BP findet großes Vorkommen
London - Erfolgsmeldungen wie diese sind rar geworden in der jüngsten Vergangenheit: Man habe ein neues, vielversprechendes Ölfeld gefunden, teilte BP am Mittwoch in London mit. Die Quelle befinde sich etwa 400 Kilometer südöstlich der US-Stadt Houston und liege rund 1300 Meter tief im Meer. Sie sei im Ölfeld Tiber entdeckt worden, nachdem man bis zu 11.000 Meter tief in die Erde vorgedrungen sei - die Bohrung sei damit eine der tiefsten in der Geschichte der Öl- und Gasindustrie.
Der Fund werde BPs Wachstum in der Region bis in die zweite Hälfte des kommenden Jahrzehnts unterstützen, hieß es in der Mitteilung des Konzerns. Wie viel Öl dort genau lagert, sollen nun weitere Tests klären. Ein Sprecher erklärte jedoch auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE, das Vorkommen könnte größer sein als das 2006 entdeckte Kaskida-Feld, das in der gleichen geologischen Formation liege und dessen Volumen auf drei Milliarden Barrel geschätzt wird.
Das dort vorhandene Öl sei leicht, so dass das Potenzial für eine hohe Ausbeutungsrate gut sei, sagte der Unternehmenssprecher weiter. BP fördere im Golf-von-Mexiko derzeit rund 400.000 Barrel pro Tag, sagte der BP-Sprecher. Dies könne auf 650.000 Barrel pro Tag innerhalb der kommenden 15 Jahre steigen.
Auch Börsianer versprechen sich von dem Fund bereits glänzende Geschäfte für BP. In anderen Feldern, die in der Tiefsee des Golfs von Mexiko liegen, sei eine Ausbeutungsrate von rund 25 Prozent erreicht worden, sagte ING-Analyst Jason Kenney: Die Aktien des Konzerns machten in London einen Sprung von vier Prozent. An dem Projekt sind auch der brasilianische Staatskonzern Petrobras mit 20 Prozent und der US-Konzern ConocoPhillips mit 18 Prozent beteiligt.
Der Fund unterstreicht die Bedeutung des Golfs von Mexiko für westliche Ölmultis, die von vielen der vielversprechenden Ölprojekten der Welt ausgesperrt sind. So reservieren etwa Venezuela, Brasilien, Saudi-Arabien und Russland die besten Ölfelder zunehmend für ihre staatlichen Ölfirmen.
mik/dpa/Reuters/Dow Jones
Megafunde wie der von BP im Golf von Mexiko sind noch kein Anlass zur Euphorie. Es kommt nicht nur darauf an, neue Vorkommen zu entdecken, sondern sie müssen am Ende auch das wirtschaftliche Potenzial bergen, um erschlossen zu werden.
Wer bei der Börsenreaktion auf einen Fund gewaltiger Ölvorkommen im Golf von Mexiko ein Déjà-vu-Erlebnis hatte, braucht nicht an seiner geistigen Gesundheit zu zweifeln. Das Gefühl, das alles schon einmal erlebt zu haben, ist begründet: Vor drei Jahren war es der Ölkonzern Chevron , der gigantische Funde im Golf von Mexiko verkündete - die Aktie schoss um neun Prozent in die Höhe. Am Mittwoch war es BP , und der Aktienkurs des Energieriesen legte in einem schwachen Gesamtmarkt immerhin um vier Prozent zu.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Jubelmeldungen über vermeintlich spektakuläre Entdeckungen - von denen später aber seltsamerweise meist nie mehr die Rede war. Vor diesem Hintergrund ist es befremdlich, dass derlei Nachrichten Anleger dennoch jedes Mal aufs Neue verzücken.
Die Ölkonzerne selbst haben natürlich einen Anreiz, Euphorie zu schüren: Sie können die Funde als Kapitalasset verbuchen und direkt in die Bilanz nehmen - und sie damit zunächst einmal aufhübschen. Dass sich die Hoffnungsträger später oft als Fehleinschätzung herausstellen und die Konzerne dazu zwingen, die Bilanz zu revidieren, kümmert sie nicht.
Die meisten Megafunde der vergangenen Jahre haben eines gemeinsam: Sie wecken Fantasien, das Schreckensszenario auslaufender Ölreserven könnte mit einem Schlag doch wieder in weite Ferne rücken. Doch so schnell wird das nicht geschehen. An den Märkten scheint eine fast unauslöschliche Fehlwahrnehmung vorzuherrschen: dass der Welt eine Versorgungslücke droht, weil es irgendwann gar kein Öl mehr gibt. Diese Befürchtung ist in dieser Form falsch. Knapp wird vielmehr Öl, das sich so günstig erschließen lässt, dass Konzerne die nötigen Investitionen wagen.
Ob es nun kanadische Ölsandfelder sind oder neu entdeckte Vorkommen in Tausenden Metern Meerestiefe wie am Mittwoch: Die Förderung von industriell verwertbarem Öl kostet mehrstellige Milliardenbeträge - und wird deshalb nach ersten Tests oft gar nicht in Angriff genommen.
Die zunehmend extremen Schwankungen des Ölpreises dämpfen zudem die Investitionslust der Unternehmen. Im Juli 2009 kostete ein Fass noch 147 $, schon fünf Monate später nur noch 34 $. Die nötigen Investments in die Förderung sind dagegen sehr langfristig und entsprechend riskant. Den Energiekonzernen scheint der Mut zu fehlen, diese Risiken auf sich zu nehmen. Dabei ist der Niedergang der leicht erreichbaren Felder mit hochqualitativem Öl im Gange. Damit ist auf lange Sicht ein Preisanstieg absehbar, allen kurzfristigen Schwankungen zum Trotz.
Statt an das langfristige Marktgleichgewicht denken die Konzerne offenbar lieber an kurzfristige Dividendenzahlungen an die Aktionäre. Dieses Jahr reduzieren sie ihre Ausgaben für neue Projekte Schätzungen zufolge um 170 Mrd. $. Es ist möglich, dass BP mit seinem neuesten Fund tatsächlich etwas anfängt. Davon ausgehen sollte man lieber nicht.
Aus der FTD vom 03.09.2009
© 2009 Financial Times Deutschland
allen viel erfolg
http://www.bp.com/...carticle.do?categoryId=137&contentId=7038569
BP büßt ein Fünftel des Gewinns ein
Der gesunkene Ölpreis hat dem Minerölkonzern BP die Bilanz verhagelt. Der Milliardengewinn fiel geringer aus als von den Experten erwartet. Die Aktie brach ein.
Der zweitgrößte Ölkonzern Europas, BP, hat im Jahr 2009 gut ein Fünftel weniger verdient als ein Jahr zuvor. Wie der Konzern am Dienstag in London mitteilte, sank der Gewinn um 21,7 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar (knapp zwölf Milliarden Euro). Im letzten Quartal des Geschäftsjahres lag der Gewinn bei 4,3 Milliarden Dollar, nach einem Verlust von 3,3 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Das war aber weniger als von Analysten erwartet. Die BP-Aktie verlor im frühen Handel in London 4,5 Prozent. Im dritten Quartal 2009 hatte der Profit allerdings bei 5,3 Milliarden Dollar gelegen.
Extrem dumm gelaufen!!! Da kommt siche rnoch die ien oder andere Milliarde an Kosten hinzu!
werden knallhart sein, da wirds kein Erbarmen geben wenn die Natur an den Küsten dort zerstört werden.
Eine Katastrophe in noch nie gewesenem Ausmaße wie diesem kann schnell in ungeahnte Höhen schnellen und selbst einen so großen Konzern wie BP in Schieflage bringen.
BP Aktien jetzt anzufassen kan ein heißes Eisen werden....
Zahlen tut die Scheisse zum grössten Teil die Versicherungen...den Rest zahlt der Steuerzahler.
Das einzig was BP einbüßt ist ihr Ruf....vielleicht.
Ein solide Unternehmen wie BP kommt da nicht mal in Unruhe, glaubt mir.
find das einfach nur scheußlich das solche konzerne nicht konsequent gegenmaßnahmen in der hinterhand haben müssen wenn solche szenarien eintreffen. man kann doch nicht die häuser der ganzen stadt mitverantworten nur weil man sein eigenes anzünden möchte.
die sollten alle hinter gitter die schweine.