BND nannte doch mögliche Angriffsziele im Irak
"New York Times" wehrt sich gegen Berliner Backpfeife
Von Matthias Gebauer
Mit deutlichen Worten hat die Bundesregierung einen Bericht der angesehenen "New York Times" über eine Kooperation des BND mit den USA als "falsch" zurückgewiesen. Nun wehrt sich die Zeitung und nennt weitere Details aus einem Geheim-Dossier der US-Armee.
Berlin - Auf Vorwürfe der falschen Berichterstattung reagiert die "New York Times" in letzter Zeit etwas empfindlicher.
Nach den Skandalen um die von der Zeitung publizierten Berichte über Saddams Massenvernichtungswaffen, ist man im renommierten Zeitungshaus nahe des Times Square um absolut korrekte Informationen und weitgehende Transparenz bei der Nennung von Quellen bemüht.
Folglich muss die "NYT" das Dementi aus Deutschland zu einer Exklusivstory ziemlich geschmerzt haben. Das Blatt hatte am Montag berichtet, der deutsche Auslandsgeheimdienst BND habe den US-Militärdienst vor dem Irak-Krieg im Februar 2003 mit einer Skizze über den Verteidigungsplan Saddams für Bagdad versorgt. Berufen hatte sich das Blatt auf einen geheimen Armee-Bericht aus den USA, der die fragwürdige Kooperation ziemlich konkret beschreiben soll.
Gleichwohl kamen aus Berlin deutliche Dementis. In der Bundespressekonferenz kanzelte der Regierungssprecher Ulrich Wilhelm den Artikel des renommierten Militärexperten Michael R. Gordon schlicht als "falsch" ab. Auch der BND selber kommentierte in seltener Genauigkeit umgehend, man habe zu keinem Zeitpunkt von der Skizze Kenntnis gehabt und sie deshalb auch erst recht nicht den Amerikanern zur Verfügung gestellt.
"Die Folie wurde im Februar dem deutschen Verbindungsoffizier in Katar zur Verfügung gestellt"
Wer Recht hat, war am Montagabend nicht auszumachen. Gleichwohl legte die "Times" einige Fakten nach, um ihre Glaubwürdigkeit zu untermauern. Detailliert zitierte sie aus dem Bericht des "Joint Forces Command", der obersten Befehlsstelle der verschiedenen US-Armeeeinheiten. Genau diesem Bericht, der sich laut "NYT" mit der irakischen Militärstrategie beschäftigt, will der Autor die Hinweise auf die angeblich vom BND an die USA weitergeleitete Skizze entnommen haben. Die Stoßrichtung der "Times": Egal was die deutsche Regierung sagt, in dem US-Bericht steht etwas anderes.
Um die Seriosität des Beitrags zu belegen, zitierte die Zeitung ausführlich aus dem geheimen Dokument. Demnach beschäftigt sich die Studie eingehend mit der Skizze über die irakische Verteidigungsstrategie und erläutert danach, wie die USA sie bekommen haben. Wörtlich heißt es: "Die USA bekamen die Skizze am 3. Februar. Die Folie wurde im Februar dem deutschen Verbindungsoffizier in Katar zur Verfügung gestellt, der diese der DIA übergab .... DIA hat sie dann an CENTCOM J2" weitergeleitet".
Grundsätzlich war dieser Ausschnitt aus dem Report bereits in dem Originalbeitrag zitiert. In der neuen Erklärung allerdings zitierte die "Times" mit allen Abkürzungen und Schreibweisen wie LNO für "Liason Officer" - offenbar, um die Authentizität des Dokuments zu belegen. Wenig später heißt es in dem Geheim-Bericht: "Die Deutschen hatten zwei Agenten in Bagdad vor dem Beginn des Kriegs. Die Skizze wurde den Deutschen von einer ihrer Quellen in Bagdad (Identität der deutschen Quelle unbekannt) ausgehändigt. Als die Bomben zu fallen begannen, stoppten die Agenten ihre Observationen und gingen in die Französische Botschaft".
BND dementiert energisch
Etwas weiter in dem Report wird die Quelle der Skizze erneut wiederholt, so die "Times"-Erklärung. "Eine deutsche HUMINT-Quelle lieferte vor dem Krieg an die USA". Unter der Abkürzung "HUMINT" verbirgt sich in der Geheimdienstsprache der Begriff "Human Intelligence" - zu Deutsch Informationen von menschlichen Quellen.
Mit den neuen Details wird die Suche nach der Wahrheit in der Affäre nicht einfacher. In Berlin widersprachen neben dem offiziellen Dementi auch verschiedene hochrangige Sicherheitsbeamte der Darstellung in der Zeitung. Vom BND ist zu hören, dass man die Frage schon ausführlich geprüft habe. Fest wie selten in den letzten Wochen gab man sich sicher, dass die Geschichte nicht stimmen könne. So mancher Mitarbeiter fügte hinzu, dass es sich auch um einen Fehler in dem geheimen Bericht der US-Armee handeln könnte. Grundsätzlich scheint die Erklärung der "Times" zumindest zu belegen, dass dieser Bericht authentisch ist.
Die Geschichte bleibt dennoch eine klassische Geheimdienst-Schnurre, in der Wahrheit und Dichtung kaum auseinander zu halten sind. Viele Details aus dem Armee-Report sind nämlich zutreffend und wurden bereits von der deutschen Regierung eingestanden: In der Tat befand sich laut dem Regierungsbericht über die BND-Mission im Irak in der US-Gefechtszentrale in Doha ein Verbindungsbeamter der BND (Deckname "Gardist") - allerdings erst nachdem die beiden BND-Männer Volker H. und Rainer M. am 15. Februar in Bagdad ihre Arbeit aufgenommen hatten. Der Armee-Report aus den USA aber nennt den 3. Februar als Übergabedatum der Skizze in Doha. Fraglich bleibt in diesem Punkt, ob es auch vorher einen BND-Mann in Doha gab.
Was kommt als Nächstes?
Auch die grundsätzliche Darstellung in dem US-Report über die beiden BNDler Volker H. und Rainer M. stimmt mit den Angaben der deutschen Regierung überein. Tatsächlich suchten diese nach Kriegsbeginn Schutz in der französischen Botschaft in Bagdad. Allerdings bestreiten mit den Fakten vertraute deutsche Beamte, dass die beiden für den Krieg in Bagdad stationierten Agenten überhaupt menschliche Quellen (HUMINT) in der Hauptstadt führten und lediglich eigene Beobachtungen aus der Hauptstadt lieferten.
Folglich bleiben die Anschuldigungen gegen den BND schwer zu beweisen oder zu widerlegen. Zumindest in einem Punkt aber war die Erklärung der "Times" für den Fortgang der Affäre interessant. Ganz am Ende nämlich kündigt das Blatt an, dass es noch weitere Geschichten unter Berufung auf den geheimen Armee-Report geben. Danach wolle man überlegen, ob man am Ende den gesamten Text veröffentlicht. Für einen möglichen Untersuchungsausschuss in Deutschland dürfte das interessant werden.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,403500,00.html
Die Frage ist eher: Woraus beziehen die Veröffentlichungen überhaupt ihre Brisanz? Ganz einfach: Sie werden mit viel Bohai zum innenpolitischen Thema hochstilisiert. Nur in dieser Atmosphäre erhalten solche Infos überhaupt Brisanz. Meine persönliche meinung:
Die Schröder-Regierung hat sich seinerzeit gegen den Krieg im Irak stark gemacht. Und zwar mit dem nicht m.E. sehr stichhaltigen Argument: Es gibt keinerlei Pläne für das Danach und außerdem keine völkerrechtlich akzeptable Begründung für einen Krieg. Außerdem fürchtete man eine fatale Auswirkung auf die Rechtfertigungsstrategien der islamistischen Terroristen. Alles in allem haben sich diese Befürchtungen ja als nicht ganz unrealistisch erwiesen.
Nun hat sich aber die USA - als befreundete Macht und wichtigster Verbündeter - trotzdem nicht davon abhalten lassen, sich in das riskante Abenteuer zu stürzen - dazu noch mit fadenscheiniger Begründung (es gab auch ein paar gute Gründe, aber was dagegen sprach war m. E. schwerwiegender). Das hat die Verbündeten, die dagegen waren, natürlich in eine knifflige Situation gestürzt. Man war ja nicht automatisch Verbündeter des Verbrecherregimes von Saddam, nur weil man da Wie und das Wann eines Krieges nicht unterstützte. Das ganze war dazu noch eine heikle innenpolitische Sache in Deutschland, weiol damit auch noch eine Wahl gewonnen wurde. Es gab also viele Beleidigte (die Opposition im Innern und in den USA).
Die Geheimdienste haben ja in Terrorbekämpfung Kooperations- und Infostrukturen aufgebaut, deren Sinn ja wohl kaum jemand bestreiten wird.
Was macht man nun, wenn ein "Freund" sich in Gefahr begibt gegen einen gemeinsamen Feind - auch wenn er es gegen den eigenen Rat tut - und man über Infos verfügt, die ihm helfen könnten?
Meiner Meinung nach würde die deutsche Haltung unter Schröder zum Irakkrieg überhaupt nicht desavouiert, wenn man trotzdem schützende oder hilfreiche Geheimdienst-Infos weiterreicht. Ich halte das nicht nur für richtig, ich würde das gegenteil eher für einen Skandal sehen.
Was aber behindert so eine rationale Betrachtung? Zum einen haben sich (innenpolitisch) die einen mit breiter Brust und einiger Überheblichkeit zu Friedensengeln erklärt und die anderen spielten 4 Jahre beleidigte Leberwurst auf der Oppositionsbank.
Das ganze Gedöns und sich Winden einerseits und das unangemessene Triumphgeschrei auf der anderen ist nur in diesem Punkt ein Politikum: also mehr auf der Showbühne als angesichts dessen, was da real passiert ist.
Selbst wenn da 2 BNDler den Amis kriegswichtige Mitteilungen gemacht haben: Man könnte dazu selbstbewusst stehen, selbst wenn man eigentlich gegen den Krieg war.
In dem Moment, wo ein verbündeter im Krieg ist und man hat wichtige Infos und würde sie ihm vorenthalten und ihn in offene Fallen rennen lassen: Das fände ich echten Verrat an Freunden.
Gruß BarCode
Die Frage ist eher: Woraus beziehen die Veröffentlichungen überhaupt ihre Brisanz? Ganz einfach: Sie werden mit viel Bohai zum innenpolitischen Thema hochstilisiert. Nur in dieser Atmosphäre erhalten solche Infos überhaupt Brisanz. Meine persönliche meinung:
Die Schröder-Regierung hat sich seinerzeit gegen den Krieg im Irak stark gemacht. Und zwar mit dem nicht m.E. sehr stichhaltigen Argument: Es gibt keinerlei Pläne für das Danach und außerdem keine völkerrechtlich akzeptable Begründung für einen Krieg. Außerdem fürchtete man eine fatale Auswirkung auf die Rechtfertigungsstrategien der islamistischen Terroristen. Alles in allem haben sich diese Befürchtungen ja als nicht ganz unrealistisch erwiesen.
Nun hat sich aber die USA - als befreundete Macht und wichtigster Verbündeter - trotzdem nicht davon abhalten lassen, sich in das riskante Abenteuer zu stürzen - dazu noch mit fadenscheiniger Begründung (es gab auch ein paar gute Gründe, aber was dagegen sprach war m. E. schwerwiegender). Das hat die Verbündeten, die dagegen waren, natürlich in eine knifflige Situation gestürzt. Man war ja nicht automatisch Verbündeter des Verbrecherregimes von Saddam, nur weil man da Wie und das Wann eines Krieges nicht unterstützte. Das ganze war dazu noch eine heikle innenpolitische Sache in Deutschland, weiol damit auch noch eine Wahl gewonnen wurde. Es gab also viele Beleidigte (die Opposition im Innern und in den USA).
Die Geheimdienste haben ja in Terrorbekämpfung Kooperations- und Infostrukturen aufgebaut, deren Sinn ja wohl kaum jemand bestreiten wird.
Was macht man nun, wenn ein "Freund" sich in Gefahr begibt gegen einen gemeinsamen Feind - auch wenn er es gegen den eigenen Rat tut - und man über Infos verfügt, die ihm helfen könnten?
Meiner Meinung nach würde die deutsche Haltung unter Schröder zum Irakkrieg überhaupt nicht desavouiert, wenn man trotzdem schützende oder hilfreiche Geheimdienst-Infos weiterreicht. Ich halte das nicht nur für richtig, ich würde das gegenteil eher für einen Skandal sehen.
Was aber behindert so eine rationale Betrachtung? Zum einen haben sich (innenpolitisch) die einen mit breiter Brust und einiger Überheblichkeit zu Friedensengeln erklärt und die anderen spielten 4 Jahre beleidigte Leberwurst auf der Oppositionsbank.
Das ganze Gedöns und sich Winden einerseits und das unangemessene Triumphgeschrei auf der anderen ist nur in diesem Punkt ein Politikum: also mehr auf der Showbühne als angesichts dessen, was da real passiert ist.
Selbst wenn da 2 BNDler den Amis kriegswichtige Mitteilungen gemacht haben: Man könnte dazu selbstbewusst stehen, selbst wenn man eigentlich gegen den Krieg war.
In dem Moment, wo ein verbündeter im Krieg ist und man hat wichtige Infos und würde sie ihm vorenthalten und ihn in offene Fallen rennen lassen: Das fände ich echten Verrat an Freunden.
Gruß BarCode
Da steht: "Und zwar mit dem nicht m.E. sehr stichhaltigen Argument:"
Das NICHT ist absolut falsch. Ich fand die Argumente durchaus stichhaltig...
Gruß BarCode
Eigentlich wollte ich schreiben: "nicht von der Hand zu weisende Argumente" ... das "nicht" bleib, das "stichhaltig" kam unterwegs über mich... :-)
Gruß BarCode
Gruß BarCode
Um es mal zu wiederholen: Für mich sind Schröder und Fischer (und ein paar mehr - insbesondere Steinmeier) schlicht Verbrecher. Da glaube ich lieber den Amis als dieser Bagage.
Derzeit keine Belege für BND-Hilfe im Irak
Eingang zum Gelände des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Pullach |
| 28.02.06, 09:17 Uhr |
Das US-Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben derzeit keine Belege für die Stichhaltigkeit des Berichts der „New York Times“ über die Weitergabe irakischer Verteidigungspläne von deutschen BND-Agenten an US-Geheimdienste.
Wir wissen nicht, über was er (der Autor des Zeitungsbeitrags) spricht", sagte Militärsprecher Leutnant Jim Krohne am Montag Ortszeit) in Norfolk (Virginia) der Nachrichtenagentur dpa. Die in der Zeitung zitierte Studie sei als geheim eingestuft. Krohne ist Sprecher des US-Militärkommandos, von dem die Studie stammen soll. Die Angaben über die Zusammenarbeit deutscher und amerikanischer Geheimdienste vor dem Irakkrieg würden derzeit von seiner Abteilung geprüft.
Opposition besteht auf Aufklärung
Die Opposition in Deutschland besteht unterdessen trotz des offiziellen Dementis der Bundesregierung darauf, die neuen Vorwürfe restlos aufzuklären. Grünen-Fraktionsvize Hans-Christian Ströbele sagte der dpa-Hörfunkagentur dpa-RUFA, es liege nahe, dass es sich bei der Veröffentlichung in der „New York Times“ um „gezielte Indiskretionen aus Militär- und Geheimdienstkreisen“ handele. Dennoch habe sich in der Vergangenheit häufig gezeigt, dass auch solche Indiskretionen einen wahren Kern haben könnten.
Bundesregierung und Bundesnachrichtendienst (BND) hatten am Montag dem Bericht der „New York Times“ widersprochen, wonach deutsche Agenten vor dem Krieg Geheimpläne an die USA weitergeleitet und so die US-Kriegsführung stärker als bislang bekannt unterstützt hätten.
Unklarheit über Zahl der BND-Beamten
Ströbele, der Mitglied im Parlamentarischen Gremium zur Kontrolle der Geheimdienste (PKG) ist, forderte von der Bundesregierung in der „Welt“ vom Dienstag Aufklärung über die Zahl der BND-Agenten in Bagdad. „Es stellt sich die Frage, zu welcher Zeit wie viel und welche Mitarbeiter in Bagdad tätig waren.“ In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag) sprach Ströbele mit Blick auf den Bericht der US- Zeitung von einem „schwerwiegenden Vorwurf“. Wie Ströbele mahnte aber auch der außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Werner Hoyer, zur Vorsicht: „Wir sind in einer Phase der Aufklärung, in der es auch zu Desinformationen und der Begleichung offener Rechnungen durch Geheimdienste kommt.“
Worum es geht
Nach dem Bericht der „New York Times“ haben die USA einen Monat vor Beginn des Irak-Kriegs im März 2003 aus deutschen Quellen eine Kopie der Verteidigungspläne für Bagdad erhalten. Dem Blatt zufolge haben sich zwei BND-Mitarbeiter das Material nach einem Treffen von Saddam Hussein mit seinen Befehlshabern beschafft. Die Skizze habe dem US-Militär bei der Einschätzung geholfen, wann und wo der damalige Diktator besonders loyale Soldaten in Stellung bringen wolle, hieß es in dem Bericht. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm bezeichnete diese Behauptungen der US-Zeitung nach Rücksprache mit BND-Chef Ernst Uhrlau als falsch. Grüne, FDP und Linksfraktion hatten dennoch schon am Montag weitere Aufklärung verlangt.
Das US-Verteidigungsminsiterium prüft die Vorwürfe (dpa) | |
BND-Affäre: Pentagon prüft Vorwürfe
Das US-Verteidigungsministerium hat eigenen Angaben zufolge derzeit keine Belege für die Stichhaltigkeit des Berichts der "New York Times" über die angebliche Weitergabe irakischer Verteidigungspläne von deutschen BND-Beamten an US-Geheimdienste. "Wir wissen nicht, über was er (der Autor des Zeitungsbeitrags) spricht", sagte Militärsprecher Leutnant Jim Krohne am Montag in Norfolk (Virginia) der dpa. Die in der Zeitung zitierte Studie sei als geheim eingestuft, betonte Krohne. Er ist Sprecher der "USJFCOM", dem US-Militärkommando, von dem die Studie stammen soll. Die Angaben über die Zusammenarbeit deutscher und amerikanischer Geheimdienste vor dem Irakkrieg würden derzeit von seiner Abteilung geprüft.
BND-Schützenhilfe bereits vor dem Irak-Krieg?
Die renommierte Tageszeitung "New York Times" schrieb unter Berufung auf eine Geheimstudie des US-Verteidigungsministeriums, zwei BND-Agenten in Bagdad hätten Saddam Husseins Geheimplan für die Verteidigung der Stadt in ihren Besitz gebracht. Im Februar 2003, also einen Monat vor Kriegsbeginn, habe ein deutscher Beamter den Plan in Katar dem US-Militär übergeben. Das Material sei in die Aufklärungsarbeit der US-Stäbe eingeflossen. Auch eine grafische Darstellung gebe es: "Die Folie wurde den Deutschen von einem ihrer Kontakte in Bagdad übermittelt (Identität der deutschen Quelle
unbekannt)", schrieb das Blatt.
Aus der Vernehmung von irakischen Ex-Offizieren und ehemaligen Regierungsbeamten wurde laut Bericht deutlich, dass Saddam seine Kommandeure am 18. Dezember 2002 zusammenrief, um ihnen diesen Verteidigungsplan zu eröffnen. Danach sollten um die Hauptstadt mehrere Verteidigungsringe gezogen werden, darunter die "rote Linie", die die Republikanische Garde bis zum Schluss halten sollte. Bei Erreichen der "rote Linie" erwartete das US-Militär offenbar auch den Übergang zur biologischen und chemischen Kriegführung durch die irakischen Verteidiger. Solche Waffen wie auch chemische und biologische Massenvernichtungswaffen wurden aber nach dem Krieg nie gefunden.
"Plan und Treffen unbekannt"
Regierungssprecher Ulrich Wilhelm und der BND dementierten die Angaben vehement. Die FDP entscheidet am 6. März, ob sie mit Grünen und Linken einen Untersuchungsausschuss durchsetzt. Wilhelm sagte dazu, die Behauptung, zwei BND-Mitarbeiter in Bagdad hätten den Plan Saddam Husseins zur Verteidigung der irakischen Hauptstadt beschafft und bereits einen Monat vor Kriegsausbruch 2003 den USA übermittelt, sei falsch. "Dem Bundesnachrichtendienst und damit auch der Bundesregierung war bislang weder ein solcher Plan bekannt noch hatte der BND Kenntnis von dem in der 'New York Times' berichteten Treffen Saddam Husseins mit seinen Kommandeuren am 18. Dezember 2002."
Alle Berichte des BND-Sondereinsatzteams, also der beiden in Bagdad verbliebenen Agenten in deren Einsatzzeit vom 15. Februar 2003 bis 2. Mai 2003, waren nach den Worten von Wilhelm Gegenstand der Unterrichtung im Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) des Bundestages. "Gegenstand konnte somit nicht der von der 'New York Times' behauptete Sachverhalt sein, weil er dem Bundesnachrichtendienst nicht bekannt ist," erklärte Wilhelm.
Ähnlich äußerte sich der Bundesnachrichtendienst.
"Uneingeschränkt klar"
Bill Keller von der Chefredaktion des Blattes teilte als Reaktion auf die Aussage Wilhelms in New York mit, der Bericht fuße auf einer geheimen Generalstabsstudie von 2005 über die Entwicklung der Militärstrategie im Irak. Die Involvierung Deutschlands sei in "der Generalstabsstudie offenkundig und ohne Einschränkungen klar". Die Bundesregierung hatte Ende vergangener Woche eingeräumt, dass der BND während des Irak-Krieges auch militärische Informationen an US-Dienste weiterleitete. Allerdings seien die von den zwei
BND-Mitarbeitern in Bagdad gemeldeten Objekte nicht Ziele von US-Luftangriffen gewesen. Die Meldungen seien vielmehr zur Gewinnung eines eigenen Lagebildes verwandt worden.
(N24.de, AP, dpa)
hat man mit absicht gewartet, bis die blöde moschee gesprengt wurde?
gibt es interesse an einem anschlag in deutschland?
fragen über fragen.
Die SPD und die Grünen ritten allerdings in der Öffentlichkeit eine reine moralische Position. Keiner erwartete überhaupt, dass Deutschland aktiv am Kampfgeschehen teilnahm , geschweige gab es ein Anfrage. Für den Wahlkampf stand es schlecht. Ohne den Irakkrieg und die Position, die die Bundesregierung dabei annahm, wäre die Wahl höchstwahrscheinlich verloren gewesen. Sie putschte die Stimmung gegen die USA und gegen jeden, der eine andere Meinung vertrat so hoch, dass man Angst bekommen konnte. Im öffentlichen Raum musste man fürchten, beim Vertreten einer anderen Meinung gelyncht zu werden - vom Anhang von Rot/Grün. Die Argumentation von Rot/Grün war dabei primär moralischer Natur. Es war allerdings reiner Opportunismus um bei den Wahlen noch eine Chance zu haben. Dafür wurde jede Rationalität begraben, das Bündnis auf den Misthaufen der Geschichte geschmissen und einen Keil in die europäische Gemeinschaft getrieben, der bis heute nachwirkt. Seit dem sind wir die großen Freunde der Russen - immer wenn dieser Zustand erreicht war, stand es schlecht um Europa.
Wäre die Position gegen den Krieg ehrlich gewesen, hätte man nach Rechtslage, deutschen Firmen die Unterstützung der US-Armee verbieten müssen und den US-Amerikaner keine Rechte zugestehen dürfen, die über die Vertragswerke hinausgingen. Auch die Bewachung der US-Kasernen mit der Bundeswehr war aktive Kriegsteilnahme. Entsprechende Urteile liegen zwischenzeitlich vor.
Deshalb ist es wichtig, dass den Oberen jetzt die verlogene moralisierende Maske vom Gesicht gerissen wird. Natürlich geschieht das auch durch gezielte Indiskretionen, die bis jetzt allerdings größtenteils auf Wahrheit beruhen. Dieses Spielchen wird so weiter gehen, bis unser Außenminister dorthin geht, wo er hingehört: in den Ruhestand. Er war der Strippenzieher dieser verlogenen Politik gewesen. Er braucht sich also nicht zu beschweren.
MfG 54reab
gute idee, da stimme ich vollkommen zu.
aber in dem moment, wenn man das bei der us-regierung fordert, dan sind die reabs und dancers wieder dagegen.
schön blöd, wa?
Also ich schließe immer die Tür ab, wenn ich so ein Örtchen aufsuche *g*
also wie kann man was abreissen, was nicht da ist ??
ich habe es gemacht und es weiß so gut wie keiner davon, wenn ich das nicht im i-net gelesen hätte, wüßte ich das auch nicht.
Man kann wohl davon ausgehen, daß die angeblichen Unterlagen der New York Times zugespielt wurden oder durch ein Leck aus einem US-Geheimdienst den Weg zu ihr fanden.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder hat der BND - oder er hat nicht.
Wenn er hat, dann hat ein US-Geheimdienst einen Helfer bloßgestellt.
Wenn der BND nicht hat, dann hat ein US-Geheimdienst einen "Türken" gebaut, um einen Dienst einer befreundeten Macht zu desavouieren.
In beiden Fällen spricht dieses unprofessionelle Verhalten eines US-Geheimdienstes dafür, jede Zusammenarbeit mit US-Geheimdiensten einzustellen. Zumindest sollte man hundertmal überlegen, bevor man irgendetwas in dieser Richtung tut.