Amerikanisch-deutsche Verstimmung
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 31.10.01 21:10 | ||||
Eröffnet am: | 30.10.01 17:58 | von: Elan | Anzahl Beiträge: | 16 |
Neuester Beitrag: | 31.10.01 21:10 | von: Kicky | Leser gesamt: | 6.053 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
über die Terroristenfahndung
Viele amerikanische Politiker möchten die Schuld am Terror in den USA ausschließlich Ausländern geben. Aber das läßt sich mit den Tatsachen immer weniger in Einklang bringen.
--------------------------------------------------
Hausgemachter Terrorismus !
--------------------------------------------------
Der Besuch von Bundesinnenminister Schily beim amerikanischen Amtskollegen Ashcroft brachte Mitte vergangener Woche die Verstimmung der Deutschen über die offizielle Behandlung des Terrorthemas durch die USA offen zutage. Justizminister John Ashcroft stellte auf der gemeinsamen Pressekonferenz am 23. Oktober in Washington die Behauptung auf: "Es ist klar, daß Hamburg jenen sechs Personen [Mohamad Atta und weiteren Arabern] als eine zentrale Ausgangsbasis für Operationen und ihre Rolle bei der Planung der Angriffe vom 11. September diente." Ashcroft fügte noch hinzu, das in Deutschland arbeitende (aber wegen seiner rüden Methoden unbeliebte) Team von 15 Spezialisten des FBI würde, um diese "Spuren" besser verfolgen zu können, um weitere zwölf verstärkt. Schily gab seiner Verärgerung über die Äußerungen Ashcrofts sogleich Ausdruck: "Hamburg war nicht der einzige Ort, an dem Vorbereitungen unternommen wurden. Die Piloten sind in den USA ausgebildet worden, die meisten der Terroristen haben auch in England gelebt. Mir liegen jedenfalls keine Erkenntnisse vor, daß Deutschland das Zentrum der Verschwörung war."
Die so zutage getretenen Spannungen zwischen Berlin und Washington wurden in zahlreichen europäischen Zeitungen und anderen Medien kommentiert - auch in englischen Zeitungen. Die Londoner Regierung selbst allerdings behauptete noch kurz vor Schilys USA-Reise öffentlich, in England seien keinerlei Ausleger von Bin Ladens Netzwerk gefunden worden.
Zeitgleich mit dem Ausbrechen dieser offenen Kontroverse zwischen Berlin, Washington und London erschienen in mehreren europäischen Zeitungen Hintergrundartikel, in denen die amerikanische Rolle hinter den Aktivitäten der sog. "islamischen Terroristen" beleuchtet wurde.
Einer der interessantesten Artikel war jener, der am 23. Oktober im dänischen Boulevardblatt Ekstra Bladet veröffentlicht wurde. Dort stand zu lesen, die Redaktion des Blatts sei im Besitz einer FBI-Liste mit 370 Namen von Personen, die des islamischen Terrorismus verdächtigt würden. Die Liste enthalte zahlreiche Details wie Decknamen, Adressen, Telefonnummmern und E-mail-Adressen, und als die dänische Redaktion diese Liste dem früheren Agenten des amerikanischen Geheimdienstes NSA Wayne Madsen vorlegte, habe dieser gesagt, eine solch detaillierte Liste hätte das FBI so kurz nach dem 11. September gar nicht zusammenstellen können. Alle diese Personen hätten eine längere Zeit unter Beobachtung durch das FBI gestanden haben müssen, und es sei schon merkwürdig, daß "viele dieser Adressen in der Nähe von hochsensitiven Militärstützpunkten und Ausbildungslagern" lägen. Zum Beispiel sei dort Fort Smith im Bundesstaat Arkansas aufgeführt, ganz in der Nähe des berüchtigten CIA-Flugplatzes von Mena (über den zahlreiche verdeckte Operationen im Bereich des Waffen- und Drogenschmuggels abgewickelt wurden, Red.).
Das dänische Blatt befragte auch Fred Stock, einen früheren Agenten des CSE, der kanadischen Schwesteragentur des NSA. Stock enthüllte, daß die Veröffentlichung des Fotos von Mohamad Atta, dem angeblichen Chefterrorpiloten vom 11. September, im amerikanischen Fernsehsender CNN einen "regelrechten Schock" bei ihm ausgelöst habe, hatte dasselbe Foto doch schon 1993 im CSE-Hauptquartier gehangen. Was übrigens die Pilotenfähigkeiten von Atta betrifft, so berichteten amerikanische Zeitungen, sein ehemaliger Fluglehrer in Florida habe ausgesagt, selten habe er einen so untalentierten Schüler gehabt.
Die russische Nachrichtenagentur Nowosti berichtete bereits am 16. Oktober über die merkwürdigen Aktivitäten eines gewissen Ayman al-Zawahiri, der Osama bin Laden sehr nahe stehe, bei der Ausbildung albanischer UCK-Terroristen inmitten der amerikanischen Zone in Kosovo. Vom Ausbildungslager in Ropotovo, nicht weit von der Grenze zum südostlichen Serbien und zum nordwestlichen Mazedonien, seien wiederholt Terroranschläge der UCK gegen serbische und mazedonische Siedlungen ausgeführt worden.
Hausgemachter Terrorismus
Schließlich machte am 24. Oktober ein Artikel des Journalisten Peter W. Schröder, dessen Kolumnen in etlichen deutschen Zeitungen erscheinen, darauf aufmerksam, daß Ashcrofts Vorgehensweise selbst innerhalb des FBI umstritten ist. Während Massenmedien die Hysterie gegen angeblich "islamische Täter" hinter den Milzbrandvorfällen schürten, suchten FBI-Ermittler die Täter vielmehr in "rechtsradikalen Kreisen und unter militanten Abtreibungsgegnern im eigenen Land". Vor allem aus politischen Gründen würde dies aber nicht an die große Glocke gehängt. "Wir wollen uns nicht mit Politikern anlegen, die so gern ausländische Terroristen als Täter vermuten", hörte Schröder bei seinen Gesprächspartnern im FBI.
Während also die "islamische Terroristenfährte" offiziell, wie jetzt von Ashcroft gegenüber Bundesinnenminister Schily, als die maßgebliche dargestellt wird, stellen FBI-Ermittler in den USA selbst einige Merkwürdigkeiten hinter der jüngsten Serie von Milzbrandbriefen fest. So seien einige der auf islamische Täter weisende Spuren "so dick, daß es schon verdächtig ist". Zwar seien viele Briefe in islamischen Wohngebieten in New Jersey aufgegeben worden, aber Text und Schriftbild deuteten eher auf nicht-arabische Autoren. Graphologen des FBI wiesen darauf hin, daß die Schrift Eigenarten besitzt, die ganz typisch für die USA sind. Wollte ein Amerikaner sich als "arabischer Terrorist" ausgeben, hätte er es vermutlich so gemacht wie die Schreiber der vom FBI sichergestellten Milzbrandbriefe, erklärten amerikanische Ermittler dem deutschen Journalisten Schröder.
Was nun die in den Briefen gefundenen Milzbrandsporen selbst betrifft, so haben FBI-Spezialisten diese als Typus Ames identifiziert. Der Typus sei in amerikanischen Labors anzutreffen und weise völlig andere Merkmale auf als beispielsweise Sporentypen aus der früheren Sowjetunion oder aus dem erneut in die Schußlinie der Kriegspropaganda geratenden Irak. Sogar der frühere UN-Waffeninspekteur im Irak, Scott Ritter, mutmaßte in einem Interview mit dem Boston Globe, die Handschrift der Milzbrandanschläge deute auf Täter im extrem rechtsradikalen Milieu der USA oder in anderen regierungs- und staatsfeindlichen amerikanischen Gruppen.
Das FBI, so erfuhr man dieser Tage auch, ermittelt schon seit mehreren Jahren - also nicht erst seit dem 11. September - in einigen hundert Fällen von Milzbrandanschlägen oder Drohungen mit solchen Anschlägen. Fast in allen Fällen handelt es sich um Aktivitäten der rechtsextremen Szene in den USA selbst, und von "islamischen Terroristen" ist weit und breit keine Spur.
Auch in der arabischen Welt haben die Äußerungen Ashcrofts und führender amerikanischer Medien wie CNN zum "islamischen Milzbrandterrorismus" Empörung ausgelöst. Die der ägyptischen Regierung nahestehende Kairoer Tageszeitung Al Ahram druckte am 24. Oktober einen Leitartikel, der die Milzbrandhysterie als Psychokriegskomplott gewisser amerikanischer Kreise bezeichnete, welche weltweit Unterstützung für Bushs Kriegspläne zusammentrommeln wollten. Bisher, so hieß es im Leitartikel, sei nicht ein einziger handfester Hinweis auf islamisch-extremistische Täterschaft hinter den Milzbrandanschlägen in den USA gefunden worden, und die Terrorbriefe seien ja auch alle "im Herzen der USA und nicht in Afghanistan" aufgegeben worden.
Der frühere deutsche Verteidigungsstaatssekretär (1976-80) und Forschungsminister (1980-82) Andreas von Bülow wurde in der ARD-Sendung Kulturreport am 21. Oktober ganz deutlich: Man habe es vor allem bei den Taliban "mit den marodierenden ehemaligen CIA-Mitarbeitern zu tun". Als Vorsitzender im Untersuchungsausschuß des Bundestags der frühen 90er Jahre zu den dunklen Geschäften der DDR mit der CIA hat von Bülow fundierte Einblicke in die Affäre.
Man muß sich aber schon fragen,
- wo waren die Attentäter in der Flugschule
- wie lange waren sie schon in den USA
- welche Flughäfen haben sie an Bord gelassen
???
Auf der anderen Seite bin ich recht erstaunt, dass ein weltweites Patent einer deutschen Firma in so einem Fall plötzlich nichts mehr Wert sein soll...
1. Jemand reist ein wirft danach seinen Paß weg.
2. Er geht aufs Amt und erklärt, er sei aus Burkina Faso und heiße
Abdul Salim. Und er sagt Asyl.
3. Er geht aufs nächste Amt und erklärt, er sei aus Burkina Faso und heiße
Salim Abdul. Und er sagt Asyl.
4. Er geht aufs nächste Amt und erklärt, er sei aus Burkina Faso und heiße
Salim Abdullah Abdul al Salim. Und er sagt Asyl.
5. Er geht, wenn er Lust hat auf weitere Ämter ...
6. Hat ihm ein deutscher Richter das Asyl zugebilligt, hat er damit ein Grundrecht erworben und steht unter dem Schutz des Grundgesetzes, wie der Khalif von Köln, der in wenigen Monaten wieder ein freier Bürger, geschützt vom deutschen Rechtsstaat, sein wird. Unter dem Schutz des Grundgesetzes stünde er auch dann, wenn sich nachträglich heerausstellte, daß er z.B. in Ägypten wegen Straftaten, die auch hier strafbar sind, zu lebenslanger Haft verurteilt wäre.
7. Als unbescholtenes Mitglied unserer Gemeinschaft kann er jetzt Religionsgemeinschaften gründen, Spenden sammeln (sofern seine staatlichen Zuwendungen von diversen Sozialämtern nicht reichen) und sich in jeder Beziehung frei entfalten ...
Die Idee von Schily, uns neue Personalausweise zu verpassen, geht am Problem vorbei. Diese Maßnahme wird nur ein paar Milliarden kosten. Bald hat der Kalif von Köln einen Ausweis für Bürger der Bundesrepublik Deutschland mit Fingerabdruck. Und dann?
R.
Gruß Borgling
Und dass etliche der Attentäter sehr wohl aus Grossbrittannien stammten,war ja auch schon veröffentlicht worden.
Security chiefs on both sides of the Atlantic repeatedly turned down the chance to acquire a vast intelligence database on Osama bin Laden and more than 200 leading members of his al-Qaeda terrorist network in the years leading up to the 11 September attacks, an Observer investigation has revealed.
Last weekend, a key meeting took place in London between Walter Kansteiner, the US Assistant Secretary of State for Africa, FBI and CIA representatives, and Yahia Hussien Baviker, the Sudanese intelligence deputy chief. However, although the intelligence channel between Sudan and the United States is now open, and the last UN sanctions against the African state have been removed, The Observer has evidence that a separate offer made by Sudanese agents in Britain to share intelligence with MI6 has been rejected. This follows four years of similar rebuffs.
Bin Laden and his cadres came to Sudan in 1992 because at that time it was one of the few Islamic countries where they did not need visas. He used his time there to build a lucrative web of legitimate businesses, and to seed a far-flung financial network - much of which was monitored by the Sudanese
They included photographs, and information on their families, backgrounds and contacts. Most were 'Afghan Arabs', Saudis, Yemenis and Egyptians who had fought with bin Laden against the Soviets in Afghanistan.
The Observer has obtained a copy of a personal memo sent from Sudan to Louis Freeh, former director of the FBI, after the murderous 1998 attacks on American embassies in Kenya and Tanzania. It announces the arrest of two named bin Laden operatives held the day after the bombings after they crossed the Sudanese border from Kenya. They had cited the manager of a Khartoum leather factory owned by bin Laden as a reference for their visas, and were held after they tried to rent a flat overlooking in the US embassy in Khartoum, where they were thought to be planning an attack.
US sources have confirmed that the FBI wished to arrange their immediate extradition. However, Clinton's Secretary of State, Madeleine Albright, forbade it. She had classed Sudan as a 'terrorist state,' and three days later US missiles blasted the al-Shifa medicine factory in Khartoum.
The US wrongly claimed it was owned by bin Laden and making chemical weapons. In fact, it supplied 60 per cent of Sudan's medicines, and had contracts to make vaccines with the UN.
Even then, Sudan held the suspects for a further three weeks, hoping the US would both perform their extradition and take up the offer to examine their bin Laden database. Finally, the two men were deported to Pakistan.
The Observer http://www.observer.co.uk/waronterrorism/ vor 2 Wochen etwa
http://mirror.icnetwork.co.uk/news/allnews/...id=11392430&method=full
None of those directly involved in the September 11 atrocity was Afghani. Most were Saudis, who apparently did their planning and training in Germany and the United States.
The camps which the Taliban allowed bin Laden to use were emptied weeks ago. Moreover, the Taliban itself is a creation of the Americans and the British. In the 1980s, the tribal army that produced them was funded by the CIA and trained by the SAS to fight the Russians.
The hypocrisy does not stop there. When the Taliban took Kabul in 1996, Washington said nothing. Why? Because Taliban leaders were soon on their way to Houston, Texas, to be entertained by executives of the oil company, Unocal.
With secret US government approval, the company offered them a generous cut of the profits of the oil and gas pumped through a pipeline that the Americans wanted to build from Soviet central Asia through Afghanistan.
A US diplomat said: "The Taliban will probably develop like the Saudis did." He explained that Afghanistan would become an American oil colony, there would be huge profits for the West, no democracy and the legal persecution of women. "We can live with that," he said.
Although the deal fell through, it remains an urgent priority of the administration of George W. Bush, which is steeped in the oil industry. Bush's concealed agenda is to exploit the oil and gas reserves in the Caspian basin, the greatest source of untapped fossil fuel on earth and enough, according to one estimate, to meet America's voracious energy needs for a generation. Only if the pipeline runs through Afghanistan can the Americans hope to control it.
So, not surprisingly, US Secretary of State Colin Powell is now referring to "moderate" Taliban, who will join an American-sponsored "loose federation" to run Afghanistan. The "war on terrorism" is a cover for this: a means of achieving American strategic aims that lie behind the flag-waving facade of great power
There are signs that Washington is about to extend its current "war" to Iraq; yet unknown to most of us, almost every day RAF and American aircraft already bomb Iraq. There are no headlines. There is nothing on the TV news. This terror is the longest-running Anglo-American bombing campaign since World War Two.
The Wall Street Journal reported that the US and Britain faced a "dilemma" in Iraq, because "few targets remain". "We're down to the last outhouse," said a US official. That was two years ago, and they're still bombing. The cost to the British taxpayer? £800 million so far.
Amerikas Geheimdienste und ihr Kampf gegen den Terrorismus: „Auf Gott vertrauen
wir – jeden anderen hören wir ab“
Glücklose Kämpfer an der stillen Front
CIA, NSA & Co: Sie operieren in aller Welt und setzen dabei vor allem auf
Elektronik – weil zu wenige Spione der USA fremde Sprachen beherrrschen
Von Wolfgang Koydl
Washington, 29. Oktober – Noch vor wenigen Jahren hätte Ken Acosta vielleicht sogar bestritten,
dass es ihn selbst gibt. Ganz bestimmt aber hätte er die Existenz seines Arbeitgebers geleugnet: No
Such Agency – eine solche Behörde gibt es nicht – übersetzten Eingeweihte spöttisch das Kürzel
der National Security Agency (NSA), des lange Zeit wohl allergeheimsten aller Geheimdienste
Amerikas. Heute macht Acosta kein Geheimnis mehr aus seinem Beruf. Ganz im Gegenteil: Er fährt
über Land, um an Hochschulen und Colleges viel versprechenden Nachwuchs anzuwerben für die
Agency.
Das Interesse am Dienst im Geheimdienst wird weniger von materiellen Überlegungen angetrieben,
obwohl beispielsweise die NSA mit Einstiegsprämien von bis zu 10 000 Dollar bei
Vertragsunterzeichnung lockt und ein Anfangsgehalt von umgerechnet knapp 9000 Mark nicht von
der Hand zu weisen ist. Aber es sind eher patriotische Gefühle, die viele junge Männer und Frauen
in USA in diesen Tagen dazu bewegen, ihrem Land im Kampf gegen den Terror zu dienen – und sei
es an der „stillen Front“, wie der Sowjetgeheimdienst KGB seinerzeit das Einsatzgebiet der
Kundschafter romantisch verbrämt bezeichnete.
„Natürlich gibt es immer Knallköpfe, aber wir sehen eindeutig qualifizierte Bewerber“: Anya
Giulsher, die Sprecherin des Auslandsgeheimdienstes CIA, ist durchaus zufrieden mit der
Entwicklung der letzten Wochen. Im Schnitt 500 bis 600 Möchtegern-Spione bewerben sich –
meist online über www.cia.gov – jeden Tag um einen der „möglicherweise anstrengendsten Jobs
der Welt“, wie die CIA wirbt. Früher waren es so viele Kandidaten pro Woche. Immerhin jeder
Zehnte wird zu einem Bewerbungsgespräch in die Zentrale nach Langley vor den Toren
Washingtons geladen. Und neuerdings darf die CIA auch wieder Bewerber mit anrüchiger oder gar
krimineller Vergangenheit rekrutieren: „Sie erkennen, dass die meisten Leute ihr Leben eben nicht in
Klöstern verbracht haben“, beschreibt Mark Lowenthal, der früher im Außenministerium für die
Dienste verantwortlich war, die neue Lage.
Lizenz zum Töten
An Größe, Umfang und Ressourcen brauchen sich Amerikas Spione nicht hinter den uniformierten
Kollegen vom Pentagon zu verstecken: Insgesamt dreizehn offizielle Spionage-, Lausch- und
Aufklärdienste leistet sich die Supermacht USA – von NSA und CIA bis hinunter zu den eigenen
Auslandsdiensten, welche das Energieministerium und das Schatzamt unterhalten. Sie alle
beschäftigen allein im Großraum Washington ein Heer von mehr als 100 000 Mitarbeitern, die aus
einem Budget von 30 Milliarden Dollar schöpfen können: Dies ist anderthalb Mal mehr als
Deutschland für seine Landesverteidigung ausgibt.
Doch derweil Amerikas Streitkräfte vorerst nur in Afghanistan kämpfen, operieren Amerikas
Aufklärer auf der ganzen Welt: von Florida bis Frankfurt, in Prag, Peschawar oder Peking. Wenn
man den Internet-Analytikern von stratfor. com folgt, dann wurde mittlerweile – James Bond lässt
grüßen – sogar ihre Lizenz zum Töten erneuert. Nichts anderes soll jedenfalls die so genannte
„intelligence finding“ bedeuten, die Präsident George W. Bush unlängst unterschrieb: Demnach
dürfen Osama bin Laden und seine Helfershelfer bei verdeckten Operationen getötet werden –
jederzeit und überall, und notfalls auch auf dem Territorium eines anderen Staates, ob er nun mit
Amerika verbündet ist oder nicht.
Die Attentats-Methode ist nicht neu: Bulgaren und Russen, Jugoslawen und Israelis haben sich
während der letzten fünf Jahrzehnte häufig auf diese Weise ihrer Gegner und Feinde entledigt. Und
auch der CIA waren „feuchte“ Operationen nicht fremd, wie blutige Aktionen im Fachjargon
genannt werden. Bis zum Jahre 1976, als US-Präsident Gerald Ford amerikanischen Dienststellen
und Behörden die Ermordung von Ausländern untersagte, mischte die in der CIA dafür zuständige
„Directorate of Operations (DO) weltweit mit im Attentatsgeschäft. Die Methoden der Central
Intelligence Agency waren jedoch meist eher fantasievoll als erfolgreich, wie das Beispiel des
cubanischen Führers Fidel Castro zeigt. Mal sollte er mit vergifteten Zigarren, mal mit explosiven
Muscheln getötet werden – doch stets ohne Erfolg. Marc Reuel Gerecht, der acht Jahre lang im DO
arbeitete, hat denn auch keine hohe Meinung von der Abteilung: „Eine traurige Mischung aus Monty
Python und Big Brother“, nannte er die Truppe unlängst in der Presse.
Auch Osama bin Laden, der Drahtzieher des internationalen Terrors, steht schon lange auf der
Abschussliste der CIA. Doch noch nie sind ihm die Amerikaner so nahe gekommen, dass ein
Scharfschütze ihn im Fadenkreuz seiner Waffe gesehen hätte, dass man ihm gar Handschellen hätte
anlegen können. Ausländische Geheimdienstexperten machen dafür eine Schwäche verantwortlich,
die typisch ist für amerikanische Lebensart: Blindes Vertrauen in jede Form von Elektronik und
Technik hat die Ränge verdeckt arbeitender Aufklärer ausgedünnt. In den Worten des Gewerbes:
Man verlässt sich lieber auf „sigint“ statt auf „humint“ – elektronische Aufklärung statt menschlicher
Augen und Ohren.
„Die CIA hat wahrscheinlich keinen einzigen wirklich qualifizierten, arabisch-sprechenden
Mitarbeiter mit einem Hintergrund im Nahen Osten, der glaubwürdig einen muslimischen
Fundamentalisten spielen kann, und der freiwillig Jahre seines Lebens mit beschissenem Essen und
ohne Frauen in den Bergen Afghanistans verbringt“, fasste ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter die Lage
zusammen. „Du lieber Gott: Die meisten CIA-Angestellten leben in den Vororten in Virginia. Solche
Sachen machen wir nicht.“ Prägnanter brachte es ein anderer CIA-Mann auf den Punkt:
„Operationen, bei denen Durchfall Teil der Lebensart ist, gibt es nicht.“
Freilich befinden sich auch andere westliche Geheimdienste in einer ähnlichen Lage. „Für uns ist es
so gut wie ausgeschlossen, eine islamistische Fundamentalistenzelle zu infiltrieren“, schilderte ein in
Washington akkreditierter ranghoher Vertreter eines ausländischen Dienstes das Dilemma. „Diese
Leute kommen oft alle aus ein- und derselben Region, sie sind familiär miteinander verbunden, und
oft muss man darüber hinaus auch noch Referenzen als Mudschaheddin im Kampf gegen die
Sowjets in Afghanistan vorweisen. Da kommen Sie als Europäer nicht rein.“
Doch die Schwächen der amerikanischen Geheimdienste reichen tiefer als die der europäischen
Kollegen. So sind beispielsweise die meisten von Washingtons Spionen bei ihrer Arbeit darauf
angewiesen, dass der von ihnen belauschte Gegner freundlicherweise englisch spricht. „Kein einziger
Abteilungsleiter Nahost sprach Arabisch, Persisch oder Türkisch“, erinnerte sich beispielsweise
Ex-CIA-Mann Gerecht. „Und nur einer konnte sich einigermaßen auf Französisch durchschlagen.“
Der Mangel an Mitarbeitern, die Fremdsprachen beherrschen, ist eine direkte Folge des
amerikanischen Bildungssystems: Nur in acht der 50 Bundesstaaten ist eine fremde Sprache – meist
Spanisch – im Lehrplan zwingend vorgeschrieben.
Im Gegensatz zur CIA rühmt sich die Abhöragentur NSA, Experten für insgesamt 96 Sprachen zu
beschäftigen: Von Afrikaans und Albanisch bis Xhosa, Yoruba und Zulu. Doch nach den
Anschlägen auf Manhattan und Washington musste sich auch die National Security Agency auf die
Suche nach Übersetzern für Arabisch sowie die in Afghanistan verbreiteten Sprachen Paschtu und
Dari machen. „Anders als andere Dienste hatten wir zwar solche Leute schon vorher“, gestand ein
für die NSA arbeitender Luftwaffenoberstleutnant ein. „Aber bei weitem nicht genug.“
Die NSA, die in einer eigens für sie errichteten Kleinstadt mit mehr als 60 Gebäuden im
Bundesstaat Maryland untergebracht ist, wurde praktisch ein Opfer ihrer eigenen Effizienz: Sie
wurden von der Flut der gesammelten Informationen schlicht überschwemmt. Denn die 16 000
Computerfachleute, Mathematiker, Codebrecher und Linguisten in Cryptocity – wie das NSA-
Hauptquartier intern genannt wird – sind Amerikas Augen und Ohren in der Welt. Es gibt fast
nichts, was gesprochen, geschrieben, gefaxt oder gemailt wird, das nicht von den
Abhöreinrichtungen der NSA aufgeschnappt, gespeichert und verwertet wird – an jedem Ort und
zu jeder Zeit. „Auf Gott vertrauen wir“, zitierte ein NSA-Experte das auf jeder Dollarnote
abgedruckte Motto. „Jeden anderen hören wir ab.“
Das Lausch-System Echelon etwa, das die Amerikaner gemeinsam mit ihren angelsächsischen
Freunden in Großbritannien, Kanada und Australien betreiben, hat schon das Europäische
Parlament und die EU-Kommission auf den Plan gerufen. In Brüssel und in anderen europäischen
Hauptstädten verdächtigt man Washington schon lange, nebenbei profitable Industriespionage bei
den Verbündeten zu betreiben. Die Leistungskraft und Speicherfähigkeit der Computer von
Cryptocity jedenfalls erscheint kosmisch grenzenlos. Bei der NSA stehen die schnellsten und
unersättlichsten Rechner der Welt: Sie schaffen eine Quadrillion (10 hoch 15) mathematische
Operationen pro Sekunde; und sie können 5000 Milliarden Seiten Dokumente speichern – ein
Stapel von 250 Kilometer Höhe.
Pannen und Pleiten
Gemessen an all diesen Superlativen erscheint es umso unverständlicher, dass die USA von den
Terroranschlägen am 11. September derart unvorbereitet überrascht wurden. Im Kapitol köchelt
der Zorn über die Pannen und Pleiten der Dienste schon lange. Glück im Unglück hatte die seit
Jahren von Fehlschlägen geschüttelte Bundespolizei FBI, die Anfang September mit Robert Mueller
einen neuen Chef erhielt und deshalb leichter einen Strich unter die Vergangenheit ziehen kann.
Mehr Anti-Terror-Strategien, weniger Kriminalitätsbekämpfung – das ist das Ziel für die Zukunft.
So will sich das FBI von Aufgaben trennen, die man getrost lokalen Polizeibehörden überlassen
kann: Bisher fahndeten die Bundespolizisten unter anderem auch nach Männern, die mit ihren
Alimentenzahlungen im Rückstand waren.
Schwer angeschlagen ist auch der Ruf der CIA. Ihr Direktor George Tenet wurde noch von
Präsident Bill Clinton ernannt, und böse Zungen behaupten, dass er sich das Vertrauen des
gegenwärtigen Amtsinhabers im Weißen Haus erschmeichelte, als er das CIA-Hauptquartier nach
dem Vater des Präsidenten benannte. Papa Bush war Ende der siebziger Jahre CIA-Direktor.
Tenet operiert zwar nicht ganz so arglos wie sein Vorgänger John Deutch, von dem bekannt wurde,
dass er sich streng geheime Akten per AOL nach Hause mailte; aber er ist nicht unumstritten.
Senator Richard Shelby beispielsweise, der ranghöchste Republikaner im Geheimdienstausschuss
des Senats, fordert offen Tenets Absetzung: „Es gab zwei Pannen zu viel während seiner Amtszeit“,
meint der Senator – ohne nähere Angaben zu machen.
Vermutlich hatte er nicht im Sinn, was zurzeit beim FBI, traditionell der Erzfeind der CIA, gestreut
wird: dass die Kollegen in Langley im letzten Jahr offenbar Wichtigeres zu tun gehabt hätten, als
Terroristen abzufangen. 20 000 Arbeitsstunden, so heißt es, hätten CIA-Mitarbeiter in eine
Fleißarbeit gesteckt: Sie nähten einen Gedenk-Quilt – eine bunte Flicken-Steppdecke für einen
Konferenzraum.
„Eine traurige Mischung aus Monty Python und Big Brother“ – US- Präsident George Bush (re.)
und CIA-Direktor George Tenet in Langley. Foto: AP
Gruß Dr. Broemme
"Stellen sie sich vor, sie werden von einem Mann mit einem Kilo Kirschen angegriffen..."
Gruß Dr. Broemme
(Washington, October 30)
"If any government sponsors outlaws and killers of innocents," Bush announced the day he began bombing Afghanistan, "they have become outlaws and murderers."
There is one government which, though yet to be identified as a sponsor of terrorism, requires his urgent attention.
For the past 55 years it has been running a terrorist training camp, whose victims outnumber the people killed by the attack on New York, the embassy bombings and the other atrocities laid, rightly or wrongly, at Al-Qaeda's door.
The camp is called the Western Hemisphere Institute for Security Cooperation, or Whisc. It is based in Fort Benning, Georgia, and it is funded by Bush's government.
Until January this year, Whisc was called the "School of the Americas", or SOA. Since 1946, SOA has trained more than 60,000 Latin American soldiers and policemen. Among its graduates are many of the continent's most notorious torturers, mass murderers, dictators and state terrorists.
In June this year, Colonel Byron Lima Estrada, once a student at the school, was convicted in Guatemala City of murdering Bishop Juan Gerardi in 1998. Gerardi was killed because he had helped to write a report on the atrocities committed by Guatemala's D-2, the military intelligence agency run by Lima Estrada with the help of two other SOA graduates. D-2 coordinated the "anti-insurgency" campaign which obliterated 448 Mayan Indian villages, and murdered thousands of their people.
In 1993, the UN truth commission on El Salvador named the army officers who had committed the worst atrocities of the civil war. Two-thirds of them had been trained at SOA. Among them were Roberto D'Aubuisson, the leader of El Salvador's death squads; the men who killed Archbishop Oscar Romero; and 19 of the 26 soldiers who murdered the Jesuit priests in 1989. In Chile, the school's graduates ran both Augusto Pinochet's secret police and his three principal concentration camps. One of them helped to murder Orlando Letelier and Ronni Moffit in Washington DC in 1976.
Argentina's dictators Roberto Viola and Leopoldo Galtieri, Panama's Manuel Noriega and Omar Torrijos, Peru's Juan Velasco Alvarado and Ecu-ador's Guillermo Rodr-iguez all benefited from the school.
All this, the school's defenders insist, is ancient history. But SOA graduates are also involved in the dirty war now being waged, with US support, in Colombia.
So, given that the evidence linking the school to continuing atrocities in Latin America is rather stronger than the evidence linking the Al-Qaida training camps to the attack on New York, what should one do about the "evil-doers" in Fort Benning? Well, urge governments to apply diplomatic pressure, and seek the extradition of the school's commanders on charges of complicity in crimes against humanity.
WTC-Pentagon attackers got visas in Saudi Arabia: Washington Post
Fifteen of the 19 hijackers in the September 11 suicide attacks on New York, Washington and Pennsylvania were granted US travel visas in Saudi Arabia, The Washington Post reported on Wednesday.
US officials said people can be approved for travel visas in Saudi Arabia without having to interview with US diplomats, one of the main reasons it was likely to have been a coveted exit point.
Only three percent of Saudi visa applicants were turned away by US consular officials in Saudi Arabia over the past two years, compared to 25 per cent rejected worldwide, the daily said.
While US authorities differ on the number of Saudi nationals among the 19 men who hijacked four airliners September 11 and smashed them into New York's World Trade Center and the Pentagon, State Department records clearly show 15 of the men claimed Saudi citizenship when they applied for their visas there, the daily reported.
Saudi officials insist the terrorists had likely used fake documents to obtain their US visas.
State Department officials said US diplomats are not obliged to interview visa applicants, also noting the terrorists were unlikely to have disclosed their plans in interviews.
"I'm not sure an interview would have provided any additional assistance," a former legal advisor of the Immigration and Naturalization Service told the daily.
Prodded by complaining lawmakers, President George W. Bush on Monday appointed a task force to tighten up visa policy.
State Department records obtained by the Post showed that 11 of the hijackers were granted visas in the Saudi coastal city of Jeddah and four in the Capital Riyadh. Presumed hijacking leader, Egyptian national Mohamed Atta, was one of two who obtained visas in Berlin, while two others, citizens of the United Arab Emirates, received US visas in their home country.
While US consular officials admit the system is not perfect, they denied any diplomatic lapses, insisting the hijackers were run through a computerized "lookout" list of suspected terrorists when they sought