Doppelpass!
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 16.11.09 08:31 | ||||
Eröffnet am: | 15.11.09 14:05 | von: diabolo11 | Anzahl Beiträge: | 25 |
Neuester Beitrag: | 16.11.09 08:31 | von: Sureluberg | Leser gesamt: | 3.226 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
aber auf eins hat Wontorra heut vergessen-"Das Phrasenschwein"
Ein Schwein hätte heute nicht ausgereicht.
Es wird doch nicht irgendjemand daran Glauben das sich mit
dem Selbstmord von Robert Enke im Profisport oder auch im normalen Leben sich auch
nur irgendetwas verändern wird.
Die Gesellschaft besteht doch heute hauptsächlich nur aus Egoisten!
diabolo
Echte Trauer gilt es zu respektieren, keine Frage, doch ein Totenkult, der alles andere auszublenden scheint, was sonst noch an Tragödien auf dieser Welt geschieht, scheint wohl einerseits eine Flucht aus der Wirklichkeit, andererseits Teil einer Inszenierung zu sein, die beinahe schon ans Perverse grenzt.
Eines ist allerdings sicher, in ein paar Tagen ist der "Spuk" vorbei und "the show must go on". Hauptsache, der Rubel, rsp. der Ball rollt dann wieder und die "Clubs" können mit teuren Eintrittskarten, schrottigen Fan-Artikeln und sonstigem "Merchandising", so richtig fett Kohle scheffeln.
JW
Lady Di... dabei bin ich mir sicher, daß ihn bis Dienstag letzter Woche außer den Fußballfans kaum jemand
gekannt hat.
Erklärung ? Sensationsgier, Anteilnahme, Trauer, Mitleid ? Oder Ablenkung von eigenen Problemen im Sinne von
*ach guck mal, denen gehts ja noch schlechter* ?
Klar wundert die zahlenmäßig hohe Anteilnahme, aber ich finds weder unverständlich noch bedenklich. Das Medienzeitalter gibt sowas nunmal her, dass der Tod in alle Wohnzimmer transportiert wird. Und da Enke ein sehr symphatischer Zeitgenosse war, was nun nochmal medial aufbereitet wurde, ist die große Anteilnahme nachzuvollziehen. Seh da keine Problematik.
Und wen's nicht interessiert, der kann gerne wegschaun. Ich kenn genug Leute, die davon noch gar nichts mitbekommen haben, weil sie kaum Medien konsumieren. Hängt halt immer vom Betrachtungswinkel ab.
Sowas hätte es vor 20 Jahren genauso schon geben können, wenn es diese Medienvielfalt gegeben hätte, und die Todesumstände und die Person ähnlich angelegt gewesen wären. In 2-3 Tagen ist das ganze abgeebbt, und dann wird es hoffentlich intern nur noch darum gehen, was man aus dem Selbstmord gelernt hat. Mehr als eine Anlaufstelle beim DFB für depressive Fussballspieler wird dabei nicht heraus kommen, und das ist letztlich auch richtig so. Am System wird sich nichts ändern. Fussball ist nunmal ein Leistungssport. Bei Enke kam vieles zusammen, vor allem eine einzigartige Persönlichkeit.
Ich habe mir die Trauerfeier angeschaut - sie war sehr bewegend... und alles andere als ein Medienspaktakel.
gesungen hat,
habe ich micht nicht mehr wiedererkannt,
so ergriffen war ich.
wie sind halt alle menschen.
ich fand , es war eine angemessene trauerfeier
an einer Trauerfeier teilnahmen,das hat wohl auch damit zutun dass letztendlich
zu Bewustsein kommt dass wir alle Endlich sind u.ein Starkes WIR Gefühl gerade
unter Sportbegeisterten vorhanden ist.Gute Reise Enke in eine bessere Welt
Multiculti
Das wundert mich durchaus bei einem intelligenten Poster und ich nehme es niemandem ab, der nicht aus dem engeren sozialen Umfeld des Verstorbenen stammt, dass da echte Trauer im Spiel ist. Von mir aus "Kult", mehr jedoch nicht, noch etwas "kollektive Hysterie" und manchmal bieten diese Spektakel a la "Lady Di" etc., die Gelegenheit, sich selbst zu beweinen.
Der allgemeine Grundsatz, über Tote nur Gutes zu sprechen, fügt sich dabei nahtlos in die bereits erwähnte Flucht aus der Wirklichkeit ein.
JW
Aber der Buchtitel passt trotzdem auf viele einschlägige Postings hier.
...ansonsten darfst du dich natürlich wundern - worüber auch immer du möchtest...
...genau wie ich, zb darüber, daß manchen intelligenten Usern hier das Wort "Empathie" ziemlich fremd zu sein scheint...
der UNS Freude machte keine Tränen vergiessen,wennwir Ihn auch nur aus der
Ferne kannten?Multiculti
Wenn die Trauer abgeklungen ist wird auch wieder die Depression aus den Medien verschwinden. Schade weil es anscheinend viele Betroffene gibt.
PS: Ein gutes Beispiel ist Stauffenberg. Er hatte die Chance Hitler umzubringen, aber nur wenn er sich selbst opfert. Dafür war er zu feige. Im Endeffekt starb er trotzdem weil er zu feige war und betrafft wurde.
Herr Enke hatte Angst als schwacher Mensch dargestellt zu werden wenn er seine Krankheit öffentlich macht. Lieber tod als schwach?
Es geht auch nicht darum, dass man um Enke keine Tränen vergießen darf, kann ja jeder im stillen Kämmerlein. Mich "stört" dieses öffentliche Zurschaustellen, das Spektakel, dass aus seinem Tod gemacht wurde, die beinahe schon "Kollektivpschose" zu nennende Angelegenheit, die von den Medien in verlogener Selbstdarstellung immer mehr geschürt wurde.
Ich habe nichts gegen Robert Enke, ich kannte ihn nicht und ich finde es schade, dass sein Leben so enden musste. Ich verurteile ihn nicht, wegen seiner Handlungsweise, das steht mir eh nicht zu und ich wünsche ihm, dass er jetzt Frieden hat, wie oder wo auch immer.
Aber ich vergieße weder Tränen noch fühle ich Trauer und das hat nichts mit fehlender Empathie zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich ehrlich zu mir selbst bin. Müsste ich Tränen vergießen, so käme ich aus dem Weinen nicht mehr heraus, um die vielen unschuldigen Kinder, die täglich elendlich verrecken, die nie eine Chance hatten, auf überhaupt nichts.
JW
Depressionen werden von der Gesellschaft nicht wirklich anerkannt
geschweige denn als Krankheit bezeichnet,kenn einen in der Familie.
Das größte Problem aber ist das der Betroffene selbst auch nicht
damit umgehen können und schwer Hilfe annehmen.
Wenn du dann auch noch keine Arbeit hast,stehst du schnell
als Schmarotzer da,aber es fällt den jenigen verdammt schwer
sich wieder im Leben zu integrieren.
diabolo
Niemand erwartet, daß du weinst. Aber auch dein o.a. Satz quillt nicht gerade über vor Empathie.
Uns so verrecken sie eben tränenlos. In Afrika, im Nahen Osten, wo auch immer... . Is dann halt so.
Schönen Sonntag noch.
@kiiwii, dass ich "verrecken" schrieb, hat wieder einmal nichts mit fehlender Empathie zu tun. Es ist nun mal eine Tatsache, dass die Ärmsten der Armen, u. a. in Afrika, nicht "dahinscheiden, entschlafen, heimgehen" oder "abberufen" werden.
Im schrecklichsten Sinne des Wortes "verrecken" viele. Das ist eine sehr schlimme Tatsache und dieses Elend mit schönen Worten zu umschreiben, dazu fehlt mir der Verdrängungsmechanismus. Sorry, aber ich kann mich nicht selbst belügen.
JW
nun mal NUR um Anteilnahme.Ab jetzt werde ich mich zu diesem Thema nicht
mehr äussern.Mit Verlaub.Multiculti
geschweige denn als Krankheit bezeichnet"
Gerade Prominente haben die Möglichkeit mehr Öffentlichkeit zu erreichen. Sieh dir z.b. Patrick Swayze oder auch Steve Jobs an die den Krebs stärker in das Bewusstsein der Menschen brachten oder auch Muhammad Ali mit Parkinson.
Oder Stephen William Hawking, wer hätte die Kraft von uns so zu leben?
die in Ausübung ihres Hobbys starben,sei es beim Fußballspiel oder in anderen Sportarten....
Ich kann mir vorstellen,
daß diese Personen noch gerne leben würden.....
Das Leben geht weiter wäre er gerettet worden würde heute in eine Gummizelle sitzen und mit Psychopharmaka vollgesteckt!
Nach seiner evt. Heilung dann ist er aus dem Rampenlicht verschwunden und keiner intressiert sich dafür siehe Deisller nur mit dem Unterschied das er noch lebt und geheilt ist und jetzt in Freiburg lebt!
Und in einem Vierteljahr kontrolliere ich mal wer da immer noch so schreibt und viel wichtiger so handelt.
Nicht nur jetzt in den Tenor mit einstimmen sondern immer so handeln, das ist wichtig, aber leider leider nicht gegeben.
Allen eine schöne Woche.