Agfa gevaert
DÜSSELDORF. Aufatmen bei Agfa-Gevaert im belgischen Mortsel: Der börsennotierte Bildverarbeitungskonzern muss sich nicht länger den Vorwurf gefallen lassen, die Pleite der ehemaligen Deutschlandtochter Agfa-Photo unrechtmäßig herbeigeführt zu haben. Dies geht aus einem jetzt bekannt gewordenen Urteil des International Court of Arbitration hervor, dem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris.
Darüber hinaus wiesen die Richter die Klage des damaligen Käufers zurück, er sei bei der Übernahme der Leverkusener Agfa-Photo hinters Licht geführt worden. Das Urteil ist rechtskräftig.
Nach der überraschenden Insolvenz des Neuerwerbs im Mai 2005, ein halbes Jahr nach der Übernahme, war es zwischen den Beteiligten zu einem heftigen Streit gekommen. Die Münchener Nanno-Holding, zu 60 Prozent im Besitz des ehemaligen McKinsey-Managers Hartmut Emans, hatte von den Belgiern wegen des angeblich zu hohen Kaufpreises Schadenersatz in Höhe von 265 Mio. Euro verlangt.
Mitte August 2004 hatte die belgische Agfa-Gevaert ihr defizitäres Fotogeschäft für 112 Mio. Euro an die Nanno-Holding verkauft, den Erwerbern dabei zusätzlich Geldmittel zugesichert. Doch der Trend zur digitalen Fotografie setzte dem traditionellen Fotopapiergeschäft weitaus härter zu als erwartet.
Schon nach wenigen Monaten waren sowohl das Eigenkapital von 300 Mio. Euro als auch die Barreserven von 72 Mio. Euro aufgezehrt. Wegen Zahlungsunfähigkeit stellte die Agfa Photo GmbH am 20. Mai 2005 den Antrag auf ein Insolvenzverfahren. Weil Investoren für den Neustart fehlten, ließ Insolvenzverwalter Andreas Ringstmeier das 1867 gegründete Unternehmen wenig später zerschlagen.
Die von Emans eingeschaltete Kanzlei CMS Hasche Sigle warf den Belgiern daraufhin in einer 2007 eingereichten Klageschrift vor, den Kaufpreis mit geschönten Geschäftsaussichten hoch geschraubt zu haben. Als Beweis diente ein Verkaufsprospekt vom Dezember 2003, der für die spätere Agfa-Photo einen zu erwartenden Betriebsgewinn von 446 Mio. Euro für die Jahre 2005 bis 2007 ausweist. In einer internen Vorstandspräsentation waren sie dagegen auf ein Ergebnis von minus 45 Mio. Euro gekommen. In Agfa-Gevaert sah Emans zudem den Schuldigen für Pleite. Die Belgier hätten der ehemaligen Tochter die zugesicherte Liquidität nicht zur Verfügung gestellt und damit bei Agfa-Photo "unrechtmäßig die Insolvenz herbeigeführt".
Tatsächlich hatte Agfa-Gevaert damals für die Ex-Tochter auch nach dem Verkauf das Inkasso betrieben, die Weitergabe der Kundengelder wegen Streitigkeiten mit Emans aber eingestellt. Entsprechend enttäuscht zeigt sich Hartmut Emans vom Ausgang des Verfahrens. "Die Begründung der Richter ist aus unserer Sicht nicht überzeugend", sagte er. Leider sehe das Schiedsverfahren vor dem ICC aber keine Berufung vor.
In Mortsel äußerte sich Agfa-Gevaert dagegen erleichtert, denn für den Fall einer Niederlage gegen Emans hatten die Belgier keinerlei Vorsorge getroffen. "Ich bin immer davon ausgegangen, dass dieses Verfahren für uns nicht negativ ausgeht", begründete dies Vorstandschef Jo Cornu.
Auch wenn damit für Agfa-Gevaert der größte Brocken vom Tisch ist, sind die Rechtsstreitigkeiten wegen der Agfa-Photo-Pleite für den Konzern damit noch nicht endgültig vorbei. So hat auch Insolvenzverwalter Ringstmeier Klage gegen die Belgier eingereicht, weil der Konzern angeblich Gelder zurückhält, die der verkauften Tochter - und damit der Insolvenzmasse - zustehen. Seine Schiedsverhandlung beim ICC gegen Agfa-Gevaert soll im kommenden Dezember starten. Agfa-Gevaert-Vorstandschef Cornu hofft, dieses Kapitel bis 2011 abschließen zu können.
Für alle Fälle hat Agfa-Gevaert deshalb mehr als 100 Mio. Euro an Rückstellungen gebildet, von denen laut Cornu ungefähr die Hälfte aufgebraucht ist. Einen Teil davon kassierte bereits sein Kontrahent Emans. Im letzten Spätsommer hatte die ICC seine Nanno-Holding als rechtmäßigen Eigentümer der Agfa-Photo-Markenrechte bestätigt. Für den vorübergehenden Entzug der Rechte müssen ihm die Belgier nun gut zehn Mio. Euro Schadenersatz zahlen. Zudem darf sich Emans über kräftige Lizenzeinnahmen freuen. Längst nämlich werden unter seiner Marke wieder Kameras und Recorder produziert.
Historie
1867 Paul Mendelssohn Bartholdy und Carl Alexander von Martius gründeten den Vorgänger der Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation (Agfa). 1925 geht sie in der IG Farben auf.
1952 Agfa wird unter Führung von Bayer neu gegründet, übernimmt 1964 die belgische Gevaert und wird von Bayer 1999 als Agfa-Gevaert mit Zentrale in Mortsel über die Börse verkauft.
2004 Im August verkauft Agfa-Gevaert die Leverkusener Fotosparte Agfa-Photo an Nanno.
2005 Agfa-Photo meldet im Mai Insolvenz an und wird zerschlagen. 1 800 Jobs verschwinden.
2006 Die Photokina präsentiert in Lizenz gefertigte Kameras und Zubehör mit Agfa-Logo.
So klar scheint das mit der Insolvenzgeschichte doch noch nicht abgehakt zu sein.
Bye Netfox
Die hauptfrage bleibt trotzdem die Gewinn- und Cashflowentwicklung.
Klar verändern die Pensionsrückstellungen die Bewertung. Das ist ja nichts Neues. Die Frage ist wie stark. Der Kurs war ja nicht ohne Grund schon bei 2,8 € vor ein paar Monaten. Man muss nur die Gewinnentwicklung wieder verstetigen.
hier auf die Wende spekuliere...
hab ich heute meine Anfangsposition von 2,25 nochmal etwas verbilligt und heute nachgekauft
Ich denke die 2,05 - 2 Euro Grenze wird halten und somit heute für knapp 2,09 verbilligt .
1 Tranche hab ich noch in der Hinterhand , mal sehn was die nächste Zeit geht :-)
ja habe nachgekauft ... HEUTE aber nun ist Schluß ....
und im Minus aber ich sehe das ja auf den Turnaround also auf 1- 2 JAHRE
dann kräftig an. Ob das dann der Ausverkauf war, wird sich zeigen. Das wissen wir ja aktuell bei keiner Aktie. Noch liegt Agfa im 1-Jahres-Vergleich sogar noch im Plus im Gegensatz zu vielen anderen Werten. Allerdings ist die 2,3,5-Jahresperformance natürlich grottenschlecht. Wie du schon sagst - ein bis zwei Jahre bei nachhaltigem Turnaround und der Kurs sieht ganz anders aus.
Hier mal die Oktober Umsätze an der Börse in Brüssel
16.10.2014 1,761 1,829 1,676 1,727 382.801
15.10.2014 1,85 1,86 1,75 1,762 270.381
14.10.2014 1,852 1,91 1,83 1,858 168.081
13.10.2014 1,99 1,99 1,821 1,86 679.277
10.10.2014 2,06 2,074 2,01 2,013 264.175
09.10.2014 2,09 2,12 2,06 2,06 204.940
08.10.2014 2,10 2,10 2,07 2,08 77.648
07.10.2014 2,10 2,11 2,072 2,098 71.694
06.10.2014 2,138 2,138 2,09 2,102 89.757
03.10.2014 2,094 2,143 2,07 2,132 192.449
02.10.2014 2,095 2,10 2,06 2,069 139.250
01.10.2014 2,083 2,124 2,083 2,124 147.746
Auf Xetra
16.10.2014 1,77 1,77 1,69 1,712 15.756
15.10.2014 1,846 1,846 1,761 1,773 13.376
14.10.2014 1,849 1,885 1,831 1,865 9.020
13.10.2014 1,839 1,935 1,824 1,87 44.692
10.10.2014 2,048 2,048 2,00 2,014 13.050
09.10.2014 2,078 2,095 2,065 2,065 13.484
07.10.2014 2,071 2,073 2,071 2,073 5.132
06.10.2014 2,074 2,116 2,074 2,115 1.750
02.10.2014 2,075 2,075 2,049 2,049 6.000
01.10.2014 2,10 2,109 2,081 2,081 8.830
Und in Frankfurt
16.10.2014 1,762 1,768 1,679 1,768 2.850
15.10.2014 1,842 1,842 1,842 1,842 0
14.10.2014 1,89 1,89 1,89 1,89 0
13.10.2014 1,984 1,984 1,82 1,932 32.971
10.10.2014 2,027 2,049 2,014 2,014 268
09.10.2014 2,069 2,069 2,069 2,069 0
08.10.2014 2,067 2,071 2,067 2,071 295
07.10.2014 2,077 2,077 2,077 2,077 0
06.10.2014 2,126 2,126 2,126 2,126 0
02.10.2014 2,09 2,09 2,05 2,05 2.500
01.10.2014 2,054 2,084 2,054 2,084 84
Premiere für neue Anapurna
Agfa zeigt auf der derzeit in Las Vegas stattfindenden Messe SGIA ein neues Großformat-Drucksystem. Die Anapurna M2500i ist mit optionaler automatischer Plattenzuführung erhältlich.
Die Anapurna M2500i ist ein 2,5 Meter breites Sechsfarben-Modell. Das UV-Inkjet-Drucksystem mit einer automatischen Plattenzuführung wurde für Schilderhersteller, Digitaldruckereien, Fotolabore und grafische Siebdrucksysteme mittlerer Größe entworfen. Die M2500i-Serie eignet sich für Indoor-, Outdoor- und Nischenanwendungen wie etwa der Reproduktion von Kunstwerken, der Herstellung von Mousepads, DVDs, Lentikulardrucken und Holzarbeiten, für außen- und innenarchitektonische Dekore.
Das System kann starre und flexible Medien einschließlich Kartons und Bögen bedrucken und ist für Rolle/Rolle- und Rolle/Bogen-Druckverfahren einsetzbar. Die Anapurna M2500i umfasst sechs Konica-Minolta KM 1024i Grayscale-Druckköpfe für Farbdruck und zwei KM 1024i-Druckköpfe für den Druck mit Weiß. Die maximale Druckauflösung beträgt 1440 x 720 dpi bei einer maximalen Druckgeschwindigkeit von 115 Quadratmetern in der Stunde. (kü)
quelle :
http://druck-medien.net/home/aktuell/detail/...re-fuer-neue-anapurna/
- Euro weiterhin im Sinkflug bzw. stabilisiert sich auf einem niedrigem Niveau (mittlerweile unter 1,25$)
Beides wird sich in den kommenden Quartalen sehr positiv auf das Ergebnis auswirken. Ich hoffe insgeheim auch noch auf eine Stabilisierung der Umsätze, dann sollten wir hier bald ganz andere Kurse bejubeln dürfen.
Bin gespannt auf den Quartalsbericht
Vom Umsatz mal abgesehen, der um 7,7% rückläufig war, bin ich von allen anderen Kennzahlen mehr als überrascht. Das umgesetzte Programm zur Steigerung der Effizienz bzw. der Profitabilität trägt Früchte, wie man an folgenden Zahlen erkennen kann:
Gross Profit Marge: >30% (+2,1%)
EBITDA: um über 10% gesteigert
EBIT: um über 30% gesteigert
Net Income: von -6 Mio auf +9 Mio für Q3
Net financial debt von 261 Mio. Euro auf 175 Mio Euro abgebaut (3Q/13 to 3Q/14)
Net finance costs nur noch 15 statt 17 Mio. Euro
Ich bin hellauf begeistert, man stelle sich einfach mal vor, was hier noch zu erwarten ist, wenn der Umsatzschwund irgendwann seinen Boden gefunden hat und Agfa wieder Umsatzwachstum in Aussicht stellt.
Finanzverbindlichkeiten werden weiter stark abgebaut, Zinskosten fallen, Silberpreis und Eurokurs spielen dem UN in den nächsten Quartalen auch in die Karten.
EPS nach 9 Monaten bei 0,18€, in 2013 lag es bei 0,00€
Meiner Meinung nach dürften wir hier in den kommenden Jahren deutlich höhere Kurse sehen!
Wie seht ihr die Zahlen?
Auch interessant aus dem Bereich Agfa Graphics:
"Recently, the Jeti Titan HS wide-format inkjet printing system was selected as ‘Product of the Year’ at the 2014 SGIA Expo in Las Vegas."
Innovationsgeist ist also vorhanden :)
Aus dem Bereich Agfa Healthcare:
"Still impacted by adverse currency effects, Agfa HealthCare’s revenue decreased by 5.5 percent. On a currency comparable basis, the decrease amounted to 4.3 percent, which is a clear improvement compared to the previous quarters of the year."
Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde das Ergebnis in dieser Sparte im 3. Quartal sogar noch von Wechselkurseffekten negativ beeinflusst. Dies dürfte sich in den kommenden Quartalen umkehren :)
Aus dem Bereich Agfa Specialty Products:
"Mainly due to the lower silver price, Agfa Specialty Products’ revenue decreased to 49 million Euro."
Finde ich bisschen komisch. Wurde hier nicht mal von positiven Effekten auf das Ergebnis gesprochen, wenn der Silberpreis fällt?
Nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens!
Ist also von der Seite aktuell noch Potential vorhanden, wobei die Preise ja auch schnell mal wieder drehen können.
ohne Gewähr
aber vielleicht find ich das Postings noch irgendwo. Hatte ich entweder hier oder bei w:o gelesen.
Da wird wahrscheinlich nur Geld von kurzfristig Orientierten abgezogen.
Aktuell bemerkte ich wirklich gut gemachte mobile radiologische Bild-Modalitäten von Agfa im Krankenhaus (modernes Design, touch screen Steuerung usw.). Den Mitbewerb nehme ich an dieser Stelle nicht wirklich war.
bringen wohl auch den Kurs in Schwung
- sehr schön
http://www.finanznachrichten.de/...scia-innovation-award-2014-399.htm