Analysten zum 11.09.2001
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 13.09.01 21:12 | ||||
Eröffnet am: | 11.09.01 20:57 | von: Happy End | Anzahl Beiträge: | 19 |
Neuester Beitrag: | 13.09.01 21:12 | von: Happy End | Leser gesamt: | 2.006 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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"Erstmals wurde an den internationalen Börsen eine wirkliche Ausverkauf-Stimmung erzeugt. Nach dem größten Tages-Verlust seit 1989 wurde mit Erleichterung beobachtet, dass optimistische Stimmen zu weiteren Kursverläufen nahezu vollständig verstummten. Ein Börsen-Insider sprach vom erlösenden Befreiungsschlag, den alle Aktionäre so lange herbeigesehnt hätten. Ein finaler Sell-Off."
In meinem Namen wurde hier nicht gesprochen, auf solch einen Wendepunkt (wenn es denn überhaupt einer ist!!) möchte ich keine zukünftigen Aktiengewinne bauen!!!!!
Gruß
HE
und jetzt glauben diese Vollhämmer die Kurse werden steigen
da werden sie sich kräftig täuschen.
jo.
frage mich nur warum ich heute meine siemens nicht verkauft habe? kann es fast nicht glauben
Wer diese Aussage getätigt hat, gehört entlassen!
Gibt es denn nur noch Menschen, die überhaupt keinen Anstand mehr haben.
Star Ikone
Wer immer über uns wacht ( Atheist ), wer immer die Macht hat, last uns den Wahnsinn stoppen.
Ein tiefbetroffener
DAMELO
"PS: Laßt euch alle nicht unterkriegen, denn solche Ausnahme
situationen werden die Chance auf Reichtum eroeffnen!!"
Es fehlen mir die Worte...
Analysten sind doch wirklich die Grössten Kapital Wixer überhaupt!
Verstehe nicht, das der Handel nicht ausgesetzt wurde!!!!
So grotest es klingen mag, aber einige Fondsmanager und Experten haben heute darauf hingewiesen, daß sich die Aussichten des Telekommunikationssektors gerade durch die jüngsten Terroranschläge in den USA verbessern könnten. Als Begründung nannte man die gewachsene Angst, die bei Geschäfts- und Privatleute im Hinblick auf Flugreisen aktuell vorherrschen würde, nach dem in den USA vier Flugzeuge für beispiellose Terrorakte mißbraucht worden waren. Das könnte den Telekomsektor beflügeln, dessen Dienste dadurch verstärkt in Anspruch genommen werden könnten. Denn wenn Geschäftsleute sich weniger besuchen, müssen sie das Wesentliche am Telefon aushandeln, so die einfache Kalkulation. "Die Leute werden sich in Zukunft zweimal überlegen, ob sie fliegen werden oder lieber telefonisch verhandeln wollen", erklärte Ulf Moritzen von der Nordinvest in Hamburg. Ihm schlossen sich Kollegen von Goldman Sachs und der Bankgesellschaft Berlin an. So konnte heute der Eurostoxx telecoms index tatsächlich um 1,46% zulegen, in Deutschland stiegen Telekomaktien, in Großbritannien konnten
Vodafoneaktien zulegen.
© BörseGo
Goldman Sachs hat mit Blick auf die Terroranschläge in den USA seine Anlagestrategie für europäische Aktien umgekrempelt.
Die Investmentbank Goldman Sachs setzt nach der Terrorwelle in den USA mit ihrer europäischen Portfolio-Strategie nicht mehr auf eine rasche Erholung der Wirtschaft. Die bisherige Ausrichtung sei nicht länger Erfolg versprechend, schreiben die Analysten in einer am Mittwoch veröffentlichten Kurzstudie. Die Anschläge in den USA dürften sich negativ auf das Verbraucher- und Geschäftsvertrauen auswirken und so eine Erholung der Weltwirtschaft verzögern.
Auch die Konjunktur könnte in Mitleidenschaft gezogen und der Aufschwung verzögert werden. Die Experten richten ihre Portfolio-Strategie aus diesem Grund konservativer aus. Zu den Sektoren, die am härtesten von den Geschehnissen betroffen sein dürften, rechnen die Analysten Fluggesellschaften, das Hotelgewerbe, die Freizeitindustrie und den Einzelhandel.
Telecom-Werte könnten profitieren
Aussichten auf Besserung hätten dagegen Telekommunikations-Gesellschaften, vor allem die Ex-Monopolisten. Auch Sicherheitsdienste und Sicherheitstechnologie-Unternehmen sollten profitieren, schreiben die Goldman-Analysten. Der Nutzen, den Öltitel aus den Ereignissen ziehen können, werde aller Wahrscheinlichkeit nach nur kurz anhalten. Sollte die Ölversorgung beeinträchtigt werden, stehe dem Anzapfen der staatliche Reserven nichts im Weg. Damit werde der Mangel sofort ausgeglichen.
Letztlich sei der Aufschwung auf Schützenhilfe von den Zentralbanken angewiesen. Wie sich die Konjunktur entwickelt, hänge davon ab, wie aggressiv die Zinsen gesenkt würden, sowie von der Entwicklung der Ölpreise, heißt es.
© dpa
Die Pietät gebietet Schweigen, die Kolummnistenpflicht verlangt eine Einschätzung. Derzeit gibt es nur Fragen und keine Antworten. Wie hoch sind die Verluste bei den Banken und Versicherungen? Wie viele werden noch kommen? Wie werden die USA reagieren? Droht eine Eskalation - in Nahost, weltweit?
Eines scheint aber sicher: Die Risikoprämie an den Aktienmärkten ist stark gestiegen. Wer jetzt auf Kaufkurse setzt, geht ein riskantes Spiel ein. Gut, auf Basis der Konsensschätzungen kosten Dax und Stoxx jetzt das 15fache des 2002er Gewinns. Spottbillig? Die Analysten werden ihre Schätzungen, die schon zuvor optimistisch waren, nach unten korrigieren müssen.
Die US-Wirtschaft, die im letzten Quartal auf der Stelle trat, stand vor dem Terroranschlag an der Kippe zur Rezession. Jetzt ist sie möglicherweise heruntergestürzt. Drei Gründe zwingen zum Nachdenken - selbst wenn es nicht zu einer Spirale des Schreckens kommt.
Erstens und vor allem: Die US-Verbraucher, die rund zwei Drittel zum Sozialprodukt beitragen, haben bislang mit unerschütterlichem Zukunftsvertrauen die Wirtschaft getragen. Nachdem der sichtbarste Beweis für den US-Vorrang in der Welt in Trümmern liegt, werden die Amerikaner wohl andere Probleme auf sich zukommen sehen als die Wahl des nächsten Autos. Je unsicherer die Zeiten, desto mehr wird gespart. Für die Konjunktur ist das gefährlich.
Zweitens: Der Ölpreis ist sofort um 3,5 $ auf 31 $ pro Fass hochgeschossen. Äußerungen der Opec, sie würde ausreichend Öl anbieten, beruhigten etwas. Eine schwächere Weltwirtschaft würde für sich genommen auch den Anstieg bremsen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die bisherigen Ölprognosen von 25 $ und darunter bestehen bleiben. Die Unsicherheit ist einfach zu groß und droht den Preis hoch zu halten.
Drittens: Niemand kann derzeit sagen, wie stark das Weltfinanzsystem durch den Terrorakt getroffen wurde. Allein Morgan Stanley, eine der ganz großen US-Investmentbanken, hat ein Achtel des World Trade Center gemietet. Dort arbeiteten bis zu 50.000 Menschen.
Die Notenbanken werden auf die drohende Rezession zu reagieren haben. Die Fed hat 1987 beim Börsencrash und 1998 bei der Asienkrise die Schleusen geöffnet. Sie wird es auch diesmal tun. Allerdings hat sie bei einem Leitzins von 3,5 Prozent nicht mehr so viele Möglichkeiten. Das bedeutet: Auf Europa kommt künftig eine noch größere Verantwortung zu. Bislang hat eine US-Rezession noch immer Europa angesteckt. Und Japan steckt ohnehin schon mittendrin in der Wirtschaftsflaute. Der Export fällt für die Europäer als Konjunkturmotor aus, die Binnenwirtschaft muss einspringen. Die EZB lässt sich nicht gerne treiben. Aber sie muss jetzt handeln - rasch und entschlossen.
Versicherungen
Am schlimmsten traf es die Versicherungswerte. Insbesondere die großen Rückversicherer sind durch den Terrorakt auf das World Trade Center direkt betroffen. Aber es wird Tage dauern, bis die Schäden feststehen. Sie werden im Milliardenbereich liegen. Schätzungen sind zu diesem frühen Zeitpunkt naturgemäß wenig aussagekräftig.
Dennoch erscheinen die Kursreaktionen teilweise panisch hoch. Die Münchener Rück hat rund 7 Mrd. Euro an Börsenwert verloren, die Schweizer Rück ist fast 8 Mrd. Schweizer Franken weniger wert als am Vortag. Um das alleine mit den Anschlägen zu rechtfertigen, müsste die Schadensumme bei rund 60 Mrd. $ liegen, wenn man jeweils eine zehnprozentige Beteiligung der beiden großen Rückversicherer unterstellt. Beides sieht sehr hoch aus. Auch Unternehmen wie CGNU haben gelitten, die außer einer kleinen Lebensversicherung kein Geschäft mehr in den USA betreiben. Zudem: Versicherungen sind weniger konjunkturanfällig als andere Sektoren. Sie werden immer gebraucht, in Krisenzeiten sogar noch eher. Auch steigen bei einer drohenden Rezession die Anleihen, die einen Großteil des Vermögens von Versicherungen ausmachen.
Die Kursrückschläge lassen sich nur mit Befürchtungen über die Zukunft erklären. Die Katastrophe hat gezeigt, dass Anschläge in dieser Größenordnung möglich sind. Es besteht die Gefahr, dass sich solche Untaten wiederholen. Davon wären Versicherungsunternehmen in starkem Maße betroffen.
Außerdem verschärft sich durch den Anschlag das außenpolitische Klima, was die Kriegsgefahren erhöht. Versicherer bieten auch Policen gegen politische Gefahren und Kriegsrisiken an. Zwar nimmt diese Risiken normalerweise nicht ein einzelnes Unternehmen in die Bücher, sondern ein spezialisierter Broker wie Lloyd’s, der sich das nötige Kapital über ein Konsortium aus mehreren Versicherungen besorgt. Damit wird eine Risikostreuung über den Sektor hinweg erreicht. Die Tragödie vom Dienstag hat jedoch das Risikoniveau für die gesamte Branche angehoben. Nach diesem Tag ist auch für die Versicherer nichts mehr so, wie es war.
Der Chef der EZB, Wim Duisenberg, schloss längerfristige Konsequenzen auf die Finanzmärkte nicht aus. Es sei allerdings noch zu früh zu sagen, welche Konsequenzen dies sein könnten, sagte Duisenberg am Mittwoch in Brüssel. Entscheidend sei, dass das Vertrauen der Verbraucher und der Wirtschaft nach den Terroranschlägen stabil bleibe. Die EZB steht nach seinen Angaben bereit, das Funktionieren der internationalen Märke zu garantieren.
Finanzminister Hans Eichel (SPD) wies Befürchtungen über eine weltweite Wirtschaftskrise zurück. Warnungen von Analysten bezeichnete er als "Quatsch". "Durch Taten von Verrückten kann die Weltwirtschaft nicht beeinflusst werden."
Auch für die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute ist eine weltweite Rezession eher unwahrscheinlich. Das Risiko eines weiteren Konjunkturrückschlags beurteilen sie unterschiedlich: "Die augenblicklichen Panikreaktionen dürften abklingen", sagte Silke Tober vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Falls sich die Unruhe nicht lege, gebe es Möglichkeiten gegenzusteuern. In erster Linie müssten die Zentralbanken reagieren.
Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung sieht vor allem erhebliche psychologische Folgen; Ifo-Chef Hans Werner Sinn sagte, langfristig sei entscheidend, dass die USA nach den Anschlägen als verwundbar gelten. "Damit sind die USA nicht mehr der sichere Investitionsstandort, der sie lange waren. Dies wird die Kapitalströme in andere Länder umlenken, mit entsprechenden Folgen für US-Aktien.
Nach Meinung von Roland Dörn vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung kommt es darauf an, geldpolitisch gegenzusteuern. Nach dem Börsencrash 1987 in den USA habe die US-Notenbank Maßnahmen ergriffen, die die Konjunktur sogar beflügelt hätten. Allerdings sei der Umfang der Folgen des Anschlags noch nicht abzusehen. Zahlreiche Volkswirte erwarten jetzt weitere Zinssenkungen durch die EZB und die US-Notenbank.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs kündigte an, ihre Portfolio-Strategie zu ändern. Eine rasche Erholung der Wirtschaft sei nun nicht mehr zu erwarten, da sich die Anschläge negativ auf das Verbraucher- und Geschäftsvertrauen auswirken würden. Goldman Sachs rechnet damit, dass vor allem Fluglinien, Hotels, der Einzelhandel und die Freizeitbranche betroffen sein werden. Hingegen hätten Telekomunternehmen Aussichten auf Besserung. Auch Sicherheitsdienste und Sicherheitstechnik-Firmen sollten profitieren.
Der ohnehin seit längerem unter Druck stehende Nikkei-Index in Tokio verlor 6,4 Prozent und schloss am Mittwoch nahe einem 18-Jahre-Tief bei 9610 Zählern. Allein die Aktien des Unterhaltungselektronikkonzerns Sony gaben um fünf Prozent nach. Sony ist stark vom US-Markt abhängig. Der Dollarhandel lag in ganz Asien größenteils brach. Dort wo noch gehandelt wurde, gab der Dollar gegenüber dem Yen stark nach. Grund sind Befürchtungen, dass die US-Wirtschaft längerfristig betroffen sein wird. In Thailand blieben die Finanzmärkte geschlossen; alle Ölexporte wurden ausgesetzt. Die US-Börsen werden den Handel voraussichtlich am Donnerstag wieder aufnehmen. Am Mittwoch blieben die New Yorker Börsen geschlossen.
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat den Höhenflug der Ölpreise gestoppt. Unmittelbar nach den Terroranschlägen und Regierungsgebäude in Washington war der Ölpreis um bis zu 4 $ auf 31 $ je Barrel (159 Liter) Brent in die Höhe geschossen. Nach der Ankündigung der Opec, den Markt stabilisieren zu wollen, gaben die Preise wieder nach.
Der Rohstoffexperte des Hamburgischen Weltwirtschafts-Archivs, Klaus Matthies, rechnet nicht damit, dass die Ölpreise nachhaltig steigen. Im Gegensatz zum Golfkrieg vor zehn Jahren seien weder Förderung noch Handel direkt betroffen. Öl-Experten hatten spekuliert, dass Nahost-Terroristen für die Anschläge verantwortlich sein könnten und US-Bestrafungsaktionen den Ölpreis auch in absehbarer Zeit nach oben treiben würden.
Der Euro gab am Mittwochvormittag einen Teil der frühen Gewinne wieder ab. Gegen 12 Uhr Uhr kostete die europäische Gemeinschaftswährung 0,9064 $. "Die spontane Reaktion war natürlich, den Dollar zu verkaufen", sagte Taisuke Tanaka, Währungsstratege bei der Credit Suisse First Boston. Angesichts des geschwächten Weltmarktes, blieben die Folgen jedoch voraussichtlich nicht auf Amerika beschränkt. In Europa waren am Vortag nach dem Anschlag die Anleger regelrecht aus dem Dollar geflüchtet, zugleich stieg der Goldpreis.