Culture Club
Seite 330 von 2434 Neuester Beitrag: 31.10.24 16:22 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 61.84 |
Neuester Beitrag: | 31.10.24 16:22 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 6.417.790 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2.506 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 328 | 329 | | 331 | 332 | ... 2434 > |
so wie bei Zanoni, ein ganzer Körper(Füsse bis Kopf) von hinten genügt auch! und was ist mit unserer Lady?
;))))
btw. das Grübchen im Kinn hast Du übrigens bei mir wunderbar getroffen, genauso wie die Friese. Haar- und Augengfarbe passen dann allerdings nicht ganz. Als Idee oder Sinnbild aber auch OK.
Aber was ist das denn da auf der Brust? Ein zweiter Mund?
und worin unterschiede sich das im übrigen von Deiner Geschichte vom dicken Zanoni?
(mal abgesehen vom möglichen Wahrheitsgehalt ;)
Und vielleicht noch wichtiger, welche Geschichte hat die bessere Pointe
;)))
komplett: http://www.zeit.de/freitext/2016/01/12/europa-festung-poe-ebmeyer/
...Ich fürchte, die Spaltung in Anhänger des Prinzips Festung und Anhänger des Prinzips Offenheit ist die tiefste, die unsere Gesellschaft seit Jahrzehnten erlebt hat. Und noch viel zu wenig setzen wir dem Zetern der Vernagelten entgegen. In der Maske der Scheinrationalität sickert fatales Ressentiment in den gedanklichen Mainstream: von den kaum noch hinterfragten allgemeinen Stigmatisierungen der Muslime über die spezielle Angst alternder deutscher Männer vor jungen Flüchtlingen bis hin zu hetzerischem Komplett-Irrsinn über angebliche UN-Pläne, die deutsche Bevölkerung auszutauschen.
„Die Stimmung kippt“, frohlocken die Propagandisten der Festung gerne. Wir müssen dagegenhalten, mit voller Kraft. Mit Mut, mit Wahrheit, mit Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit. Denn das Prinzip Festung wird nie zu etwas anderem führen als zu „Finsternis und Verwesung“. Das Prinzip Offenheit dagegen mag fürs Erste erschreckend unübersichtlich und unwägbar erscheinen. Aber es bietet alle Chancen; und zwar nicht zuletzt für unsere – gesellschaftliche und geistige – Freiheit.
Noch einmal ganz kurz zurück zur Maske des Roten Todes. Wie fast immer bei Poe kann man die Erzählung auch so lesen, dass sie sich ganz im Gemüt eines einzelnen Menschen zuträgt. Zum Beispiel eines „patriotischen Europäers“, der seinen Kopf zur Festung ausgebaut hat. Immer tiefer verbohrt er sich in seinen Wahn, bis er schließlich durchknallt und selbst zum Terroristen wird...
Zudem ist Angst schon immer ein schlechter Ratgeber gewesen (im Gegensatz zur davon abzugrenzenden besonnenen Vorsicht)
Augenmaß und Besonnenheit vermisse ich persönlich gerade in allen Lagern.
Das verleiht der Situation tatsächlich eine ausserordentliche Brisanz.
Um dies zu entschärfen bedarf es m.E. zum einen einer vernünftigen Politik zum anderen allerdings soweit es den Bürger oder wie Fill sagen würde, den Michel - auch die inversen mit ausgetauschten Vorzeichen ;) - betrifft, einen öffentlichen Diskurs in dem nicht Hetze und irrationale Vorstellungen mit Gegenhetze und gegenläufigen nicht minder irrationalen Vorstellungen, sindern mit nüchternen Augenmaß und Besonnenheit beantwortet werden.
Ideele Straßenkämpfer von der traurigen Gestalt können hier m.E. mit einiger Wahrscheinlichkeit jedenfalls eher wenig sinnvolles dazu beitragen.
Interessanter Artikel aus der Faz:
Mit philosophischen Platzpatronen gegen die Konsum- und Kommunikationsgesellschaft: Slavoj Žižek und Byung-Chul Han attackieren die liberale Demokratie als das Grundübel unserer Zeit.
Die islamistischen Angriffe auf New York, Madrid, London und nun auch Paris haben eine kritische Selbstbefragung des Westens ausgelöst. Wer sind wir, dass sie uns so hassen? Zunehmend gerät die kapitalistische Moderne, die von den Religionskriegern wegen ihrer todeswürdigen Gottlosigkeit, spirituellen Leere und sittlichen Dekadenz attackiert wird, auch von innen unter Beschuss. Radikale Systemkritik ist angesagt. Während die Rechte mit völkischen Parolen gegen die multikulturelle Einwanderungsgesellschaft auf die Straße geht, nimmt man auf der Linken die liberale Demokratie ins Visier, um sich das eigene antikapitalistische Weltbild zu bestätigen.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/...ale-demokratie-13432593.html
mit ... "was ist das denn da auf der Brust? Ein zweiter Mund?"
.. der Lippenabdruck einer heißen Nacht!
Diese Diskussionen bestehen seit langem und dauern bis heute fort:
Westlicher Atheismus stößt mit andersgläubigen Zugezogenen ebenfalls in Konflikt:
Religionskriege, schreibt der 2013 verstorbene amerikanische Rechtsphilosoph Ronald Dworkin, "sind wie ein Fluch, der auf unserer Spezies lastet. Überall auf der Welt bringen Menschen andere Menschen um, weil sie deren Götter hassen." Selbst wenn kein Blut fließe, sei es trostlos, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten. Hier tobe ein Krieg ohne Schlacht; militante Evangelikale kämpfen gegen Andersgläubige, und eifernde Atheisten kämpfen gegen alle. Im Namen Gottes oder im Namen der heiligen Wissenschaft.
Wie kann man religiöse Fanatiker zur Vernunft bringen und den Krieg der Glaubensrichtungen beenden?
Gotthold Ephraim Lessing hatte vorgeschlagen, die Religionen sollten ihren absoluten Wahrheitsanspruch relativieren, da niemand wissen könne, wer den "Ring der Wahrheit" wirklich besitze. Wer Lessings Ringparabel aus seinem Drama Nathan der Weise (1779) als Zumutung empfindet, für den ist Dworkins Vorschlag vermutlich ein Skandal: Verständigung, schreibt er, gebe es nur, wenn sich die monotheistischen Religionen aufrafften, ihren Gott für einen Augenblick zu vergessen, und mit Anders- und Nichtgläubigen in den nächtlichen Sternenhimmel schauten. Der grandiose Anblick des Kosmos müsste genügen, um die Streithähne von ihrer Zwietracht zu heilen.
Ebenfalls nicht uninteressant zu lesen:
http://www.zeit.de/2014/22/glaube-atheismus-ronald-dworkin.
... ohne dein zutun, der filosoff schweift in weiter Fern, macht sich heut nen blauen Dienstag und überlässt dir das Feld ... und zeichnen darf ich Ihn auch nicht ...