Teamviewer
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 04.03.20 14:36 | ||||
Eröffnet am: | 12.09.19 13:44 | von: eickhoff | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 04.03.20 14:36 | von: eickhoff | Leser gesamt: | 3.184 |
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Wer weiß, ob ich die bei Online-Banken zeichnen kann. Bei welcher?
Der Gang auf das Parkett der Frankfurter Börse soll je nach Nachfrage zwischen 1,41 und 2,31 Milliarden Euro einbringen, teilte das im schwäbischen Göppingen ansässige Unternehmen Teamviewer mit. Die Erlöse gehen an den Finanzinvestor Permira, der dabei Kasse macht. Er hatte 2014 für das gesamte Unternehmen 870 Millionen Euro gezahlt.
Angeboten werden ab Donnerstag bis zum 24. September bis zu 84 Millionen Aktien zu einem Preis von je 23,50 bis 27,50 Euro, das Börsendebüt ist für den 25. September geplant. Je nachdem wie viele Aktien zu welchem Preis letztendlich platziert werden, wird Teamviewer beim Börsengang mit 4,7 bis 5,5 Milliarden Euro bewertet. Der Streubesitzanteil läge dann zwischen 30 und 42 Prozent.
Bruttomarge von 52 Prozent
Teamviewer hat eine Software entwickelt, die es ermöglicht über das Internet Computer zu warten und zu steuern. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen mit 800 Mitarbeitern abgerechnete Umsätze von 310 bis 320 Millionen Euro, das wäre gut ein Drittel mehr als 2018.
Im ersten Halbjahr erzielte das Unternehmen eine Bruttomarge (vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) von sagenhaften 52 Prozent. Glaubt man den Ausführungen von Unternehmenschef Oliver Steil und Finanzchef Stefan Gaiser, generiert Teamviewer daraus einen ausreichenden Cashflow, um Investitionen in Produktentwicklung und globale Expansion zu finanzieren.
Riesiges Wachstumspotenzial
Mittelfristig solle das hohe Wachstumstempo anhalten, erklärte Teamviewer im Börsenprospekt. Im vergangenen Jahr hatte die Firma die Nutzung der Software erfolgreich auf ein Abonnement-Modell umgestellt und zielt stärker auf Großunternehmen als Kunden ab. Derzeit hat Teamviewer, dessen Software für Privatkunden in der Basisversion umsonst ist, 360.000 Abonnenten. Die Software des Unternehmens läuft auf 340 Millionen Geräten weltweit.
Die zunehmende Bedeutung von Cloud Computing, dem Internet of things sowie der allgemeinen Vernetzung von Geräten sollen den Zielmarkt der Göppinger jährlich um 24 Prozent wachsen lassen. 2023 wird ein weltweites Marktvolumen von gut 30 Milliarden Euro erwartet.
Die Teamviewer-Konkurrenten aus den USA, Zoom Video, Okta und Slack, sind bereits börsennotiert. In Frankfurt wäre Teamviewer erst der dritte Börsengang in diesem Jahr. Die Volkswagen-Lkw-Tochter Traton hatte vor der Sommerpause mit Mühe gut 1,5 Milliarden Euro erlöst, weit weniger als erhofft. Organisiert wird der Börsengang von Teamviewer federführend von den US-Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley.
https://boerse.ard.de/aktien/...-50-bis-27-50-euro100.html#xtor=RSS-1
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/...aus-16381667.html
Sehr positiv ist die Verbreitung in den USA. Von den 500 umsatzstärksten Unternehmen dort wenden über die Hälfte die Software von TMV an.
Die Softwarefirma Teamviewer hat die Bedingungen für ihren Börsengang veröffentlicht. Bis 24. September können Anleger Aktien in einer Spanne von 23,50 bis 27,50 Euro zeichnen. Das Angebot
umfasst bis 84 Millionen Titel, sodass die Emission bis 2,3 Milliarden Euro schwer
sein könnte. Je nach Kurs würde das Unternehmen mit 4,7 bis 5,5 Milliarden Euro
bewertet werden. Teamviewer betreibt eine der weltweit größten Konnektivitätsplattformen, die Nutzer auf ihren Geräten installieren können, und hat nach eigenen Angaben 360 000 zahlende Abonnenten. Das Unternehmen dürfte 2019 die Erlöse um mehr als die Hälfte auf rund 400 Millionen Euro steigern. Die operative Marge liegt bei rund 50 Prozent. Das klingt spannend, ist im Kurs aber wohl schon abgebildet. Die Emission hat zudem einige Schwächen. Dem Unternehmen werden aus dem Börsengang keine Mittel zufließen.
Der komplette Erlös geht an Beteiligungsfonds, die von der Private-EquityFirma Permira betreut werden. Der Emissionsprospekt ist zudem nicht transparent. Teamviewer wurde zum 3. Juli neu
gegründet. Dazu, wie die Bilanz durch Einbringung des Geschäfts ausschauen wird, gibt es keine tiefer greifenden Informationen. Zum Ende des ersten Halbjahrs stand die Vorgängerfirma bei den Beteiligungsfonds mit über 600 Millionen Euro in der Kreide. Laut Prospekt werden diese Beträge nun umgeschuldet. Das heißt: Ein großer Teil künftiger Cashflows landet als Zinsen bei den Altaktionären. Anleger sollten besser nicht zeichnen. LA
Börse Online 38/2019