So tickt der Brexit-Anführer
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 28.06.16 10:53 | ||||
Eröffnet am: | 25.06.16 11:27 | von: BRAD P007 | Anzahl Beiträge: | 27 |
Neuester Beitrag: | 28.06.16 10:53 | von: willi-marl | Leser gesamt: | 3.364 |
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Das passt genau in das Bild, das man von so einer subversiven Person hat:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/boris-johnson-der-mann-der-am-brexit-schuld-ist-a-1099646.html
Austritt sogar besser, dann werden andere Länder vielleicht dem Beispiel von GB
folgen. Möglicherweise werden sich für GB gar nicht so großartige Nachteile
ergeben, da keine großartige Exportnation. Die Nachteile für Deutschland
könnten viel größer sein, da Exportnation und außerdem dürfte Deutschland
viel mehr an EU zahlen dürfen, da GB als Nettozahler wegfällt. Dies gilt um
so mehr, da die Zentrifugalkräfte größer werden könnten und deshalb noch
mehr Geld nötig sein könnte, um die EU zusammenzuhalten.
Ist aber okay so. Wer sich nicht die Mühe macht, mal zu fragen, warum es so mächtig im Gebälk knirscht, dem wird dann eben irgendwann die Hütte über dem Kopf zusammenbrechen.
Großbritannien wird langfristig mehr oder minder unbeschadet aus der EU herauskommen. Sehr viel schlechter allerdings sieht es für Deutschland aus.
Zunächst das Offensichtliche: 2014 gehörte Großbritannien mit 4,93 Milliarden Euro neben Deutschland (15,5), Frankreich (7,16), den Niederlanden (4,71) und Italien (4,47) zu den Hauptnettozahlen in den EU-Haushalt. Wer soll das ersetzen? Wer das deutsche Politpersonal kennt, ahnt die Antwort.
Was "die guten Zeiten" sind, bzw. waren, weiß man leider immer erst im Nachhinein zu schätzen. Während man sie lebt, realisiert man es nicht. Was will die Menschheit? Alle Jahre wieder bricht irgendwo auf der Welt jemand mit einer gewaltigen Armee auf und will die Welt erobern....und wenn dann Millionen dafür gestorben sind, zerbricht das Reich anschlißened über Jahre wieder in 1000 einzelne Dörfer. Mit dem GEISTE der EU, wurde versucht, die Welt ohne Krieg, sondern mit Gesprächen und gemeinsamen Zielen zu erobern. Daran kann nichts falsch gewesen sein, es sei denn, der Gedanke an die Vergrößerung eines Staatskonstrukts ist generell nicht mit den Höhlenmenschen vereinbar.... Hier ist eigentlich fast nichts (?) Neues passiert, außer dass bewiesen wurde, dass die Menschen selbst mit friedlichen Zusammenkünften nichts anfangen kann, sobald ein Populist die Ratten einfängt. Wir Menschen 2016 sind sogar erbärmlicher als die Generationen vor uns...
Anger over 'Bregret' as Leave voters say they thought UK would stay in EU
| UK Politics | News | The Independent
Remain voters are voicing their outrage amid claims by some people who voted for a Brexit that they regret their decision. Electoral services workers have reported calls from people asking if they could change their decision after Friday’s result became clear, while some publicly admitted they intend ...
jetzt sind sie auf die Rechtspopulisten und ihre Verprechen reingefallen;
aber ist schon irgendwie typisch und traurig, seit den früher 1980ern, als in England die Solidarität in der Arbeiterbewegung niedergeknüppelt wurde, Verteilungsängste und Fremdenfeindlichkeit
stark zunahmen, hat dies halt zum Abstimmungsverhalten beim Brexit noch Auswirkungen.
http://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgeschehen/...scherbenhaufen-ld.91495
Der Erfolg der Brexit-Kampagne bestätigt definitiv das Malaise der Arbeiterklasse und der unteren Mittelklasse insbesondere in England und Wales; sie leiden seit langem daran, dass sie in der Regierung nichts zu sagen haben, dass sie sich nicht auf eine eigene, respektierte Kultur berufen können und dass ihre wirtschaftlichen Horizonte eng geworden sind. Dieses Gefühl der Entrechtung wurzelt in mehreren Ursachen: Es gab in den letzten gut dreissig Jahren keine reale Alternative zur post-thatcheristischen Politik (New Labour war nie etwas anderes als eine Light-Version der Tories); die nationalistischen Strömungen in Schottland und Nordirland zerrten am Staatsgefüge (bereits spricht man dort über erneute Unabhängigkeitsbestrebungen, um in der EU bleiben zu können); das britische Kulturleben, das einst vom Selbstbewusstsein der Gemeinschaft getragen war, und die Pop-Kultur als ernstzunehmendes Ausdrucksmittel wurden kommerziellen Interessen geopfert. Gleichzeitig verlor die Arbeiterklasse mit Old Labour die Instanz, die ihre Anliegen auf der politischen Bühne verfocht.
Mittlerweile haben die Briten erkannt,
A) was sie da angerichtet haben
B) dass sie von Johnson und Farage nach Strich und Faden verarscht und belogen wurden.
Sollte es bei der Brexit-Entscheidung bleiben, wird dies die EU und auch Deutschland mittelfristig nicht wirklich belasten. UK wird dabei über die Wupper gehen. Schottland und wenn sie clever sind auch die Nordiren, werden sich aus UK verabschieden.
Der Anteil der deutschen Exporte nach UK macht etwa 6% aus. Die werden weh tun, aber das kann man kompensieren. Der Anteil der Exporte von UK in die EU macht mehr als 50% der Gesamtexporte von UK aus. Das wird man nicht kompensieren können. Das heißt Rezension, Weiterer massiver Wertverlust des Pfund, Arbeitslosigkeit. Es spricht auch immer mehr dafür, dass die EU nicht bereit ist, den Briten alle Annehmlichkeiten des Binnenmarktes weiter zu gewähren, während sie von den Nachteilen befreit werden.
Ich bin der Meinung es darf kein Freihandelsabkommen geben. Nach dem Austritt müssen alle Waren, die aus UK in die EU exportiert werden mit empfindlichen Zöllen (ich würde einfach mal 25% vorschlagen) belegt werden. Außerdem Visumpflicht für alle UK Bürger die in die EU einreisen wollen.
Mittlerweile denken viele englische Politiker schon darüber nach das Referendum durch einen Parlamentsbeschluss zu kippen. Die Briten haben sehr sehr hoch gepokert, und sie haben in allen Punkten verloren.