Aurelius
Ein Leerverkauf ist wie jedes Finanzinstrument eigentlich zu einem sinnvollen Zweck entwickelt worden. Wie Optionen, Futures, Terminkontrakte oder Wertpapierleihe kann man aber auch Leerverkäufe nicht nur zur Absicherung, sondern auch spekulativ (böse?) oder sogar betrügerisch (definitiv böse!) einsetzen.
Ohne diese Finanzinstrumente könnte man nicht auf fallende Kurse setzen, das ist aber bisweilen notwendig. Entdeckt ein Analyst/Researcher tatsächlich überzogene Unternehmensbewertungen oder gar Bilanzbetrug soll er für seine Arbeit durchaus Gewinne mitnehmen können.
Kriminell wird es erst, wenn man eine Spekulation auf fallende Kurse mit haltlosen Verleumdungskampangnen kombiniert, die bisweilen ganze Unternehmen in die Pleite stürzen.
Hochziehen um anzufüttern um dann wieder unten einzusammeln.
Aber ich gehöre nicht zu diesem Klüngel von Broker und Hedgefond und Bank und (nun sag noch GmbH-AG & Co. blabla) wer noch?
Das erscheint mir wie Beschiß mit Methode.
Und dieses, sorry, Scheißblatt F.M., das mich durch ständiges Dahinberichten weichgeklopft hatte, dieses Papier zu kaufen, das hängt ab sofort aufm Klo, wo es hingehört.
Also dann Münchener Rück und Dax auf 15.000.
Auf geht's.
Wenn Du 200 Stück für 60 Euro im Durchschnitt verkaufst musst du das zunächst mal in sehr schnellen Schritten tun. Denn ein Sturz kommt zu stande, wenn möglichst rasant verkauft wird. Und du musst zu hohen Kursen verkaufen, denn im Leerverkauf profitierst du nur, wenn du möglichst teuer verkaufst und der Kurs dann möglichst weit/tief einbrichst. Du könntest also bei klarem Verstand nicht für 40 Euro verkaufen, wenn der Markt einen Kurs für 60 Euro fair hält. Dann verkaufst du ja unter Wert.
Nehmen wir also weiterhin an, du kannst tatsächlich die Aktie mit kleinen Stücken von 200 Stück zu 60 Euro runterprügeln. Dann kaufst du massig bei 40 Euro wieder ein mit 1.000 Stück pro Transaktion.
Dann entstehen dir zweimal Kaufkosten.
Denn, so geht ja dein Beispiel, du leihst dir ja keine Aktien,sondern du kaufst und verkaufst sie für 60 Euro. Bei 200 Stück a 60 Euro macht das 12.000 Euro an Ausgaben für dich.
Der Kurs geht dann auf 40 Euro runter, verliert also 1/3.
Jetzt kaufst du 1.000 Aktien zu 40 Euro, gibst also 40.000 Euro aus. Insgesamt hast du bislang 52.000 Euro ausgegeben und nix verdient.
Du musst also hoffen, dass durch deinen Kauf von 1.000 Aktien zu 40 Euro einen Anstieg auf 52 Euro schaffst, damit du überhaupt erstmal deine 12.000 vom Verkauf der 200 Stück wieder raus hast.
Und ich verzichte hiermal auf die Transaktionsgebühren.
Und erst bei Kursen über 52 Euro machst du mit deinen 1.000 neuen Aktien einen Gewinn.
Kurzum: Aktien zu leihen ist immer günstiger, als sie erst zu kaufen, dann zu verkaufen, dann wieder zu kaufen.
Wenn Daimler bald bei 75 Euro steht, und du z.B. vor 3 Monaten zu 66 Euro eingekauft hattest, dann kannst du dich nun über 9 Euro Kurssteigerung plus 3,50 Dividende freuen.
Wie hoch war Daimlers Dividende?
Es gibt einen ganzen Zweig der Dividend-Investing genannt wird.
Glaub uns Dividenden-Investoren doch bitte einfach.
Frag mal Johnny Utah warum er z.B. Freenet toll findet.
Wer jetzt noch Angst hat der hats nicht anders verdient
Wenn ich sehe,das Aurelius am 27. März 1050 Aktien zum Kurs Von 65,529 Euro und einem Tag später. 600 zu 63,345 und am 29.03. 1350 zu 51,40 Euro erworben hat,so dürfte es meiner Meinung kein allzugrosses Risiko sein sich ein par Stücke zum jetzigen Kurs von 42 Euro ins Depot zu legen.
QuelleVeröffentlichung einer Kapitalmarktinformation von Aurelius heute um 15:25
...dass ich in der Hitze des Gefechts die Ruhe bewahrt habe und die Aktien gehalten habe. Nun, ehrlich gesagt ist der Fall Aurelius für mich sehr lehrreich und ich habe in diesen turbulenten Tagen sehr viel gelernt:
Manöverkritik:
- Initialer Kauf von Aurelius am 27.03 zu 66.27 --> Ich habe also mit dem Zeitpunkt des Kaufs so richtig in die Scheisse gelangt
- Am 28.03 kam die erste Short-Attacke. Hier habe ich insgesamt 4x zu Kursen um 57, 55, 52 und zuletzt 48 nachgekauft --> Ich habe hier den klassischen Fehler gemacht und unkontrolliert in ein fallendes Messer gegriffen. Wir wissen alle, was am darauffolgenden Tag passiert ist. Ich habe mich mit den Käufen - im Verhältnis zu meinen anderen Positionen in meinem aktiven Depot - sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Dementsprechend nervös war ich am zweiten Tag der Short-Attacke, bei dem das Kursniveau zwischenzeitlich unter 35 Euro gefallen ist
- Zuletzt habe ich, Ende der vergangenen Woche nochmals zu 45 Euro nachgekauft --> Insgesamt habe ich nun einen Durschnittspreis von knapp 51 Euro für meine Aktien bezahlt.
Für mich ist dieses Praxisbeispiel unbezahlbar und ich habe einige Fehler begangen, die ich garantiert kein zweites Mal mehr machen werde. Allerdings bin ich sehr froh, dass ich der Versuchung wiederstanden habe, die Aktien zu verkaufen. Aber das ist auch das einzig positive :)
So long. Schönen Abend an die Community.
Calypso