Die Verhältnismäßigkeit in der Berichterstattung
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 02.06.16 16:16 | ||||
Eröffnet am: | 02.06.16 12:42 | von: th4976 | Anzahl Beiträge: | 12 |
Neuester Beitrag: | 02.06.16 16:16 | von: The_Hope | Leser gesamt: | 1.982 |
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Manche Artikel verschwinden irgendwo im Nirvana während andere tagelang auf der Startseite zu sehen sind...
Hier geht es um mindestens 26 Anzeigen, wo Frauen von Männern sexuell belästigt wurden:
http://www.bild.de/news/aktuelles/...polizeibisher-46062346.bild.html
und hier geht es um EINEN einzigen, der aufgrund seines aggressiven Verhaltens aus einem Laden entfernt wurde und das kann man dann schön groß und breit auf der Startseite lesen, sogar noch am Folgetag...
http://www.bild.de/regional/dresden/...ing-an-baum-46083774.bild.html
Wieviele Tage lang soll ein Medium darüber berichten, bis es dich befriedigt?
Die Sache mit dem geistig verwirrten Iraker war am 21. Mai, wurde aber erst langsam bekannt durch Handyvideos und fand seit gestern ihren Weg in die Medien.
An sich eine Petitesse, die sich da abgespielt hat, die zu anderen Zeiten gar nicht öffentlich wahrgenommen wird und wahrscheinlich x-fach so oder so ähnlich vorkommt, wenn etwa ein Ladendieb erwischt wird.
Wir leben aber nicht mehr in normalen Verhältnissen. Jeder noch so kleine Vorfall, in den ein Ausländer/Flüchtling verwickelrt ist, wird zum Medienereignis. Egal, ob in die eine Richtung (Ausländer versus sonstwen oder sonstwas) oder die andere Richtung (sonstwer oder sonstwas gegen Ausländer).
Deutsche können ihre deutschen Kinder oder Frauen verprügeln, können Morden und stehlen so viel sie wollen: sie schaffen es inzwischen in der Regel gerade noch als Randnotiz in den örtlichen Polizeibericht.
Aber wenn ein Syrer an der falschen Ecke einen fahren lässt oder wenn in irgendeiner läppischen Alltagsauseinandersetzung ein Deutscher mal irgendeinen Ausländer als Kanacke beschimpft, wird das zu einem der herausragenden Tagesereignisse.
So entstehen "Wirklichkeitskonglomerate", die mit der gesamten Realität eigentlich eher am Rande zu tun haben...
"Die Männer sollen den Iraker auch geschlagen haben"
mal wieder die "Sau durchs Dorf zu treiben.
Die Medien leben von Einschaltquouten und Clickzahlen.
Und die Stammtische haben wieder was, zum ins Bier sabbern
Wichtige Themen wie CETA / TTIP, Renten, Bildung, und Umwelt etc sind dann nicht mehr wichtig.
Niveau ist keine Creme
Solange noch das Unterschichten-TV diesen Anklang findet, sind noch Schafe in der Herde
vorhanden, welche alle paar Jahre wählen dürfen.
Das Wort zum Mittag und nur des Narren Meinung
Was genau hat der Vorfall in Bonn mit meiner "Gesinnung" und mit meinem Posting zu tun? Gar nix.
Was hast du eigentlich für eine "Gesinnung" angesichts der Tatsache, dass in Höxter ziemlich gruselige Dinge passiert sind, die du noch nie erwähnt hast?
Nach deiner Logik muss ich ja annehmen: dir sind von Deutschen zu Tode gequälte Frauen vollkommen schnuppe, weil du das beim Thema: Wie berichten Medien warum über was überhaupt noch nicht erwähnt hast!
Da komm ich jetzt aber fürchterlich in Rage über deine dir von mir - durch absolut handfeste Beweise untemauerte - unterstellte "Gesinnung" zum Thema "zu Tode gequälte Frauen"!
Ich kann kaum noch an mich halten...
- wie sie Eingang ins Bewusstsein findet,
- welche Filter wirken,
- wie sich die Realität in mediale Realität verwandelt,
- welche Gewichtung wann in welcher Form welche - zweifellos realen - Vorgänge erhalten, wie wahrgenommen werden, wieviel Aufmerksamkeit erregen und dadurch ein BESTIMMTES Bild der Wirklichkeit prägen.
Wahrnehmung und Gewichtung von Realitäten konstruieren ein bestimmtes Bild von "Wirklichkeit".
Nicht die "faktische Realität" eines Vorgangs unterliegt irgendeinem Zweifel, sondern die Konstruktion der Wahrnehmung und Wiedergabe. Die Fakten sind in der Regel dünn und trocken - und selbst da dauert es, diese zusammenzutragen und es fehlt meist an Eindeutigkeit.
Die daraus entstehenden Geschichten dagegen sind aus der Faktenlage allein nicht zu erklären und zu verstehen...
Ist für jeden verschieden, nicht wegen der Objektivität.
Durch permanenten Eingriff in die Realität verändert diese sich stets.
Ob durch messen, leben, mechanisch oder mental.
Kleiner Exkurs in die Quantenmechanik :-)
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