30 Mio. und außerordentliche HV
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 12.10.09 21:20 | ||||
Eröffnet am: | 12.10.09 21:20 | von: joe... | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 12.10.09 21:20 | von: joe... | Leser gesamt: | 1.772 |
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Anscheinend ist die Kommunikationsabteilung von Constantin Medien ersatzlos geschlossen worden, denn die angehängte Nachricht muß zumindest auf der Homepage als erstes zu finden sein (leider fehlanzeige).
Ansonsten bin ich wiedereinmal sprachlos, wie sich der heutige Kurs/Umsatz bei einer solchen Meldung entwickelt hat.
Von Herbert Fromme
Chubb zahlt 30 Millionen Euro für die Pflichtverletzungen der Führungsriege. Die Branche fürchtet, dass die Ansprüche aus Managerhaftpflichtpolicen durch die Finanzkrise weiter steigen werden.
Der US-Versicherer Chubb muss einen Großschaden aus der Managerhaftpflicht- versicherung verdauen, der sogenannten Directors and Officers Liability (D&O): Die Düsseldorfer Deutschland-Niederlassung zahlt der Ismaninger Constantin Medien 30 Millionen Euro. Das geht aus der Einladung von Constantin - früher EM.TV - für die außerordentliche Hauptversammlung hervor. Zu dem Unternehmen gehört auch der Sportsender DSF.
EM.TV war vor zehn Jahren noch ein Star am Neuen Markt, nach einem steilen Absturz stand die Firma im Zentrum von Skandalen und Anlegerklagen. EM.TV hatte eine Managerhaftpflicht für sein Führungspersonal abgeschlossen, darunter die Gründer Thomas und Florian Haffa. Versicherer waren die amerikanischen Gesellschaften Chubb und Ace.
Die neue Führung von EM.TV und den Nachfolgegesellschaften wirft den Haffa-Brüdern und anderen Managern vor, bei zahlreichen Geschäften ihre Pflichten als Organmitglieder verletzt zu haben. Seit Ende 2003 verlangt sie hohe Millionenbeträge von insgesamt 20 Ex-Vorständen und Aufsichtsräten, die wiederum die D&O-Versicherer eingeschaltet haben. Zur Abwehr der Ansprüche hat Chubb bereits mehr als 8,8 Millionen Euro an Anwaltskosten gezahlt. Die langwierigen Auseinandersetzungen endeten jetzt mit dem Vergleich.
Der EM.TV-Schaden stammt aus dem Platzen der Blase um den Neuen Markt. Die Assekuranz befürchtet, dass aus der jetzigen Finanzkrise ebenfalls hohe Ansprüche aus D&O-Deckungen und Vermögensschaden-Haftpflichtversicherungen entspringen werden - es gibt bereits viele Klagen von Geschädigten.
Zwar ist der Höhepunkt der Klagewelle zumindest in den USA schon überschritten. Doch wird es noch Jahre dauern, bis sich die Schäden in den Zahlen der Versicherer zeigen. Die Preise für D&O-Deckungen steigen trotz der neuen Millionenansprüche für die meisten Firmen indes nicht. Erhöhungen müssen nur Banken und andere Finanzunternehmen hinnehmen.