der euro: nie ernsthaft gefährdet - jetzt gerettet


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 10.05.10 14:28
Eröffnet am:10.05.10 13:47von: Seth GeckoAnzahl Beiträge:8
Neuester Beitrag:10.05.10 14:28von: Seth GeckoLeser gesamt:5.813
Forum:Börse Leser heute:4
Bewertet mit:


 

1564 Postings, 8879 Tage Seth Geckoder euro: nie ernsthaft gefährdet - jetzt gerettet

 
  
    #1
10.05.10 13:47
Der Rettungsschirm für den Euro in Höhe von 750 Mrd. Euro oder umgerechnet knapp 1 Billion US-Dollar kombiniert mit der Möglichkeit, dass die Europäische Zentralbank EZB künftig auch Staatsanleihen der Euro-Staaten direkt kaufen kann, sorgt nicht nur an den Aktienbörsen für Beruhigung, sondern garantiert beinahe 100%ig auch, dass die sogenannten PIGS-Staaten (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien) in den kommenden Quartalen und sogar Jahren zahlungsfähig bleiben sollten.

Was wird also geschehen? Das Schuldenmachen wird weitergehen. In einigen Jahren werden nicht nur die PIGS-Staaten offizielle Staatsverschuldungsquoten von 100% und mehr vom jeweiligen BIP aufweisen (Ausnahme Spanien, dass momentan mit 55% vom BIP ja beinahe "schuldenfrei" zu nennen ist), sondern bald auch Länder wie Deutschland oder Frankreich oder auch außerhalb der Eurozone, z.B. die USA. Aber auch dann droht nicht das Ende der Welt. Es wird npormal sein, dass die Länder, die sich zu den Developed Markets rechnen dürfen, eben rund 100% Staatsverschuldung in Relation zum jeweiligen BIP haben werden. Und wir Spekulanten, Konsumenten, Arbeitnehmer, Rentner, Privatiers werden genauso zufrieden leben wie z.B. in den Jahren vor der Finanzkrise.

Und was wird aus dem Euro? Der hat eine Kaufkraft von rund 1,15 US-Dollar, ist momentan also sogar überbewertet. Und das in einer Zeit in der jeder vor dem Aus des Euro "Panik schiebt". Die PIGS-Krise war also nicht mächtig genug um den Euro wenigstens geringfügig unterzubewerten. Auch die permanente Verletzung der Mastricht-Kriterien durch die EU-Staaten schaffte dies nicht. Im Gegenteil, denn während dieser Jahre war der Euro ja bekanntlich noch viel stärker überbewertet. Nein, der Marktwert einer Währung wird letzlich nur von Angebot und Nachfrage bestimmt. Diese verläuft zyklisch.

Wir Deutschen neigen dazu, den wert unseres Euro ausschließlich in US-Dollar zu messen. Dieses Devisenpaar (vor Euro-Einführung 1998 Devisenportfolio aus DM, Franc und einigen mehr) zeichnet sich dadruch aus, dass meist eine Währung, mal der Euro, mal der Dollar, überbewertet ist. Da es ein Währungspaar ist, ist dann die andere Währung jeweils unterbewertet. Alle drei bis fünf Jahre sollten idealtyisch dabei Dollar und Euro die Rollen tauschen: Mal ist der Euro überbewertet (der Dollar also gleichzeitig unterbewertet), mal ist es andersherum.

Wir erlebten jetzt Jahre der Euro-Überbewertung, also Dollar-Unterbewertung. Selbst ohne PIGS-Krise wäre es völlig normal, wenn der Euro-Devisenkurs in den kommenden Monaten z.B. auf 0,80 US-Cent fällt. Wie gesagt: Selbst ohne PIGS-Krise.

Ich glaube, der folgende Artikel bringt die übertriebene Angst vor dem Aus des Euro sehr gut zum Ausdruck:

Zu viel Angst um PIGS und Euro

Quelle: boersenreflex.de

cu, seth  

22764 Postings, 6108 Tage Maxgreeenes geht bei dieser Krise nicht um den Euro

 
  
    #2
10.05.10 13:50
es geht um die Anleihekurse und die Finanzierbarkeit von Schulden.

Das einzige das wirklich hilft: Sparen und keine neuen Schulden.

570 Postings, 9087 Tage der inderDu nimmst bei der behauptung an,

 
  
    #3
10.05.10 13:55
dass die zinsen immer bezahlt werden können.  

1564 Postings, 8879 Tage Seth Gecko@Maxgreen

 
  
    #4
10.05.10 14:01
Da stimme ich Dir teilweise zu: Es geht um die Anleihekurse und um die Finanzierbarkeit von Schulden. Darauf geht der Artikel "zu viel Angst um ...", ja auch explizit ein.

Die Angst um den Euro und die Bonität vieler Staaten hat die Zinsen einzelner Staatsanleihen ja bereits extrem gesteigert und somit die jeweiligen Anleihekurse in den Keller geschickt (bei Griechenlandanleihen z.B. oft mit 40% Wertverlust).

cu, seth  

22764 Postings, 6108 Tage Maxgreeen#3 Nein

 
  
    #5
10.05.10 14:07
wenn Zinsen für Kredite in kurzer Zeit verdreifacht  werden dann wird es schwer. Besser wäre es wenn Griechenland keine neuen Kredite brauchen würde und sich auf das Abzahlen der alten Schulden konzentrieren würde.

Als Privatperson kann du betteln wie du willst, wenn du einen schlechten Scorewert hast bekommst du keinen Kredit.

Wir sind soweit in der Scheisse das wir wie ein Süchtiger immer nach neuem Geld schreien statt umzusteuern.

wie gesagt die Deutschen haben 12 Bill ( ohne Immobilien ) auf der hohen Kante und 1,6 Bill. Schulden. Wenn jeder der Vermögen hat ca. 15% an den Staat abgeben würde wäre Deutschland schuldenfrei.

1564 Postings, 8879 Tage Seth Gecko@der inder

 
  
    #6
10.05.10 14:09
Richtig, es handelt sich natürlich nur um meine persönliche Behauptung bzw. Meinung.
Ich nehme tatsächlich an, dass die Zinsen noch jahrelang (immer würde ich nie sagen) bezahlt werden können.
Doch selbst falls es  nicht gelingen sollte, dass die Zinsen z.B. eines EU-Staates bezahlt werden können, wäre die EZB  in diesem hypothetischen Fall durch politischen Druck faktisch gezwungen, die Staatsfinanzierung durch den Kauf der Anleihen sicherzustellen.

Und was man zu Staatsanleihenzinsen immer dazu sagen sollte: Diese gehen den Staaten ja nicht verloren! Natürlich stellen sie aus Sicht des Fiskus einen Kostenfaktor dar. ABER: Die bezahlten Zinsen erhalten ja die Staatsanleihezeichner bzw. -käufer, sprich: die Gläubiger. Und das sind wir Menschen, entweder direkt, oder indirekt über große Versicherungsgesellschaften, Fonds oder Banken.

cu, seth  

22764 Postings, 6108 Tage Maxgreeen#6 Korrektur

 
  
    #7
10.05.10 14:17
letzter Satz

"Und das sind wir Menschen ( die wenigsten Bürger bzw. immer weniger Bürger ), entweder direkt, oder indirekt über große Versicherungsgesellschaften, Fonds oder Banken.

http://www.ariva.de/forum/...er-Boerse-410580?pnr=7982988#jump7982988

1564 Postings, 8879 Tage Seth Gecko#7

 
  
    #8
10.05.10 14:28
OK, hast Recht. Arme Bürger oder solche mit geringem Einkommen profitieren wohl kaum von den Zinszahlungen, es sei denn sie haben z.B. eine Lebensversicherung, denn die Mini-Renditen der Lebensversicherungen speist sich ja zu einem großen Teil aus genau den Anleihezinsen. Wenn man dann noch eine moderate Inflations- bzw. Teuerungsrate mitrechnet, profitieren Bürger mit unterdurchschnittlichem Einkommen gar niocht mehr. Die Welt ist nicht gerecht, sie wird es auch nie sein...

cu, seth  

   Antwort einfügen - nach oben