Zinsen auf Rekortief - die Deflation kommt!
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 21.05.12 20:17 | ||||
Eröffnet am: | 24.04.12 17:32 | von: Deflation-kom. | Anzahl Beiträge: | 93 |
Neuester Beitrag: | 21.05.12 20:17 | von: julian gold | Leser gesamt: | 6.454 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 5 | |
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Damit ist für mich klar: Es kommt ähnlich wie damals eine Deflation, denn der Zins zeigt eindeutig und unverfälscht an wohin die Reise geht: Hohe Zinsen zeigen Inflation und niedrige Zinsen Deflation an.
Keine Bank ist heute so dumm und verleiht 3% Hypotehken für 10 jahre, wenn sie diese dann nur entwertet zurück erhält
Was auch viele übersehen: Je niedriger der Zins, umso höher die Gefahr einer Liquiditätsfalle. unter 2% zins sinkt die Bereitschaft Geld zu verleihen drastisch und kommt schließlich ganz zum Erliegen, was sofort eine Deflation auslöst.
Die Deflationsgefahr war wohl noch nie so groß wie heute - warm anziehen!
Viele die heute Angst vor der Inflation haben, werden sich dann noch eine solche wünschen.
Ist das nun Inflation weil die dem Gold keinen Wert zumessen?
Oder ist es Deflation wegen kapitalistischer Ausbeutung oder so?
Oder eine Folge des Klimawandels?
Oder eine Folge des letzten Stammeskrieges, der dazu geführt hatte, dass die Sieger auf längere Zeit gesättigt waren und sich deshalb um das Essen keine Sorgen machten?
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/...-zum-vorjahresmonat/
Du würdest dich fruchtbar ärgern, dass Du ein Stück wertloses gelbes Metall mit dir schleppst, nur wegen deiner anmaßenden Annahme, dass deine Wertvorstellungen für alle Menschen Gültigkeit haben müssen.
Wenn Du dann dort 20 Jahre leben würdest und Du dein dort komplett wertloses Gold wieder mitschleppst (in deine bisherige Welt), dann würdest Du dich furchtbar über die Dummheit der anderen wundern, die in einem Stück "wertlosen" gelben Metall plötzlich einen großen Wert sehen.
Und was würdest Du lernen? Dass Gold für dich selbst vollkommen wertlos ist und nur durch die Wertvorstellungen anderer bzw. welchen Wert die diesem gelben Metall zuordnen, Gold entweder wertvoll ist oder nicht...
Ist ebenso wie wenn Du bei einem Naturvolk mit 10 bunt bedruckten Papierscheinen auftauchst und dafür ein Haus kaufen willst... die lachen dich ebenso aus wie mit deinem Stück gelben Metall...
Deflation und Inflation sind zwei Seiten einer Medaille, nämlich des Kaufkraftrückganges.
Die Main Stream Bewertung "Inflation benötigt Lohnerhöhung" ist dabei an sich schon eine Frechheit, denn sie verlangt ja, dass die Schaffenden nicht am Erfolg beteiligt werden, da sie mit ihrer Lohnsteigerung Inflation erzeugen.
Inflation mit dem Zins in Verbindung zu bringen ist ebenfalls nur bedingt möglich, und zwar nur in freien, offenen Märkten. Die haben wir aber spätestens seit QE1 nicht, da der Zins künstlich niedrig ist. Er ist so niedrig, dass nur Wenige bereit sind, zu diesen niedrigen Zinsen selbst Kredite zu vergeben - oder wärst du bereit, zu den Zinsen der USA dein erarbeitetes Geld für 10 / 15 oder 30 Jahre zu verleihen - ich jedenfalls nicht.
Wir haben also zur Zeit keine freien, sondern manipulierte Märkte - und was sich aus dieser Manipulation noch ergibt, wird uns noch lange beschäftigen.
Die Frage sollte als nicht heißen :
Inflation oder Deflation bzw. Zinsen auf Rekordtief - die Deflation kommt!
sondern die Frage lautet : Wie entwickelt sich die Kaufkraft der Schaffenden?
Entscheidend ist warum Inflation entsteht: Aktuell haben wir keine Inflation in dem Sinne, dass die Preise der gesamten Menge an Gütern signifikant steigen. Wir haben gerade eine extrem energiegetriebende Inflation, was durch die relative Verknappung von Öl verursacht wird.
Eine wirklich volkswirtschaftlich schädliche Inflation ist bei signifikanten Preiserhöhungen über alle Güter vorhanden. Hierfür sind oft (wenn die wirtschaftliche Situation es möglich macht) höhere Kosten von Unternehmen verantwortlich, also auch Lohnsteigerungen.
Allerdings würde ich deine Ausführungen hierzu eher, bitte verzeih, in das 0. Semester einordnen. Natürlich ist eine Lohnsteigerung an sich NICHT inflationstreibend. Entscheidend sind immer die preisbereinigten Nettolöhne. Das bedeutet bezogen auf die nachgefragte Gesamtgütermenge müsste jede Lohnerhöhung im langfristigen Durchschnitt die Inflation und den Produktivitätszuwachs ausgleichen. Also grob 3% Lohnerhöhung ist komplett inflations-/deflationsneutral. Mehr wirkt inflationstreibend (im Extremfall Lohn-Preis-Spirale) und weniger eher deflationsförderend....
Man muss dieses differenziert betrachten und ja wenn die Lohnerhöhungen über längere Zeit signifikant über der Inflationsrate und dem Produktivitätsztuwachs liegen, dann ist das eine Voraussetzung für Inflation über die gesamte Gütermenge, der sog. Lohn-Preis-Spirale...
@alpha für dich mal als eher anschauliche Betrachtung: Produktivitätszuwachs senkt die Kosten für Unternehmen, Preis ist Angebot und Nachfrage. Wenn nun trotz der Kostensenkung für Unternehmen der Marktpreis zu einer Preissteigerung durch Angebot und Nachfrage um 2% führt, dann sollte auch für dich ersichtlich sein, dass wenn die Nachfrage (z.B. über Lohnerhöhungen) langfristig über diesen Prozentsatz wächst, dies zu einer größeren Nachfrage oder relativen Verknappung der Angebotsmenge führt. Also letztlich höheren Preisen, sprich flächendeckender Inflation... wie man das als Frechheit bezeichnen kann, ist für mich schlicht nicht zu erklären....
Dies gilt nur für die USA, weil dort wirklich die FED den Markt für Staatsanleihen manipuliert. Für z.B. Deutschland gilt das nicht und wir haben auch niedrige Rekordzinsen. Scheinbar sind viele bereit (da es sich ja um Auktionen handelt) den Staaten billig Geld zu geben. Der Zins ist natürlich auch immer eine Spiegelbild von Gewinn für den Anleger, Sicherheit, Inflationserwartungen etc. Wenn Du Anlagegelder hast, ist deine Anlageentscheidung natürlich dir überlassen...
Wenn Inflation definiert wird als durchschnittlicher Anstieg aller Preise ( Güter, Waren, Dienstleistungen ) von über 3% - oder eines ähnlichen Anstiegs - dann haben wir z.Z. im Großen und Ganzen nahezu Stabilität.
Das Problem sind die Billionen, die in Form von QE / Garantien und besonders - bei der FED - zur Staatsfinanzierung über die Banken zur Verfügung gestellt werden, da diese an der Ladenkasse und an der Tankstelle die allgemeine Kaufkraft senken.
In den USA betrug die Neuverschuldung alleine von Washington seit 2007 grob etwa 10 Billionen US $ ( europ.Billionen ). Natürlich würde sich eine grandiose Deflation einstellen, wenn die USA versuchen würde, diese Beträge durch Steuern oder Abgaben aus der Wirtschaft abzuziehen, um die Kredite zurückzuzahlen. Eine Tilgung dieser Staatsschulden in werthaltigen $ erwarte ich deshalb nicht.
Was bleibt aber dann?
Im Grunde verbleiben zwei realistische Wege: Inflationieren durch die Ausschüttung eines größeren Betrages an alle US Bürger - z.B. Einmal 10.000$ an Jeden oder,
weiter so in der Hoffnung "es wird schon gut gehen" - was nach meinem Modell wegen der Verarmung zur Revolution führt.
kompliziertere Wege - z.B. das von mir bevorzugte Schwundgeld - sehe ich in den USA nicht als umsetzbar an.
Das Problem liegt teilweise an der konzentrierten Vermögensverteilung, die sich durch den Zinseszins Effekt weiter verschärft.
Auch hier sehe ich keine Lösung.
Zu den Staatsanleihen : Sicher kannst du sagen, die CDS Käufer seihen dumm - wahrscheinlicher ist aber, dass eine Strategie dahinter steht, die den Staatsbankrott auch von Deutschland anpeilt und was geschieht dann mit Anleihen:
http://www.private-banking-magazin.de/...egen-deutschland-1334762441/
Natürlich steigen die Preise trotzdem und streng nach Inflationsdefinition ist auch Inflation vorhanden, aber es herrscht hinsichtlich der Nachfragemenge in Gütern Stabilität d.h. wenn die preisbereinigte Nettolohnsumme aller Lohnempfänger gleich bleibt, werden diese auch die identische Menge an Gütern nachfragen.
Billionen der FED und der EZB: Auch hier muss man differenzieren:
Geld für Bankenrettungen: Keine inflationäre Wirkung, weil das Geld nur nötig war um vorher vernichtetes Geld zu ersetzen.
Garantien: Solange nicht fällig werden, kein Geldfluß und somit auch keine inflationäre Wirkung.
Finanzierung von Staatsverschuldungen durch Notenbanken: Auch nur sehr schwer zu beurteilen. In den USA und z.B. Griechenland wurde massiv privates Kapital vernichtet, das dann erst einmal durch staatliches Kapital ersetzt wurde. Bei einem Anstieg der Geldmenge ist es dann entscheidend von der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes abhängig, ob Inflation auftritt oder nicht (wie gesagt nicht in dem Sinne, dass nur Öl sich extrem verteuert). Deshalb funktioniert es eben nicht so einfach, Geldmenge erhöht sich und damit bricht die große Inflation über uns herein... nun, sollten eigentlich alle nach der Finanzkrise verstanden haben...
2. Der Wert des Geldes ergibt sich NUR daraus, dass Menschen glauben, man bekäme im Tausch dafür Güter, Rechte und Dienstleistungen. Wenn dieser Glaube schwindet, schwindet auch der Wert des Geldes.
Das ist bei Gold aber auch nicht anders - Gold ist ein nutzloses metall, das nur durch den Glauben daß es 2wertvoll" ist einen hohen Preis hat.
Verschwindet dieser Glaube, dann bleibt nur noch der Nutzwert, der bei nahe 0 liegt.
Beim Geld ist es so wie bie jedem Warengutschein auch: Dieser wird durch die Waren die ihm gegenüberstehen gedeckt - Geld ist durch die Waren und arbeitskraft die ihm gegenübersteht völlig gedeckt - es darf keinen Eigenwert haben!
Es geht nicht um absolute Preise oder Löhne in Euro oder DM. Den Wert eines Gutes ist bei einem Lohnempfänger seine Arbeitskraft. Das bedeutet wenn ein Lohnempfänger 1960 für ein Brot 5 min arbeiten musste und heute 2 min, dann ist es billiger geworden. Wenn er heute 10 min arbeiten muss, dann ist es teuerer geworden. Das hat nichts mit absoluten Preisen oder Geldmengen zu tun. Aber da ist letztlich die relevate Größe, wieviel Anteil meiner Arbeitskraft benötige ich, um ein anderes Gut zu erwerben. Oder eben volkswirtschaftlich preisbereinigte Nettolöhne...
Aber um das klar zu sagen, Nettolöhne, Preisanstige sind immer durchschnittliche Werte. Es gibt immer spezielle Einkommengruppen, die auch höheren Preisanstiegen ausgesetzt sind. Gerade wenn z.B. Lebensmittel steigen sind besondere arämere Menschen z.B. Hartz IV Empfänger betroffen. Diese nehmen nich tnur subjektiv eine höhere Inflation wahr, sondern haben diese auch real. Deshalb sind persönliche Postings nach dem Motto: "Die Inflation ist gefälscht, weil es real eine höhere Inflation gibt" auch je nach Lebenssituation vollkommen richtig... nur müssten solche User auch explizit sagen: Ich bin Hartz IV Empfänger mit extrem niederen Einkommen und deshalb trifft mich nicht die durchschnittliche Inflation, sondern eine meiner Lebenssituation entsprechende Inflation...
1. Das Gut hat für den Käufer einen individuellen Nutzen
2. Der Käufer vertraut darauf, dass das Gut für einen anderen einen Wert hat
Das ist insbesondere beim Geld (als letztlich wertlosem Stück Papier) und beim Gold (letztlich als Stück gelben Metall) der Fall.
Zusätzlich glaube ich, dass viele das Geldsystem nur als "Spitze des Eisberges" wahrnehmen. Das Geldsystem ist ein Teil unseres Wirtschaftssystems, das wiederum unsere Wertvorstellungen prägt. Diese Wertvorstellungen (Leistungsdenken, Streben nach Wohlstand, ständiges Wachstum etc.) verursachen den Klimawandel, Kriege um Rohstoffe, Ausbeutung der 3. Welt etc.
Das ist letztlich die entscheidende Frage: Wollen wir an diesen Wertvorstellungen festhalten, dann benötigen wir u.a. ein entsprechendes Geldsystem. Es ist eine absolute Illusion zu denken, dass man quasi "alles beim Alten läßt" und nur mal kurz das Geldsystem ändert und dann ist alles gut. Das Geldsystem seht immer am Ende der Entscheidungskette. Basierend auf unseren Wertvorstellungen entwickelt sich ein Wirtschaftssystem und dazu passend muss ein Geldsystem angepasst werden. Denkt jemand wirklich z.B. der Goldstandard wurde abgeschafft, weil jemand nachts auf dem Klo plötzlich diese Idee hatte? Er wurde abgeschafft, weil unsere Wertvorstellungen einen (unbegrenzten) Wohlstand beinhalten, der (unbegrenztes) Wachstum der Wirtschaft erfordert und dafür wurde ein passendes Geldsystem benötigt....
Sind die Banken alle blöd, die genau das anbieten 3 % für 10 Jahre?
Nein die sind nicht blöd - die wissen, daß es keine Inflation geben wird - ansonsten würden sie nicht so billig Kredite anbieten!
Wenn die Deflation kommt, dannw erden genau diese jetzt scheinbar billigen Kredite sehr teuer werden, weil sie deflationär aufgewertet werden
In diesem Zinssatz z.B. 10 jährige Staatsanleihen ist immer der Zinsgewinn für den Anleger, aber unter Berücksichtigung der Sicherheit (Ausfallwahrscheinlichkeit) und auch die Inflationserwartung enthalten. Aber natürlich sind niedrige Zinsen nicht ausschließlich ein Argument für geringe Inflation. Staatsanleihenverkäufe sind Auktionen und (wie immer) wenn viele Käufer Staatsanleihen eines "sicheren" Staates z.B. Deutschland haben wollen, dann sinkt der Zins. Trotzdem sprechen niedere Zinsen schon sehr dafür, dass die Inflationserwartungen der Investoren gering sind. Wobei dies zum Kaufzeitpunkt natürlich Erwartungen sind und ob diese eintreffen, steht "auf einem anderen Papier"...
Inflation ist wirklich nicht das Thema.
Außerdem verwechseln viele bloße Preiserhöhungen mit Inflation - beides sind grundverschiedene Dinge!