Leichenschau und Abrechnung
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 17.11.12 16:35 | ||||
Eröffnet am: | 06.11.12 22:02 | von: störtebeker | Anzahl Beiträge: | 29 |
Neuester Beitrag: | 17.11.12 16:35 | von: störtebeker | Leser gesamt: | 10.626 |
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oder Die Abrechnung der Leichenschau
medizinisch:
Liquidation der Leichenschau nach GOÄ
Die ärztliche Vergütung für die Leichenschau ist derzeit völlig unangemessen
http://www.aekno.de/downloads/archiv/2006.09.015.pdf
dagegen sind Konkursverwalter als Firmenbestetter immer finanziell bestens gepolstert.
Was ist mit den "Leichen" aus der Anlageszene des Graumarktes?
Machen wir nun die Probe - in angemessenem zeitlichen Abstand.
Auch ein sehr "pathologischer Fall", die Autosafe Parkhaus AG.
Man findet wenig davon, weil vor dem www gab es nur dürftiges Papier.
Ein Buch: Günter Ogger: Das Kartell der Kassierer, dort S. 205 die Kurzfassung
"Autosafe-Parkhaus AG: Herbert Jochum hieß der Gründer dieser
Aktiengesellschaft, die bei deutschen Anlegern etwa 12,5 Millionen
Mark lockermachte, indem sie ihnen vorgaukelte, sie wu rde die
Parkplatzprobleme in deutschen Stadten mit einer technischen Innovation
lo sen, dem Autopaternoster. In Wahrheit ging es den
Hintermannern der Gesellschaft offenbar gar nicht um neuartige
Parkhäuser, sondern ums schlichte Abkassieren. Autosafe-Gründer
Herbert Jochum wurde mittlerweile zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.
Finanziell verbunden war die Autosafe-Parkhaus AG mit zwei anderen
Gesellschaften, bei denen Aktionare durch Kursverluste
ebenfalls Millionenbetrage verloren. Die Aktiengesellschaft für Beteiligungen
am Telekommunikationsunternehmen (AGFB) sowie
die Su weda AG verlockten Interessenten mit optimistischen Prognosen
zum Kauf der Aktien. Die Realitat freilich sah ganz anders
aus, denn statt Kursgewinnen stellten sich herbe Verluste ein."
Drahtzieher Herbert Jochum agierte mit seiner Ehefrau aus seinem Häuschen heraus. Er ließ es nicht nur bei Papier und Worten bewenden, er bewerkstelligte es sogar, daß ein Demonstrationsaufbau bei Bad Tolz errichtet wurde. So ähnlich sah das aus wie heutzutage die SMART-Silos. Und der Cleverle brachte dies auch mehrfach im Bayerischen Fernsehen, Abendscha und andere Magazinsendungen.
Autosafe Parkhaus AG
nämlich "Historische Wertpapiere", da ist absolut sicher, daß man nicht in eine dubiose Firma investiert, die ist ja schon erloschen, bestenfalls geht es um Sammlerwert.
http://www.aktiensammler.de/br/...amp;SID=949897192168100100&NS=1
http://www.wertpapier-shop.de/...205=e80c99b9787e6b5c203fb22f47505d43
Die Autosafe Parkhaus AG wurde wiederbelebt als Autosafe AG
http://www.hwph.de/historische-wertpapiere/losnr-auktnr-pa24-538.html
demnach:
"Die zunächst in Greiling ansässige Autosafe Parkhaus AG plante den Bau von platzsparenden Parkhäusern. Der Erfolg blieb allerdings aus. 2004 wurde die Gesellschaft reaktiviert, in Autosafe AG umfirmiert und der Sitz nach Neukirchen-Vluyn verlegt. Heute ist die Firma im Geschäft mit Ölabscheidern tätig."
Autosafe AG Insolvenzverfahren
davor (Autosafe AG )
Bezeichnung | Geldkurs | GStück | Briefkurs | BStück | letzter Handel | Stück | am | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Autosafe AG Insolvenzverfahren | VEH | 0,09 | 1099 | 0,69T | 0 | 1,93 | 100 | 26.03.2012 09:42:07 |
von VEH
http://valora.de/valora/kurse?isin=DE0007486706
http://www.phoenix-boersenbrief.de/sites/slf_watchlist-ausserboersliche-werte-veh.php?selBez=Autosafe%20AG%20Insolvenzverfahren&isin=DE0007486706
Bei Günter Ogger wird der Skandal um die genannten Firmen quasi miot einer Nebenbemerkung erledigt. Mehr Informationen um die "Visionen", Intrigen, Geldverschiebung bietet z. B. der SPIEGEL:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681011.html
Die Aktionäre der ersten Stunde zahlten 55,- DM, in der Spitze waren es 320,- DM, dann ging es rapide bergab.
Interessant auch die Rolle der verschiedenen Banken, die an dem Spiel beteiligt waren.
Kapitel: Was mich betrifft
" Aber auch hier gibt’s arme Leutchen. – Es ist noch die gute alte Zeit, wo man den kranken Handwerksburschen über die Dorfgrenze schiebt und sanft in den Chausseegraben legt, damit er ungeniert sterben kann; obschon der unbemittelte Tote immerhin noch einen positiven Wert hat; unter andern für den Fuhrmann, der ihn zur Anatomie bringt. Im Dörflein seitab, hier hinter den trüben Fensterscheiben, da sitzt vielleicht das „Puckelriekchen“. Sie spinnt und spinnt. Auf die Lebensfreuden hat sie verzichtet. Aber drei Tage nach ihrem Tode, da wenigstens möchte sie sich mal so ein recht gemütliches Fest bereiten, nämlich ein ehrliches Begräbnis mit heilen Gliedmaßen, im schwarzlackierten Sarge, auf dem heimatlichen Kirchhofe.
Nach dem Professor, der die toten Leute kaputtsehneidet, will sie nicht hin; und dann müßte sie sich ja auch so schämen vor den Herren Studenten, weil sie gar so klein und mager und bucklicht ist. Darum bettelt sie und sinnt und spinnt von früh bis spät. – O weh! Zu früh schneidet die Parze den Flachs- und Lebensfaden ab. Es hat nicht gelangt. Nun heißt es doch: „Hinein in die ungehobelte Kiste!“ und: „Krischan, spann an!“ "
ja, die gute alte Zeit!
Schnee von vorvorgestern, trotzdem
http://www.finanzen.net/eurams/bericht/...-Profitabler-Tausch-1327573
Schnäppchenjägern winkt derzeit bei AGFB eine interessante Chance. Grund ist die geplante Verschmelzung des Kabelnetzbetreibers mit der Mainzer Firma Primacom. Dabei sollen jeweils vier AGFB-Aktien in eine Primacom getauscht werden. Die Transaktion wird nach den Hauptversammlungen der beiden Unternehmen im August über die Bühne gehen. Der Clou: Auf Basis des aktuellen Primacom-Kurses von 46 Euro müßte die AGFB-Aktie derzeit bei 11,50 Euro notieren. Tatsächlich liegt der Kurs jedoch bei 9,10 Euro. Eine Diskrepanz, die sich Primacom-Vorstand Alexander Hoffmann fundamental nicht erklären kann. Er geht davon aus, daß sich die Kurse mit dem näherrückenden Umtauschtermin angleichen werden. Für clevere Anleger eröffnet dies die Chance, die Primacom-Aktie über den Kauf von AGFB-Aktien mit einem deutlichen Discount zu bekommen. Der Kabelnetzbetreiber liefert darüber hinaus weitere Kursphantasie. Ein größeres Projekt in Leipzig dürfte in nächster Zeit abgeschlossen werden. Außerdem wird Primacom in dieser Region nicht nur Kabelfernsehen und Radio, sondern auch Internetdienste anbieten. Zudem stehen die Chancen gut, daß die Mainzer bei der Aufteilung des Netzes der Deutschen Telekom in mehreren Regionalbereichen zum Zuge kommen. Der Kurs dürfte hierauf positiv reagieren. Analysten des Investmenthauses Lehman Brothers sehen das Kursziel der Aktie bei 50 Euro.
http://www.finanzen.net/aktien/PrimaCom-Aktie
und ist jetzt höchstens noch einen halben Silberling wert.
Die RFID-Technik kennt man beispielsweise vom Diebstahlsschutz bei Waren im Kaufhaus. Es gibt auch zahlreiche andere Anwendungen, die seit den 1990er Jahren entwickelt wurden.
Eine davon ist die Anwendung im Strafvollzug.
Da gab es zunächst ein Firmchen in den USA mit weniger als zwei Dutzend Mitarbeitern. Die krabbelten damals an der Pleite herum und suchten frisches Geld. Das wurde vorzugsweise in Deutschland auf dem Graumarkt besorgt.
Das Firmchenentwickelte sich passabel weiter und weckte nun Begehrlichkeiten.
Wilder Westen pur: Die Firma ALANCO hattev ein gutes Näschen für das Prokukt.
Das Management von ALANCO schaffte es, sich eine Aktienposition zu verschaffen und die bisherigen Aktionäre rauszudrücken. Nach dem Rechtsstreit, den ein Großaktionär in den USA führte, kam es wie zu erwarten: Die Kleinen unterlagen und es gab ein paar Cent, die oft genug nicht einmal die Gebühren für die Einlösung des Schecks deckten.
Schicksal eines Pioniers: Geraubt und neu eingegliedert.
Anscheinend hat man in den vergangenen 20 Jahren mehrfach umgegliedert.
http://www.tsiprism.com/html/index.html
"TSI PRISM, a Division of Black Creek Integrated Systems, is the premier provider of RFID for high security applications. The company was a pioneer in the long range active RFID technology and has subsequently developed 2nd and 3rd generations of leading edge products."
http://urlspion.de/www.agfb.de
4.638.087Platzierung in Deutschland
23.137.888Weltweit Rang
Monatliche Seitenimpressionen | < 300 | |
Monatliche Besuche | < 300 | |
Wert pro Besucher | -- | |
Geschätzter Wert | € 352,32 |
Ich wäre nicht überrascht, wenn die peniblen ARIVA-Moderatoren Nachweise verlangen, daß Bahlsen überhaupt Kekse produziert (und keine Cookies).
Ja, da war was los:
Bluff oder Geniestreich?
titelte der SPIEGEL 199 in Nr. 26. Dort sollte man den gesamten Artikel lesen.
"Doch bisher erging es den Tüftlern aus Solothurn wie dem Comic-Ingenieur Daniel Düsentrieb aus Entenhausen, dessen genialische Erfindungen sich im Alltag nicht so recht bewährten. Rund 180 Millionen Mark flossen in das Belland-Projekt - bisher ohne jede Aussicht auf gewinnbringende Geschäfte."
Roland Belz stellte später einmal mit stolzgeschwellter Brust die Investitionen positiv heraus und gab eine weit höhere Summe an.
"Nur" DM, aber dafür muß man schon verdammt viel Kekse verkauft haben.
Und "nur" 500 000 westdeutsche Mark für Roland Belz.
Ist Bahlsen der größere Gauner oder der größere Dummkopf??
"Auch der Kölner Volkswirtschaftsprofessor Carl Christian von Weizsäcker, ein Neffe des ehemaligen Bundespräsidenten, schickte einen guten Teil seiner Ersparnisse nach Solothurn - wie viele andere Geldgeber, denen Belz und Bahlsen "die Zukunft der Firma in den rosigsten Farben geschildert" haben, so ein enttäuschter Kleinaktionär aus Stuttgart. Den Wert der Belland-Aktien kennt keiner, die Papiere werden nicht an der Börse gehandelt., ein Neffe des ehemaligen Bundespräsidenten, schickte einen guten Teil seiner Ersparnisse nach Solothurn - wie viele andere Geldgeber, denen Belz und Bahlsen "die Zukunft der Firma in den rosigsten Farben geschildert" haben, so ein enttäuschter Kleinaktionär aus Stuttgart. Den Wert der Belland-Aktien kennt keiner, die Papiere werden nicht an der Börse gehandelt."
Resumee zu unseren Diskussionen:
a) Auch fachlich versierte Personen lassen sich für "Visionen", d. h. für riskante Investitionen begeistern.(Anmerkung: Genau dieser W. hatte auch noch andere Investments ...)
b) Ist ein Prominenter geleimt, dann wird dieser bekannte Name benutzt, um weitere Geldgeber zu ködern.
c) Auch bei den Bankern, die involviert sind, verschwindet der Diskretionsabstand, besonders, wenn dann größere Kredite "notleidend" werden.
d) Das Kreuz mit dem bedruckten Papier. Ich akzeptiere nur Papier, das mit DM (noch gültig!!) $ oder € bedruckt ist.
war eigentlich genial von HH. Einen richtigen Emissionsprospekt gab es nicht, aber die EFB versorgte über ihre Verkäufer die Kunden mit einem Stoß von Kopien über die Vorgeschichte und das erste Scheitern. Offener geht nicht!
Und der Preis für einen Anteilsschein an der Chemieperle wurde hochgeredet bis über 3.000,- sfr.
Belz verlegte alsbald seinen Lebensmittelpunkt wieder zurück nach Deutschland, er residierte im fränkischen Pottenstein auf dem Schloß, pflegte gute Beziehungen zu maßgeblichen Parteigrößen und er wurde Träger der bayerischen "Verdienstmedaille", überreicht von Ministerpräsident Edmund Stoiber, nachzulesen im Register.
Der umtriebige Belz erweiterte die Aktivitäten auf Recycling, initiierte die Landbell, er begab sich achtbar in den Kampf mit dem staatlich Moloch "Grüner Punkt" und zog sich vermutlich aus gesundheilichen Gründen zurück. Er war schwer an Krebs erkrankt, er starb im Februar 2011 kurz vor seinem 62. Geburtstag.
http://www.nordbayern.de/region/pegnitz/...mherziger-gonner-1.1025932
http://www.nordbayern.de/region/pegnitz/...-von-roland-belz-1.1023799
In seiner letzten Lebensphase hette er die Langsamkeit entdeckt und noch eine Pseudokutsche erfunden, den "Aaglander", der in Pottenstein produziert wurde. Kurz nach seinem Tode war auch dieses Unternehmen am Ende.
Geblieben ist anscheinend doch eine wirtschaftlich überlebensfähige Firmengruppe:
http://www.bellandtechnology.de/cms/de/home
Die Belland AG in Biberist vegetierte dahin und wurde 2011 wenig rühmlich beendet.
http://www.jaeggimedia.ch/downloads/110301-interview-ot.pdf
Damit hatten die Aktionäre der Belland AG definitiv ihr Geld verloren. Auch wenn Belz nicht der Prototyp des brutalen Abzockers war, er erlöste ein paar Milliönchen.
"Belz, der angetreten war, das Monopol des Dualen Systems Deutschland zu knacken, hatte den Durchbruch geschafft. 2008 verkaufte er seine Firma an den Sita-Konzern.
Den Millionen-Erlös verwendete er, um Schloss Frankenberg zu erwerben, es aus seinem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf zu erwecken und zu einer Pilgerstätte für Genussreisende auszubauen."