Meyer Burger Technology AG - AB 2022
Das Geld hab ich zur Gänze in Mereo Biopharma gesteckt, welche seither - trotz zwischenzeitlichen Minus - um 25% zugelegt hat.
MB zurückzukaufen wäre so ziemlich das Letzte, was ich jetzt machen würde... sorry, dass ich so ehrlich bin.
@mimama: Ja, mein Aktiendepot bei der Consorsbank ist leider winzig klein - obwohl ich nur 2.000 MB-Aktien habe, machen die 12% von meinem Depot aus.
Vielleicht kaufe ich MB doch wieder zurück - ich hab dafür ja 500 Euro aufs Depot überwiesen, zu diesem Zweck. Aber momentan wäre MB ein Griff ins fallende Messer - ich hab selten eine Aktie einen Monat lang so konstant fallen gesehen, wenn sie nicht richtig große finanzielle Probleme hatte.
MB hat seit 29.9. fast 40% verloren - und das praktisch ohne jegliche Gegenbewegung! Da läuten bei mir alle Alarmglocken und das war auch der Grund für mich, dass ich bei € 0,335 die Hälfte mit Verlust rausgeschmissen hab.
Wenn die gesamte Solarbranche schlecht wäre, aber wie SMA zeigt, geht es auch anders. Ich nehme gerne SMA als Vergleich zu MB her und wenn man die Charts vergleicht, würde man kaum meinen, dass beide aus der Solarbranche sind.
Such nach dem richtigen Zeitpunkt für den Einstieg.
Aber diese Vorteile sehen viele kaum, da in erster Linie auf EUR/Wp geschaut wird…
Der Kurs ist ein Trauerspiel und wäre ich nicht ein gebranntes Kind (Solarworld, Tubesolar) würde ich aufstocken. Ich habe aber gelernt, dass die Story und die Zeichen de Zeit zwar gut sein können, das aber nicht davor schützt, dass der Karren vor die Wand fährt (wobei ich mir das bei MB wirklich schwer vorstellen kann, da sind schon zu viele Sachen eingetütet).
Ich warte mit einem Nachkauf auf jeden Fall zuerst noch ab, ob MB dreht und würde erst bei € 0,24 mit einem Stop-Buy einsteigen (Kursziel: € 0,70, das die Aktie in den vergangenen 2 Jahren schon dreimal erreicht hat und dann wieder nach unten gedreht)
Das passiert erst, wenn die Modulschwämme aus Asien unterbrochen wird, die Lager sich leeren, Meyer Burger seine Preise durchsetzen kann, die Lieferketten stabil sind und vor allem unabhängiger von China.
Die Produkte von Meyer Burger sind leider auch nicht mehr erste Wahl und schon gar kein "Preis/Leistungssieger"
Habe 2 Angebote für eine PV - Erweiterung zu Hause auf dem Tisch liegen. Keine Firma bietet mir Meyer Burger an! Bei Nachfrage kommt: zu teuer, zu wenig Marge für die Installateure.
Also rosig würde ich die Aussichten nicht nennen.
wenn wir eine europäische modulproduktion wollen, dann brauchen dienunternehmen gleich lange spiesse:
1. china solaris haben eine günstige und einfache finanzierung, während hierzulande die banken den solarproduzenten geld höchstens zu hohen zinsen undvstabilen garantien verleihen. es braucht also eine solarbank, ähnlich der kfw, welche firmen wie mbt günstige kredite anbietet.
2. europäische hersteller brauchen eine gewisse garantiertenmindestabnahmemenge, das kann durch verschiedenste methoden erreicht werden.
3. der rest liegt dann bei den solaris selber. die chinakonkurrenz ist nämlich verdammt konkurrenzfähig.
Dass die Produkte nicht mehr erste Wahl sind und kein Preis-Leistungssieger muss man etwas relativieren. Also allen, die sich mit der Branche nicht so auskennen, muss man sicher erstmal erklären, dass die plakativen Leistungsdaten auf den Modulen nicht unbedingt etwas mit der Realität zu tun haben. Ein Modul mit 450 Watt ist zwar schön, aber wenn man davon nur 5 Stück aufs Dach bekommt, weil die Maße ausufernd groß sind, wird die Gesamtanlage am Ende möglicherweise kleiner als mit kompakteren 390 W Modulen von Meyer Burger. Außerdem hat diese Optimal-Leistung (Messung unter perfekten Bedingungen) häufig auch nur wenig mit dem tatsächlichen Energieertrag zu tun. Es soll ja Installateure geben, die haben mal für einige Wochen ein 390 W Modul von MB neben ein chinesisches 420 W Modul gestellt. Ratet mal, welches mehr Ertrag gebracht hat – trotz geringerer Fläche. Ich will damit nur sagen, dass MB inzwischen in Vergleichstabellen eher weiter unten rangiert, weil in erster Linie auf die Leistung geschaut wird. Und die wird übrigens unterschiedlich gemessen. MB testet mit Flashern der Firma Pasan (eigene Tochtergesellschaft) und die haben sehr genaue Messgeräte mit geringster Toleranz, die auch an Forschungseinrichtungen verkauft werden. Anderswo wird mit deutlich höherer Toleranz gemessen. 400 W sind also nicht immer 400 W.
Der Einwand, dass Installateure MB nicht anbieten, weil zu wenig Marge drauf ist, verstehe ich gut. Überlegt doch mal: Wenn man ein chinesisches Dumping-Modul für 60 EUR (entspricht der aktuellen Schätzung von 0,15EUR/W) einkauft und für 120 EUR verkauft, liegt die Marge bei 60 EUR. Wenn man dagegen das MB Modul für 115 EUR (nur geschätzt) einkauft und für 175 EUR anbietet, ist es dem Endkunden wahrscheinlich zu teuer. Da muss man sich gar nicht erst die Mühe machen. Bietet man es jedoch für 150 EUR an, besteht die Gefahr, dass der Kunde die Mehrkosten aus Überzeugung (Nachhaltigkeit, Qualität etc.) akzeptiert – und der Installateur selbst hat nur noch 35 EUR Marge. Würde man übrigens nur MB Module anbieten, akzeptiert der Endkunde vermutlich auch die 175 EUR, weil er oftmals gar keine Ahnung von Modulpreisen etc. hat. Das wäre aber nicht so toll für die eigene Marge.
Grundsätzlich sind die Meyer Burger Module die nachhaltigsten am Markt. Und gehören auch unverändert zu den ertragsstärksten - wenn man die Lebensdauer und hohen Garantiezeiten beachtet.
Die Situation ist aber einfach so, dass die Installateure von der hohen Marge dank der geringen Einkaufspreise verführt werden. Und wenn sich dort nichts ändert, wird es trotz aller Vorteile hinsichtlich Nachhaltigkeit, Qualität und Energieertrag schwer für Meyer Burger. Zumindest in Europa.