Klagewelle Deutsche Bank
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Eröffnet am: | 12.08.01 18:38 | von: klecks1 | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 13.08.01 11:29 | von: klecks1 | Leser gesamt: | 726 |
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Systracom-Grossaktionäre klagen
Telekom erwägt Klage
Andere Meldung:
Commerzbank soll übernommen werden
Quelle: Spiegel
I N T E R V I E W M I T R O N S O M M E R
"Vertrauen erschüttert"
Telekom-Chef Ron Sommer geht in die Offensive. Im Interview übt er scharfe Kritik an der Deutschen Bank, die durch den Verkauf von 44 Millionen T-Aktien den Kurs zum Absturz brachte.
DPA
Telkom-Chef Ron Sommer: "Völlig überraschende Transaktion"
SPIEGEL: Herr Sommer, die Deutsche Bank hat die T-Aktie Anfang vergangener Woche mit einem Kursziel von 31 Euro zum Kauf empfohlen. Hat Sie das gefreut?
Sommer: Ja, wir freuen uns über jede positive Stimme.
SPIEGEL: Nur einen Tag später hat das gleiche Kreditinstitut ein Aktienpaket von 44 Millionen Stück für einen unbekannten Verkäufer in den Markt gedrückt und damit einen massiven Kursrutsch ausgelöst. Hat Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer Sie im Vorfeld darüber informiert?
Sommer: Nein, diese Transaktion kam völlig überraschend. Dieser gravierende Arbeitsfehler hat das Vertrauen der Kleinanleger massiv erschüttert. Die Deutsche Bank muss nun alles tun, um dieses Vertrauen zurückzugewinnen.
SPIEGEL: Fondsmanager und Analysten vermuten, dass die Deutsche Bank den Kurs der T-Aktie mit der Kaufempfehlung bewusst nach oben treiben wollte, um anschließend über den Verkauf des großen Aktienpakets Kasse zu machen. Teilen Sie diese Einschätzung?
DER SPIEGEL
Sommer: Zu Einzelheiten der Transaktion und dem Sinn dieses Geschäfts will ich mich nicht äußern. Erst muss alles genau geprüft werden.
SPIEGEL: Das hört sich nach einer juristischen Auseinandersetzung an.
Sommer: Natürlich lassen wir derzeit die Transaktion rechtlich überprüfen - wie andere unabhängige Aufsichtsgremien übrigens auch. Immerhin ist bei der Telekom in nur wenigen Tagen ein Wert von fast 40 Milliarden Mark vernichtet worden. Große Finanzinstitute haben eine Verantwortung gegenüber den Unternehmen und gegenüber dem Markt. Ist diese missachtet worden, hat das sicherlich Auswirkungen auf unsere zukünftige Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank.
SPIEGEL: Das von der Deutschen Bank verkaufte Aktienpaket stammt von Großaktionären, die Sie im Zuge der Übernahme der US-Handy-Gesellschaft Voicestream bezahlt haben. Ist zu erwarten, dass in den nächsten Wochen weitere Aktien auf den Markt kommen?
Sommer: Mit den wesentlichen Großinvestoren haben wir klare Vereinbarungen getroffen. Die sind dem Kapitalmarkt bekannt, weil wir auf einer Roadshow darüber informiert haben. Das maximale Volumen, von dem wir wissen, dass es eventuell auf den Markt kommen könnte, entspricht aber gerade einmal dem Handelsvolumen einiger Tage.
Schnelles Geschäft
Nur kurze Zeit nachdem die Deut-sche Bank am vergangenen Montag eine Kaufempfehlung für die T-Aktie herausgegeben hatte, griffen die Händler des Geldinstituts zum Telefonhörer. Ihr Angebot nach Börsenschluss: "44 Millionen Telekom-Aktien mit einem Preisabschlag von 2,5 Prozent". Die Papiere fanden bei Großabnehmern reißenden Absatz. Sie stammten wahrscheinlich von Hutchison Whampoa, einer jener Firmen, die von der Telekom bei der Übernahme von Voicestream in T-Aktien bezahlt worden war. An den Finanzmärkten löste der Deal große Verunsicherung aus. Hat die Bank versucht, den Kurs bewusst zu pushen, um anschließend Kasse zu machen? Oder haben die für Analyse und Verkauf zuständigen Abteilungen wirklich nichts voneinander gewusst, wie es vorgeschrieben ist? Die Folge der Unruhe: Der Wert der Telekom fiel dramatisch - um fast 40 Milliarden Mark.
SPIEGEL: An der Roadshow war neben anderen auch die Deutsche Bank beteiligt. Sie sollte mit dafür sorgen, dass der Aktienrückfluss ohne große Auswirkungen auf den Telekom-Kurs bleibt. Hat das Kreditinstitut mit dem Verkauf in der vergangenen Woche gegen die Interessen seines ursprünglichen Auftraggebers gehandelt?
Sommer: Wir gehen davon aus, dass die Deutsche Bank diesen Punkt genauestens untersucht und gegebenenfalls Konsequenzen aus ihrem Verhalten zieht.
SPIEGEL: Es ist nicht das erste Mal, dass die Telekom schlechte Erfahrungen mit der Deutschen Bank macht. Herr Breuer hat sich beispielsweise bei europäischen Wettbewerbshütern auch schon für eine härtere Gangart beim Verkauf des TV-Kabelnetzes eingesetzt. Haben Sie das Kreditinstitut vielleicht in der Vergangenheit bei der Auftragsvergabe benachteiligt?
Sommer: Ganz im Gegenteil. Die Deutsche Bank war bei allen Börsengängen der Telekom verantwortlich beteiligt. Tatsächlich gab es in der Vergangenheit immer wieder mal Probleme. Die sind jedoch inzwischen auf Arbeitsebene bereinigt worden.
SPIEGEL: Nach der jüngsten Erfahrung werden in Ihrem Haus Stimmen laut, die Geschäftsbeziehungen mit der Deutschen Bank völlig abzubrechen. Wollen Sie diese Konsequenz ziehen?
Sommer: Es gibt wenige Finanzinstitute und noch weniger Telekommunikationsunternehmen in Deutschland von wirklich globaler Bedeutung. Daraus resultiert auch eine gegenseitige Verantwortung. Eigentlich sollte Herr Breuer größtes Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit unserer beiden Häuser haben.
INTERVIEW: FRANK DOHMEN
(gatrixx) Die Nasdaq hatte sich am Freitag mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 1.956 Zählern und der Dow Jones mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 10.416 Zählern ins Wochenende verabschiedet. Düster sah es dagegen in Tokio aus, wo der Nikkei-Index auf den tiefsten Stand seit 16 Jahren fiel.
Die deutschen Standardwerte starteten leichter in den Handel. Der Dax verliert gegen 10 Uhr 0,5 Prozent oder 26 Zähler auf 5.407 Punkte.
Die Commerzbank steht nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" unmittelbar vor dem Verkauf. Ernsthafte Interessenten, die das Bankhaus ganz oder teilweise übernehmen wollten, seien die italienische Unicredito, ein bislang nicht genanntes US-Geldhaus und die Deutsche Bank, berichtete das Magazin unter Berufung auf Verhandlungskreise. Die Commerzbank gilt unter Analysten bereits seit geraumer Zeit als Übernahmekandidat. Dem Haus fehle die nötige Größe, um in der sich konsolidierenden europäischen Bankenlandschaft unabhängig bestehen zu können, heißt es. Die Bank-Aktie begann den Handelstag mit einem Plus von knapp 2,3 Prozent auf 26,87 Euro.
Der Konflikt zwischen der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom weitet sich aus. Im Mittelpunkt steht der umstrittene Verkauf von 44 Millionen T-Aktien durch die Deutsche Bank. Die Aktie ist seitdem auf Talfahrt und fiel auf den tiefsten Stand seit November 1998. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) wollen sich noch in dieser Woche Vertreter beider Unternehmen treffen, um über ihre künftige Zusammenarbeit zu sprechen. Die Geschäftsbeziehungen gelten seit vergangener Woche als gestört.
Zudem berichtet die FTD, dass die Deutsche Telekom ihre IT- und Beratungstochter T-Systems mit hoher Wahrscheinlichkeit an die Börse bringen wolle. Die Tochter soll bis Ende 2002 börsenfähig sein, sagte T-Systems-Vorstand Christian Hufnagel. Die T-Aktie gibt 3,2 Prozent auf 18,76 Euro nach. Die Deutsche Bank verschlechtert sich um 0,7 Prozent auf 73,90 Euro.
Schering legt Streit bei
Der Kaufpreis, den Bayer für die Aventis Crop-Science bezahlen muss, liegt zwischen 7 und 7,5 Milliarden Euro, berichtet die "Welt" unter Berufung auf Branchenkreise. Das Synergiepotenzial für die Zusammenlegung des Bayer-Agrarchemiegeschäfts mit Aventis Crop-Science liege bei 500 Millionen Euro. Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) soll im Jahr 2005 bei 20 Prozent liegen. Analysten bezeichneten dieses Ziel als ambitioniert, aber dennoch erreichbar, heißt es in dem Bericht weiter. Das Wertpapier von Bayer verzeichnet erneut ein Minus von 1,3 Prozent. Kurs: 35,60 Euro.
Die Pharmakonzerne Schering-Plough und Roche haben einen Patenstreit beigelegt. Wie Roche am Montag mitteilte, haben beide Unternehmen einen gegenseitigen Lizenzvertrag abgeschlossen. Die Übereinkunft gewähre beiden Unternehmen das Recht, weltweit ihre jeweiligen Peginterferon-Produkte herzustellen und zu vertreiben, ohne damit die bestehenden Patentrechte des anderen Unternehmens zu verletzen, hieß es. Schering werde zudem beim europäischen Patentamt einen Einspruch gegen das europäische Peginterferon-Patent von Roche zurückziehen. Schering legt 0,3 Prozent auf 59,16 Euro zu. (dok)
13.08. - 10:05 Uhr