Scholz-Anleihe - droht die Insolvenz?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 14.05.16 10:09 | ||||
Eröffnet am: | 01.02.16 17:06 | von: agroeger | Anzahl Beiträge: | 13 |
Neuester Beitrag: | 14.05.16 10:09 | von: Taurito | Leser gesamt: | 16.244 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
Laufzeit bis 8.3.2017 bestellt.
Als Begründung wurde angeführt, dass die Anleihegläubiger im drohenden Insolvenzverfahren schlechter gestellt würden als bei einer aussergerichtlichen Einigung.
(aus meiner Sicht eine eigenartige Begründung, da es ja wohl von der Ausgestaltung einer solchen Einigung abhängt, ob sie den Anleihegläubigern tatsächlich Vorteile bringt).
Von meiner Depotbank wurde ich über diesen Schritt nicht informiert.
Ebensowenig hielt es offensichtlich die Scholz Holding GmbH für nötig, die Öffentlichkeit oder zumindest ihre Gläubiger in angemessener Form über diesen Schritt zu unterrichten.
Dies trägt ebensowenig wie die mangelnde Kommunikation der letzten Jahre zur Vertrauensbildung bei.
Inwiefern das Unternehmen überhaupt noch Vertrauen verdient hat, muss wohl jeder selbst entscheiden, aber der Anleihekurs spricht in dieser Hinsicht Bände.
Wenn es hier noch mehr Betroffene gibt, würde ich mich über einen Austausch sehr freuen.
- Das negative Eigenkapital beträgt -308.887 Euro.
- Wesentliche Finanzierungsinstrumente der Scholz Holding GmbH zum 31 Dezember
2015 sind ein Konsortialkredit mit einem Volumen von EUR 494 Millionen, der am
31.01.2017 zur Rückzahlung fällig ist, ein syndizierter Immobilienkredit mit einem
Volumen von EUR 41.6 Millionen, der ebenfalls am 31.1.20L7 zur Rückzahlung fällig ist,
die hier gegenständliche Anleihe mit einem Volumen von EUR 182,5 Millionen, die am
8.3.2017 zur Rückzahlung fällig ist, sowie diverse Schuldscheindarlehen in Höhe von
EUR 43,3 Millionen, die am 31.3.2016 bzw.31.01.2017 zur Rückzahlung fällig sind, ein
bilaterales Darlehen mit der Deutschen Postbank AG in Höhe von EUR 10 Millionen und
- eine Anleihe in Höhe von EUR 7 Millionen, die von Partnerfonds gehalten wird.
Der Konsortialkredit und die Schuldscheindarlehen sind durch ein umfangreiches
Sicherheitenpaket auf Ebene der Emittentin und der operativen Tochtergesellschaften und
durch Garantien von Tochtergesellschaften besichert; der syndizierte Immobilienkredit ist
durch verschiedene Grundschulden besichert. Die hier gegenständliche Anleihe ist
unbesichert.
Zur Abwendung einer unmittelbaren drohenden Zahlungsunfähigkeit der Scholz Holding
GmbH hat die Emittentin am 4.12.2O15 eine Überbrückungsfinanzierung mit einem
Volumen von bis zu EUR 50 Million abgeschlossen, wovon ein Betrag in Höhe von EUR 30 Millionen schon zur Auszahlung gelangt ist.
Diese Überbrückungsfinanzierung läuft am 7.3.2016 aus und erfordert eine Verlängerung durch die Kreditgeber bis Mitte Februar 2016 ?? (So steht es im Schreiben des Handelsgerlcht Wien, gemeint ist vermutlich der Februar 2017).
Sollte die Überbrückungsfinanzierung nicht bis Mitte Februar 2016 ?? (So steht es im Schreiben des Handelsgerlcht Wien, gemeint ist vermutlich der Februar 2017) verlängert werden, so droht der Gesellschaft die Insolvenz, da ihr die Liquidität fehlen wird, die am 8.3.2016
fällig werdende Zinszahlung unter der Anleihe zu bedienen.
Die Anleihebedingungen sehen keinen Treuhänder bzw. gemeinsamen Vertreter der
Anleiheinhaber vor.
Die finanzierenden Banken haben eine außergerichtliche Restrukturierung davon abhängig gemacht, dass auch die Anleiheinhaber eingebunden werden.
Quelle: Handelsgerlcht Wen, Abteilung 059NC
Wien, 14. Jänner 2016
Mag.Barbara Rath-Ruggenthalet Rlchterin
Dafür meldet sich die DIU, bietet an, die Interessen der Anleihegläubiger zu vertreten und verweist auf ihren Artikel vom 29.09.2015.
Den hätte man damals lesen sollen.
Scholz-Anleihe: Dr. Wolfgang Schirp auf Tagfahrt zum Vertrauensmann gewählt
Die Anleger der Scholz-Anleihe 2012/17 (WKN A1MLSS) haben am 9. Februar auf der Versammlung der Anleihegläubiger in Wien, der sogenannten „Tagfahrt“, Herrn Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Schirp als Vertrauensmann gewählt.
Die Anleihe unterliegt dem österreichischen Recht. Es sieht vor, dass im Krisenfall ein „Curator“ zu bestellen sei. Da dieser bei der Scholz Holding eingetreten ist, hat das Handelsgericht Wien hierfür die Rechtsanwältin Dr. Ulla Reisch bestellt. Ihre Aufgabe ist es, die Interessen der Anleihegläubiger zu wahren. Ihr stehen außerdem drei „Vertrauensleute“ zu Seite, die gewählt werden.
Die Vertrauensleute erfüllen eine überaus wichtige Funktion, denn ihnen ist die Beratung und Kontrolle des Kurators übertragen. So ist der Kurator verpflichtet, sich mit den Vertrauensleuten auszutauschen, ihnen die Akteneinsicht zu ermöglichen und sie bei wichtigen Entscheidungen anzuhören.
Anleger können sich bei der Kanzlei Schirp Neusel & Partner Rechtsanwälte mbB registrieren lassen – Sie erhalten dann stets aktuelle Informationen zum Verfahren und seinen Entwicklungen:
Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Schirp
Schirp Neusel & Partner Rechtsanwälte mbB
Leipziger Platz 9
10117 Berlin
Tel: 030-327 617 0
Fax: 030-327 617 17
schirp(at)ssma.de
(Quelle: http://www.fixed-income.org)
Wie verhaltet Ihr Euch in der aktuellen Situation?
Der Kurs bietet ja als Verkauf kaum eine Alternative. Ausser, die Anleihe wird einfach ausgebucht, dann könnte man wenigstens die Kursdifferenz steuerlich behalten.
Wenn die Anleihe ausgebucht wird, wie verhält es sich mit dem steuerlichen Verlust?
weiss das jemand?
allen investierten gute Nerven.
Momentan sieht es wohl so aus, als würde die Zinszahlung bis zum 31. Mai gestundet, was ein durchaus überschaubarer Zeitraum wäre.
Ob das Unternehmen allerdings zu diesem Zeitpunkt in der Lage ist, die Zinszahlung zu leisten, erscheint mir durchaus fraglich.
Wichtig ist auch, dass das Papier gehandelt werden kann.
Wäre ja hier noch der Fall.
Ich spekuliere mal, warte ab bis zum 31.05.
Das wäre aber ein Hammer! Weiß jemand etwas Näheres dazu?
bei einem geschätzten Unternehmenswert von 146,6 Millionen.
Und dann der Satz
" Würde Scholz die fälligen Zinsen zahlen, könne „eine Überschuldung eintreten“, welche „die Stellung eines Insolvenzantrages notwendig mache“."
Die Überschuldung ist doch wohl schon längst eingetreten.
Was momentan stattfindet, wurde früher nach deutschem Recht als Insolvenzverschleppung eingestuft.
Kaum zu glauben, dass so etwas möglich ist!
Hat noch jemand ausser mir die Hoffnung, die Tagfahrt mit den Vertrauensleuten könnte etwas besseres bewirken? oder die Chinesen bekunden stärkeres Interesse, auch an der Anleihe?
frohe Pfingsten