MDax Schnäppchenjäger !


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Neuester Beitrag: 10.06.01 20:45
Eröffnet am:10.06.01 20:45von: hennesyAnzahl Beiträge:1
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366 Postings, 8593 Tage hennesyMDax Schnäppchenjäger !

 
  
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10.06.01 20:45
Ein sehr interresanter Artikel, der zur Diskusion animiert.
Was halten die Ariva-spezis davon ?


ftd.de, Sa, 9.6.2001, 7:00  
Geldanlage: Schnäppchenjäger im Konsumrausch
Von Michael Prellberg

Der Verkauf von Firmenbeteiligungen ist ab 2002 steuerfrei: Finanzinvestoren nehmen MDax-Werte ins Visier.

Wer genau hinhört, vernimmt schon das Scharren der Hufe. Mag das Rennen auch erst nächstes Jahr gestartet werden, bereits jetzt geht es darum, die besten Startplätze zu ergattern. Ab 1. Januar 2002 fallen für die Verkäufe von Firmenbeteiligungen keine Steuern mehr an - das große Verschachern kann beginnen. "Entflechtung" lautet das Stichwort. Was ist mit der Tochtergesellschaft, die weder Gewinn noch eine überzeugende Perspektive vorweist? Was mit dem Geschäftszweig, der so gar nicht mehr zum neuen Erscheinungsbild passt? Was mit dem Mischkonzern, der ein deutliches Profil vermissen lässt? Drei Fragen, eine Antwort: verkaufen.

An Käufern mangelt es nicht. Ausdauernd tippen die Wagnis- und Beteiligungsfinanziers auf ihren Taschenrechnern herum, um herauszufinden, wo es Schnäppchen zu ergattern gibt. Das Dax-30-Unternehmen, das die Tochter loswerden will. Die große Bank, die sich aus Beteiligungen zurückziehen möchte. Die Gründerfamilie, die sich von ihren Anteilen zu trennen gedenkt. 300 Mrd. Mark warten nach einer Studie der Investmentbank UBS Warburg darauf, ausgegeben zu werden. Die Summe gilt zwar für ganz Europa, aber im Blickpunkt steht derzeit eindeutig Deutschland.



Deutschland AG im Wandel


"Das Gesicht der Deutschland AG wird sich erheblich wandeln", sagen die Strategen der Deutschen Bank voraus. Sie prophezeien, dass sich die Struktur vieler Aktiengesellschaften ändern wird, Unternehmen zerschlagen und börsennotierte Firmen sich zurückziehen werden. "Viele können sich abseits der Börse besser entwickeln", sagt Hans Moock, Partner bei EQT, der Wagniskapital-Gruppe des schwedischen Wallenberg-Konzerns. 50 bis 60 der börsennotierten deutschen Unternehmen, glaubt Moock, würde ein "Delisting" gut tun.


Finanzinvestoren wie EQT, 3i , Apax, Allianz Capital, Goldman Sachs , DB Investor oder Schroder Ventures gucken, ob eine Firma das Potenzial hat, zu einem global tätigen Unternehmen aufzusteigen. Rund zwei Dutzend solcher finanzstarker Investoren sind in Deutschland präsent, um das nötige Kleingeld für den Aufbau zu spendieren. Nicht aus reiner Freundlichkeit, versteht sich: "Es geht natürlich um Kontrolle", sagt Moock. Deshalb schauen die Finanzinvestoren vor allem auf mittelständische Firmen und bei den börsennotierten Unternehmen vorrangig auf jene im SDax oder Nemax. Aber auch der MDax, wo die größeren Fische schwimmen, ist keineswegs tabu. Der Finanzinvestor 3i hat Unternehmen mit einem Umsatz von 100 bis 500 Mio. DM im Visier - "das schließt MDax-Werte natürlich nicht aus", heißt es aus der Frankfurter 3i-Zentrale. Über Namen wird nicht gesprochen: Niemand will die Konkurrenz anlocken.



Die Allianz ist nicht allein


Dabei gilt keineswegs als geheim, bei welchen MDax-Werten die Besitzverhältnisse am stärksten durcheinander gewirbelt werden. Wieder lautet das Stichwort "Entflechtung". Die großen Banken, Versicherungen und Konzerne sind untereinander verwoben und besitzen zum Teil erhebliche Anteile an anderen Unternehmen. Allein Allianz ist an neun MDax-Unternehmen beteiligt - bei allen steht laut Deutsche Bank eine Trennung an. "Die Allianz braucht für die Fusion mit der Dresdner Bank noch ein paar Milliarden Mark und wird sich schnell von Beteiligungen trennen", glaubt auch Armin Ingerl, Fondsmanager der Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka Kapitalanlage.


MDax-Unternehmen  
 
Anteileigner*  
 
 
 


 
 
 
 
 
 



AMB  
 
Deutsche Bank  
5,1  
Allianz  
4,6  



Babcock Borsig  
 
Preussag  
33,2  
WestLB  
10,0  



Continental  
 
Deutsche Bank  
8,4  
Dresdner  
6,5  



Deutz  
 
Deutsche Bank  
26,0  
Volvo  
10,0  



Heidelberger Druck  
 
RWE  
56,2  
Commerzbank  
4,0  



Hochtief  
 
RWE  
56,1  
 
 



Karstadt Quelle  
 
Allianz  
9,4  
Dresdner Bank  
7,2  



MG Technologies  
 
Deutsche Bank  
9,7  
Dresdner  
9,7  



 
 
 
 
 
 









Allianz steht keineswegs allein da: Die deutschen Banken und Versicherungen werden voraussichtlich ihre Beteiligungen an Karstadt Quelle , Continental , Metallgesellschaft, Bewag , IKB Deutsche Industriebank , Deutz , Südzucker , AMB oder Buderus zurückfahren oder ganz auflösen. Dasselbe gilt für Mischkonzerne. Stromversorger Eon beispielsweise will angeblich Stinnes verkaufen, außerdem Tochter Viterra an die Börse bringen. Energie-Erzeuger RWE wird wohl 2002 seine Mehrheit an Heidelberger Druck und Hochtief loswerden - per Verkauf. Bei der Preussag steht die Beteiligung an Babcock Borsig zur Disposition.


Was aus den ganz oder teilweise verkauften Unternehmen wird, ist nicht absehbar. Einige bestehen sicher mit neuer Struktur weiter. Andere dürften komplett in die Einzelteile zerlegt werden - was dabei als zukunftsträchtig gilt, wird herausgelöst werden. Doch ein großes Sterben vertrauter Namen und Marken erwartet Deka-Experte Ingerl nicht: "Die meisten MDax-Werte werden dem Kaufrausch auf Grund ihrer Größe widerstehen."


Wenig Spielraum zum Pokern

Anleger sollten nicht zu viel erwarten. Kurs-treibende Gefechte wie zwischen Mannesmann und Vodafone wird es kaum geben. "Auf diesen Kick werden Aktionäre meist vergeblich warten", vermutet Ingerl. Auch sollten Kleinanleger nicht darauf setzen, ihre Aktien neuen Eigentümern zu überhöhten Preisen verkaufen zu können. Im Moment wird eine Neuregelung für ein "Squeeze Out" besprochen: die Möglichkeit, Minderheitsaktionäre dazu zu zwingen, ihre Aktien gegen ihren Willen zu verkaufen. Bislang ist das in Deutschland nicht möglich, weshalb noch immer Aktien von Audi , Mannesmann oder Hoechst umlaufen (wenn auch in winzigen Stückzahlen), obwohl es diese längst nicht mehr als eigenständige Unternehmen gibt. Wird eine Squeeze-Out-Regelung vereinbart, können Anleger bei einem Rückzug von der Börse zwangsweise abgefunden werden. Zum Pokern bleibt da wenig Spielraum.



Grüße,    hennesy



 


 

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