eine Unterbewertung habe als bei Cancom. Cancom ist sehr schwer zu valuieren, da der zukünftige Erfolg der Firma stark davon abhängt, wie gut die Cloud-Aktivitäten skalierbar sind. Falls Cancom es schafft, seinen First-Mover Advantage zügig in neues Geschäft umzusetzen, kann da viel Gutes passieren, da die Wechselkosten in dem Bereich sehr hoch sind. Für eine stark überdurchschnittliche Entwicklung ist es meiner Meinung nach aber nicht ausreichend, nur auf organisches Wachstum zu setzen. Das geht einfach nicht schnell genug um die momentane Bewertung der Cloud-Sparte zu rechtfertigen.
Potenzielle Zukäufe von kleineren Systemhäusern mit Bestandskunden, die Cloud-Potential haben, können das Geschäft gut skalieren. Das gleiche gilt für Lizenz-Vereinbarungen wie mit HP--zumindest dann, wenn Cancom hierbei nicht die Kontrolle über IP und Kunden aufgibt. Weiteres Potenzial bieten potenzielle Übernahmen im europäischen Ausland. Das Problem ist, dass der Umfang und Erfolg dieser vielversprechenden Strategien sehr schwer abzuschätzen ist. Übernahmekandidaten müssen integriert werden und zB bei HPM in den USA ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig unklar, ob die erhoffte Marketing-Offensive für Cancom-Cloud Produkte Erfolg haben wird.
In einem solchen Umfeld relativ großer Unsicherheit bleibe ich lieber außen vor und fokussieren meine Investments auf Werte die auf 2014er-Basis billiger sind und bei denen eine positive Entwicklung für mich persönlich mit größerer Sicherheit vorhersehbar ist. Aber ich bin sicher es gibt Menschen, die die Entwicklung von Cancom quantitativ besser vorhersehen können als ich und es kann sehr gut sein, dass die momentane Bewertung tatsächlich eine klare Unterbewertung ist. Wenn dem so sein sollte, freue ich mich für Euch. Und wie gesagt: ich würde sicher lieber Cancom halten als hunderte anderer deutscher Aktien!
In Summe: meine Nicht-Investition basiert eher darauf, dass ich persönlich eine stark überdurchscnittliche Ertragsentwicklung nicht gut vorhersehen kann. Und ich investieren lieber in Aktien mit 30% Upside, die ich gut verstehe, als in Aktien mit 50% Upside, bei denen ich die Entwicklung weniger gut abschätzen kann. Mir erscheint die momentane Bewertung des Cloud-Geschäfts von Cancom sehr sportlich, aber wenn die bisherigen Übernahmen reibungslos integriert werden und substanzielle neue Vertriebskanäle aufgetan werden, kann sie sich im Nachhinein ganz schnell als moderat herausstellen.
anlässlich der Vergabe des Apple Rahmenvertrags durch den Freistaat Bayern senden wir Ihnen anbei bzw. nachfolgend die Pressemitteilung der CANCOM SE. Wir freuen uns über Ihr Interesse.
CANCOM untermauert Kompetenz im Bereich Forschung und Lehre mit Rahmenverträgen für Hochschulen und Universitäten in Bayern und Nordrhein-Westfalen
München, 25. August 2014 – Im Juli 2014 hat der Freistaat Bayern den Zuschlag zum Rahmenvertrag über den Bezug des kompletten Apple-Sortiments zu exklusiven Rahmenkonditionen an den Münchner IT-Komplettanbieter CANCOM erteilt. Wie schon bei dem bereits seit zwei Jahren von CANCOM gehaltenen Apple Rahmenvertrag für Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, waren auch bei dem Rahmenvertrag für das Land Bayern neben attraktiven Hardware-Bezugskonditionen insbesondere die vollständige und qualitätsgesicherte CANCOM-Palette an Dienstleistungen und Services zuschlagsentscheidend. „Das zeigt, dass wir als bundesweit führender Apple Solutions Expert für den Bereich Education mit umfassender Kompetenz in diesem Umfeld überzeugen können“, sagt Klaus Weinmann, Vorstandsvorsitzender der CANCOM SE.
Die Rahmenvereinbarung für Bayern hat eine Vertragslaufzeit von zunächst 24 Monaten mit einer zweimaligen Verlängerungsoption um jeweils 12 Monate. In diesem Zeitraum werden voraussichtlich Waren und Dienstleistungen im Wert von mindestens zehn Millionen Euro umgesetzt. Über die Rahmenvereinbarung beziehen Universitäten und Hochschulen Produkte aus dem gesamten Apple-Sortiment sowie alle CANCOM eigenen IT-Services und maßgeschneiderte CANCOM Garantiepakete zu Sonderkonditionen. Die besonderen Anforderungen der Institute bei der Beschaffung werden dabei individuell berücksichtigt: Das Lösungsportfolio reicht von der unkomplizierten Einzelbestellung per Telefon oder Mail, über eine Direktanbindung des institutseigenen Beschaffungssystems an die CANCOM e-Procurement Plattform mit individuell eingerichtetem Online-Shop.
Als Autorisierter Apple System Integrator (ASI) in Deutschland, weist CANCOM den hohen Qualifizierungsgrad für die Integration von Apple Produkten in heterogene und komplexe Systemumgebungen nach. Zudem verfügt CANCOM über langjähriges Know How als größter zentraleuropäischer Apple Partner im Enterprise Umfeld.
Über CANCOM
Als Cloud Transformation Partner, Systemintegrator und Managed Services Provider liefert die CANCOM Gruppe ein zukunfts- und Business orientiertes Lösungsportfolio und damit einen bedeutenden Mehrwert für den Geschäftserfolg von Unternehmen. Mit einer eigenen Private Cloud Lösung ist CANCOM der First Mover im Zukunftsmarkt Cloud Computing, führt mit Analyse, Beratung, Umsetzung und Services in den Cloud Way of Computing und ist damit IT und Business Transformation Partner für die Kunden. Die über 2.700 CANCOM Mitarbeiter der international tätigen Unternehmensgruppe gewährleisten Präsenz, Kundennähe und ein leistungsfähiges Partnernetzwerk unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. Die im TecDAX notierte CANCOM SE mit Sitz in München wird von Klaus Weinmann (Founder & CEO) und Rudolf Hotter (COO) geführt. Der Konzern erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über 700 Mio. Euro.
Mit freundlichen Grüßen / Best regards,
Beate Rosenfeld
Manager Corporate Communication & IR
Phone +49 89 54054-5193
Fax +49 8225 996-45193
Mobile +49 151 18833830
Meine Strategie ist da halt nur etwas anders. Ich gehe davon aus, dass Aktien wie Cancom, die gut laufen, die eine ausgeprägte Kursdynamik (egal in welche Richtung) haben, auch die höchsten Gewinne bringen können. Da Cancom durch die Cloud-Geschäfte besonders große Fantasie (die durchaus berechtigt ist oder zumindest sein kann) auslöst, nehme ich an, dass der Kurs sich auch entsprechend bewegen wird. Insbesondere beim Handel mit OS oder KOs ist es oft mühsam, wenn auch nach traditionellen Maßstäben Aktien zwar unterbewertet sind, aber trotzdem monatelang nicht steigen wollen.
Momentum-Trades funktionieren in einem steigenden Gesamtmarkt kurzfristig ja oft sehr gut. Allerdings ist das Risiko halt auch hoch, weil bei einer starken Korrektur des Gesamtmarktes genau diese Aktien dann auch sehr schnell geprügelt werden. Cancom war Anfang 2013 eine Aktie, bei der es eigentlich nur Upside gab. Die Bewertung war moderat, selbst wenn man der Cloud-Perspektive eine Chance von Null gab, da Cancom sich im Systemhausmarkt ordentlich entwickelt. Die Konsolidierung im Systemhausmarkt wird sicher weitergehen und da ist Cancom aufgrund seiner Größe und Effizienz gut aufgestellt. Die Cloud-Perspektive war damals also ein ziemlich leckeres Plus auf einer Aktie, die auch so schon kaufenswert war. Nur mittlerweile hat sich der Kurs mehr als verdoppelt, so dass es nicht mehr nur Upside gibt, sondern auch ein gewisses Downside-Risiko.
Ich habe prinzipiell nichts dagegen, Aktien zu kaufen die schwer zu valuieren sind, wenn das Risiko fast ausschließlich positiv ist. Ich wusste damals auch nicht, wie die Cloud-Perspektive finanziell zu bewerten ist. War mir aber egal, weil es sich um ein reines Plus auf einer soliden Grundinvestition handelte (dem Systemhausgeschäft, was man leichter nach herkömmlichen Bewertungsmaßstäben beurteilen kann). Beim gegenwärtigen Kursniveau muss von der Cloud aber dann auch was kommen. Kann mir gut vorstellen, dass das passiert. Wenn ich jetzt noch Cancom-Aktien hätte, würde ich sie wahrscheinlich halten. Viel Erfolg allen Investierten.
Allerdings habe ich derzeit keine Aktien, sondern nur OS auf Cancom, teils auch KOs. Da funktioniert es eben sehr gut, mit einer Position in einen intakten Trend einzusteigen und dann nach und nach konsequent höher gehebelte Einstiege mit etwa dem Ausgangsvolumen zu machen und die ursprüngliche Position aufzulösen. So lange der Trend läuft, ist es gut, wenn er bricht, geht eine Position ggf. auch mal verloren. Die Bewertung von Cancom ist bei der Strategie allerdings zweitrangig, weil erstens der Trend im Grunde völlig intakt ist, zweitens gerade jetzt von der Charttechnik her ein Wiederanstieg auf etwa die bisherigen Höchstkurse gut möglich wäre, zumal der Kurseinbruch in diesem Monat zu einer so überverkauften Situation geführt hat, wie seit einigen Jahren nicht mehr.