Europa--- Eine Gemeinschaft ohne Zukunft?!


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 14.09.11 20:47
Eröffnet am:06.09.11 14:25von: D.W.S.Anzahl Beiträge:17
Neuester Beitrag:14.09.11 20:47von: D.W.S.Leser gesamt:1.772
Forum:Börse Leser heute:2
Bewertet mit:
1


 

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Europa--- Eine Gemeinschaft ohne Zukunft?!

 
  
    #1
1
06.09.11 14:25
Dieser Thread beschäftigt sich insbesondere mit der Euro-Krise. Was sind die Auslöser gewesen? Was sind die Folgen und wie können wir ihnen begegnen? Bedeutet die Krise das Ende der Europäischen Union in der jetzigen Form oder gar das Ende des Euros?...
Wie könnten mögliche Lösungsansätze aussehen und das Wichtigste, welche Folgen wird die Krise auf jeden einzelnen von uns haben?

Die Anfänge der Europäischen Union gehen bis in das Jahr 1950 zurück, als Belgien, Luxemburg, die BRD, Frankreich, Italien und die Niederlande die Europäischen Gemeinschaften gründeten. Der Gedanke dahinter war eine gezielte wirtschaftliche Verflechtung die militärische Konflikte unmöglich machen und das Wirtschaftswachstum durch den größeren Markt beschleunigen sollte. Im Laufe der Zeit traten der späteren Europäischen Union immer mehr Staaten bei. Gegenwärtig zählt die Europäische Union 27 Mitgliedsstaaten...
Im Jahr 1999 wahr es dann endlich soweit. Eine gemeinsame Währung, der Euro, wurde eingeführt. 17 Staaten, die sog. Währungsunion, gaben ihre alten Währungen für den Euro auf.

Und nun, nach 60 Jahren europäischer Gemeinschaft und 11 Jahren Euro, erlebt die Europäische Union die schwerste Krise ihrer Geschichte...

Was meint ihr, hat die Europäische Union noch eine Chance oder sollten wir das Experiment beenden um einen Totalschaden zu vermeiden?

Ich freue mich auf eine lebendige Diskussion.

Gruß  
Angehängte Grafik:
aufzeichnen.jpg
aufzeichnen.jpg

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Die SNB legt Mindestkurs zum Euro fest...

 
  
    #2
06.09.11 14:36
Die Schweizer Nationalbank hat heute einen Mindestkurs zum Euro von 1,20 Franken festgelegt. “Sie toleriert am Devisenmarkt ab sofort keinen Euro-Franken-Kurs unter dem Mindestkurs von 1,20. Die Nationalbank wird den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen und ist bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen.”

Der Euro reagiert sofort und notiert bei ungefähr 1,20 Franken. Ob das nun schon die Folge von massiven Interventionen oder aber nur auf Spekulation beruht kann man noch nicht sagen.
Die Schweiz geht damit natürlich ein enormes Risiko ein. Im worst-case Szenario, im Falle eines Auseinanderbrechens der Eurozone sitzt man auf einem Haufen "wertloser" Devisen.
Im Moment hilft es natürlich den Unternehmen und der Wirtschaft in der Schweiz. Aber wie hoch der Preis ist, den die Schweiz langfristig dafür zahlt ist noch ungewiss....

Gruß  

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Eurokrise --- Eine Systemkrise

 
  
    #3
1
06.09.11 14:59
Ich halte die Eurokrise für eine Systemkrise die ihren Ursprung im Aufbau der Europäischen Union hat. Jahrzehntelang wurde ein Staat nach dem anderen in die Union aufgenommen, ganz nach dem Motto je größer, desto besser...
Anscheinend haben viele der Politiker noch nichts von dem Sprichwort "Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied" gehört. Aufgenommen wurde (wird) fast jeder. In wieweit die Wirtschaft der einzelnen Länder überhaupt kompatibel waren, spielte nur eine untergeordnete Rolle. Durch die Einführung einer gemeinsamen Währung haben sich die Spannungen nur noch mehr vertieft. Von nun an wurde der Eurokurs durch die erfolgreichen Wirtschaften (Deutschland, Frankreich etc.) aus Sicht der weniger erfolgreichen Volkswirtschaften von  unter anderen Griechenland und Portugal "oben" gehalten. Das hatte natürlich noch einmal einen negativen Effekt auf die schon schwächelnden Wirtschaften. Deutschland hat dadurch natürlich profitiert, denn umgekehrt wurde die Währung, trotz ihrer Stärke, von den schwächeren Mitgliedern ,relativ gesehen, "unten" gehalten, was nochmals unsere Wirtschaft unterstützt hat....

Durch die gemeinsame Währung wurden die Unterschiede innerhalb der Währungsunion noch einmal befeuert und nun ist es soweit. Die Unterschiede lassen sich nicht mehr "unter einen Hut birngen".

Griechenland ist nur das "erste Opfer" der Euro-Zone. Auch Italien, Spanien und Portugal stehen schon an der Tür und fordern schon erste Hilfen. Ob Griechenland ohne die Euro-Zone besser dran wäre, darüber lässt sich sicherlich streiten, aber eines ist sicher...

Ohne die Euro-Zone hätten wir jetzt nicht diese Probleme...

Gruß  

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.EZB deckt sich weiter mit Staatsanleihen ein

 
  
    #4
06.09.11 20:44
http://www.wirtschaftsblatt.at/home/international/..._vl_pos=r.1.MOST

Die EZB hat das Volumen der Staatsanleihenkäufe sogar überraschend verdoppelt. Anstatt wie in der Vorwoche 6,6 Mrd. in Staatsanleihenkäufe von Griechenland, Portugal und Spanien zu investieren (wenn man überhaupt von einer Investition sprechen kann), wurden in der vorigen Woche Papiere im Wert von 13,3 Mrd. gekauft...

Die EZB rechtfertigt diese Maßnahme als Stütze für die Märkte, doch in Wirklichkeit erleichtert es Spanien und Portugal die Kreditaufnahme zu (noch) verträglichen Zinsen. Diese Maßnahme ist nach wie vor umstritten. Kritiker verweisen darauf, dass den Ländern der Zwang zum Sparen gewissermaßen abgenommen wird....

Letzten Endes ist das Aufkaufprogramm nur der "Tropfen auf den heißen Stein". Die Renditen für die zweijährigen Griechenland-Anleihen reißen schon das nächste Rekordhoch und liegen aktuell bei 52%. Auch die 10-jährigen Anleihen schlossen auf einem Rekordhoch von 19,8%.

Auch die 2-jährigen Anleihen von Spanien und Portugal liegen bei 3,5% bzw. 14,39%. Die für die Finanzierung wichtigen 10-jährigen Liegen bei 5,2% und bei 10,8%. Portugal bewegt sich schon in einem Bereich, indem die Finanzierung an den Finanzmärkten eigentlich nicht mehr möglich ist und auch Spanien bewegt sich immer mehr in den kritischen Bereich hinein...

Auch den EZB ist nur eine Bank und müsste im schlimmsten Fall gerettet werden, wenn die Anleihen ausfallen sollten. Zumindest bei den Griechenland-Anleihen ist das Risiko enorm hoch, wodurch auch der EZB massive Verluste drohen könnten...

Gruß  

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Ein Schlag gegen die Demokratie

 
  
    #5
07.09.11 12:21
Seit einigen Tagen findet man dieses Video über den Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) im Internet.

Der ESM soll den vorläufigen Mechanismus zur Rettung des Euros (EFSF) ab 2013 ablösen. Der Vertragsentwurf liegt dem Bundestag schon seit Mai vor und trotzdem wurden über wesentliche Punkte im Vertrag kein einziges Mal öffentlich diskutiert.

Schaut euch das Video einfach mal an. Die 3 Minuten sind gut angelegte Zeit.

http://www.welt.de/wirtschaft/article13588084/...er-Euro-Rettung.html

Gruß  

17202 Postings, 6529 Tage Minespeceine Zukunft ohne Gemeinschaft !

 
  
    #6
1
07.09.11 12:24

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Ernüchternde Daten aus Griechenland

 
  
    #7
08.09.11 19:37
Und wiedereinmal sind die Wirtschaftsdaten aus Griechenland sehr schlecht ausgefallen...

In der 2. Schätzung von ELSTAT sank das unbereinigte reale BIP im 2.Quartal abwärtsrevidiert um -7,3% (zuvor -6,9%). Auch das nominale BIP entwickelte sich schlechter um abwärtsrevidierte -5,5% (ursprünglich -5,1%).
Im Zuge der sinkenden Arbeitnehmerentgelte und brechen auch die Konsumausgaben immer weiter ein. In Q2 sanken die realen Konsumausgaben der privaten Haushalte um -6,14%. Die beschlossenen Sparmaßnahmen haben einen großen Anteil an der dramatischen Lage von Griechenland...

Sparen ist ja gut, aber nicht auf "Teufel komm raus" und vor allem sollten die Sparmaßnahmen nicht auf Kosten der "einfachen" Bevölkerung gehen, sondern insbesondere auf die Kosten derer, die sich jahrelang an dem korrupten System bereichert haben, doch die sind auch dieses mal wieder fein raus und haben ihr Vermögen schon längst im Ausland in Sicherheit gebracht, wie in verschiedenen Medien berichtet wurde...

Anscheinend rechnet auch der Markt mittlerweile mit einer Pleite von Griechenland. Die 1-jährigen Griechenland-Anleihen erzielten heute zeitweise eine Rendite von 95%, was auf den Totalverlust vorbereitet und das obwohl Frau Merkel den Euro als nicht verhandelbar ansieht und auch die Karlsruher Richter der Regierung den Rücken gestärkt haben...

Gruß  

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Kommen jetzt die Verfassungsrichter vor Gericht?

 
  
    #8
08.09.11 19:39
"Eine Klägergruppe von über 55 deutschen Unternehmern mit dem Namen „Europolis“ bringt das Bundesverfassungsgericht vor Gericht und ruft den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an, weil sich auf nationaler und europäischer Ebene eine „Erosion des Rechts“ vollziehe. Die Klägergruppe wirft dem höchsten deutschen Gericht, das eigentlich unsere Verfassung schützen soll, vor, die Demokratie zu schädigen und einem Staatsstreich von Merkel und Sarkozy in die Hände zu spielen. Laut Aussage des Berliner Wirtschaftsrechtlers Markus C. Kerber „…geht es in dieser rechtlichen Auseinandersetzung um die rechtsstaatlich-demokratischen Grundlagen des deutschen Gemeinwesens, nicht nur um den Euro…“. Mit ihrer Milliardenhilfe für Griechenland, Irland und Portugal, dem Euro-Rettungsschirm, und dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) gefährde die Bundesregierung das Eigentum ihrer Bürger, so Kerber."

http://www.goldseitenblog.com/heiko_schrang/...verfassungsrichter-vor

Gruß  

9279 Postings, 7620 Tage Happydepotmensch Freunde,macht doch mal die Augen auf...

 
  
    #9
1
09.09.11 11:02
eine Zukunft ohne Gemeinschaft,geht normalerweise nicht,aber laßt uns doch mal das ganze hinterblicken.

Wer ist denn hier die Gemeinschaft ?,Deutschland und Frankreich die den Rest der EU Finanzieren auf Knochen der nächsten Generationen.Falls die dann überhaupt noch was zum Fressen haben,oder woher denkt Ihr wo das Geld kommen mag.

Wir tragen die ganze Last und reiten ins verderben,nur weil diese Gierigen Lobbyisten den Rachen nicht voll kriegen und an was festhalten was nie und nimmer Funktionieren wird.Es sei denn man hätte die Hausaufgaben gemacht.Mit Hausaufgaben meine ich jedes Land was in der EU möchte alles auf einen Nenner zubringen,und das hat man vermasselt.

Das es ohne eine Europäische Gemeinschaft geht seht Ihr an England und die Schweiz,die Schlagen sich nicht mit diesem Faß ohne Boden herum.

Werdet wach und laßt uns gegen das unnötige Geldverasseln Demonstrieren.

Und das Bundesverfassungsgericht ist für mich ebenfalls eine Farce,in der letzten Zeit haben die auch immer zu gunsten der Politker entschieden.

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Finanzierungskosten ESM

 
  
    #10
1
09.09.11 14:21
Im Großen und Ganzem kann man sagen, dass Deutschland und Frankreich die Hauptlast tragen. Die Europäische Union hat sich mittlerweile zu einer dauerhaften Transferunion entwickelt, wobei die (noch) reichen Länder Deutschland, Frankreich, aber auch Italien und Spanien den Hauptteil der Kosten für die strauchelnden Länder tragen. Das Lustige dabei ist, dass Italien und Spanien bereits selbst zu den "Problemkandidaten" gehören. Insbesondere in Spanien zeichnet sich zunehmende Verschlechterung der Konjunktur ab. Die Entwicklung ähnelt der in Griechenland, wenn auch nicht ganz so dramatisch....

Die Grafik veranschaulicht noch einmal wer eigentlich die Kosten des ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) trägt. Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien tragen rund 77% der gesamten Kosten.
ABER was passiert, wenn auch Italien und Spanien in ernsthafte Schwierigkeiten geraten? Wer rettet dann die EU? Deutschland alleine oder wird die Gemeinschaft EU aufgegeben?...

Ich gebe Happydepot Recht. Eine Zukunft ohne Gemeinschaft ist nicht vorstellbar, aber man sollte sich genau überlegen WER alles in die Gemeinschaft aufgenommen wird. Wie gesagt, eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Ich könnte mir eine (Kern-)Euro-Zone aus max. 4 Mitgliedsstaaten darunter Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien vorstellen.

Alle anderen Länder sind einfach nicht wirtschaftlich leistungsstark genug um mit Deutschland oder Frankreich konkurrieren zu können...

Gruß  
Angehängte Grafik:
aufzeichnen.jpg (verkleinert auf 56%) vergrößern
aufzeichnen.jpg

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Schwache Industrieproduktiondaten aus Spanien

 
  
    #11
09.09.11 15:33
Wie das Statistische Amt Spaniens berichtete brach die Industrieproduktion im Juli 2011 verglichen mit dem Vorjahresmonat um -5,7% ein. Dabei kann man zwar einen Teil auf die sich allgemein stagnierende Weltwirtschaft zurückführen, aber sollte sich die Wirtschaft noch weiter abkühlen oder sogar in eine Rezession zurückfallen, dann wird es auch mit der spanischen Industrieproduktion noch weiter abwärts gehen...

Wie groß die Unterschiede innerhalb der EU sind verdeutlicht dieser Chart. Deutschlands Industrieproduktion konnte sich eindrucksvoll vom Krisenniveau erholen, wogegen Spaniens und Portugals Industrieproduktion um das Krisenniveau bzw.Portugals es schon unterschritten hat...


Gruß  
Angehängte Grafik:
aufzeichnen.jpg (verkleinert auf 60%) vergrößern
aufzeichnen.jpg

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Schäuble, eine Witzfigur.....

 
  
    #12
11.09.11 12:17
Nun ist es also offiziell...

Was einem aufmerksamen Betrachter nicht entgangen ist, wurde gestern noch einmal bestätigt. Griechenland kann die Prognosen nicht erfüllen. Anstatt um -3,8% ist die Wirtschaft nach ersten Berechnungen um über -5% eingebrochen. Damit sind auch alle Sparziele nicht zu erreichen. Schon vor Monaten war es fraglich, ob das überhaupt zu schaffen sei...

Die Einhaltung der Ziele sind allerdings Voraussetzung zur Auszahlung der nächsten Kredittranche im September und ohne diese wird Griechenland wahrscheinlich nicht in das Jahr 2012 kommen. Schon dieses Wochenende gab es Gerüchte, dass Griechenland möglicherweise heute die Zahlungsunfähigkeit bevorsteht, auch wenn ich das persönlich nicht glaube...

"Wir sind uns da völlig einig: Solange Griechenland diese Zahlen nicht erfüllt, ist eine Auszahlung nicht möglich", sagte Schäuble dem ZDF. DAS würde, wie gesagt, mit höchster Wahrscheinlichkeit die Pleite Griechenlands auslösen...
Gleichzeitig behauptet er: "Es ist nicht so, dass eine unmittelbare Zuspitzung bevorsteht."


Da frage ich mich, für wie blöd hält er uns eigentlich. Griechenland steht die unmittelbare Zahlungsunfähigkeit bevor und es ist doch die EU die vor den katastrophalen Folgen unermüdlich warnt und da meint Schäuble die Lage sei ernst, aber nicht dramatisch.... ?!

Möglicherweise leidet unser Finanzminister an Realitätsverlust, denn an den Märkten ist die Lage schon dramatisch auch wenn sich die Stimmung von der Realität abgekoppelt hat. Wenn wir Pech haben, holt uns die Realität ganz schnell ein....

Um sich ein Bild von der Erwartung der Märkte zu machen, braucht man sich nur die 1-jährigen Staatsanleihen von Griechenland anzusehen. Mit 97% Rendite ist die Zahlungsunfähigkeit schon fast komplett eingepreist...

http://web.de/magazine/finanzen/wirtschaft/...im-schuldenstrudel.html

Gruß  

308 Postings, 5749 Tage xx77xxdie Rendite

 
  
    #13
1
11.09.11 17:56
von den griechen ist wirklich unfassbar ;) http://www.ariva.de/GR0124018525
Ich glaube auch immer mehr, dass die Griechen fallengelassen werden...  

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.@xx77xx

 
  
    #14
12.09.11 21:19
Ich glaube nicht, dass Griechenland "fallen gelassen" wird. Diese Formulierung lässt darauf schließen, dass die EU sich von Griechenland abwenden wird, sobald die Lage "etwas schwieriger" wird...
Nein. Von "fallen gelassen werden" kann eigentlich keine Rede sein. Die EU hat es zwei Jahre lang mit fast allen Mitteln versucht Griechenland zu stabilisieren und ist dabei kläglich gescheitert. Die Wendung die das Geschehen jetzt nimmt, deutet darauf hin, dass auch endlich die "dümmsten" unserer Politiker verstanden haben, dass sie die EU UND Deutschland in die Scheiße reiten, wenn sie wie verbissen weiter an den Hilfen für Griechenland festhalten, wie zuletzt Herr Steinbrück...

Politiker wollen auch wiedergewählt werden. Wenn Griechenland trotz aller Hilfen pleite gehen sollte und wir mit unseren Milliarden an Steuergeldern drin hängen, dann wird es schwer dem Bürger noch glaubhaft zu vermitteln warum das alles nötig war, wogegen schon vor langer Zeit viele gegen die Hilfen waren...

Wie verzweifelt Griechenland ist, kann man aus der neuen Immobiliensteuer entnehmen. Nun soll jeder je nach Immobilie zwischen 0,50€ und 10€ pro Quadratmeter zahlen. DAS ist eigentlich schon ein Eingeständnis, dass man die Sparziele verfehlt hat, doch die Einhaltung ist ja Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Kredittranche, ohne die Griechenland spätestens im Oktober pleite ist...

Nur dumm, dass die Griechen oder vielmehr die EU nichts aus den Fehlern gelernt hat. :-(
Man versucht Griechenland gesund zu sparen und merkt nicht, dass man es tot spart...
Wenn ich die Löhne um 30% kürze, Sozialleistungen kürze, die Mehrwertsteuer und andere Steuern massiv erhöhe und nun noch eine Immobiliensteuer einführe, brauche ich mich nicht zu wundern, dass die Inlandsnachfrage einbricht. Infolge dessen entlassen Unternehmen die Arbeiter wodurch die Arbeitslosenquote massiv ansteigt und trotz massiver Einsparungen seitens des Staates die Ausgaben für Sozialleistungen explodieren und sich somit das Defizit sogar ausweitet... ;-(
Ach den möglichen Zusammenbruch des Bankensystems habe ich ja gar nicht erwähnt. Hoffen wir mal, dass die Griechen nicht mitbekommen, dass nur ca. 10% der Sichtguthaben durch Bargeldreserven der Banken gedeckt sind...(wenn überhaupt)
Sollte es zu einer Wiedereinführung der Drachme kommen, hoffe ich nicht, dass viele Griechen auf die Idee kommen ihre Euros abzuheben, denn dann ist die Kacke echt am dampfen... :-(

Die Zukunft wird wohl noch ungemütlich werden...

Gruß  

6135 Postings, 7919 Tage badeschaum007china und das auto

 
  
    #15
12.09.11 21:42
Chinas Massenmotorisierung
Gäbe es im Reich der Mitte eine Autofahrerquote im Verhältnis zur Bevölkerung wie hierzulande, würde die gesamte Rohölförderung der Welt für den Sprit der chinesischen Autos benötigt. China braucht neue Konzepte.
Der Vorsprung des Westens in der Entwicklung von Verbrennungsmotoren ist nicht mehr aufzuholen, bei der Elektromobilität ist man aber auf Augenhöhe mit westlichen Herstellern. Neben einer Handvoll großer Automobilhersteller gibt es in China eine bunte Vielfalt von Elektroauto-Herstellern und erfolgversprechende Konzepte für leistungsfähige Batterien.

Das Reich der Mitte ist ein Land der Eselskarren mit miserabler Verkehrsinfrastruktur wie vor hundert Jahren. Aber genau so ist es ein Land der modernen Megametropolen. Vor allem aber ist China das Land, in dem sich die größte Massenmotorisierung der Menschheitsgeschichte abspielt.  

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Wann kommt das Ende....

 
  
    #16
13.09.11 18:27
Seit zwei Tagen zeichnet sich eine dramatische Zuspitzung der Lage ab. Nun wurde von der FDP gefordert Denkverbote aufzuheben und auch eine Insolvenz von Griechenland in Betracht zu ziehen...
Daraufhin wurde sie natürlich von den anderen Parteien massiv kritisiert. Von "Brandbeschleunigern" war die Rede. Doch die FDP hat meiner Meinung nach die Zeichen der Zeit bemerkt und sich endlich dem Willen der Bevölkerung gebeugt. Die Fakten, dass Griechenland von ihrer eigenen Schuldenlast erdrückt wird und das Griechenland durch die Sparmaßnahmen kaputt spart, kann man nicht verleugnen, werden aber anscheinend immer noch von Seiten der anderen Parteien verdrängt...

Die Renditen der 2-jährigen Anleihen kletterten heute auf über 76% und auch die Renditen der 10-jährigen Anleihen erreicht ein neues Hoch bei 24%. Anscheinend ist der Markt alles andere als durch die sinnlosen Bekundungen von Seitens Merkels beruhigt, dass man alles daran setzten werde Griechenland in der EU zu halten...

Interessant ist auch eine Rede von Gysi, (Die LINKE) in der er den aktuellen Griechenlandkurs unserer Regierung massiv kritisiert. Wer einmal Zeit hat, kann sich diese Rede gerne anhören. In vielen Punkten gebe ich ihm Recht, aber natürlich hat auch er nicht das Patentrezept gegen die Krise...
Aber das schon vor seiner Rede viele der Abgeordneten den Saal verlassen haben, halte ich für beschämend. Anscheinend haben sie den Ernst der Lage noch nicht erkannt und halten es nicht für nötig auch andere Sichtweisen zu hören und können es anscheinend nicht ertragen, wenn ihnen der Spiegel vorgehalten wird und man ihnen deutlich macht was sie alles "verbockt" haben.

http://www.youtube.com/watch?v=GYbghLUy0VE&feature=related

Gruß  

249 Postings, 5427 Tage D.W.S.Massives Staatsdefizit...

 
  
    #17
14.09.11 20:47
Heute wurden die neuen Daten zum griechischen Staatsdefizit bekannt gegeben...

Laut dem Finanzministerium sanken die Staatseinnahmen um -5,3% zum Vorjahreszeitraum. Im Gegenzug stiegen die Staatsausgaben um ganze 8,1%. Beide Entwicklungen sind auf die sehr angespannte Lage der Wirtschaft in Griechenland zurückzuführen...
Das Staatshaushaltsdefizit betrug damit nach den ersten 8 Monaten des Jahres satte 18,1 Mrd.

Zieht man nach die geleisteten Verbindlichkeiten für Anleihen, Sozialversicherungen und Krankenhäusern hinzu, wird das Defizit noch deutlicher. Der gesamte Kreditbedarf liegt damit bei 23 Mrd.. Besonders bedenklich wird die Zahl, wenn man sich verdeutlicht, dass man in Griechenland mit einer Neuverschuldung von nur 23,3 Mrd. für das Jahr 2011 ausgegangen ist. Das das nicht mehr zu schaffen dürfte klar sein und zwar auch den Politikern in Griechenland...
Die Mainstream-Medien werden davon aber wohl nichts berichten...

Wenn diese Nachricht publik wird, wird das ein erneuter Nackenschlag für die Märkte..  
Angehängte Grafik:
aufzeichnen.jpg (verkleinert auf 90%) vergrößern
aufzeichnen.jpg

   Antwort einfügen - nach oben