Nasdaq-Rückblick und weitere Aussichten
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 01.11.02 14:37 | ||||
Eröffnet am: | 25.05.01 15:19 | von: sfor | Anzahl Beiträge: | 18 |
Neuester Beitrag: | 01.11.02 14:37 | von: sfor | Leser gesamt: | 2.872 |
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Die Gewinnaussichten der Hightechs wurden über Jahre hinaus hochgerechnet. Die Bewertungsmaßstäbe erreichten historisch einzigartige Höchststände = Overtrading.
Wie konnte es zu dieser unglaublichen Rallye kommen?
Sicherlich primär durch den gewaltigen technischen Fortschritt. Doch darauf folgte eine Überschätzung. Firmen wurden teuer durch eigene Aktien quasi per Kapitalerhöhung aufgekauft, Produktionskapazitäten und die Arbeitsplatzanzahl wurden in Erwartung weiterer steigender Nachfrage erhöht. Schulden- und Geldwucherung nahmen überhand.
Ende Mai im Jahr 2000 steht die Nasdaq „nur“ noch knapp über der 3000er Marke. Eine Reihe von positiven Wirtschaftsdaten, die auf eine Verringerung der Inflation und eine leichte Abschwächung der Wirtschaft hindeuten (Zinserhöhungsangst weicht) sorgen dafür, daß die Nasdaq wieder bis auf 4200 Punkte ansteigt.
Damit feierte man lediglich das Sinken der Teuerungsrate, eine Begleiterscheinung der Inflation. Geblieben sind die wirklichen Probleme: Überkapazitäten, Schulden, unrentable Arbeitsplätze.
Infolgedessen, daß die Gewinne der Firmen sinken werden beginnt der Abwärtssog, welcher erst bei etwas über 1600 Punkten Anfang April zunächst zu stoppen scheint. Nach 5 schnellen Zinssenkungen macht sich Optimismus breit, daß die Wirtschaft schnell zu alter Stärke zurückfindet. Die schnellen Senkungen waren sicherlich eine Meisterleistung, besonders in ihrem zeitlichen Rahmen und den Auswirkungen auf die Märkte. Denn langsame Zinssenkungen dämpfen eher die Nachfrage und damit die Konjunktion, da sie steigende Kurse für Rentenpapiere bedeuten und das Sparen anregen.
Doch ist dieser Optimismus berechtigt? Ich meine nein!
Man sollte bedenken, daß die Überkapazitäten immer noch hoch sind, von den Schulden ganz zu schweigen. Auch die negative Sparquote, welcher maßgeblich zum Boom betrug, kann nicht ewig aufrecht erhalten werden. Das Geld was durch die Zinssenkungen im Umlauf ist, ist zum Bezahlen notwendig, ob gekauft wird, steht auf einem anderen Blatt.
Etliche Hightechs schreiben tiefrote Zahlen, z.B. Cisco Systems mit einem Quartalsverlust von 2,7 Mrd. Dollar, das ist auch für die kein Pappenstiel. Auch Ciena mußte einen kleinen Verlust verbuchen. Diese Bilanzierungspolitik erinnert an einen „Ponzi-Betrug“. Das Cash-Flow vieler Firmen stimmen bedenklich, wie z.B. bei Adva Optical oder Commerce One.
Die Deflationsspirale wird sich weiter drehen. Ich meine, es kann erst wieder fundamental nach oben gehen, wenn die Schulden wie die Überkapazitäten komplett abgebaut sind. Und das ist noch nicht der Fall, neue Tiefststände sind nur eine Frage der Zeit!
Ich würde die Phasen der Nasdaq seit ihrem Hoch vom März 2000 so sehen:
3/00-5/00: Beseitigung Preissteigerung
6/00-8/00: Kurze Erholung
9/00-4/01: Einbrechen der Geschäfte
5/01-?: Liquiditätsprobleme der AG's
Es wird ja an allen Enden und Ecken gespart: PCKäufe werden zurückgestellt, die Telekombranche stellt Investitionen zurück.
Was für eine Hausse spricht, sind die fallenden Zinsen. Die Liquidität steigt und fließt nicht in die Wirtschaft sondern in die Märkte.
Firmen und private Haushalte nehmen Kredite auf. In Erwartung steigender Gewinne in Anlagen ist die Zurückzahlung kein Problem. Was ist wenn die Kurse nicht mehr steigen?
Bei den Verbrauchern ist das relativ einfach: sie werden sparen. Das müssen die Firmen auch. Allerdings sind die Schulden schon so hoch, daß die Rückzahlung stark in Gefahr ist, Beispiele:
Xerox Schulden 22,5 Mrd. $ Cash 5,5 Mrd. $
Lucent Schulden 8 Mrd. $ Cash 0,3 Mrd. $ (Quelle: Rating-Agentur)
(warum sollte Alcatel die für 8$/Aktie übernehmen, da kann getrost warten bis die auf 2$ fallen).
Die Kreditvergabe der Banken ist bis zuletzt massiv angestiegen, man kann die Kunden ja nicht einfach fallen lassen, da gäbe es ein Desaster. So aber wird dieses nur herausgeschoben. Denn die Kreditvergabe der Banken übersteigt deren gesamtes Vermögen schon um 35%.
Dieses Risiko kennen natürlich Greenspan und Co.. Die ständigen Zinssenkungen sprechen für sich. Nur wegen einer etwas als höher ausgefallenen Arbeitslosenquote meldet sich mal kurz das weisse Haus. Dann die gefakte Erstveröffentlichung des BIP für das erste Quartal. Die Steuersenkungen...
Es gibt nun zwei Szenarien, ein bullisches und ein bärisches:
1. die Kreditvergabe geht weiter, die Schulden werden noch größer, die Aktien steigen wieder, die Bewertungen werden immer utopischer, die Bubble wird immer größer
2. die Schuldenblase platzt, es gibt viele Pleiten, die Märkte crashen, es erfolgt eine Schuldenbereiningung aus der dann eine gesunde neue Hausse entstehen kann.
Wenn ich ein bißchen logisch denke, kommt für mich nur das zweite in Betracht.
Auch historisch führte jede Übertreibung nicht nur bis zu deren Ausgangspunkt, sondern sogar darunter. Von der Tulpen-Manie bis zur Großen Depression. Und immer das Gequatsche von "Aber heute ist alles anders", haben sich die Handlungsweisen der Menschen wirklich geändert?
hatte hier mal einen thread eröffnet(der tanz um das tote kalb),viel gelesen,aber keiner wollte sich dazu äussern.dies trifft meiner meinung nach mehr denn je zu(siehe falsche bip-zahlen,neue zählweise der arbeitslosen in usa).aber wen interessiert es?die party neigt sich dem ende zu,die kleveren gehen o. sind schon raus,u. in ein paar wochen werden die schafe wieder blöken,wenn sie merken,dass sie wieder rasiert wurden:-)).ein kurzer schneller schnitt(wie er bei atemnot an der luftröhre gemacht wird),u. alle zocker u. möchtegerne(incl.firmen) werden aus dem markt gehebelt.so aber werden wir noch einige zeit den stinkenden kadaver vor unserer nase haben.was macht es denn aus,ob z.b. eine ish 1€ o. 4,4€ wert ist(die kamen von 500€ ohne split).
ansonsten bleibt mir nur eins:prima artikel,m.M. nach richtig erkannt(alles subjektiv)u. mach weiter so.lass dich nicht scheeren!!!
gruss karo
Es liegt in der Natur des Kapitalismus, daß es periodisch zu Ausbrüchen des Wahnsinns kommt.
Autor: John Kenneth Galbraith (*1908), amerik. Wirtschaftswissenschaftler
mfg tom68(der Bär mit Hörnern)
Ist jedenfalls meine Meinung dazu.
gruß,
Wilhelm
TA professional, Mo, 16.04.2001, ks.
Weitere Artikel von Kurt Seifert : Sehen vs. Hoffen, Wu Wei (Nichts tun) ?, O.N..
Selektiert man jene Werte des Neuen Marktes, deren Tageskurs einen Kursrückgang von mindestens 90% gegenüber dem Höchstkurs der letzten 500 Börsentage bedeutet, erhält man (Stand 12.4.2001) eine Liste mit 178 Aktiennamen. Das sind viel zu viele für eine vernünftige WatchList und, nebenbei, ca. 50% aller am Neuen Markt notierten Titel.
Die goldene Bottom-Fisher-Rule "90% Kursverlust und nicht Pleite" ist auf Werte des Neuen Marktes nur sehr eingeschränkt als geeignetes Investitionskriterium anwendbar. Man darf nicht verdrängen, daß etliche der vorangegangenen Kursübertreibungen, nach konventionellen Bewertungsregeln, das Zehnfache des Vernünftigen überschritten. Mit der logischen Folge, daß viele der scheinbar "ausgebombten" Werte, trotz des 90%igen Kursrückganges, objektiv immer noch überbewertet sind.
Diese gilt es als erstes herauszufiltern. Als Datenquelle bediene ich mich des Kursteils der laufenden "Börse Online". Aktien mit dort ausgewiesenen Gewinnerwartungen für 2001 bzw. 2002 nehmen die 2.Selektionshürde unabhängig von ihrer sonstigen Bewertung. Aktien, für die in einem oder beiden genannten Zeiträumen Verluste erwartet werden nur dann, wenn die Marktkapitalisierung nicht mehr als 150% des Umsatzes im vergangenen Geschäftsjahr ausmacht und zudem das Kurs-Buchwert-Verhältnis kleiner 2 ist. Dabei werden die erwarteten Verluste 2001/2002 vom jetzigen Buchwert subtrahiert und darauf geachtet, daß dieser trotzdem den genannten Grenzwert nicht überschreitet. Überschreitet das Eigenkapital die Marktkapitalisierung, entfällt deren Begrenzung auf 150% des Umsatzes, um auch jene unproduktiven Cash-Giganten zu erfassen, die möglicherweise Ziel von Übernahmeaktivitäten werden könnten.
Diese äußerst großzügigen Filterkriterien sind nur durch den Verzicht auf jegliche Individual-Situationsanalyse zu rechtfertigen.
Es verbleiben erstaunlicherweise 89 Titel nach dieser 2.Selektion. Viele mit Gewinnausweis, einer vernünftigen Bewertung im Verhältnis zu Gewinn und Umsatz. Recht viele mit Geschäftsausweitungsraten, von denen die restliche Wirtschaft nur träumt. Etliche mit Buchwerten pro Aktie, die die gegenwärtigen Kurse überschreiten. Das Geld liegt auf der Straße. Keiner dieser Werte notiert über seinem GD 200. 83 von 89 Aktien notieren unterhalb ihres kurzfristigen GD 38. Das Geld liegt auf der Straße und man braucht sich nicht einmal mit dem Aufheben zu beeilen.
Die Achillesferse vieler dieser Aktien ist gegenwärtig die Liquidität. Der 3.Selektionslauf mit vernünftigen täglichen Umsatzvorgaben brachte kein verwertbares Ergebnis. Dies zeigt das Desinteresse auf der Käuferseite. Sentimenttechnisch durchaus als zusätzliches Kaufsignal bewertbar, da ein typisches Marktverhalten am Ende einer Baisse.
Das Interessanteste an einer Baisse ist ihr Ende.
Dies gilt für den durchschnittlichen Investor, der nur auf der Longseite investiert, auf Terminmarktgeschäfte und den Einsatz von Derivaten verzichtet und zusätzlich noch mittelfristig orientiert ist.
Wann ist die gegenwärtig am Neuen Markt laufende Baisse zuende?
"Jetzt," sagen viele Fundamentalanalytiker unter Hinweis auf das volkswirtschaftliche Umfeld und das zwischenzeitlich erreichte Bewertungsniveau. Wenn die gegenwärtigen Gewinnprognosen für 2001/2002 zutreffend sein sollten, mag dies so sein.
"Jetzt!" rufen sehr viele Techniker. Der Markt sei heillos überverkauft.
Stimmt. Ganz besonders dann, wenn man, wie vielfach in den Medien üblich, unreflektiert mit Oszillatoren arbeitet, deren Konzeption auf das Trading in seitwärtslaufenden Marktphasen abstellt.
Aber auch die in einer Baisse richtige Anwendung von trendfolgenden Indikatoren führt zum selben Ergebnis. Lediglich mit dem entscheidenden Unterschied, daß dieses Ergebnis keinen zwanghaften (und unbegründeten) "Reaktions"-Optimismus für die nähere Zukunft auslöst.
Die elementarsten Werkzeuge der Chartanalyse erweisen sich häufig zugleich als die effizientesten. Trendlinien, Unterstützungs- und Widerstandsniveaus sind in ihren Aussagen vielfach klarer und eindeutiger als das schier unüberschaubare Universum der technischen Aktienanalyse-Indikatoren.
Mit Hilfe dieser Grundtechniken gewinnt man zusätzlich und ohne Mehraufwand die Kontrolle über den wichtigsten und schwierigsten Faktor, die Zeit. Prozentual bedeutsame Kursveränderungen erweisen sich aus der Sicht der nächsthöheren Zeitebene als unbedeutend. Vermeintliche "Trendwenden" werden zu zufallsbedingten "Chartzacken". Simple Trendlinientechnik hilft entscheidend bei der richtigen Urteilsfindung. Der unterhalb einer Trendlinie liegende Kursbereich, der abschätzbare Zeitraum für die Überwindung dieser Distanz bei einem gegebenen Trend, relativieren so manche Tagesentwicklung und machen ihren Unterschied zu einer wirklich wichtigen Chartformation deutlich.
In Zeiten extremer Volatilität wird das Gefühl des Zeitmangels, des Zeitdruckes (der sich häufig als Investitionsdruck äußert) übermächtig. Man glaubt unwiederholbare Gelegenheiten zu verpassen, wenn man hört, daß Pixelpark in der vergangenen Woche um 177% gestiegen ist. Ein Blick auf deren Chart und eine einzige Trendlinie dürften Gelassenheit auslösen.
Zeitdruck ist ein weitverbreiteter Börsianer-Irrtum. In Wirklichkeit entwickeln sich für den Durchschnittsinvestor nutzbare Trends langsam, oft über Monate, bevor eine entscheidungsrelevante Situation entsteht. Nur in Euphoriezeiten verhält sich der Markt anders. Aber langsam spricht sich herum, daß wir die Euphoriephase gerade hinter uns haben.
Zum Warten und weiteren Beobachten angehalten zu werden, kann ein wertvolles Analyseergebnis sein.
Ich investiere grundsätzlich nur in Aktien mit relativer Stärke. Die Auswahl von Aktien mit extremer Schwäche ist dazu kein Widerspruch, sondern eine mittelfristige Vorbereitung. Ich verhalte mich trendfolgend, wie die meisten Durchschnittsinvestoren. Die von mir untersuchte Aktienauswahl besteht ausschließlich aus Werten im noch intakten Baissetrend. Dies ist eine notwendige Voraussetzung, wenn man wünscht, bei neuen Aufwärtstrends möglichst früh dabei zu sein.
Ich treffe Kauf- und Verkaufentscheidungen anhand von charttechnischen Kriterien. Das bedeutet jedoch nicht, daß ich jeden Non-valeur akzeptiere, nur weil er charttechnisch "interessant" ausschaut. Deshalb enge ich in meiner WatchList-Vorauswahl die Zahl der möglichen Kaufkandidaten durchaus nach fundamentalen Gesichtspunkten ein. Diese vorangestellte Folge von scheinbaren Widersprüchen erklärt sich aus meiner Gewohnheit, eine Aktie vor dem Kauf einige Zeit zu beobachten. Nur so bekommt man ein Gefühl für das Mögliche und Wahrscheinliche in der Entwicklung eines Einzelcharts und der dazugehörigen Umsätze. Trendlinien helfen, hektische Entschlüsse zu vermeiden, Widerstandslinien warnen vor möglichen Gefahren eines verfrühten Investments, Unterstützunglinien regen zu erhöhter Aufmerksamkeit an.
Man sollte seine Kurszielvorstellungen konsequent von verflossenen All-time-highs trennen. Diese sind gerade am Neuen Markt realitätsferne Vergangenheit und keine Orientierung für künftige Kursentwicklungen. Andererseits befinden wir uns in Teilbereichen des Neuen Marktes mitten in einer Übertreibungsphase nach unten. Sobald die emotionale Verwirrung und Verunsicherung bei den Marktteilnehmern abklingt, wird diese korrigiert werden.
Darin sehe ich eine Chance, die ich höher bewerte, als die Möglichkeiten im vorangegangenen Haussemarkt. Die Angleichung der Kurse vieler pauschal zertrümmerter Werte wird vermutlich langsamer erfolgen als die früheren Hausse-Anstiege. Sie wird damit jedoch auch berechenbarer sein und damit letztlich profitabler für den einzelnen Investor, sofern er vernünftig auswählt, sich von Pleitekandidaten fernhält und die charttechnische Trendwende des Einzelwertes abwartet.
Bevor ich es vergesse, dies ist ein Denkanstoß für spekulative Ergänzungsanlagen, lediglich zur Depotbeimischung.
Dies ist vor allem, noch einmal sei es betont, ein Vorgriff auf von mir erwartete künftige Entwicklungen.
Kurt Seifert
16.04.2001
lol,lol,lol
lach mal wieder
karo
abwarten,die us-konjunktur ist nicht das,was man glaubt zu sehen.der oktober wird so manchem das fürchten lehren(falls die psyche ins spiel kommt,u. die zahlen mies).
weiterhin bleibe ich aber bärisch, bis auf eine handvoll kleiner biotechs.
Jahreslow 5$. Kursziel von Ladenburg 84$ (Hat da der Analyst gesoffen gehabt?)
Soll ich Scios rausschmeißen ??
Mfg Reinyboy
scios würde ich auf diesem niveau nicht hergeben. für weitere details schau doch mal bei www.biotech-world.de rein.
grüsse,
sfor
Hab Scios im Mai so ziemlich am Zenit bei 31.00 Euro gekauft und keinen Stopp gesetzt. Weiß auch nicht was mich da geritten hat.
Mfg Reinyboy
die übertreibung ist wohl nun abgebaut. die nasdaq steht auf der unterkante des uptrends.
zu scios reinyboy, damit hattest du kaum eine chance verluste zumachen ;-)
fast schon schade, hätte sie gern nochmal billig gekauft.
sfor
schaue nich mehr oft hier rein, wenig zeit, kennen tut mich wahrscheinlich auch kaum noch einer, aber nun sollte es wieder ABWÄRTS gehen. (mit einer börse, nich mit mir hihihi)
sfor