ADAP: Adaptimmune - Transforming T-Cell therapy
Das reicht dann ggf.schon
meint ein neuer Seeking Alpha Artikel im Busted-IPO Forum - aber erkennt "Adaptimmune does seem to possess some intriguing technology and developmental focus. I can see why other contributors on Seeking Alpha have been so bullish on it in the past. It has numerous 'shots on goal' as well."
Mal sehen ob und was für ein 'goal' Adaptimmune am Donnerstag 25-ten Februar mit den Q4 2020 Zahlen liefert. Die Analystenkonferenz als Webcast vor US-Börsenöffnung sowie weitere Links zu Investorenpräsentationen bei Leerink am 24-ten Februar sowie Cowen am 3-ten März und Roth am 15-ten März via
Adaptimmune zusammen mit anderen BioPharma Grössen wie Novartis, Roche/Genentech und Takeda ist um eine einheitlichere Nomenklatur bei den Zelltherapien auf den Weg zubringen, damit im Zusammenspiel mit Auftragsfertigern kein Chaos an Bezeichnungen zu Fehlern mit schwerwiegenden Folgen passieren kann.
https://www.fool.com/investing/2021/04/01/...le&mod=mw_quote_news
Wie seht Ihr das ?
Die Kite Gründer waren m.E. schlau genug, ihre rein autologe (d.h. eine auf vom Patienten selbst stammende Immunzellen aufgebaute) sehr einfache CAR-T-Zelltherapie gegen Blutkrebs rechtzeitig mit maximalem Gewinn zu verkaufen, da sie sehr wohl wussten, dass diese Technologie nicht skalierbar und damit kaum massentauglich zu gestalten sind. Letzteres gilt im Wesentlichen auch für TILTherapien, die T-Zellen aus dem Tumorgewebe oder dem Blut des Krebspatienten nehmen und es ausserhalb des Körpers aufbereiten und die gewünschten T-Zellen lediglich gezielt vermehren.
DIe neue Firma 'Allogene' dagegen ist wie der Name schon sagt auf allogene d.h. nicht Patienteeigene -autologe T-Zelltherapien ausgerichtet und zwar im Wesentlichen auf Basis von Spenderblut, welches mit Techniken der Firma Cellectis gentechnisch so aufbereitet wird, das es zunächst mal nicht als Fremdkörper vom Immunsystem des Patienten angegriffen wird, sondern dieses um die spezifischen CAR-T Tumorziele (meist CD19 und BCMA) ergänzt. Es hat aber nichts mit TIL gemein, sondern benutzt im wesentlichen die gleichen CAR-T Ansätze wie die autologen Formen, mit der Hoffnung durch die Spender ein gesundes T-Zell System unmittelbar zur Verfügung zu haben, d.h. keine Wartezeit für den Patienten und auch Patienten mit schwachem oder z.B. Chemotherapie vorgeschädigtem eigenen Immunsystem bedienen zu können. Die Zellen können mit einem (kleinen) Kostenvorteil und ohne Zeitdruck vorbereitet und als tiefgefrorenes Produkt Patientenunabhängig hergestellt, gelagert und appliziert werden. Die Nachteile der viralen Übertragung der gewünschten CAR oder TCR Anteile sowie die anschliessende Selektion und Bereinigung der Zelltherapieprodukte bleibt aber.
Adaptimmune geht auch bei den allogenen Ansätzen einen andern Weg, indem man statt Spenderblut von einzelnen Zellen ausgeht, sogenannten pluripotenten Stammzellen (iPSC) und diese mit allen gewünschten Eigenschaften und passendem Krebserkennungs-TCR ausstattet. Da es Einzelzellen sind, die gezielt gentechnisch manipuliert und dann gezielt vermehrt werden, gibt es keine Gentechnischen Fehler oder Verunreinigungen sondern eine absolut gleichbleibende Qualität von genau spezifizierten Zellen - 'Universellen Zellen'. Statt CARs die nur Oberflächenmoleküle erkennen, benutzt Adaptimmune hier die bewährten TCRs und zukünftig sogenannte HiTs (Bluttyp unabhängige TCR die auch CAR Ziele direkt erkennnen können).
Ganz grob kann man sagen:
- (I) autologe Zellltherapien können sein TIL, CAR-T oder TCR-T (und Varianten davon wie TCRR / HiT) und sind immer patientenspezifisch hergestellt (quasi als individuelles Medikament )
- (II) allogene Verfahren sind nicht vom Blut des Patienten sondern aus Spenderblut oder Stammzellen vorab und unabhängig vom einzelnen Patienten hergestellte Produkte, die ähnlich wie Blutkonserven unmittelbar (und auch wiederholt) dem Patienten gegeben werden können -- TILs fallen hier heraus, da sie ja gerade die individuellen im Krebsgewebe oder Blut des Patienten vorhandenen T-Zellen (TIL)- die dieser bereits gegen den Krebs gebildet hat - erfordern und zur Vermehrung benutzen
- (a) TILs sind hochspezifisch für den Patienten und den Tumor (oft auf Neoantigene) ausgerichtet
- (b) CAR richten sich wie Antikörper ausschließlich gegen die an der Zelloberflächen gezeigten Antigene (ca. max 20-30% aller Merkmale)
- (c) TCR können nahezu 100% von sowohl auf der Zelloberfläche als auch nur im Zellinneren vorhandene Antigene zur Erkennung von Krebszellen anhand kurzer Bruchstücke auswerten
damit ergeben sich grob folgende zwei Klassen von Zelltherapien
(A) individuelle Therapien die patientenspezifisch auch bei seltenen Krebsarten geeignet mit weniger Sicherheitsrisiken aber teuer und wenig gleichförmig sind:
(I)a TILs
autologe (I)b CAR-T (I)c TCR
(B) Medikamenten ähnliche Zelltherapien - quasi von der Stange, gleichförmig hergestellt (iPSC) oder ausgewählt (Spender) und damit schneller, universeller einsetzbar / massentauglich / kostengünstig
allogene / universelle (II)b CAR-T (II)c TCR-T
Jede Klasse hat ihre Berechtigung und Anwendungsgebiete.
-- meine Sicht - ohne Gewähr --
Primärdaten-Erhebung jetzt schon für den 1-ten September 2021 geplant statt Januar 2022. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Patienten für die Studie auf 90 von 60 hochgesetzt. Im Gegensatz zu anderen komplexen Zelltherapien scheint bei Adaptimmune kein Mangel an Interessenten zu bestehen wie z.B. bei Medigene, wo eine gerade gestartete Studie mangels Patienten direkt wieder abgeblasen wurde.
Bei Gilead hoffe ich auf Synergieeffekte im Rahmen der zahlreichen Übernahmen /Beteiligungen ( Arcus Bioscienes, Pionyr Imm., Tizona, Tango Therapeutics, Immunomedis, Teneobio, Jounce, Kite, Hitibio, Myr).
Dein Resümee "Jede Klasse hat ihre Berechtigung und Anwendungsgebiete" nehme ich zum Anlass, noch ein wenig mehr "zu streuen" in diesem Bereich.
Ein schönes Osterfest
Martin