AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
@Cicero: Ja, das ist eine sehr gute Beobachtung, dass der Kurs von AT&S offenbar dem internationalen Trend um ein halbes Jahr hinterherhinkt, wäre vielleicht auch ein Anlass zur Hoffnung, dass es sich mindestens ab dem 3. Quartal merklich bessert.
Lustig finde ich ja, dass die erst vor kurzem zu Tage getretene Dollarschwäche jetzt zur Erklärung der Kursschwäche herhalten muss. Auf die Q3-Daten jetzt kann sich das ja nicht auswirken, denn im 3. Quartal gab es ja das genau umgekehrte Phänomen, das sich ja dann positiv zu Buche schlagen müsste. Darüber hinaus sollte ein starker Euro im Verhältnis zum Dollar auch bewirken, dass sich institutionelle Anwender den europäischen Börsen vermehrt zuwenden, um eben auf diese Weise vom Währungseffekt zu profitieren,
Zu der Diskussion um die Relevanz des Aktien- und Börsenwertes für das Unternehmen: Ja, man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass dem Börsenkurs keine Relevanz zukommt, solange nur die Gewinne stimmen. Dem stimme ich nicht zu. Klar: Es ist ganz normal, dass der Aktienkurs einmal kurz- und mittelfristig dem Geschäftsverlauf hinterherhinken kann bzw. in welche Richtung auch immer davon abgekoppelt quasi ein "Eigenleben". Auf lange Dauer halte ich eine permanente objektive Unterbewertung aber für problematisch, ganz abgesehen jetzt mal von meinem Eigeninteresse als Aktionär, denn der Börsenkurs ist schon so etwas wie die "Visitenkarte" eines Unternehmens, ein Maß für das Vertrauen, das man diesem in punkto Zukunftsfähigkeit beimisst. Bei kontinuierlicher Unterbewertung entsteht schon auch ein bisserl der Eindruck, dass hier etwas "faul" sein könnte, sich "Leichen im Keller" befinden, die zu einer bösen Überraschung führen können. Das ist insofern umso trauriger, als dass AT&S wirklich sehr seriös geführt wird, die Schätzungen und Prognosen immer sehr vorsichtig und konservativ sind, fernab von den Traumtänzereien, die andere Unternehmen im Rahmen der gesetzlichen Auflagen so aufführen, wo wirklich den Aktionären Sand in die Augen gestreut wird. Fast immer hat AT&S positiv überrascht, diese Seriosität war auch mit ein Grund warum ich mich für diese Aktie entschieden habe.
Leider scheint inzwischen das an sich lächerliche Kursziel von 28 Euro von Berenberg wesentlich realistischer als Kurse über 40, 50 Euro, geschweige denn von 60 Euro.
Kurzfristig scheint sogar ein Verkaufssignal ausgelöst worden zu sein. Vor den Q3-Zahlen wird es jedenfalls wohl noch eine Testung der 30-Euro-Marke geben, ob es danach wieder hinaufgeht, steht in den Sternen, obwohl sich wohl niemand vorstellen kann, dass es bei diesem KGV noch viel tiefer gehen kann, auch angesichts der Attraktivität der Aktie in punkto Dividende bei diesem Kurswert.
Wenn AT&S heute wieder negativ schließt, war es übrigens der 5. negative Tag innerhalb der letzten 6 Handelstage, davon einmal -5,2%, einmal -2,8 % einmal -2,3 %. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass ängstliche Teilnehmer aus dem Markt geschwemmt werden sollen, bevor die Institutionellen möglicherweise doch zuschlagen.
@Gewinnwarnung: Die würden ja schon jetzt am Tisch liegen, wenn heute in einer Woche die Zahlen präsentiert werden. Also ich sehe dies überhaupt nicht.
Weil es oben gefallen ist mit STOP LOSS. Ich verkaufe nicht mit Verlust und hab einen Zeithorizont von ca. 23 Jahren. Dann haben meine Jungs hoffentlich ihr Studium abgeschlossen. Halte 6100 Aktien. Und wenn sie weiter so "günstig" bleibt werde ich noch nachkaufen.
Ich hab es nur angesprochen da HZENGER2020 oben vermutete, dass aktuelle Verkäufer offenbar an eine Gewinnwarnung glauben. Aber dies würde ich ausschließen, da wie du richtig sagst dies Adhoc-pflichtig wäre. Bin selbst in einem ATX-Unternehmen im Konzern-Controlling gesessen und die Zahlen hat man ja schon einige Tage vorher am Tisch. Sprich die wissen ja schon heute wie die Zahlen ausschauen die sie in 1 Woche präsentieren. Morgen ist schon Freitag. D.h. wenn da was wäre hätten sie aus meiner Sicht sicher schon berichtet.
Außerdem wie schlecht können die Zahlen schon werden? im 1 HJ hatte man ein höheren Konzerngewinn als im gesamten letzten Geschäftsjahr. Und was ich im Ohr habe, soll bei der AT+S des 2 HJ auch immer stärker als das 1HJ sein. Dollar-EURO Kurs ist natürlich jetzt in die andere Richtung gegangen aber hab auch im Ohr, dass die mit 1,07 gerechnet haben. und ich sag mal +/- 1% daneben zu liegen ist jammern auf hohes Niveau.
Klar nervt es, wenn scheinbar größere Player mit der Aktie spielen aber ich sehe es eben langfristig. Und die werden die Aktie sicher das ein oder andere mal auch fett nach oben wieder drücken. So mein Eindruck.
Ja, ich stimme deiner Analyse voll zu.
Momentan tummeln sich wohl noch einige Short-Spekulanten am Markt, aber ich nehme mal an, dass das bei einem ohnehin schon so schwachem Kurs bei gleichzeitig sich sukzessive wieder aufhellendem Marktumfeld zu einem immer riskanteren Gecshäft mit massiver Short-Squeeze-Gefahr wird. Wir werden am 2.2 sehen, ob diese Einschätzung stimmt.
Habe übrigens jetzt nachgeschaut und festgestellt, dass die Umsätze der letzten 6-7 Handelstage ziemlich stark waren, so ca. 1,5 x vom Durchschnittstagesumsatz. Weiß aber nicht, wie ich das interpretieren soll.
Zur Dollarschwäche: Ja, stimme voll zu, dass eine so geringfügige Abweichung von der Berechnungsgrundlage keine große Rolle spielen sollte. Möglicherweise sind da Ängste eingepreist, dass es noch weiter massiv hinaufgehen könnte, was in Verbindung mit hohen Zinsen natürlich ziemlich schlecht wäre. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass es tatsächlich so kommt, denn bei einer so heiklen konjunturellen Lage wird man schon schauen, dass die Exportwirtschaft in Europa durch einen hohen Eurokurs nicht massiv geschwächt wird. Mittelfristig wird es sich wohl bei eh ca. 1,07 einpendeln, wie von AT&S veranschlagt.
Genau das ist ja bereits in der letzten Quartalsmeldung passiert. Dort hat man den Ausblick auf den Umsatz um ca. 5% gesenkt. Da die EBITDA-Marge unverändert geguided wurde, wurde somit auch die EBITDA-Guidance um ca. 5% gesenkt. EBITDA-Senkungen wirken sich in einem so kapital-intensiven Geschäft überdurchschnittlich auf das EPS aus. Somit wurde die Erwartung an die Net Earnings effektiv um deutlich mehr als 5% gesenkt.
Man hat zudem in der letzten Nachricht auf eine "Eintrübung im Marktumfeld" für H2 hingewiesen sowie auf "Nachfrageschwankungen". Zudem wurde die Erwartung an das Wachstum dahingehend korrigiert, dass nunmehr nur noch "mittelfristig" weiterhin erhebliche Wachstumsmöglichkeiten gesehen werden.
Ergo: eine weitere Senkung sowohl der Gesamtjahresergebnisse als auch der Erwartung an 2023/24 wäre im Rahmen der letzten Guidance ohne Probleme möglich ohne eine Ad hoc-Pflicht auszulösen.
Wie oben geschrieben, erwarte ich das nicht. Aber ich glaube es ist das, was die hochvolumigen Verkäufer erwarten. Die verkaufen ja nicht zufällig kurz vor den Zahlen. Hoffen wir, dass sie unrecht haben. Ich selbst erwarte für nächste Woche keine negative Überraschung.
Im Serverbereich ist es nicht leicht vorherzusehen, finde ich. Der zwischenzeitliche Einbruch im Servermarkt scheint sich wieder etwas gefangen zu haben. Ich denke hier hängt kurzfristig viel davon ab, wie schnell der Ramp von Sapphire Rapids anläuft. Die Meldungen dazu, dass Intel den Markt flutet um Kapazitäten auszulasten, klingt positiv (wenn das auch für Server stimmt). Aber Risiken gibt es hier kurzfristig weiter. Die Zahlen der Hyperscaler zum Cloud-Wachstum (z.B. bei Microsoft Azure Anfang der Woche) waren zuletzt doch sehr enttäuschend.
Was hier aber hilft ist, dass man mit einem starken Nachfrageüberhang in die Krise gegangen ist. Daher denke ich, sollte man trotz der schwachen Nachfrage hier ordentlich rauskommen.
Die entscheidende Frage ist, was 2023/24 und danach passiert. Wenn die Nachfrage weiter verhalten bleibt, könnten sich hier Überkapazitäten bilden. AT&S fährt in 2023 Chonqing komplett hoch und ab 2024 wird in Kulim produziert. Wettbewerber von AT&S bringen auch neue Kapazitäten. Daher wäre es mit Blick auf 2024 schon wünschenswert, dass die Nachfrage im Cloudbereich sich wieder erholt.
Ich mein wenn man sich die Entwicklung der AT+S der letzten 10 Jahre ansieht stört mich eine minimale Umsatzaussichtskorrektur von einigen % nicht. Die kann einfach nicht erklären was da in den letzten Monaten Kurstechnisch passiert ist. Und der gute Dollar Kurs der stärker ins Gewicht gefallen ist wurde hingegen absolut nicht gewürdigt.
Klar kann ein Investor immer ein Haar in der Suppe finden, aber die Kursentwicklung von 56,80 im Mai 2022 auf jetzt 32,25 ist ja nicht mit den Unternehmensdaten erklärbar.
Hab auch die Voest Aktie nicht verstanden mit 17,32/Aktie Ende September und heute 4 Monate später 30,26/Aktie. Also +75% in 4 Monate.
Selbst wenn man möchte Irrationales kann man nicht Rational erklären. Der Kursverlauf kann man aus meiner Sicht nicht rational erklären, weil dieser viel weniger vom Unternehmenserfolg wirklich abhängt, als viel mehr wer gerade kauft und verkauft. Und jene die dies machen handelt in ihrem tun schon rational nur jene die hingegen langfristig investieren wundern sich was da beim Kurs abgeht.
Langfristig ist es mir persönlich egal und bin überzeugt, dass da nächste Woche solide Zahlen kommuniziert werden. Wie es aber mit dem Kurs aussieht wage ich nicht zu beurteilen. Nur soviel: Ich kann mir vorstellen, dass bei dem Umsatz dem Gewinn der Boden vom Kurs schon gut erreicht ist. Früher oder später wird sie wieder abheben und keiner weiß warum. Außer, dass wohl viel gekauft wurde.
Vielleicht ein Grund für die schwache Performance aktuell
Hier steht man nämlich nun vor der Frage, ob man in den USA ein Werk errichten soll (hoch subventioniert oder nicht), während man gerade eines in Kulim baut. Der Verschuldensgrad ist durch das momentane Bauvorhaben nicht gerade am "absteigenden Ast". Hier hat die Peer Group eindeutig Vorteile. In der Situation noch ein Werk zu bauen (und dann vielleicht auch noch eines in Europa) erhöhte den Schuldenstand - so viel kann gar nicht subventioniert werden. Und gleichzeitig würde ein Werk in den USA, würde es in den USA wirklich gebaut, die Kapazitäten in Kulim konkurrenzieren ....
Mag sein, dass damit die Umsatzzahlen gehalten werden, der Gewinn ist dann aber jedenfalls dahin.
Damit noch nicht Schluss: Baut man NICHT in den USA (und stattdessen die Konkurrenz) droht ein Verlust an Marktanteilen - samt Einbußen in der künftigen Rentabilität in Kulim.
Eine Sackgasse. UND: Wenn sich das potentielle Investoren auch so denken, dann könnte das wohl auch an der momentanen ungünstigen Kursentwicklung ordentlichen Anteil haben. Ich glaub, hier kann nur die nächste - hoffentlich in dem Punkt KLARE - Positionierung von Herrn Gerstenmayer etwas Linderung verschaffen. Eine Entscheidung, was das "Prüfen der attraktiven Situation" in den USA für Ergebnisse gebracht hat. Falls in den USA gebaut werden sollte, eine Information, ob Kulim dafür rediminsioniert wird, und Nachrichten, wie man das finanziert.
Ich hab nun mehrmals im Forum (mit blutendem Herzen) gelesen, dass Forumsteilnehmer die Dividendenentwicklung AT&S positiv hervorheben. Hätte ich vor einigen Monaten jubelnd unterschrieben, genau was ich auch "fordere". Aber ich hab auch schon vor mehr als einem Jahr (noch vor Kulim !!) kritisierend gemeint, dass AT&S so rasch neu investiert, dass sich eine Dividende immer nur in einem eigentlich nicht angemessenen (zu niedrigem Umfang) ausgeht. Dann kam Kulim, und während dort noch größtenteils Blumen blühen (rhetorisch gesprochen) muss man über ein Werk in den USA nachdenken. Das in einem wirtschaftlich schwankenden Umfeld, Kriegszeiten und Inflationsgipfeln.
Schätze, das wird nicht grad förderlich für die Dividende werden..... und meine daher:
1) in der aktuellen Situation kann sich AT&S keine guten Dividenden leisten. Ich bin emotional dagegen, aber rational muss man das so sagen und dem auch leider zustimmen. Und bei mir sind leider auch keine 23 Jahre Anlagehorizint mehr verfügbar, die hab ich bedauerlicher Weise schon hinter mir.
2) AT&S wird folglich auch kein "Dividenden Aristrokrat" werden, wiewohl in einer Branche, die immer wichtiger wird, weil die Digitalisierung der Welt immer weiter und schneller voranschreitet.
Ich bin seit jeher von AT&S überzeugt. Auch weiterhin. Kulim war zu der Zeit, als man das anging, die richtige Expansion wenngleich aus meiner Sicht wie "gewohnt" um eine Spur zu früh, weil die letzten Investitionen in China noch nicht in nachhaltige hohe positive cashflows geführt haben. Aber die aktuelle politische Entwicklung, die auch eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensleitung, wie AT&S sie hat, einfach nicht vorhersehbar war, die kam zur Unzeit. UND DAS SPIELT, denke ich, BEI DEN KURSEN EINE ROLLE.
Ich halte Hr. Gerstenmayer und sein Team für die absolut richtige Führungsmann- und Damenschaft in schwierigen Zeiten. Bin überzeugt, dass man auch ein gutes Konzept hat, wie es weitergeht. Meine einzige Sorge ist, dass er mal wieder "zu seriös" ist, um das auch zu publizieren..... das wäre für AT&S nicht schädlich, aber für den Kurs wenig hilfreich ....
Der Ausblick ist auch eine totale Katastrophe: Unsatzguidance minus 40% im Vergleich zum bereits Vorjahr (!).
Somit hat sich für AT&S scheinbar genau das Horrorszenario ergeben, dessen Möglichkeit ich hier seit Monaten angedeutet hatte wegen der technologischen Probleme von Intel. Leider ohne einen Hauch konstruktiver Diskussion in diesem ansonsten sehr guten Forum. Im wesentlichen wurde meine Diskussion dazu nur abgewürgt mit Durchhalteparolen im Sinne von Herr Gerstenmeyer ist näher dran und wird es besser wissen.
:(
Jetzt haben wir erstmal den Salat. Ein 33% Verfall bei Server-Verkäufen ist in meinen Augen sehr problematisch für AT&S. Immerhin wird AT&S die eigene Kapazität an Substraten für Intel etwa um 100% erhöhen in den nächsten zwei Jahren. Das eröffnet die Möglichkeit von massiven Excess Capacities.
Es wird interessant sein zu sehen, wie AT&S nächste Woche den mittelfristigen Ausblick angeht. Nach diesen Zahlen und mit diesem schlechten FCF von Intel ist mittlerweile denkbar, dass Intel ein dauerhaftes technologisches Problem hat. Die Übergangsphase könnte sehr schmerzhaft für AT&S werden.
Das einzige, was hier gerade noch hilft, ist dass der Markt mittelfristig natürlich wieder wachsen wird. Zudem wird man sich stärker um AMD bemühen. Hoffen wir, dass kurzfristig die Kapazitäten noch halbwegs gefüllt bleiben. Aber für den Ramp von Kulim in 2024 ist das alles eine extrem bedrohliche Entwicklung.
Sehr ärgerlich finde ich die absurden Fehlaussagen des Managements (bis 2025 ausgebucht) und die vollkommen unnötige Fehlentscheidung, hier in den letzten Jahren Dividenden zu zahlen bei massiven Schulden und stark negativem FCF.
Der Kurs dürfte morgen früh nach Börsenöffnung nochmal weiter fallen, so dass ich vermutlich auf diesem ausgebombten Niveau keine Lust habe, zu verkaufen. Aber im Nachhinein war es natürlich ein Fehler, bei den sich andeutenden Risiken nicht die Position zu reduzieren.
Ich frage mich aber trotzdem, ob das zwangsläufig auch negative Auswirkungen auf AT&S haben muss.
Angeblich schwemmt Intel den Markt absichtlich mit Prozessoren. Dadurch fallen zwar die Preise für die eigenen CPUs, allerdings soll so der eigene Marktanteil gegen AMDs Ryzen-Prozessoren hochgehalten werden.
Wir hatten vor ein paar Tagen auch hinsichtlich der DataCenter Chips darüber geschrieben, dass Intel auch in diesem Bereich massive Preisdiscounts gewährt.
Die schwachen Quartalszahlen und der schwache Ausblick resultieren ganz offensichtlich aus dieser Preispolitik. Wenn hohe Discounts gewährt werden, gehen die Waren eben zu niedrigeren Preisen über den Ladentisch, womit die Umsätze und Gewinne fallen.
Das heißt jetzt aber nicht gleichzeitig, dass die Stückzahlen sinken. Bitte teile es mir mit, wenn du hier anderer Meinung bist oder zu den verkauften Stückzahlen bei den Data-Center Chips Zahlen hast.
Natürlich ist es nie ein gutes Zeichen, wenn man seine Marktanteile nur durch massive Preissenkungen halten kann, aber noch einmal - ob dies jetzt tatsächlich Auswirkungen auf AT&S hat, wissen wir alle noch nicht.
Wir hatten zuletzt auch geschrieben, dass eine Umsatz- bzw. Gewinnwarnung sehr unwahrscheinlich ist, zumal diese ja eigentlich bereits dann AdHoc-pflichtig werden würde, wenn sie für das Unternehmen bekannt wird, und damit hätte sie auch schon gemeldet werden müssen.
Ich gebe dir aber natürlich recht, dass eine ausbleibende Umsatz- bzw. Gewinnwarnung natürlich nicht heißt, dass der Ausblick nicht gesenkt wird.
Bei einem Aktienkurs von knapp über 30 Euro und einem erwarteten KGV von unter 6 ist halt auch schon jede Menge eingepreist, würde ich meinen.
Aber zumindest erklären diese schlechten Zahlen von Intel ein wenig auch, warum der AT&S-Kurs in den letzten Wochen nicht vom Fleck kam.
Du schreibst auch:
Und das in einem Markt, der stark wachsen sollte, wo AT&S massiv ausbaut um das zuvor erwartete Wachstum von Intel zu unterstützen.
Das ist eine sehr verzerrte Darstellung! Wir wissen beide sehr genau, dass die Substrate für die DataCenter Chips der neuesten Generation wesentlich komplexer sind und Intel AT&S genau aus dem Grund als seinen Lieferanten ausgewählt hat, weil es diese Substrate in entsprechender Qualität herstellen kann. Genau diese erhöhten Anforderungen an die Substrate bilden auch die Basis für die Umsatzerwartungen der nächsten Jahre. Es geht hier also nicht um die Unterstützung der Wachstumspläne für Intel, sondern um die veränderten Anforderungen an die Substrate, die hier die Basis für die Umsatzerwartungen bilden.
Hier ist ein Artikel von Bloomberg, von heute morgen:
https://www.bloomberg.com/news/articles/...medium=bd&cmpId=google
Es werden auch die Intel-Zahlen zum Thema gemacht. Die asiatischen Chipaktien reagieren offenbar nicht auf den schwachen Ausblick von Intel im ServerMarkt. Vieles soll schon eingepreist sein.
Explizit wird auch auf den Intel-Substrat-Lieferanten Ibiden verwiesen. der mit 1% im Minus liegt.
Bewertung von Kepler Cheuvreux
Kepler Cheuvreux bestätigt für AT&S die Empfehlung Kaufen - und reduziert das Kursziel von 62,0 auf 60,0 Euro.
Ich finde das Ergebnis von Intel dennoch echt hart. Der Intel Kurs selbst ist 10% abgetaucht nachbörslich. Insofern war es zumindest da nicht voll eingepreist.
Was die Mengen angeht: Klar, Discounts denken den Umsatz. Aber nicht um 40%. Hier muss auch die Menge deutlich schwächer sein als erwartet.
Natürlich baut AT&S die Kapazitäten auch deshalb aus, weil der Substratanteil pro Chip wächst. Allerdings hatte man bei AT&S auch erhebliches Volumenwachstum im Servermarkt prognostiziert.
Schauen wir, wie der Markt es nimmt. Die Aktie ist bereits so niedrig, dass zu hoffen ist, dass es kein Drama wird. Aber ich bin echt gespannt, was man nächste Woche im Call zum Ausblick auf 2023/24 sagen wird.
Die aktuelle Bewertung von Kepler Cheuvrex mit 60 scheint dies ja auch zu bestätigen:
https://boerse-express.com/boerse/analysen/detail/...systemtech-18387
Aber von was gehen die Analysten in Q3 u Q4 aus? Kenne die Zahlen nicht.
Ja, sicher geht es nicht nur um Umsatz. Auch die Mengen dürften zurück gegangen sein. Offenbar trifft das aber nicht nur Intel. Auch TSMC hat ja vor einem schwachen 1. Halbjahr bei den Server-Chips gewarnt - bevor dann das 2. Halbjahr wieder stärker werden solle. (Quelle ist der selbe Bloomberg-Artikel wie oben verlinkt).
Es mag jetzt zwar ein wenig sonderbar klingen, aber mit der Sicht auf die nachlassende Serverchipnachfrage ist natürlich auch der schwache Kursverlauf besser erklärbar - womit auch diese Unsicherheit wegfällt, was denn nun wirklich die Gründe für die schwache Performance der letzten Wochen, sind. Wenn AT&S nun seinen Ausblick auf das Gesamtjahr nächste Woche einigermaßen bestätigt, könnten wir tatsächlich die Tiefs gesehen haben, eben anlog zu den vielen anderen Chipherstellern, die nun offenbar schon wieder einen möglichen Aufschwung in der 2. Jahreshälfte abzubilden beginnen. Diesen Aufschwung sieht ja auch Intel.
#Socki:
Aber von was gehen die Analysten in Q3 u Q4 aus? Kenne die Zahlen nicht.
Umsatz Jahr: 2013
Umsatz Quartale summiert: 1884
Gewinn Jahr: 190
Gewinn Quartale summiert: 139,3 --> hier sind entsprechende Verluste für Q3 und Q4 prognotiziert